nachgewiesen wurde, daß die
Moral der
Jesuiten unter Umständen den Königsmord gestatte, ließ das Parlament von
Toulouse
[* 2] das Werk öffentlich verbrennen. Hierauf schrieb der
Jesuit Zaccaria eine Verteidigung B.s. Doch auch diese ward vom Parlament
verbrannt, worauf der
Jesuit Franzoja zu
Padua
[* 3] eine neue herausgab
(Bologna 1760).
(frz. Bouzonville), Dorf und Hauptort des Kantons Busendorf (243,26
qkm, 32 Gemeinden, 15487 E.) im
Kreis
[* 4]
Bolchen des
Bezirks Lothringen, 15 km nördlich von
Bolchen, rechts der Nied, an der Kreuzung
der
Straßen nach
Bolchen,
Diedenhofen,
[* 5] Saarlouis und Sierck und an der Linie
Diedenhofen-Teterchen der Elsaß-Lothring.
Eisenbahnen, hat (1890) 1595 meist kath. E.,
Amtsgericht (Landgericht Metz),
[* 6] Steueramt, kath.
Dekanat,
Pfarrkirche (ehemalige
Abteikirche, dreischiffige
Basilika
[* 7] aus dem 14. Jahrh.), zwei
Brücken
[* 8] über die Niedarme (1725, 1833), Kalksteinbrüche, Öl-
und Gipsmühlen, Bierbrauereien, Gerbereien und Weingroßhandel. - 1030 gründete
Adalbert von Lothringen mit
seiner Gemahlin
Judith in Busendorf eine
Abtei, die 1049 von Papst
Leo IX. besucht und mit Privilegien und reichen Gaben beschenkt
wurde. Die Klostergebäude brannten 1683 ab, wurden aber wieder aufgebaut und mit
Benediktinern besetzt; das
Kloster wurde 1793 aufgehoben.
(bei den Griechen Pyxus, bei den
RömernBuxentius), auch
Fiume di Policastro
[* 9] genannt, Flüßchen
im ehemaligen
Lucanien, in der ital.
Provinz Cosenza, ergießt sich nördlich von Cosenza links in den Crati, der bei den Ruinen
von
Sybaris in den
Busen von
Tarent fließt. Von Caselle bis Monigerati fließt er 5 km lang unter der Erde. Als der König
Alarich auf seinem Zuge gegen
Sicilien in Cosenza vom
Tode ereilt ward (410 n. Chr.), leiteten die Goten
den ab, begruben den
Leichnam des Herrschers tief in das
Bett
[* 10] des
Flusses und ließen das Wasser von neuem darüberströmen,
damit das
Grab nie von der Rachsucht der Feinde, noch der Habsucht der Bewohner geschändet werden konnte.
Neuere Nachgrabungen blieben ergebnislos.
Jenes Ereignis ward von Platen in dem Gedicht «Das
Grab im B.» geschildert.
(spr. busch-),Horace, amerik. Theolog, geb. zu
New-Preston (Connecticut), gab seit 1827 das «New
York Journal of Commerce» heraus und war 1833-59 Geistlicher
an der
«North Congregational Church» zu Hartford (Connecticut). Seine
Ansichten über die Dreieinigkeit brachten ihm die
Anklage
der Ketzerei ein,
gegen die er sich glänzend verteidigte
(«Christ in theology», 1851). 1859 legte er seiner schwachen Gesundheit
halber sein
Amt nieder und starb zu Hartford. Er schrieb u. a.: «Sermons for the new life» (1858),
(engl., spr. buschrehndsch’rs) nannte man in
den austral.
Verbrecherkolonien die Deportierten, welche in die
Wälder geflüchtet waren und sich dort entweder den Eingeborenen
angeschlossen hatten oder in den benachbarten Distrikten, mit Hehlern in
Verbindung stehend, von Raub lebten.
(slaw. Bišavo), kleine
Insel südwestlich von Lissa
[* 16] in
Dalmatien, zum Gerichtsbezirk Lissa
der österr. Bezirkshauptmannschaft
Lesina gehörig, unter 42° 57' nördl.
Br. und 43° östl. L. von Greenwich, 5 km lang
und halb so breit, erhebt sich bis zu 240 m, ist teils bewaldet, teils bebaut und von 130 E. bewohnt, welche
Wein und Obstbau,
Schaf- und
Bienenzucht
[* 17] und
Sardellen- und Sgombrifang treiben. Sie ist reich an
Grotten, die in neuester Zeit vom
Freiherrn von
Ransonnet erforscht wurden; besonders ist die Ransonnet- oder
Blaue Grotte bekannt geworden, welche ein der
Blauen Grotte (s. d.)
auf
Capri
[* 18] ähnliches Naturschauspiel bietet. Die Einfahrt ist 2,5 m breit und 1,5 m hoch, das
Becken selbst 31 m
lang, 15-17 m breit, 16-18 m tief und empfängt das Licht
[* 19] durch ein unterseeisches
Thor von 10,5 m
Breite
[* 20] und 18 m Höhe. -
(d. i. Haus des Osiris),
[* 22] Stadt im östl. Nildelta, nach der der
Busiritische Nilarm und der Busiritische Nomos heißen, war eine der Hauptkultusstätten und eins der
Gräber des Osiris;
ihr alter
Name war Dedu. Auch der Isis
[* 23] wurde hier nach Herodot ein Hauptfest gefeiert. - Ein zweites Busiris erwähntPlinius.
Es heißt noch jetzt
Abusir und liegt am linken Nilufer an der
Straße vonKairo
[* 24] nach
Sakkara. Bei ihm Trümmer von Pyramiden,
die wohl Königen der 5. Dynastie angehören.
nach griech. Sage ein grausamer König von
Ägypten,
[* 25] der Sohn des
Poseidon,
[* 26] der alle Fremden am
Altare des
Zeus
[* 27] schlachtete.
Als Herakles
[* 28] auf seinem Zuge nach den Hesperidenäpfeln nach
Ägypten kam, wurde auch
er ergriffen, befreite sich aber und erschlug Busiris samt dessen
Sohne Amphidamas.
Aus der ägypt. Geschichte ist kein König
dieses
Namens bekannt.
Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Kamionka in Ostgalizien, nordöstlich von Lemberg,
[* 29] wegen ihrer
Lage das «galiz.
Venedig»
[* 30] genannt, liegt in 227 m Höhe, in der sumpfigen Niederung des
Bug, wo rechts die
Solotwina, links der Peltew zufließen, besteht aus der eigentlichen Stadt und 6 Vorstädten, die mit der Stadt durch mehr
als 30
Brücken verbunden sind und hat (1890) als Gemeinde 6347 meist poln.
E., Post,
Bezirksgericht (573 qkm, 32 Gemeinden, 38 Ortschaften, 28 Gutsgebiete, 33736 E.), lebhaften
Handel mit
Bauholz,
Töpferware
und Leinwand.
Amt im norweg.
Stift Kristiania,
[* 31] hat 14860 (nach Strelbitskij 14868) qkm (beinahe
¶
mehr
4 Proz. Seen), (1891) 104723 E. und zerfällt in die 4 Vogteien Hallingdal, Numedal-Sandsver, beide völlig gebirgiger Natur,
Ringerike und Buskerud. Von den zahlreichen Flüssen sind der Lägen und Hallingdalselven die bedeutendsten.
Neben Drammen, dem Sitz
des Amtmanns, sind Hönefos und Kongsberg wichtige Städte.
Das Amt hat 166 km Eisenbahnen und 1361 km öffentliche
Wege und starke Holzausfuhr.