4 Proz. Seen), (1891) 104723 E. und zerfällt in die 4 Vogteien
Hallingdal, Numedal-Sandsver, beide völlig gebirgiger Natur,
Ringerike und Buskerud. Von den zahlreichen
Flüssen sind der
Lägen und Hallingdalselven die bedeutendsten.
Neben Drammen, dem Sitz
des
Amtmanns, sind Hönefos und Kongsberg wichtige
Städte.
Das
Amt hat 166 km Eisenbahnen und 1361 km öffentliche
Wege und starke Holzausfuhr.
Georg,
Historiker, geb. zu Keppuren bei Insterburg,
[* 2] studierte in Königsberg
[* 3] Geschichte,
Philosophie und
Philologie, bereiste 1875 mit Unterstützung des Kultusministeriums
Italien
[* 4] und
Griechenland,
[* 5] habilitierte sich 1878 für
alte Geschichte an der
Universität zu Königsberg, wurde 1879 als außerord. Professor nach Kiel
[* 6] berufen
und 1881 zum ord. Professor ernannt. Busolt veröffentlichte: «Grundzüge der Erkenntnistheorie und
MetaphysikSpinozas» (Berl.
1875; mit dem Kant-Preise gekrönt),
«Grundriß der griech.
Staatsaltertümer» (4. Bd. von
Müllers «Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft»,
Nördl. 1887; auch selbständig, vermehrt, in russ.
Übersetzung,
Charkow 1890; 2. Aufl. 1892).
Ernst, prot. Theolog, geb. zu Tennikon (Basel-Land),
studierte in Bern,
[* 8]
Berlin
[* 9] und
Tübingen,
[* 10] wurde 1870 Pfarrer in Lenk, 1875 in
Zofingen, 1879 in Basel,
[* 11] 1880 in Glarus.
Buß' Verdienste liegen auf dem
Gebiete der äußern Mission. Die freiere
Auffassung des
Christentums, zu der ihn sein theol. Bildungsgang (besonders unter
Immer und
Rothe) führte, ließ in ihm den
Plan eines neuen, von der Engherzigkeit des bisherigen Betriebs
freien Missionswerkes reifen.
Zur Durchführung desselben konstituierte sich
Pfingsten 1884 auf einer Versammlung in
Weimar
[* 12] der
«Allgemeine evang.-prot. Missionsverein»,
dem Buß seitdem als Präsident vorsteht. 1886 begründete er mit
Arndt und
Happel die «Zeitschrift für Missionskunde und
Religionswissenschaft»; 1887 gab
er mit einigen
Kollegen zusammen eine «Familienbibel» (Glarus)
heraus. Seine
Auffassung des Missionswerkes enthält:
«Die christl. Mission, ihre principielle Berechtigung
und praktische Durchführung»
(Leid. 1876, Preisschrift der
Haager Gesellschaft).
FranzJoseph von, ultramontaner Politiker, geb. zu Zell am Harmersbach, studierte in
Freiburg,
[* 13] Heidelberg
[* 14] und Göttingen
[* 15] nacheinander
Philologie,
Medizin und Jurisprudenz, habilitierte sich 1828 in der
jurist.
Fakultät zu Freiburg,
wo er 1833 eine außerord. und 1836 eine ord. Professur für
Rechts- und
Staatswissenschaften, seit 1844 auch
für Kirchenrecht erhielt. Seit 1837 Mitglied der
Zweiten Kammer, huldigte er anfangs dem
Liberalismus, trat aber später zur
strengkath.
Richtung über. Seine
Stellung in der Kammer wurde dadurch schwierig, sodaß er nach kurzer Zeit sein
Mandat
niederlegte. 1846 wiedergewählt, sah er sich bittern
Angriffen ausgesetzt und schied, zum
Teil von seinen Wählern veranlaßt,
im April 1848 abermals freiwillig aus. Dagegen trat er im Dez. 1848, von einem westfäl.
Bezirke gewählt,
in die Deutsche
[* 16] Nationalversammlung, später
auch in das
Erfurter Parlament und that sich dort als begabter Redner der großdeutsch-kath.
Richtung hervor; auch an den spätern kirchenpolit. Kämpfen beteiligte er sich in hervorragender
Weise und war eifrig für
die Förderung der kath. Sache thätig durch Gründung von
Vereinen und Ausbildung des streng kath. Unterrichts. 1863 wurde
er in den österr. Ritterstand erhoben, 1873 vom Wahlkreis
Achern in die bad. Kammer, 1874 vom bad. Wahlbezirk
Tauberbischofsheim-Walldürn
in den
DeutschenReichstag gewählt, wo er in die
Fraktion des Centrums eintrat. Er starb in Freiburg.
(spr. -ahku),Berg in der portug.
ProvinzBeira, 25 km nördlich von Coimbra, 547 m hoch,
bekannt durch den völligen
Sieg Wellingtons über die
Franzosen Auf dem Gipfel liegt ein ehemals berühmtes
Kloster
der barfüßigen
Karmeliter (jetzt Forstlehranstalt), umgeben von einem 100 ha großen herrlichen
Walde von
Eichen,
Ulmen, Cypressen
und ind. Cedern (Cupressus glauca Lam.).
Am Abhange Landhäuser und eine Eisenquelle (25° C.).
Ostbahn, hat (1891) 1084, als Gemeinde 2844 E., Post und
Telegraph
[* 20] und einen berühmten Eisensäuerling,
von dessen Wasser jährlich 400000 Flaschen versendet werden;
es wirkt auf die krankhaften Folgen sitzender Lebensweise.
Mäusebussard, Waldgeier,
Wasservogel oder Rüttelweih
(Buteovulgaris Leach.),
heißt einer der häufigsten
Raubvögel
[* 21] Europas, der in der Färbung seines Gefieders große Veränderlichkeit
zeigt, hauptsächlich von Mäusen lebt und nur gelegentlich größere
Beute kröpft, die er dann meist bessern Fängern abgejagt
hat. Er horstet auf
Bäumen und legt im April drei bis vier blaß grünlichweiße, rotbraun gefleckte
Eier.
[* 22] Nach ihm wird die
über die ganze Erde verbreitete Familie der Bussard (Buteonidae) benannt.
Die Bussard sind mittelgroße
Raubvögel mit schwachem von der
Wurzel
[* 23] ab sehr gekrümmtem Schnabel ohne
Zahn, kurzen Füßen mit
nicht sehr großen Krallen, dickem, oben flachem
Kopf, ziemlich großen Flügeln, über welche der gerade oder schwach gerundete
Schwanz nur wenig hinausragt. Ihr Flug ist langsam, häufig schwebend. Sie sind gefräßig, können
aber fliegende
Beute nicht fangen, sondern jagen solche den
Falken ab. Die Gefangenschaft erträgt der Bussard leicht. Neben dem
Pferdefleisch muß er von Zeit zu Zeit eine
Maus oder einen
Sperling erhalten.
Von den etwa 50 bekannten
Arten mögen hier noch erwähnt werden: Der Rauhfußbussard
(ButeolagopusGm.,
s.
Tafel:
Falken,
[* 1]
Fig. 2), bei welchem, im Gegensatz zu dem Mäusebussard, die Läufe bis zu den Zehen
herab befiedert sind und der aus diesem
Grunde zum
Vertreter einer besondern Gattung (Archibuteo) gemacht ist. Er bewohnt den
hohen Norden,
[* 24] kommt nur im Winter nach südlichern Gegenden und ist z. B.
in
Deutschland
[* 25] während des Herbst- und Frühjahrszuges ein häufiger
Vogel. Er horstet auf
Bäumen und legt im Mai oder Juni
vier bis fünf weiße rostrot gefleckte
Eier.
¶
mehr
Der Wespenbussard oder Honigfalke (ButeoapivorusBriss.) wird gewöhnlich als Vertreter einer besondern Gattung (Pernis) angesehen.
Bei diesem Vogel ist der Kopf des Männchens aschgrau, der des Weibchens mehr rostrot, die Unterseite zeigt auf hellem Grunde
dunkle herzförmige Flecke, die manchmal Querbinden bilden. Im übrigen ist seine Färbung ebenso veränderlich
als die des Mäusebussards. Der Wespenbussard ist in Deutschland ein empfindlicher Zugvogel, der erst Ende April eintrifft
und im September wieder fortzieht. Er legt seinen großen Horst auf Bäumen an und belegt ihn Ende Mai oder Anfang Juni mit
zwei kastanienbraunen dunkler gefleckten Eiern. Seine Nahrung besteht aus Fröschen, Eidechsen,
[* 27] Schlangen
[* 28] und Insekten.
[* 29] Ganz besonders stellt er den Nestern der Wespen und Hummeln nach und scharrt dieselben aus der Erde aus, um zu
den Waben und der Brut zu gelangen.