als
Staatssekretär des
Auswärtigen neben Pitt ins
Kabinett geschoben, drängte gegen dessen Forderung, den Siebenjährigen
Krieg gegen
Frankreich und
Spanien
[* 2] zu erweitern, auf die baldige Beendigung, sammelte im Ministerium Pitts Neider um sich und
veranlaßte so dessen Rücktritt Dasselbe erreichte Bute beim Premierminister, dem Schatzkanzler Newcastle,
[* 3] Mai 1762, dessen
Stellung er selbst einnahm. Er war im Gegensatz zu den bisherigen parlamentarischen Ministern
der persönliche Günstling und Minister des Königs. Er bildete eine neue Torypartei um sich, hauptsächlich durch reiche
Bestechungen und setzte dadurch auch die Billigung des
Pariser Friedens durch.
Der höfische Minister war so unpopulär und verhaßt, daß er kurz nach seinem Parlamentserfolg sich
April 1763 plötzlich zum Rücktritt entschloß. Außerdem hatte er die Anbahnung des
Bruchs mit
Amerika,
[* 4] die Einführung schlimmster
Korruption und die beginnende
Zersetzung der zuvor fest geschlossenen Parteiverhältnisse veranlaßt. Dennoch blieb B.s Einfluß
unter dem folgenden Ministerium Grenville, bis der König diesem seine Fernhaltung versprechen mußte
(1765). Der
Verdacht seiner geheimen Einwirkung bestand jedoch lange fort, aber wohl mit Unrecht. Er starb ziemlich vergessen Bute war
ein gewandter Höfling, aber ein beschränkter
Kopf, anmaßend und ohne jede Geschäftskunde, dazu ein überaus schwerfälliger
Redner; doch war er ein freigebiger Förderer der Wissenschaft, trieb selbst
Botanik und stellte in einem
sehr seltenen Prachtwerk, «Botanical Tables» (9 Bde.,
Lond. um 1785), die
PflanzenGroßbritanniens zusammen.
Roxb., Pflanzengattung aus der Gruppe der
Leguminosen
[* 5] (s. d.), Familie der Papilionaceen.
Man kennt bis jetzt
nur drei sämtlich tropisch-asiat.
Arten:
Bäume oder windende strauchartige
Pflanzen mit dreizähligen
Blättern und gelben oder roten
Blüten, die in dichten traubenförmigen
Büscheln stehen. Am wichtigsten ist die ostind.
d. h. «das Land buten (jenseit)
der Jade»,
Amt im oldenb. Verwaltungsbezirk Herzogtum Oldenburg,
[* 11] hat 242,77 qkm und
(1890) 15092 (7552 männl., 7540 weibl.) E., darunter 14930
Evangelische und 94 Katholiken; 11 Gemeinden und 54 Bauerschaften.
Sitz des
Amtes und Amtsgerichts Butjadingen ist Ellwürden. ein überaus fruchtbaresMarschland zwischen Weser
und
Jade, ist reich an Getreide
[* 12] und Gartenfrüchten und besonders ausgezeichnet durch seine berühmte Pferdezucht
[* 13] und durch sein
auch auswärts sehr gesuchtes Rindvieh. Die zum Schutze gegen die
Fluten errichteten Deiche an der
Küste und der Weser sowie
die großen
Be- und Entwässerungsanlagen verursachen viele Kosten. - Das Butjadingen bildete im Mittelalter
einen kleinen fries.
Staat, eins der sieben Seelande und gehörte zum Rüstringer
Gau. 1420 wurde der Erzbischof von
Bremen,
[* 14] 1454
GrafUlrich von
Ostfriesland damit belehnt; 1514 wurde es von
Johann XIV. von Oldenburg erobert. 1667 fiel es an die Linie Holstein-Plön, 1676 an
Dänemark,
[* 15] von dem es 1773 gegen
Teile von Holstein an Oldenburg abgetreten wurde.
1) Hauptort des County
Bates im westl.
Teile des
Staates Missouri, südlich von
Kansas City, mit (1890) 2812 E. - 2) Hauptort
des County in
Pennsylvanien, nördlich von Pittsburg, mit 8734 E.
(spr. bött-),BenjaminFranklin, amerik.
General, geb. zu Deerfield in New-Hampshire, studierte erst
Theologie, dann Rechtswissenschaft und ward 1841 zu Lowell in Massachusetts Rechtsanwalt. Die
demokratische Partei wählte
ihn mehrmals zum Mitgliede der Staatslegislatur und 1860 zum Mitgliede des demokratischen Nationalkonvents.
Bei der Losreißung der
Sklavenstaaten vom
Bunde drang er auf
Ergreifung energischer militär. Maßregeln und zog bereits als
Oberst und Brigadegeneral der
Miliz mit 3 Regimentern nach Maryland. Er besetzte
Annapolis, 13. MaiBaltimore,
[* 17] ward 16. Mai zum
Generalmajor ernannt und erhielt das Kommando über das Depart. Ostvirginien.
Im
August eroberte er das
Fort Hatteras an der
Küste von Nordcarolina.
Nach Massachusetts zurückgekehrt, bildete er hier eine
Armee zu einer Expedition nach dem Mexikanischen
Meerbusen, langte mit 15000 Mann
auf
Ship-Island an und nahm 1. Mai mit nur 2500 Mann die Stadt Neuorleans in
Besitz und verwaltete dieselbe
bis zum Dezember des Jahres. Die
Strenge, womit er den
Umtrieben des franz. Konsuls entgegentrat, bewirkte jedoch seine
Abberufung.
Er wurde 1864 nach
FortMonroe geschickt. Hier nahm er im Mai eine am James-River gelegene
Stellung in
Besitz, die später dem
General Grant als
Basis gegen Richmond diente, wurde aber bei seinem
Angriff auf
Petersburg
[* 18] zurückgeschlagen.
Im Dez. 1864 unternahm er eine erfolglose Expedition gegen
Fort Fisher bei Wilmington und wurde bald darauf des Kommandos
enthoben. Seit 1866 Kongreßmitglied (bis 1875), war er einer der eifrigsten Gegner des Präsidenten Johnson, dessen
Anklage
er auch leitete. Immer mehr auf die Seite der Demokraten tretend, wurde er 1882 zum Gouverneur von Massachusetts
erwählt. Er starb in
Washington.
[* 19] -
Vgl. Bland, Life of general Butler
(Boston
[* 20] 1879).
(spr. bött-),Samuel, engl. Satiriker, geb. im
Kirchspiel Strensham in Worcester, wurde, nachdem er zu
Cambridge studiert hatte, Erzieher im Hause des reichen Puritaners
Sir Samuel Luke, nachherigen Anhängers Cromwells, der ihm die Hauptzüge zu «Hudibras»
(3
Tle., Lond. 1663-78; mit Kupfern von Hogarth, 2 Bde.,
¶
mehr
Cambr. 1744; neue Ausg., 2 Bde.,
1847; von Gilfillan, 2 Bde., Edinb.
1854; von Bell, Lond. 1870; deutsch von Soltau, Königsb. 1798, und Eiselein, Freib. i. Br.
1845) lieferte. Der Zweck dieses Gedichts ist, das Treiben der religiösen Sekten und polit. Parteien, insbesondere der Puritaner,
vor und während der engl. Rebellion lächerlich zu machen. Die Helden sind zwei groteske Gestalten, der
Ritter Hudibras und sein Stallmeister Ralph. «Hudibras» ist ein echt nationales
Werk und wird nicht nur typisch für das komische Heldenepos, sondern auch als Zeit- und Kulturbild wertvoll bleiben. Es
erinnert die Engländer an Ereignisse und Anekdoten aus einem wichtigen Zeitraume ihrer Geschichte und
ist zugleich ein Gemälde rein engl. Sitten und Charaktere.
Karl II. bewunderte B.s Gedicht und ließ ihm 300 Pfd. St. auszahlen; aber weder dieses Geschenk
noch die Heirat mit der reichen Witwe Herbert, deren Vermögen durch Spekulationen verloren ging, schützten ihn vor drückendster
Not, in der er 1680 zu Drury Lane, London,
[* 22] starb. 1720 wurde ihm in der Westminsterabtei ein Denkmal errichtet.
Seinem angeblichen schriftstellerischen Nachlasse, der 1715-20 (2 Bde.)
erschien, folgten erst 1759 die «Genuine remains in verse and prose» (2 Bde., Lond.),
die auch seine Arbeiten in Prosa enthalten, unter denen «The Elephant in the
Moon», eine Satire auf die «Royal Society», und die «Characters» am bedeutendsten sind. Einen Neudruck
der «Poetical works» veranstaltete Bell (Oxf. 1855). -
Vgl. Johnson, Lives of the English poets (neue Ausg., Lond. 1872).
Walter, Oberst im Heere Wallensteins, Sohn des Peter Butler von Roscrea aus Irland, trat schon
früh als gemeiner Soldat in österr. Dienste
[* 23] und wurde dann Offizier in der Irischen Legion, die sein Verwandter Jakob Butler als
Oberst befehligte. Er geriet 1631 bei der Verteidigung Frankfurts in schwed. Gefangenschaft, wurde aber ausgelöst und folgte 1632 den
Fahnen Wallensteins, der ihm sein Vertrauen schenkte und ihn zum Obersten eines Dragonerregiments machte.
Mit diesem begegnete er Wallenstein, als derselbe nach dem Abfall vom Kaiser auf dem Marsch von Pilsen
[* 24] nach Eger
[* 25] zu den Schweden
[* 26] war. Butler hatte bereits von Gallas das Patent erhalten, wonach Wallenstein für abgesetzt erklärt worden war. Er verband sich
mit dem Kommandanten Gordon zu Eger und dem Oberwachtmeister Leslie, anfangs zur Gefangennahme Wallensteins,
dann, da diese nicht ausführbar schien, zu dessen Ermordung, die vollzogen wurde, nachdem vorher Wallensteins
Vertraute, Ilow, Terzka und Kinsky, auf einem Bankett bei Gordon erschlagen waren. Der Kaiser überhäufte Butler mit Belohnungen
und Ehren, verlieh ihm den Grafentitel, die Kammerherrenwürde und Ländereien in Böhmen.
[* 27] Hierauf kämpfte
Butler bei Nördlingen
[* 28] mit Auszeichnung, eroberte Aurach und einige andere Städte, starb aber schon bei
Schorndorf. -
Vgl. Carve, Itinerarium cum historia facti Butleri, Gordoni, Lesly et aliorum (3. Aufl., Bd. 1 u. 2, Mainz
[* 29] 1640-41; Bd. 3, Speyer
[* 30] 1646);
Bericht des B.schen Feldkaplans Pater Taaffe in Mailáths Geschichte des österr.