Freytag, Werner, Eisbein,
Fleischer und Havenstein, Die Kuhmilch, ihre Erzeugung und Verwertung (2. Aufl.,
Bonn
[* 5] 1879);
W. Kirchner, Handbuch der
Milchwirtschaft
(2. Aufl., Berl. 1886);
ferner: Milchzeitung, Organ für die gesamte Viehhaltung und das
Molkereiwesen
(Brem. 1872 fg.).
Butter ist auch die Bezeichnung für verschiedene pflanzliche feste Fette; so
Kakaobutter, das Fett der
Kakaobohnen,
Muskatbutter, das der Muskatnüsse, Kokosbutter, das Fett der Kokosnüsse. Auch einige anorganische
Verbindungen, die im wasserfreien
Zustande eine weiche
Masse bilden und beim Verreiben sich schlüpfrig anfühlen, werden Butter genannt; so
Antimonbutter,
d. i.
Antimonchlorür, Zinkbutter, d.i. Zinkchlorid.
heißen in der Volkssprache verschiedene gelbblühende
Pflanzen aus der Familie der Ranunkulaceen (s. d.),
namentlich die der Gattung Ranunculus, ferner
Anemone ranunculoides L,.
ein von einem höhern kath. Geistlichen, besonders vom Papst ausgestellter
Erlaubnisschein, während der Fastenzeit
Butter oder etwas anderes als Fastenkost zu genießen.
Das dafür bezahlte
Geld (der
Butterpfennig) wurde in einem Kasten (dem
Butterkasten) aufbewahrt und zu Kirchenbauten und ähnlichen Zwecken verwendet.
dienen dazu, um zu heller Kuhbutter, wie sie besonders im Winter bei starker
Stroh- und Schlempefütterung
entsteht, oder der Kunstbutter die normale gelbe Butterfarbe zu geben. Man benutzt zu diesem Zwecke jetzt allgemein flüssige
Butterfarbe aus
Orlean (s. d.), der in Hanf- oder Leinöl gelöst ist,
Buttergelb (s. d.), bei kleinerm Betrieb
wohl auch Mohrrübensaft. Die Butterfärbemittel werden durch vielfaches Durchkneten der
Butter oder durch Einrühren in das geschmolzene
Fett gleichmäßig in der
Masse verteilt. Bei der Kuhbutter setzt man indes jetzt meist die Butterfärbemittel dem
Rahm zu, wodurch eine bessere
Verteilung bewirkt wird. Für den Exporthandel ist die Färbung derButter mit den unschädlichen Butterfärbemittel nicht
zu umgehen.
ist der bei der Ausscheidung der
Butter aus der Sahne oder
Milch verbleibende
Rückstand
(s.
Butter, S. 799 b). Sie enthält, neben geringen Mengen (etwa ½ Proz.) Fett,
Eiweißstoffe in Form von mehr oder
weniger
geronnenem
Casein und
Albumin,
Milchzucker,
Milchsäure und
Salze der
Milch.
Ihre Beschaffenheit wechselt sehr, je nachdem man zur
Bereitung der
Butter süße oder saure Sahne oder Vollmilch angewandt hat. Sie findet Verwendung zur Bereitung
von
Käse, ferner als menschliches Nahrungsmittel,
[* 6] als Heilmittel bei
Leber-undHerzkrankheiten,
Stuhlverstopfung; sie wird jedoch
nicht von jedem vertragen, da sie bei manchen Magenbeschwerden hervorruft; im landwirtschaftlichen Betriebe benutzt man sie
vielfach zur Schweinemast.
(BoletusluteusL.), auch Ringpilz genannt, ist einer der geschätztesten Speiseschwämme.
Er besitzt einen 3 - 12 cm breiten, konvexen, braunen
Hut
[* 7] und einen 3 - 6 cm hohen Stiel, der mit einem häutigen, anfangs
weißen, später braun werdenden
Ring versehen ist.
Das Fleisch ist weißlich und verändert seine
Farbe an der Luft
nicht, es besitzt einen angenehmen obstartigen
Geschmack und
Geruch. In
Deutschland
[* 8] ist der Butterpilz ziemlich häufig, hauptsächlich
in Nadelwäldern.
(C4H8O2), existiert in 2
Isomeren, die normale oder Gärungsbuttersäure, CH3·CH2·CH2·COOH
und die Isobuttersäure, (CH3)2·CH·COOH. Die normale Buttersäure kommt im freien Zustande und als Glycerinester
im
Pflanzen- undTierreich vor. Sie findet sich in der Kuhbutter, als Hexylester im Öl von Heracleum giganteum
Hornem., als Octylester im Öl von Pastinaca sativaL. Sie bildet sich bei der Verwesung und
Oxydation der Eiweißkörper
und bei einer besondern Art von Gärung (s. d.) aus
Milchsäure,
Stärke
[* 9] und Zucker,
[* 10] die behufs
Darstellung der
Buttersäure durch faulende
Substanzen oder besser durch Einsaat von
Spaltpilzen (Butylbacillus) eingeleitet wird.
Synthetisch kann die normale Buttersäure aus Propylcyanid durch Erwärmen mit
Alkalien oder Säuren, ferner durch Spaltung von
Äthyl-Acetessigester
erhalten werden. Die Buttersäure ist eine dicke, ranzig riechende Flüssigkeit, die in der Kälte erstarrt. Sie siedet
bei 163°, hat das spec. Gewicht 0,9587 bei 20°, ist leicht löslich in Wasser,
Alkohol und
Äther.
IhreSalze krystallisieren gut und sind in Wasser löslich. Die Isobuttersäure findet sich in freiem Zustande im Johannisbrot
(den
Schoten von
CeratoniasiliquaL.), als Octylester im Öl von Pastinaca sativaL., als Äthylester im
Crotonöl. Sie kann synthetisch durch
Oxydation von Isobutylalkohol, aus Isopropylcyanid und aus Dimethylacetessigester dargestellt
werden. Die Isobuttersäure ist der normalen Buttersäure sehr ähnlich, mischt sich aber nicht mit Wasser und siedet
bei 155°. Die
Salze der Buttersäure heißen
Butyrate.
Butteramylester,
buttersaures Amyloxyd
(Amylium butyricum), C5H11·O·C4H7O, eine
zur Bereitung von künstlichen
Fruchtsäften viel verwendete Flüssigkeit, ist farblos, wasserhell, löst
sich leicht in
Alkohol, nicht in Wasser, besitzt im verdünnten Zustande einen angenehmen Ananasgeruch, spec. Gewicht 0,852
bei 15° C.; Siedepunkt 176° C. Man bereitet den Buttersäureamyläther durch Behandlung einer Mischung von reinem
Amylalkohol und
Buttersäure mit konzentrierter Schwefelsäure,
[* 11] nachheriges Waschen mit Wasser unter Zusatz
von
Soda oder Kalk und Überdestillieren mit Wasserdampf. Der Preis ist 8 M. pro
Kilogramm.