erzeugt vorzugsweise
Frankreich,
Deutschland
[* 2] die eigentlichen feinern Bürstenwaren. In
Deutschland wurden, allerdings mit Einschluß
der
Besen aller Art, 1890 eingeführt: 6719 Doppelcentner im Werte von 3,18 Mill. M.; dagegen ausgeführt: 15837 Doppelcentner
im Werte von 14,57 Mill. M. Der deutschen Bürstenindustrie macht die Beschaffung der Rohstoffe an Tierhaaren,
Wurzelfasern u. s. w. mit jedem Jahre größere Schwierigkeiten.
Schleifbürste,Schleiffeder, ein Konstruktionselement der Dynamomaschinen, das die
Aufgabe hat, den
Strom von
der rotierenden Maschinenwelle abzunehmen und ihn der festliegenden Leitung zuzuführen. Die Bürste schleift auf dem
Umfang des auf der
Welle sitzenden Kollektors oder, wie bei Wechselstrommaschinen, aus bloßen
Sammelringen. Weil aber
die Bürste sich abnutzen und infolgedessen von Zeit zu Zeit erneuert werden müssen, dann aber auch, weil der Winkel
[* 3] zwischen dem durch die Berührungspunkte zwischen und Kollektor
[* 4] bestimmten und dem die
Pole verbindenden Durchmesser kein
völlig unveränderlicher ist und namentlich nicht vorausberechnet werden kann, bringt man die Bürste nicht
unmittelbar am Gestelle an, befestigt sie vielmehr in
Bürstenhaltern, in denen sie gelegentlich der Abnutzung entsprechend
vorgeschoben werden und welche selbst wieder an der sog.
Bürstenbrücke angebracht sind, einem Hebel,
[* 5] dessen
Achse mit derjenigen
der
Maschine,
[* 6] also auch des Kollektors, zusammenfällt, und der also jederzeit eine genaue
Einstellung der Bürste gegen
letztere ermöglicht. Natürlich ist durch genügende Reibung
[* 7] an der
Achse dafür gesorgt, daß die
Brücke
[* 8] sich nicht von
selbst verstellen kann, wozu infolge der Reibung zwischen und Kollektor, der jene mit herumzuschleppen trachtet, die
Tendenz
vorhanden ist. Durch eine Feder zwischen
Brücke und Halter endlich ist dafür gesorgt, daß die Bürste genau
anliegen und mit sanftem Drucke an den Kollektor angepreßt werden. - Früher fertigte man die Bürste aus übereinandergelegten
Kupfer- oder
Messingblechen, heute meist aus hartgezogenen
Drahten, aus Drahtgeflecht oder auch, wie bei amerik.
Maschinen,
aus künstlicher
Kohle.
Elisabeth, unter dem
Pseudonym E. Werner in Frauenkreisen beliebte Romanschriftstellerin
der alten Schule, geb. in
Berlin.
[* 9] Sie veröffentlichte nach kleinern Versuchen die größere Novelle
«Hermann» 1870 in der
«Gartenlaube», zu deren ständigen Mitarbeitern sie seitdem gehört. Hier erschienen dann: «Ein
Held der Feder» (1871),
Richard, landwirtschaftlicher Schriftsteller und
Lehrer, geb. zu
Berlin, erlernte die
Landwirtschaft
zu Gräfendorf bei Jüterbog,
[* 12] studierte sodann in Proskau und an der
UniversitätBerlin, wurde 1869 zum Wanderlehrer des Landwirtschaftlichen
Vereins für Rheinpreußen gewählt und folgte 1873 einem Rufe in die
Reichslande. Daselbst organisierte
er während eines Jahres das
LandwirtschaftlicheVereinswesen des Oberelsaß durch Gründung von 6 landwirtschaftlichen
Kreis-
und 25 Kantonalvereinen. 1874 siedelte Buerstenbinder nach
Braunschweig
[* 13] über und wirkt daselbst als Generalsekretär des landwirtschaftlichen
Centralvereins und geschäftsführendes Mitglied des Vereinsvorstandes, zugleich ist er ordentlicher
Lehrer an der herzogl.
Technischen Hochschule für die landwirtschaftlichen Fächer
[* 14] und
Lehrer an der Schule für Zuckerindustrie
sowie seil 1877 Mitglied des
DeutschenLandwirtschaftsrates. 1883 wurde Buerstenbinder zum herzogl. Ökonomierat ernannt.
Buerstenbinder schrieb: «Die
Landwirtschaft des Herzogtums
Braunschweig» (Braunschw. 1881),
«Urbarmachung
und Verbesserung des
Bodens» (Berl. 1886),
«Feldmäßiger Spargelbau» (ebd. 1890). Buerstenbinder ist
zugleich Redacteur der
«Braunschweigischen landwirtschaftlichen
Zeitung» und giebt mit
Stammer den «Jahresbericht über die
Erfahrungen und Fortschritte aus dem Gesamtgebiete der
Landwirtschaft» heraus.
Konstruktionselement der Dynamomaschine, s.
Bürste. ^[= # ein aus einer Fassung mit eingesetzten Borsten (s. d.) oder Borstensurrogaten bestehendes Werkzeug, ...]
Konstruktionselement der Dynamomaschine, s.
Bürste. ^[= # ein aus einer Fassung mit eingesetzten Borsten (s. d.) oder Borstensurrogaten bestehendes Werkzeug, ...]
Bezirkshauptmannschaft Rohatyn in Ostgalizien,
an der Gnila Lipa, einem Nebenfluß des Dnjestr, in flacher Gegend, an der Linie
Lemberg-Czernowitz der Österr.
Staatsbahnen,
[* 15] hat (1890) 4209 E., Post,
Telegraph,
[* 16]
Bezirksgericht (589 qkm, 52 Gemeinden, 52 Ortschaften, 38 Gutsbezirke, 49425 E.) und ein
schönes Schloß.
In der Nähe Alabasterbrüche und sechs große Grabhügel (Mogiły).
(spr. bört’n),JohnHill, schott. Geschichtschreiber,
geb. in
Aberdeen,
[* 17] ließ sich 1831 in die schott. Advokateninnung aufnehmen, widmete aber, da er
keine Praxis fand, seine Zeit besonders geschichtlichen, jurist. und nationalökonomischen
Studien.
Artikel darüber schrieb
er in die «Westminster Review», später in die «Edinburgh
Review», und obgleich sein Ruf sich vorzugsweise auf seine Leistungen als Geschichtschreiber gründete, setzte er
gleichzeitig die Thätigkeit auf allen Gebieten fort. Sein erstes selbständiges Werk war das jurist. «Manual
of the law of Scotland» (Edinb. 1839; neue Aufl. 1855),
dem 1845 «A treatise on the law of bankruptcy»
(2 Bde.) folgte. In weitern
Kreisen wurde Burton durch sein «Life and correspondence of
DavidHume» (2 Bde., Edinb.
1846) bekannt. Hierauf erschienen «Lives of
Simon Lord Lovat and Duncan Forbes of Culloden» (ebd. 1847),
«Political and social
economy» (ebd. 1849),
«Narratives from criminal trials in Scotland» (2 Bde.,
ebd. 1852) und «History of Scotland from the Revolution to the extinction of the
last Jacobite insurrection» (2 Bde., ebd. 1853). Während
der folgenden Jahre beschäftigten Burton umfassende
Studien zu seinem Hauptwerke «The history of Scotland from
Agricola’s invasion
to the revolution of 1688» (7 Bde., Edinb.
1867-70; 2. Aufl., 8 Bde., 1873).
Zur
Anerkennung für diese bedeutende Leistung, die eine
Lücke in der schott.-engl. Geschichtschreibung ausfüllte, erhielt
er den lange vakanten
Titel des königl. Historiographen für
Schottland. Seit 1854 war Burton Sekretär
[* 18] des schott. Gefängnisamtes,
und 1868 ward ihm die
¶
mehr
782 Erstattung des offiziellen Jahresberichts über die gerichtliche StatistikSchottlands übertragen. Er starb zu
Morton House bei Edinburgh. Seine litterar. Skizzen sammelte er in «The Bookhunter» (Edinb.
1862; 2. Ausg. 1882, mit B.s Biographie von der Witwe) und «The Scot abroad» (2 Bde.,
ebd. 1864). Kurz vor B.s Tode erschien noch «History of the reign ofQueenAnne» (3 Bde.,1880).
(spr. bört'n), Richard Francis, Entdeckungsreisender, geb. zu
Barhamhouse in Hertshire, trat 1842 in die Armee derOstindischen Compagnie und diente mit Auszeichnung unter Rapier in Sindh,
über welches Land er u. a. die Schrift«Sindh and the races that inhabit the Valley of the Indus»
(Lond. 1851) herausgab. Im Auftrag der Londoner Geographischen Gesellschaft begab er sich 1853 über Kairo
[* 20] nach Medina und Mekka,
welche Stadt er 11. Sept. in der Tracht eines afghan. Scheichs erreichte.
Seine Erlebnisse erzählte er in «Personalnarrativeof a pilgrimage to El-Medinah and Meccah» (3 Bde.,
Lond. 1855–56; 3. Aufl. 1879). Aus Arabien kehrte Burton nach Bombay
[* 21] zurück, ging 1854 m Begleitung von Speke, Herne und Stroyan
nach Ostafrika und drang nach Harrar vor («First footsteps in EasternAfrica», Lond. 1856; deutsch bearbeitet von KarlAndree
in «Forschungsreisen in Arabien und Ostafrika», Lpz. 1861). Nach Europa
[* 22] zurückgekehrt, machte Burton als
Generalstabsoffizier im türk. Reiterkorps des GeneralsBeatson den Schluß des Krimfeldzugs von 1855 mit und unternahm dann
in BegleitungSpekes eine neue Entdeckungsreise nach dem östl. Afrika,
[* 23] auf der er 1857 von Sansibar
[* 24] aus den Tanganikasee entdeckte.
Auf dem Rückwege von hier erkrankte er in Tabora, weshalb Speke allein nach Norden
[* 25] zog und den Ukerewesee
entdeckte. 1858 wurde die Heimreise über Sansibar nach England angetreten, wo Burton die Ergebnisse seiner Expedition in «Thelake regions ofCentral-Africa» (2 Bde., Lond.
1860),
im «Journal of the Royal GeographicalSociety», Bd. 29 (1859),
und in «Zanzibar; city, island, andcoast» (2 Bde., Lond. 1872)
niederlegte. Einen Ausflug nach den Vereinigten Staaten
[* 26] von Amerika
[* 27] beschrieb er in «City of theSaintsand across the RockyMountains to California» (Lond. 1861). Im J. 1861 wurde er zum brit.
Konsul in Fernando Po und an der Westküste von Afrika ernannt. Im Dez. 1861 bestieg er zuerst mit dem
Botaniker Gustav Mann das Kamerungebirge und versuchte im nächsten Jahre von Batanga aus ins Innere vorzudringen («An accountof an exploration of the Elephant Mountain» im «Journal of the Royal GeographicalSociety» Bd. 39, S. 241 fg.).
und einen dreimonatigen
Aufenthalt an dem Hofe des Königs von Dahomey in «A mission to Gelele, king of Dahomey»
(2 Bde., ebd. 1864). Ferner veröffentlichte er: «Two trips to GorillaLand andthe cataracts of theCongo»
(2 Bde., Lond. 1875). Im Sept. 1864 als
Konsul nach Santos in Brasilien
[* 28] versetzt, unternahm er auch dort größere Reisen, die er in «Explorations of theHighlandsof theBrazils» (2 Bde., Lond.
1868) und «Letters from the battle-fields ofParaguay»
[* 29] (ebd. 1870) beschrieb. Von 1868 bis 1872 war er
Konsul in Damaskus, von wo er
1871 mit Drake den Libanon, Antilibanon, Hauran und El-Ledscha bereiste. Hierüber berichtete
er in «UnexploredSyria» (2 Bde., Lond. 1872),
während seine Frau die socialen Zustände Syriens in «The inner life ofSyria, Palestine. and the Holy Land» (2 Bde.,
ebd. 1875–79) schilderte; er selbst sammelte noch syr. Sprichwörter in «Proverbia communia syriaca» (ebd. 1872). Nach seiner
Rückkehr von einer Tour nach Island,
[* 30] die er in «UltimaThule, or a summer in Iceland» (2 Bde., 1875) beschrieb,
wurde er brit. Konsul in Triest.
[* 31] Von dort unternahm er 1876 und 1877 zwei Züge nach Midian, die er in
«TheGold
[* 32] Minesof Midian and ruined Midiannite cities» (2 Bde.,
Lond. 1878) beschrieb, und 1882 mit Cameron einen Ausflug nach dem Minenbezirk der Goldküste. Auch schrieb er «EtruscanBologna,
a study» (1876) und «The Land of Median revisited»
(2 Bde., Lond. 1879).
Burton starb in Triest. –
Vgl. Richards, Wilson und Baddeley, A sketch of the career of Richard F.Burton (Lond. 1886);