anstalt; bedeutenden
Handel, besonders mit Getreide.
[* 2] In der Nähe die
Strafanstalt für beide
Mecklenburg
[* 3] Dreibergen (265 Gefangene).
- Bützow ist eine alte Stadt; sie wurde 1302 von den
Bischöfen von Schwerin in deren Gebiet gestiftet und war von da an bischöfl.
Residenz. 1648 kam sie mit dem
Stift Schwerin an
Mecklenburg. Im Anfang des 18. Jahrh. ließen sich hier
viele franz.
Réfugiés nieder, welche Fabriken anlegten. Von 1760 bis 1789 bestand in Bützow die vom
HerzogFriedrich hierher von
Rostock,
[* 4] soweit sie unter seinem
Patronat stand, verlegte
Universität, die dann wieder mit der in Rostock verbliebenen Hälfte
vereinigt wurde, und von 1760 bis 1780 ein fürstl.
Pädagogium.
Friedr. Wilh.,
Graf von, russ. Feldherr, geb. 14. (25.) Sept. 1759 auf dem Krongut
Magnusthal der
Insel Mohn, aus einer alten livländ. Adelsfamilie, zeichnete sich 1770 bei
der
Belagerung von Vender aus, ward
Adjutant des Fürsten Orlow, den er auf seinen
Reisen in
Deutschland
[* 6] und
Italien
[* 7] begleitete,
kämpfte 1789 als Commandeur des Kexholmschen
Regiments siegreich gegen
Schweden,
[* 8] dann 1792-94 unter Suworow gegen
Polen, ward
Gouverneur von Warschau,
[* 9] 1796 Generallieutnant und
Generalgouverneur von
Petersburg,
[* 10] 1795 in den preuß., 1797 in
den russ. Grafenstand erhoben.
Für seine Thätigkeit in
Polen war er mit Domänengütern in
Esthland
[* 11] belohnt worden; auf diese zog er sich 1798-1802 zurück. 1802 wurde
er als Präsident eines besondern
Komitees mit der Regelung der ungleich verteilten Ortsabgaben beauftragt, die Buxhoevden dann auch
zu allgemeiner Zufriedenheit bewirkte. 1803 wurde er
Generalgouverneur in den Ostseeprovinzen: 1805 befehligte
er in der
Schlacht bei
Austerlitz
[* 12] den linken Flügel des russ.
Heers;
1806 übernahm er das Kommando der russ.
Armee in
Preußen,
[* 13] wurde zeitweilig von
Bennigsen verdrängt, erhielt aber wieder den Oberbefehl über den Rest der
Armee 1807,
die er am
Dnjepr und der Düna organisieren sollte. Im
Kriege gegen
Schweden 1808 eroberte in 10
Monaten durch 6 See- und 27 Landtreffen
ganz
Finnland bis zum
Torneå und brachte
Sweaborg zur Kapitulation.
Ein Zerwürfnis mit Araltschejew nötigte ihn Ende 1809 das
Kommando niederzulegen. Er starb 23. Aug. auf seinem Schlosse
Lohde in
Esthland.
eine got. 1285-96 erbaute Hauptkirche St. Petri, Rathaus, ein Realprogymnasium (8
Lehrer, 7
Klassen, 172
Schüler),
höhere
Bürger-, höhere Mädchen- und Baugewerkschule;
Fabrikation von
Cement, Öl (2 Fabriken), Seife
(2),
Farben, Papier und Leder;
Gerbereien, Leimsiedereien: besuchte Pferdemärkte,
Handel mit Vieh,
Steinen, Holz,
[* 18]
Torf,
Honig,
Wachs u. s. w.
und steht mit
Hamburg
[* 19] in lebhafter Schiffahrtsverbindung.
In der fruchtbaren, wiesenreichen Umgegend und den
nahen
Marschen wird starke Viehzucht
[* 20] und Obstbau getrieben. - Buxtehude, schon 959 urkundlich erwähnt,
erhielt 1273 von dem Erzstifte
Bremen,
[* 21] dessen zweite Stadt es wurde, Stadtgerechtsame, wurde 1369 Mitglied der
Hansa, hatte
blühenden
Handel, trat 1543 der
Reformation bei und war bis 1682 Festung.
[* 22] Von da an teilte es die
Schicksale des Herzogtums
Bremen.
Dietrich, Orgelspieler und
Komponist, geb. 1635 zuHelsingör
[* 23] als Sohn des Organisten
Johann Buxtehude (gest. der ihn in
Theorie und Orgelspiel unterrichtete.
Seit 1668 Organist an der Marienkirche zu Lübeck,
[* 24] erwarb sich Buxtehude einen Weltruf als genialer Orgelspieler.
Joh. Seb.
Bach verehrte ihn als
Meister. Buxtehude starb zu Lübeck.
(spr. böxt'n),Badeort und Marktstadt in der engl.
Grafschaft Derby, in einem nur durch den Wyefluß geöffneten, bewaldeten Thalkessel des Peakgebirges, 44 km im NW.
von Derby, in 312 m Höhe, hat (1891) 7424 E., viele schöne
Gebäude, darunter das zum Andenken an das
Jubiläum der Königin 1888-89 erbaute
Stadthaus mit Freibibliothek, das 1858 gestiftete Hospital (jährlich 3000
Kranke) und
den
Palast Crescent mit toscan.
Säulen,
[* 25]
Bibliothek und
Bädern, den 1781 der
Herzog von
Devonshire erbauen ließ. Er grenzt an
die unter Elisabeth vom Earl von Shrewsbury gebaute alte
Halle,
[* 26] jetzt Wirtshaus, in der Maria
Stuart gefangen
saß. Buxton ist wichtig durch seine schon den
Römern bekannten und jährlich von etwa 6000
Personen besuchten, gegen Rheumatismus
wirksamen warmen Mineralquellen (28° C., im
Bassin 25°). Unweit von Buxton die Pools-Hole, eine 594 m tiefe Stalaktitenhöhle,
und in 4,8 km Entfernung der 551 m hohe
Axe-Edge.
(spr. böxt'n),SirThomas Fowell, engl. Philanthrop und Politiker, geb. zu
Earls Colne in
Esser, besuchte die
Universität zu Dublin
[* 27] und wurde 1808 durch Heirat Teilhaber einer großen
LondonerBrauerei.
Er beteiligte sich eifrig an philanthropischen Bestrebungen, trat für die Armenbevölkerung von
Spitalfields,
dann für die Verbesserung des Gefängniswesens ein und veröffentlichte seine Erfahrungen in «Enquiry,
whether crime and misery are produced or prevented by our present system of prison discipline» (Lond.
1818). 1818 wurde er Mitglied des
Unterhauses und arbeitete auch hier für seine Bestrebungen.Seit 1822 wirkte
er besonders gegen die Negersklaverei, 1824 übernahm er die parlamentarische Leitung dieser Sache aus den
Händen Wilberforces
und hatte die Freude, 1833 die Abschaffung der
Sklaverei in allen brit.
Kolonien als Gesetz verkündet zu sehen. (S.
Sklaverei.)
In der
Schrift «The
African slave trade» (Lond. 1839; deutsch von Julius, Lpz.
1841) drang er auf Verschärfung der zur Unterdrückung des
Sklavenhandels getroffenen Vorkehrungen. 1837 verlor er seinen
Parlamentssitz, wurde 1840
Baronet und starb zu Northrepps in der
Grafschaft Norfolk.
Charles Buxton, sein dritter Sohn, geb. trat im Parlament seit 1857 bei verschiedenen
Anlässen in ähnlichem
Sinne wie sein
Vater hervor. Er gab «Memoirs ofSirThomas Fowell Buxton»
¶
mehr
(Lond. 1848; neue Aufl. 1872; deutsch, Berl. 1853 und
Hamb. 1855) heraus. Später erschienen von ihm: «Slavery
and freedom in the British West Indies» (Lond. 1860) und «The
ideas of the day on policy» (ebd. 1865; 3. Aufl. 1868). Er starb Aus seinem
Nachlasse veröffentlichte J.L. Davies «Notes of thought. Preceded by a biographical sketch» (Lond. 1873).