und diese liefern den Haupthandelsartikel für die engl. Old-Calabar- oder Duke Town-Niederlassung,
unmittelbar nördlich der Mündung. Diese, Sitz des engl. Konsulats für das Ölflüsse-Gebiet, in einer der weniger gesundheitsgefährlichen
Lagen, hat 15000 E. Die Bevölkerung, vom Stamme der Efik, verwandt mit den Ibo (s. d.), zeigen sich der engl. Civilisation und
dem Christentum ziemlich geneigt. Unfern nördlich liegt am Fuße von Hügeln das gut gebaute Creektown mit 6000 E.
Stadt im frühern Staate Guzman Blanco der Vereinigten Staaten von Venezuela, in 103 m Höhe, links am Guarico,
einem Zuflusse des Apure, in sehr heißer, Überschwemmungen und Gewittern ausgesetzter Gegend der Vega
del Guarico gelegen, ist Bischofssitz, gut gebaut, hat (1887) 6000 E., darunter viele reiche Eigentümer
der Viehzuchtsgüter (Hatos) der umliegenden Llanos.
die südwestlichste Halbinsel des Königreichs Italien, zwischen 38 und 40° nördl. Br. und 13 und 15°
östl. L. von Greenwich, grenzt im N. an die Landschaft Basilicata, im NO. an das Ionische, im W. an das Tyrrhenische Meer und
wird von einem wildzerklüfteten Gebirgslande (s. Calabrisches Gebirge) ausgefüllt. Die südlichste Spitze
ist Kap Spartivento. Die Küsten werden durch die Einbiegungen der Golfe von Sta. Eufemia, Gioja und von Squillace flach gegliedert;
nur kurze Küstenflüsse bewässern das Land, darunter Crati und Neto.
Das Klima ward schon im Altertum gepriesen; nur in flachern Gegenden erzeugen stillstehende Gewässer in der
heißen Jahreszeit ansteckende Krankheiten. Deshalb verläßt in den vier heißen Monaten jeder, der es vermag, das Tiefland.
Die schönsten Wälder von Fichten-, Tannen- und Lärchenbäumen sowie die harzreichen Bäume des von den Alten vielgepriesenen
Silawaldes beschatten den Rücken der Gebirge. Auch wachsen hier die immergrüne und die Cochenilleneiche,
die orient.
Platane, Kastanie, der Zirbel- und Nußbaum, Süßholz, Olive, Aloe und Feige. Der Eschenbaum giebt das Calabrische Manna. An der
Küste findet man den immergrünenden Tamariskenstrauch und den Erdbeerbaum. Aus dem Schilfrohr (Sarrachio) verfertigen die
Bewohner Schiffstaue, Körbe, Matten, Seile und Netze. Ungeachtet der geringen Kultur gedeihen vortrefflicher
Wein und gutes Öl; ausgeführt werden Getreide und Reis, Safran, Anis, Süßholz, Färberröte, Flachs und Hanf sowie Südfrüchte.
Auch die Seide ist sehr gut. Ebenso ist Calabrien reich an Schafen, Hornvieh, Büffeln, Maultieren und besonders schönen Pferden. Die
Gewässer enthalten Thunfische, Muränen und Aale. Bei Reggio fängt man die Pinna marina, eine Art Muschel,
aus deren feiner Wolle man einen seidenähnlichen Stoff verfertigt, der sehr leicht ist und doch gegen Kälte schützt. Auch
fischt man Korallen. Die Steinbrüche und Gruben liefern Alabaster, Marmor, Schleifsteine, Gips, Alaun, Kreide, Steinsalz, Lasursteine
und Kupfer.
Der Calabrese, vielfach dem Spanier ähnelnd, ist unwissend, abergläubisch, roh, dabei aber aufrichtig,
gastfrei und voll Ehrgefühl, deshalb
auch stets bewaffnet. Es giebt nur Reiche und Arme, ein Mittelstand fehlt ganz, daher
ist der Bauer in der traurigsten Lage. Die Mundart der Calabresen ist schwer zu verstehen, aber voll origineller und bezeichnender
Ausdrücke. In gegen 40 Ortschaften wohnen etwa 40000 Albanesen, deren Vorfahren im 15. Jahrh. eingewandert
sind und welche ihre Sprache und Sitte beibehalten haben. -
Vgl. Pagano, Lingue e dialetti di Calabria dopo il 1000 (Neap. 1879).
Die Landschaft umfaßt folgende Provinzen:
Provinzen
Flächenraum in qkm
Einwohner 1881
Auf 1 qkm
offiziell
nach Strelbitskij
Catanzaro
5975,10
5174
433975
72
Cosenza
7358,04
6698
451135
61
Reggio di Calabria
3929,99
3177
372723
94
Calabrien:
17263,13
15049
1257883
72
Eine Berechnung ergab für 1892: 1321038 E., d. i. 88 auf 1 qkm.
Außer den Hauptstädten giebt es nur noch wenige Orte, welche Manufakturen haben und Handel treiben. Die
Calabrische Eisenbahn, welche sich längs der Ostküste des Landes hinzieht und an der Westküste von Reggio bis Gioja-Tauro
fortgesetzt worden ist, umfaßt die Hauptlinie Taranto-Catanzaro-Reggio mit den Zweigbahnen Sibari-Cosenza und Marina di Catanzaro-Catanzaro.
Die Spuren des Erdbebens, das das südliche Calabrien verwüstete, 300 Städte und Dörfer zerstörte
und 30000 Menschen begrub, sind noch jetzt nicht verschwunden. - Im Altertum war Calabrien, welches bis in die Langobardenzeit den
Namen Bruttium (s. d.) führte, ein Teil Großgriechenlands, das Vaterland des Charondas, Zaleukos, Praxiteles, Agathokles und
anderer berühmter Männer, das Land, wo auch Pythagoras seine Lehren verbreitete. Um 276 v. Chr. von den
Römern unterworfen, kam Calabrien nach dem Falle des abendländ. Kaisertums nacheinander an Odoaker, an die Ostgoten und durch Belisar
und Narses an das Oströmische Reich. Vom 6. bis in die zweite Hälfte des 11. Jahrh. geboten hier die Byzantiner, deren Herrschaft
der Normannenherzog Robert Guiscard ein Ende machte. Seit jener Zeit teilte Calabrien die Geschicke des neapolit.
Königreichs.
Gebirge, oft (und zwar mit Unrecht) Apennino Calabrese genannt, erfüllt die Calabrische Halbinsel Süditaliens
bis zum Kap Spartivento und ist zwischen den Golfen von Eufemia und von Squillace durch die Senke von
Catanzaro, deren höchster Punkt nur etwa 250 m ü. d. M. liegt, in zwei ungefähr gleich große Hälften geteilt; die nördliche,
La Sila, ein rauhes Waldgebirge, steigt in der Botte Donato bis zu 1930 m empor. An der Küste des Tyrrhenischen Meers stellt
ein sehr schmaler, aber hoher Gebirgszug (Monte-Cocuzzo, 1542 m) die Verbindung zwischen dem Apennin (s. d.)
und dem her. Die südl. Hälfte ist ein breiter, langgestreckter Zug,
der sich am Südende in dem
massigen Bergstöcke des Aspromonte (s. d.) mit dem Montalto zu 1958 m erhebt, um dann steil zur Straße von Messina abzufallen.
Vent., Pflanzengattung aus der Familie der Araceen (s. d.). Die Vertreter derselben sind
ausdauernde krautartige Gewächse mit knolli-
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
mehr
gem Wurzelstock und großen oft schön gefärbten pfeilförmigen Blättern; die Spatha ist röhrenförmig und von weißer
Farbe. Man kennt 7 Arten, die sämtlich den Tropengegenden Südamerikas angehören. Da einige derselben sehr leicht Varietäten
bilden und oft prächtig gefärbte Blätter besitzen, so werden sie vielfach als Zierpflanzen kultiviert. Es sind dies
hauptsächlich Kreuzungen der Arten Caladium bicolor W. und Caladium picturatum C. Koch;
das auf der nachstehenden Abbildung dargestellte Caladium bicolor W. zeichnet sich durch grüne, in der Mitte rot
geäderte und gefärbte, das auf der Tafel: Araceen,
[* ]
Fig. 5 befindliche Caladium Belleymei Hort. durch weiße grüngeaderte Blätter
aus. Durch vielfache Kreuzungen sind in neuester Zeit Hunderte prachtvoller Sorten gezüchtet worden.
Das Caladium gedeiht am besten in einer nahrhaften, humusreichen Erde. Während der Vegetation verlangen sie eine reichliche Bewässerung
und eine Kultur im Warmhause. Im entwickelten Zustande können sie auch als Zimmerpflanzen verwendet werden. Im Winter bewahrt
man die Knollen an einem trocknen Orte im Warmhause.