997 die Befestigungen; 1230 wurde es aufs neue befestigt, 1303 trat es in den Hansabund. Eduard III. von England ward es 1347 nach
elfmonatiger
Belagerung und tapferer Verteidigung erobert und blieb nun im
Besitze Englands bis 1558, wo es als die letzte
aller engl. Besitzungen in
Frankreich der
Herzog von Guise nahm. Seitdem bildete das Gebiet der Stadt (Calaisis)
oder die alte
Grafschaft Oye mit der angrenzenden
GrafschaftGuines unter dem
Namen Pays reconquiz eine eigene Unterstatthalterschaft
der Picardie. Die Citadelle wurde 1561 erbaut. Zwar eroberten Calais
[* 2] 1596 die
Spanier unter dem Erzherzog
Albrecht von
Österreich,
[* 3] mußten es aber im Frieden zu Vervins 1598 zurückgeben. Auf der Höhe von Calais ward die
span.
Silberflotte durch den holländ.
AdmiralTromp fast gänzlich vernichtet. -
Vgl. Lefebvre, Histoire de la ville de Calais et
du Calaisis (2 Bde., Par. 1766);
Calais Landrin, Essais historiques sur le Calaisis (Calais 1889).
(spr. källiß),Stadt im County
Washington
[* 4] des nordamerik.
Staates Maine,
am St. Croixfluß, der hier die Grenze
der
Vereinigten Staaten
[* 5] gegen Neubraunschweig bildet, 20 km von der Passamaquoddybai, an der St.
Croix- und Penobscotbahn,hat
(1890) 7290 E.,starken Holzhandel, Steinbrüche und
Schiffbau.
Die wenigen
Arten sind
einheimisch in Europa
[* 7] und im mittlern
Asien;
[* 8]
es sind hohe Gräser,
[* 9] deren meist einblütige
Ährchen
[* 10] in Rispen stehen.
Eine
der in
Deutschland
[* 11] am häufigsten vorkommenden
Arten, Calamagróstis epigeiosRoth., die an sandigen Ufern und auf trocknen Hügeln wächst,
gilt als gutes Futtergras.
Die übrigen deutschen
Arten haben jedoch sehr harte
Stengel
[* 12] und
Blätter und
sind deshalb nicht als Futterkräuter zu verwenden.
Luigi, ital.Kupferstecher, geb. in Civita-Vecchia, bildete sich in
Paris
[* 13] bei Ingres. Seit 1837 war Calamatta als Vorstand der Schule seines Fachs in
Brüssel
[* 14] thätig, 1867 wurde
er als Professor der Kupferstechkunst an die
Akademie zu Mailand
[* 15] berufen, wo er starb. Im Salon von 1827 erschien
sein
Stich nach Dedreux-Dorcy:
Bajazet und der Hirte, 1831 ein
BildnisPaganinis, 1834 sein
Stich nach der Totenmaske Napoleons.
Dieser
Stich sowie andere nach Scheffer
(Francesca da Rimini) machten ihn berühmt. 1837 entstand eins
seiner Hauptblätter, der
Stich nach Ingres' Gelübde
Ludwigs XIII. 1855 trat er auf mit Wiedergaben
nach Werken von
Leonardo da Vinci,
Raffael, G. Reni,
Rubens. Calamatta lieferte auch viele Bildnisse, die er teils nach eigener Zeichnung, teils nach guten zeitgenössischen
Gemälden ausführte.
(spr. kalahm),Alexandre, schweiz. Landschaftsmaler, geb. zu
Veven als Sohn eines
Steinmetzen, trat 1830 in das
Atelier von Diday in Genf
[* 16] ein. Durch unermüdliche
Studien in den Gebirgsgegenden
seiner
Heimat lebte er sich in die Alpennatur so hinein, daß er ihre Schönheit und Wildheit vortrefflich
wiederzugeben vermochte. 1839 bereiste er
Deutschland und die
Niederlande,
[* 17] 1840 England; 1842 begab er sich nach
Paris, wo er
seinen Montblanc, die
Jungfrau, den
Brienzersee, Monte-Rosa ausstellte. 1845 ging er nach
Italien
[* 18] und verweilte zu
Rom und
[* 19] Neapel
[* 20] längere Zeit, wo er auch aus der südl. Natur bedeutende
Ausbeute gewann; so die Tempelruinen von Pästum
(im Museum zu
Leipzig).
[* 21]
Später lebte Calame in Genf.
Im Herbst 1863 ging er seiner Gesundheit wegen nach
Mentone, wo er starb. Sein
Denkmal zu Genf
wurde enthüllt.
Seine
Bilder, gleich energisch in Zeichnung und
Farbe, schildern die großartige Alpenlandschaft mit hohem
Schwung und klarer
Technik. Besonders geschätzt sind seine
Lithographien und Radierungen, von denen namentlich erstere als
Musterblätter weit verbreitet waren, z. B. 18
Ansichten von Lauterbrunn und
Meiringen (1842), 24
Blätter Alpenlandschaften
(1845). Von seinen Alpenlandschaften besitzt das Museum in
Leipzig sechs der vorzüglichsten
Stücke: Monte-Rosa
bei Sonnenaufgang,
Eichen im
Sturm (1842), Felsensturz im Haslithale, Alpenlandschaft (1852), Alpenpaß, Sonnenuntergang am
Thunersee;
die
Berliner
[* 22] Nationalgalerie: Vierwaldstättersee (1843), Hochgebirgsschlucht (1855). -
Vgl. Rambert,A. Calame,
sa vie
et son œuvre (Par. 1884).
südwestlichste Gruppe der span. Philippinen in Südostasien, durch die breite
Straße von Mindoro von der
Insel Mindoro getrennt, besteht aus einer beträchtlichen Anzahl kleiner und
aus vier großen
Inseln: Barragon oder Calamian, Coron, Linacapan und Busuanga. Die Calamianes sind zum
Teil gebirgig (bis 657 m Höhe).
Der
Boden ist überall äußerst fruchtbar und trägt Kokospalmen,
Reis, Indigo,
[* 23]
Kaffee,
Zuckerrohr,
Tabak,
[* 24] herrliche Fruchtbäume
und Gemüsearten. Außerdem finden sich
Honig und Bienenwachs, Schildkröten,
[* 25] Perlenmuscheln, die eßbare
Nester bauenden Schwalben
Die Gruppe der Calamianes bildet mit der Cuyosgruppe und dem nördlichsten Teil der fruchtbaren Insel Palauan (s. d.) eine Provinz der
Philippinen von 1600 qkm und (1887) 14291 E. Die Bevölkerung besteht, außer sehr wenigen Spaniern, hauptsächlich
aus Tagalen, Malaien, Chinesen und den Mischlingen (Visaja). In den Wäldern streifen noch einzelne unabhängige Stämme von
Negritos und nichtmohammed. Malaien umher. Im allgemeinen, die Chinesen ausgenommen, ist die Bevölkerung träge; sie giebt
sich nur ungern mit Bodenkultur, am liebsten mit Fischfang ab. Die span.
Regierung trägt für diese Inselgruppe wenig Sorge, obgleich die Calamianes sehr bald eine der blühendsten Provinzen des Archipels
der Philippinen werden könnten. Hauptort, Sitz der Behörden und wichtigster Hafenplatz ist Taitai an der gleichnamigen Bai,
an der Nordseite von Palauan, ein elender, von bösartigen Fiebern heimgesuchter Ort mit kaum 1000 E.