(Lond. 1848; neue Aufl. 1872; deutsch, Berl. 1853 und
Hamb. 1855) heraus. Später erschienen von ihm: «Slavery
and freedom in the
British West Indies» (Lond. 1860) und «The
ideas of the day on policy» (ebd. 1865; 3. Aufl. 1868). Er starb Aus seinem
Nachlasse veröffentlichte J.L. Davies
«Notes of thought. Preceded by a biographical sketch» (Lond. 1873).
Joh., der
Ältere,
Orientalist, geb. zu
Camen in Westfalen,
[* 2] studierte zu
Marburg,
[* 3] Herborn, Basel
[* 4] und Genf.
[* 5] Nachdem
er
Deutschland
[* 6] und die
Schweiz
[* 7] bereist hatte, ließ er sich in Basel
nieder, wo er 1591 Professor der hebr.
Sprache
[* 8] wurde und an der
Pest starb. Seine
Arbeiten stützten sich besonders auf die
Schriften der Rabbinen, die er
gründlich kannte, wie die
«Biblia hebraica rabbinica» (4 Bde.,
Bas. 1618 - 19) und
«Tiberias seu commentarius massorethicus»
(ebd. 1620) beweisen. Hervorragend ist sein «Lexicon hebraicum et
chaldaicum» (ebd. 1607).
Johann Buxtorf der
Jüngere, des vorigen Sohn, geb. zu Basel,
folgte 1630 seinem
Vater auf dessen Lehrstuhle zu Basel,
wo er starb.
Außer einem «Lexicon chaldaicum et syriacum»
(Bas. 1622) u. a. gab er aus dem Nachlasse seines
Vaters das
«Lexicon chaldaicum, talmudicum et rabbinicum» (ebd. 1639; neu bearbeitet
von Fischer, 2 Bde., Lpz. 1866 - 74)
und die «Concordantiae bibliorum hebraicorum»
(Bas. 1632; neu bearbeitet von
Bär, 12
Tle., Berl. 1862 - 63) heraus.
(spr.beiß balloh),
Christoph Heinr. Dider., niederländ. Meteorolog, geb. in
Kloetingen in der
Provinz Seeland, studierte in
Utrecht
[* 9] Litteratur und Naturwissenschaften, wurde 1847 dort Professor der Mathematik, 1870 der
Experimentalphysik, legte sein
Amt 1887 nieder und starb in
Utrecht. Von seinen Physik.
Arbeiten
ist bemerkenswert die «Schets eener physiologie etc.»
(Utrecht 1849). Auf mathem. Gebiete verfaßte er ein Lehrbuch der Planimetrie.
Die größte Bedeutung erlangte Buys-Ballot auf dem Gebiete der
Meteorologie. 1847 gab er in
Utrecht die
Schrift «Changements périodiques
de la température dependants du soleil et de la lune etc.» heraus.
Viele
Aufsätze in Poggendorffs
«Annalen» in den J. 1848 - 50 sowie im Ergänzungsband IV der
«Annalen» («Erläuterung einer
graphischen Methode zur gleichzeitigen
Darstellung der Witterungserscheinungen an vielen Orten und
Aufforderung der Beobachter,
das Sammeln der
Beobachtungen an vielen Orten zu erleichtern») folgten.
Bereits 1849 begann er selbst regelmäßige Witterungsbeobachtungen in
Utrecht anzustellen und auch solche,
die er von andern Orten gesammelt hatte, zu veröffentlichen. Infolgedessen wurde 1854 das königlich niederländ.
Meteorologische
Institut in
Utrecht errichtet und Buys-Ballot zum Direktor desselben ernannt. 1857 gab er das unter dem
Namen der
Buys-Ballot-schen Regel
(s. d.) bekannt gewordene Meteorolog. Gesetz an, das freilich
schon vorher, aber ohne daß Buys-Ballot Kenntnis davon haben konnte, von Coffin und Ferrel in
Amerika
[* 10] erkannt worden war.
Vom an wurden auf
Grund dieser Regel in den
Niederlanden täglich telegr.
Sturmwarnungen gegeben. Ausführlicher ist
hierüber berichtet in «Eenige regelen voor te wachten
van weêrsveranderingen in Nederland»
(Utrecht
1860).
Zum Zwecke der
Sturmsignale führte Buys-Ballot 1863 die von ihm
Aëroklinoskop (s. d.) genannte Vorrichtung ein.
Eins der Hauptverdienste
B.s liegt in seinem unausgesetzten Hinweis auf die Wichtigkeit gleichförmiger internationaler Meteorolog.
Beobachtungen;
in diesem
Sinn gab er 1872 - 73 in
Utrecht die
«Suggestionson a uniform system of meteorological observations»
heraus. Als Direktor des Meteorologischen Institus in
Utrecht hat er 40
Bände des «Jahrbuchs», das in 2
Abteilungen erscheint,
herausgegeben, sowie die
«Archives Néerlandaises des sciences exactes et naturelles»
(Haarlem
[* 11] 1866 fg.) der
Niederländischen
Gesellschaft der Wissenschaften.
Regel oder
Barisches Windgesetz heißt das von
Buys-Ballot zuerst bestimmt formulierte
Gesetz, daß die Luft von Orten hohen Druckes nach Orten mit geringerm Druck hinströmen muß, dabei aber durch die Umdrehung
der Erde abgelenkt wird.
Die
Ablenkung geht auf der nördl. Erdhälfte nach rechts, auf der südlichen nach links. (S.
auch
Atmosphäre, Bd. 2, S. 46 buys-ballotsche).
(spr. büsangßäh),Hauptstadt des Kantons Buzançais (428,60
qkm, 10 Gemeinden, 15890 E.) im
ArrondissementChâteauroux des franz. Depart. Indre, in 127 m Höhe
rechts am Indre und an der Linie
Tours-Montluçon der
Franz.
Orléansbahn, welche sich daselbst mit der im
Bau begriffenen Linie
Villefranche-sur-Cher nach Poitiers kreuzt, hat (1891) 3533, als Gemeinde 5027 E., Post und
Telegraph,
[* 12] Ruinen ehemaliger Befestigungen, Eisenwerke, Kanonengießerei,
Korn- und Pferdehandel.
(spr. büsangßih),Hauptstadt des Kantons Buzancy (265,01 qkm, 22 Gemeinden, 6812 E.)
im
Arrondissement Vouziers des franz. Depart.
Ardennes, 61 km im SO. von Mézières, mit 735 E., Post und einer Bronzestatue
des
Generals Chanzy (von Aristide Croisy).
(spr. busiahsch),Klein-Gemeinde im
TemeserKomitat und einer der bedeutendsten Badeorte
Ungarns, Sitz eines Stuhlbezirks (33804 E.), 34 km ostsüdöstlich von
Temesvár, in hügeliger Gegend (132 m), hat (1890) 2627 E.
(darunter 561 Magyaren, 1148 Deutsche),
[* 17] dem
Bekenntnis nach römisch- und griechisch-katholisch; Post,
Telegraph, sieben reiche
Mineralquellen (Säuerlinge) mit gut besuchten Heilbädern, hübsche Kuranlagen, ein prächtiges Kurhaus,
einen geschmackvollenPark. Die Mineralwasser von Buziás schmecken nach Petroleum, sind eisenhaltig und prickelnd sauer, haben
eine
Temperatur von 12,5° C. und gleichen den Spaaer
Quellen. Sie gehören zur
Klasse der muriatischen Eisensäuerlinge, zeichnen
sich durch sehr hohen Eisengehalt (0,157
bez. 0,117 g Eisenbicarbonat im
Liter Wasser) sowie durch Reichtum
an kohlensauren
Salzen und freier
Kohlensäure aus. Der
Josephs-,
Michels- und der obere
¶
mehr
Trinkbrunnen werden zum Trinken, die übrigen zum Baden
[* 19] und zwar gegen Frauenkrankheiten, Magen-, Darm-, Blasen- und Steinleiden
benutzt. (Zahl der Kurgäste 18881276 Personen.) Auf dem nahen Szilaser Berge (348 m) gedeiht guter Wein. –