litärattaché bei der peruan. Gesandtschaft in Paris und zeichnete sich im Kriege mit Chile 1879 - 82 aus. Er war dann ein
Parteigänger der Regierung Calderons und wurde nach dessen Gefangennahme (Sept. 1881) Führer der Bewegung gegen den von Chile
begünstigten Präsidenten Iglesias. Dez. 1885 stürzte er diesen und wurde selbst Präsident.
Seine vierjährige Verwaltung war von innern Unruhen freier als die seiner Vorgänger. (S. Peru.)
thyreoprīva, allgemeine Ernährungsstörung oder Krankheit, welche dem sog. Myxödem verwandt ist und nach
Entartung oder Entfernung der Schilddrüse (s. d.) auftritt. Die Krankheit ist charakterisiert durch Anämie mit Verminderung
der roten Blutkörperchen, durch Störung der normalen Gehirnfunktionen und durch Anhäufung von Mucin (Schleim) im Körper,
besonders im Unterhautzellgewebe, daher auch der Name Myxödem (s. d.). Weil die Krankheit nur nach vollständigem Ausfall der
Thätigkeit der Schilddrüse auftritt, so ist beim Menschen eine vollständige Entfernung dieser Drüse, z. B. bei Kropf, nicht
gestattet.
(spr.katschi), Hochgipfel der Ostcordilleren auf der argentin.-chilen. Grenze,
im W. von Salta, trägt Schnee (Nevado de Cachi) und erreicht 6000 m Höhe. An seiner Westseite ein 4320 m hoher Paß.
cachiertes Papier ist Papier, das aus zwei
oder mehrern aufeinander geleimten Bogen von gleicher oder verschiedener Qualität und Farbe besteht. Es dient zu Buchumschlägen
und verschiedenen Accidenzarbeiten.
Das Cachieren geschieht entweder mittels der Hand oder sog. Cachiermaschinen.
1) Stadt im brasil. Staate Bahia, 100 km im NW. von Bahia, am Paraguassu, 60 km oberhalb seiner Mündung,
hat etwa 15000 E., Tabak- und Cigarrenkisten-Fabrikation, Ausfuhr von Baumwolle, Kaffee und Früchten. - 2) Stadt im brasil.
Staate Rio Grande do Sul, links am Jacuhy, ein wichtiges Handelsdepot für Porto Alegre, hat etwa 4500 E. Bei
beiden Städten hindern Felsklippen die Schiffahrt auf den Flüssen.
(spr. katsch-; frz. cachondé [spr.
kaschongdeh] und cachoudé), ein im Orient verbreitetes Kaumittel, um den Atem wohlriechend zu machen;
es besteht aus Katechu,
Zucker und Gewürz.
Ähnliche Präparate sind auch in Deutschland, England, Frankreich und andern Ländern
als Cachou aromatisé, Prinz-Albert-Cachou u. s. w. zu gleichem Zwecke in Gebrauch.
(frz., spr. kaschuh) oder Anislakritze, ein Hustenmittel, gereinigter Lakritzensaft mit geringem Zusatz von
Zucker und
Anisöl zu ganz dünnen Stengeln gerollt und dann in gleiche kleine Stücke zerschnitten. (S.
auch Cachonde.)
Laval (spr. kaschuh lawáll), eine Anzahl eigentümlicher Farbstoffe, die
in Lavalle (von Croissant und Bretonnière) aus organischen Stoffen verschiedener Abkunft, wie Sägespänen, Kleie, Stärke,
Fäkalien, durch Erhitzen mit Natronlauge und Schwefel auf 200° gewonnen werden.
Die Färbungen sind nicht lebhaft, aber
sehr echt und verhalten sich vielen Farbstoffen gegenüber als Beizen.
(spr. katschútscha), eine Art Bolero (s.d.), der von einem Mann oder einem Frauenzimmer
allein unter Castagnettenbegleitung nach der Melodie eines span. Volksliedes getanzt wird.
Die Cachucha gelangte durch Fanny Elßler
zu europ. Berühmtheit.
die Heilige, deren Gedächtnis am 22. Nov. gefeiert wird, soll um 230 den Märtyrertod erlitten
haben, obwohl unter Alexander Severus Christenverfolgungen nicht stattfanden. Nach der Legende stammte sie aus einer Patricierfamilie
Roms, war heimlich zum Christentum bekehrt und hatte das Gelübde der Jungfräulichkeit gethan. Ihre Eltern verlobten sie einem
heidn. Jüngling Valerius, den sie zur Annahme des Christentums und zur Achtung ihres Gelübdes zu bewegen
wußte.
Valerius und sein Bruder Tiburtius erlitten den Märtyrertod. Cäcilia ward in ein glühend heißes Bad gebracht, blieb aber unversehrt;
darauf ward sie dem Henker übergeben, der dreimal vergeblich versuchte, sie zu enthaupten; erst nach drei
Tagen starb sie an den erhaltenen Wunden. Papst Paschalis I. ließ 821 ihre Gebeine in der Kirche Sta. Cecilia zu Rom beisetzen,
wo noch jetzt ihre liegende Statue (von Stefano Maderno) unter dem Hochaltar sich befindet. Die heilige Cäcilia erscheint als Schutzpatronin
der Musik und Erfinderin der Orgel. In der Malerei ist sie dargestellt, wie sie die Orgel spielt (von
Carlo Dolci, im Museum zu Dresden) oder wie sie der himmlischen Harmonie der Sphären lauscht (1513 von Raffael; in der Pinakothek
zu Bologna). Berühmt sind Domenichinos Fresken aus dem Leben der heiligen Cäcilia in San Luigi dei Francesi zu Rom.
- Die Cäcilienfeste werden noch jetzt an vielen Orten durch Musikaufführungen gefeiert. Palestrina begründete zu Rom zur
Pflege der geistlichen Musik eine von Gregor XIII. bestätigte Brüderschaft, den Verein der heiligen Cäcilia; Pius IX. gestaltete
denselben in eine Akademie um und stiftete zur Auszeichnung für die vier Vorsteher derselben den
Cäcilienorden. Auch an andern Orten nennen sich Vereinigungen zur Pflege der kirchlichen Musik Cäcilienvereine.
Metella, Tochter des Cäcilius Creticus und Gemahlin des jüngern Crassus, des Sohnes des Triumvirn. Ihr Grabmal,
3,5 km südlich von Rom, am höchsten Punkt der Appischen Straße (s. d.) gelegen, besteht aus einem
mächtigen, ehedem mit Travertin bekleideten Rundbau von 20 m Durchmesser, dessen Inneres laut Inschrift ihre Grabkammer enthielt.
Der aus Blumengewinden und Stierschädeln gebildete Marmorfries veranlaßte im Mittelalter den Namen Capo di Bove. Im 13. Jahrh.
kam der Zinnenaufsatz hinzu. Unter Papst Paul III. fand man den Marmorsarkophag der Verstorbenen, der
jetzt im Hof des Palazzo Farnese in Rom untergebracht ist.