Nordamerikas, die er
«Terra de prima vista» nannte, und weiter die St. Johns-Insel. Wahrscheinlich traf er auf die
Küste von
Labrador. Eine zweite Expedition mit 5 Schiffen ging ab und kehrte wahrscheinlich im Herbste zurück. Die Resultate
sind nicht bekannt geworden.
GiovanniCaboto oder John
Cabot, wie er in England hieß, starb 1498 oder 1499. -
Sebastian Caboto, geb. 1472 zu
Venedig,
[* 2] machte nach des
VatersTode um 1503 noch eine Fahrt, trat aber, nach dem
Tode des Königs
Heinrich VII. (1509), 1512 in span. Dienste.
[* 3]
Ferdinands des
KatholischenTod 1516 vereitelte seinen
Plan, die nordwestl. Durchfahrt nach
Asien
[* 4] zu suchen.
Hierauf trat er wieder in engl. Dienste und führte 1517 ein
Geschwader nach Labrador, wo er aber durch die Feigheit seines
UnterbefehlshabersThomas Pert zur baldigen Rückkehr genötigt ward. Von neuem trat er nun in span. Dienste
und sollte 1526 ein
Geschwader nach den
Molukken führen; aber er kam nur bis zum La-Plata, weshalb er
nach seiner Rückkehr durch den
IndischenRat auf 2 Jahre nach Oran verbannt wurde. 1544 entwarf er in Sevilla
[* 5] seine berühmte
Weltkarte (vgl.
Jomard, Les Monuments de la géographie, Par. 1862). Gegen Ende 1547 verließ er heimlich
Spanien
[* 6] und ging
wieder nach England, wo ihm Eduard VI. das
Amt eines Oberaufsehers über das Seewesen erteilte. Noch 1555 wurde
er der
Urheber und Beförderer einer Expedition der Merchants Adventurers, welche den
Handel der Engländer nach
Rußland begründete,
indem Rich.
Chancelor am
Bord derBonaventura im
Hafen von
Archangelsk einlief. Caboto starb kurz nach 1557 zu
London.
[* 7] -
Vgl.
d'Avezar, Les navigateurs terreneuviens
Jean et Sébastien Caboto (Par. 1869);
Nicholls, Life, adventures and discoveries of Seb.
Caboto (Lond. 1869);
H. Harrisse,
Jean et Sébastien Caboto (Par. 1882).
Stadt in der span.
Provinz Cordoba
[* 8] in
Andalusien, 75 km im SO. von Cordoba, zwischen phantastisch
gestalteten Felsen unweit nördlich vom
Flusse Cabra, einem rechten Nebenfluß des
Genil, in einem öl- und weinreichen
Thal
[* 9] an der
im
Bau befindlichen Linie
Puente-Genil-Jaen der Andalus.
Eisenbahn, hat (1887) 13390 E., eine Moschee aus der Maurenzeit (jetzt
Kirche), mehrere Klöster, Hospital, höhere Schule und
Theater;
[* 10]
Pedro Alvarez, der Entdecker
Brasiliens, geb. um 1460, stammte aus einer alten edeln portug.
Familie, wurde von König Emanuel von
Portugal nach
Vasco de Gamas glücklicher Rückkehr von der ersten Seereise zum Befehlshaber
der nach
Ostindien
[* 11] ausgerüsteten Flotte von 13 Schiffen mit 1500 Mann ernannt. Er segelte aus
dem
Hafen von Lissabon
[* 12] ab, nahm jedoch, um die Windstillen an der
Küste von
Guinea zu vermeiden, von den Kapverdischen
Inseln
an eine etwas westl.
Richtung, sodaß er in den Äquatorialstrom des Atlantischen Oceans geriet und an dieKüste
des bis dahin unbekannten
LandesBrasilien
[* 13] geführt wurde, das er am 21. oder für seinen König in
Besitz nahm und
Terra da
SantaCruz benannte. Am folgenden
Tage lief er in eine
Bai ein, welcher er den
NamenPorto-Seguro gab.
Nachdem er ein Schiff
[* 14] mit der Nachricht der Entdeckung in die
Heimat abgesendet hatte, machte er sich
auf, nach
Indien, dem eigentlichen Ziele seiner
Reise, zu steuern, verlor aber durch
Sturm zunächst vier seiner
Schiffe
[* 15] nebst Mannschaft, darunter den berühmten Seefahrer
Bart. Diaz (s. d.), und bei der Weiterfahrt noch drei andere Schiffe.
Er landete in
Calicut, wo er in einem von den eifersüchtigen arab. Kaufleuten erregten
Aufstande 50 Mann
verlor; zur
Strafe dafür setzte Cabral die im
Hafen liegenden ind. Schiffe in Flammen und eröffnete eine Kanonade auf die Stadt.
Bei dem auf den Fürsten von
Calicut eifersüchtigen Radscha von
Kotschin fanden die Portugiesen aufrichtigeres
Entgegenkommen. Zu
Kotschin (südlich von
Calicut) und in dem nördlich von
Calicut an der
Küste gelegenen
Kannanur legte Cabral
Faktoreien
an. Somit schloß Cabral die ersten für
Portugal so wichtigen Handelsverbindungen mit
Ostindien, und mit einer reichen
Ausbeute
ind. Produkte begab er sich auf die Rückfahrt. Im Sept. 1501 lief er wieder
in den
Hafen von Lissabon ein. Cabral starb um 1526. Seine
Reise findet sich beschrieben in Ramusios «Navigazioni e viaggi», Bd. 1 (Vened.
1554; neuer
Abdruck 1835).
eine der span.
Balearen (s. d.), 14 km im
SW. von der Südspitze Mallorcas, von der sie eine wenig tiefe
inselreiche
Meerenge trennt, ist 16,4 qkm groß, gebirgig, sehr gesund, bedeckt mit Buschwald von Cistus,
Arbutus u. s. w.
und hat ihres Fischreichtums wegen viel von
Palma aus besuchte
Küsten, an ihrer Nordwestseite einen durch ein altes Schloß
gedeckten guten, in neuerer Zeit zur
Quarantäne oft benutzten
Hafen und außer der kleinen
Besatzung nur
einige
Bauern als Bewohner. - Cabrera,
Insel bei
Sardinien,
[* 16] s.
Caprera.
Don Ramon,
Graf von Morella, karlistischer Generalkapitän, geb. zu
Tortosa, widmete sich dort theol.
Studien, verließ aber die geistliche Laufbahn, als
DonCarlos seinen Aufruf erließ, und trat 1833 als Guerrillaführer auf.
Nachdem sich Cabrera in
Valencia
[* 17] und
Aragon furchtbar gemacht, folgte er im Sept. 1836 Gomez nach
Andalusien,
ging aber, da er bei
DonCarlos nicht die gehoffte Beachtung fand, wieder nach
Aragon zurück, wo seine
Truppe durch die Übermacht
der Christinos (s. d.) 1. Dez. bei Rincon del Soto vernichtet, er selbst
schwer verwundet wurde.
Schon nach einigen
Monaten hatte er eine neue Streitmacht von 10000 Mann beisammen. Rasch wandte er sich nun nach
Valencia,
wo er bei Buñol und 19. März bei Burjasot, unweit
Valencia, den Christinos schwere
Niederlagen beibrachte. Wiewohl
bei
Torre-Blanca gänzlich geschlagen und abermals verwundet, erschien er doch bald wieder im Felde und
unterstützte im Mai
DonCarlos auf dessen Zuge gegen Madrid
[* 18] mit großem Geschick. Zur Belohnung ward er von
DonCarlos zum
Grafen
von Morella sowie zum Generallieutenant und
Generalgouverneur von
Aragon,
Valencia und Murcia
[* 19] erhoben. Nach Marotos Übergange
(Aug. 1839) gedachte Cabrera den
Widerstand fortzusetzen, sah sich aber genötigt, mit 8000 Mann
ebenfalls nach
Frankreich überzutreten.
Hier zerfiel er mehr und mehr mit der Umgebung
DonCarlos', sodaß ihn dieser Mai 1842 förmlich absetzte. Nachdem
DonCarlos 1845 auf
seine Thronrechte zu Gunsten seines
Sohnes, des
Grafen Montemolin, verzichtet hatte, ging Cabrera mit letzterm
nach England. 1848 erregte er in
Catalonien einen karlistischen
Aufstand, mußte indes nach dem
Treffen bei Pasteral schwer
verwundet Zuflucht in
Frankreich suchen. Von hier ging er im
August wieder nach
London, unterstützte
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
im April 1860 den Aufstandsversuch des span. Generals Ortega zu Tortosa, entging aber klug dem Schicksale der übrigen Leiter.
Als DonCarlos (Karl VII.) 1869 den Bürgerkrieg in Spanien wieder entzündete, suchte er die Unterstützung C.s für sich zu
gewinnen. Dieser aber erklärte, er halte den Krieg für aussichtslos, und erkannte durch ein Ergebenheitsschreiben
vom Alfons XII. als König an. Cabrera starb zu Wentworth bei Staines (unweit London). -