gem Wurzelstock und großen oft schön gefärbten pfeilförmigen
Blättern; die Spatha ist röhrenförmig und von weißer
Farbe. Man kennt 7
Arten, die sämtlich den Tropengegenden
Südamerikas angehören. Da einige derselben sehr leicht
Varietäten
bilden und oft prächtig gefärbte
Blätter besitzen, so werden sie vielfach als Zierpflanzen kultiviert. Es sind dies
hauptsächlich Kreuzungen der
Arten Caladium bicolor W. und Caladium picturatum C. Koch;
das auf der nachstehenden Abbildung dargestellte Caladium bicolor W. zeichnet sich durch grüne, in der Mitte rot
geäderte und gefärbte, das auf der
Tafel:
Araceen,
[* 1]
Fig. 5 befindliche Caladium Belleymei Hort. durch weiße grüngeaderte
Blätter
aus. Durch vielfache Kreuzungen sind in neuester Zeit
Hunderte prachtvoller Sorten gezüchtet worden.
Das Caladium gedeiht am besten in einer nahrhaften, humusreichen Erde. Während der
Vegetation verlangen sie eine reichliche
Bewässerung
und eine Kultur im Warmhause. Im entwickelten Zustande können sie auch als Zimmerpflanzen
[* 2] verwendet werden. Im Winter bewahrt
man die
Knollen
[* 3] an einem trocknen Orte im Warmhause.
(Kalafat), Stadt im rumän.
Kreise
[* 4] Dolju, links an der Donau, hat (1889) 5372 E. Calafatu wurde im
Orientkriege 1854 mit
Befestigungen versehen und durch eine Schiffbrücke mit Vidin verbunden.
Hier fanden vom 6. bis zum 10. Jan. und Kämpfe
zwischen denRussen und
Türken statt, die mit dem Rückzüge der erstern endeten.
Auch 1877 wurde Calafatu von
rumän. Seite stark befestigt und von Vidin aus beschossen.
1) Bezirkshauptstadt der span.
ProvinzLogroño in Altcastilien, malerisch am linken Ufer des Cidacos unweit seiner Mündung
in den Ebro und au der Linie
Tudela-Bilbao der Nordbahn gelegen, Bischofssitz, ist jetzt verfallen, hat
rauhes
Klima,
[* 5] (1887) 8821 E., Post und
Telegraph.
[* 6] Die Umgebung ist reich an Getreide,
[* 7] Flachs und
Wein. - Calahorra, im
AltertumCalagurris
(Nassica), wetteiferte mit
Numantia und hielt treu zu Sertorius gegen Pompejus. In
Calagurris wurde Quintilian geboren. -
2) Flecken im
Bezirk Guadix der span.
Provinz Granada,
[* 8] am Nordfuße der
Sierra Nevada gelegen, mit einer aus den maur.
Kriegen
berühmten, wohlerhaltenen
Burg auf steilem Felskegel. Sie war Hauptort des ehemaligen Marquisats von Cenete, dessen Bewohner
als räuberisch verschrien sind.
[* 9] (spr.-läh), wichtige Seestadt, Hauptort der beiden Kantone Calais-Nord-Ouest (95,51 qkm, 9 Gemeinden, 31094 E.)
und Calais-Sud-Est (59,28 qkm, 4 Gemeinden, 36129 E.) im
ArrondissementBoulogne des franz. Depart.
Pas-de-Calais, an der schmalsten
Stelle des
Kanals, dem
Pas-de-Calais, und von dem gegenüberliegenden Dover
[* 10] nur 33,5 km entfernt, hat (1891) 51056, als Gemeinde 56867 E.,
darunter zahlreiche Engländer. Calais liegt an den Linien
Paris-Boulogne-Calais (302 km),
Amiens-Arrao-Calais (196
km) und Calais-Gravelines-Dünkirchen
(48 km) der
Franz. Nordbahn. (Vgl.
Situationsplan.)
Anlage, Bauten,
Behörden. Die Stadt ist stark befestigt und durch eine Citadelle und
detachierte Forts, die den Industrieort
St.
Pierre mit umschließen, zu einer Festung
[* 11] erster
Klasse gemacht worden. Calais zerfällt in die eigentliche
oder alte Stadt mit durchaus vläm. Charakter und der außerhalb der
Mauern gelegenen ehemaligen Vorstadt St.
Pierre lès Calais, welche 1850 erst 3000 E.,
infolge ihrer bedeutenden
Industrie
(Spitzen) 1872 schon 20000 E. zählte und jetzt über drei Viertel der ganzen Stadt ausmacht.
Calais ist reinlich und gut gebaut. Zu den bedeutendsten Bauwerken der Stadt gehören die got.
KathedraleNotre-Dame mit sehr hohem
Turme und einer Himmelfahrt von Seghers; der alte
Palast von Eduard III.; das 1740 neu aufgebaute
Hôtel de Ville mit schönem
Belfried (14. und 15. Jahrh.) und eine Marmorsäule zum Andenken an die RückkehrLudwigs
XVIII. Calais ist Sitz eines Handels-und eines Friedensgerichts, eines Gewerberats und einer Handelskammer,
hat ein Museum,
Bibliothek (12000
Bände), ein Collège, eine hydrogr. Schule, große
Arsenale, ferner zahlreiche wissenschaftliche
Vereine, ein
Theater
[* 12] und zwei
Zeitungen. Es wird auch als Seebad viel besucht.
Industrie und
Handel.
Die Industrie (insgesamt 15000
Arbeiter) erstreckt sich auf
Seiden-, Baumwolltüll-
und Spitzenfabrikation, Leinweberei, Flachsspinnerei, Seifensiederei,
Maschinen-,
Pfeifen-,
Biskuit-, Zuckerfabriken,
Brennerei
und
Brauerei sowie
Schiffbau. Der Wert der Produktion wurde 1891 auf 120 Mill.
Frs. geschätzt. Außerdem wurde 1893 von 123
Booten
Hochseefischerei getrieben. Der Fang betrug 1,6 Mill. kg im Werte von 942420
Frs. Der
Hafen, auch zur Zeit
der Ebbe selbst für große Schiffe
[* 13] zugänglich, durch zwei Steindämme geschützt, durch mehrere
Forts verteidigt und mit
drei
Leuchttürmen versehen, ist in den letzten Jahren bedeutend vergrößert worden (Kostenaufwand von 1876 bis 1886: 27940000
Frs.). Er besitzt eine
Tiefe von 7,60 m und Quais von 2455 m Länge.
Der Verkehr mit England (1891: 243388 Reisende) wird durch Dampferlinien vermittelt. Die Zahl der eingelaufenen Schiffe (fast
zur Hälfte unter brit.
Flagge) betrug (1893) 2289 mit 600102 t. Eingeführt wurden 333,66 Mill. kg Waren: Holz
[* 14] (139 Mill.
kg),
Kohle (52), Rohwolle (20), Garne (0,48), Gewebe
[* 15] (0,27), Eisenerz (46),
Gußeisen (4,2), Getreide (39
Mill. kg), Vieh und Fleisch,
Früchte und
Chemikalien. Ausgeführt 64,45, Mill. kg.
Kolonialwaren,
Steine, Zucker,
[* 16]
Töpfer- und
Glasarbeiten, belg.
Pferde,
[* 17]
Wein, Geflügel,
Eier,
[* 18] Tüllbatist,
Blonden und Korbwaren. Die meisten
Staaten sind durch Konsuln,
Vicekonsuln oder
Agenten vertreten.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
997 die Befestigungen; 1230 wurde es aufs neue befestigt, 1303 trat es in den Hansabund. Eduard III. von England ward es 1347 nach
elfmonatiger Belagerung und tapferer Verteidigung erobert und blieb nun im Besitze Englands bis 1558, wo es als die letzte
aller engl. Besitzungen in Frankreich der Herzog von Guise nahm. Seitdem bildete das Gebiet der Stadt (Calaisis)
oder die alte Grafschaft Oye mit der angrenzenden GrafschaftGuines unter dem Namen Pays reconquiz eine eigene Unterstatthalterschaft
der Picardie. Die Citadelle wurde 1561 erbaut. Zwar eroberten Calais 1596 die Spanier unter dem Erzherzog Albrecht von Österreich,
[* 20] mußten es aber im Frieden zu Vervins 1598 zurückgeben. Auf der Höhe von Calais ward die
span. Silberflotte durch den holländ. AdmiralTromp fast gänzlich vernichtet. -
Vgl. Lefebvre, Histoire de la ville de Calais et
du Calaisis (2 Bde., Par. 1766);
Calais Landrin, Essais historiques sur le Calaisis (Calais 1889).
(spr. källiß), Stadt im County Washington
[* 21] des nordamerik.
Staates Maine, am St. Croixfluß, der hier die Grenze
der Vereinigten Staaten
[* 22] gegen Neubraunschweig bildet, 20 km von der Passamaquoddybai, an der St. Croix- und Penobscotbahn,hat
(1890) 7290 E.,starken Holzhandel, Steinbrüche und Schiffbau.