-51 in
Leipzig
[* 2] und
Berlin
[* 3]
Philologie. Nach einem längern Aufenthalt in
Griechenland
[* 4] habilitierte er sich 1856 an der
Universität
zu
Leipzig, wurde nach 2 Jahren zum außerord. Professor ernannt, 1861 als Professor der klassischen
Philologie und
Archäologie
nach
Tübingen,
[* 5] 1864 nach Zürich
[* 6] und 1869 nach
Jena
[* 7] berufen; seit 1874 wirkte er an der
UniversitätMünchen,
[* 8] wo
er starb. Von B.s wissenschaftlichen
Arbeiten sind besonders hervorzuheben die kritischen
Ausgaben der
Schrift«De
errore profanarum religionum» des Julius Firmicus Maternus (Lpz. 1856) und des Rhetors
Seneca (ebd. 1857) und eine vortreffliche «Geographie von
Griechenland» (2 Bde., ebd. 1862-72).In den «Mitteilungen
der Antiquarischen Gesellschaft zu Zürich"
(Bd. 16) hat er eine
Arbeit über die
Altertümer von
Avenches«Aventicum Helvetiorum» (Zür. 1867-70) veröffentlicht. Für die
«AllgemeineEncyklopädie»
von Ersch und Gruber lieferte er u. a. den
Artikel «Griech. Kunst» (Sekt. 1, Bd.
82, Lpz. 1864). Seit 1873 erschien unter B.s Redaktion ein «Jahresbericht
über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft»
(Berlin),
woran sich seit 1879 das «Biographische Jahrbuch»
reihte; die Schlußarbeit seines Lebens war die «Geschichte der klassischen
Philologie in
Deutschland»
[* 9]
(Münch. 1883). -
(spr. börs-), alte Marktstadt und Municipalborough in der engl.
GrafschaftStafford, am
Trent-Kanal, 32 km im NNW. von
Stafford, hat (1891) 30862 E., zahlreiche
Kirchen, ein stattliches Rathaus,
Markthalle, ein 1870 eröffnetes Wedgwood Memorial
Institute mit Museum, Kunstschule und
Bibliothek. Neben Kohlenbau ist vor
allem die Thonwarenindustrie wichtig, die alle Zweige der Ziegelei,
Töpferei, Porzellan- und Steingutfabrikation
umfaßt und der Stadt den
Namen «Mother of Potteries»
[* 10]
(Mutter der
Töpferei) eingebracht hat. Burslem ist Geburtsort des Josiah Wedgwood
(s. d.), des Schöpfers dieses Industriezweigs in England.
ein aus einer Fassung mit eingesetzten
Borsten (s. d.) oder Borstensurrogaten bestehendes Werkzeug, das im
Haushalt und in der
Industrie zu Reinigungszwecken benutzt wird. Die
Borsten, werden entweder bloß in
die entsprechenden Löcher der Fassung eingekittet (Rauharbeit), mit
Draht
[* 14] oder seltener mit
Garn befestigt (eingezogene
Arbeit),
oder zwischen den Windungen zweier verzwirnter
Drähte zusammengehalten (gedrehte
Arbeit). Das beste Bürstenmaterial sind
die Schweinsborsten, von denen wieder die weißen
Borsten die besten und theuersten sind.
Die stärksten und längsten sind die gelben und schwarzen, die deshalb auch am meisten angewendet werden,
indem man sie, wenn es sich um die weiße
Farbe handelt, durch Einwirkung von schwefligsauren
Dämpfen, flüssiger schwefliger
Säure oder sehr verdünnter Schwefelsäure
[* 15] bleicht, wobei die
Borsten abwechselnd der Wirkung der Säuren und des direkten
Sonnenlichts ausgesetzt werden. Zu weichen Bürste (Hutbürsten u. s. w.)
wählt man lange weiße Ziegenhaare,
außerdem werden im allgemeinen noch Pferdehaare, Dachshaare,
Stroh, Piassava u. s. w.
verwendet. Zu Holzfassungen nimmt man meist Rotbuchen,
Ahorn-,
Birn- oder Pflaumenbaumholz; für feinere Fassungen finden
Knochen,
[* 16] Horn, Elfenbein,
Perlmutter u. s. w. Verwendung.
Die
Borsten müssen
vor der Verarbeitung ihrer Länge nach sortiert werden. Diese Manipulation geschieht
meist durch
Handarbeit, kann aber auch mittels einer Borstensortiermaschine erfolgen, deren es mehrere
Arten giebt. Hierauf
werden die
Borsten gereinigt und gebleicht, mitunter auch gefärbt. Das
Bohren der Fassung erfolgt mittels Löffelbohrer (s.
Bohrer,
[* 17] S. 238
a), und zwar werden bei Rauharbeit die Löcher nicht durchgebohrt, während dies für eingezogene
Arbeit geschieht.
Die vorbereiteten
Borsten werden in möglichst gleiche
Bündel geteilt und jedes derselben an einem Ende mit
Garn fest zusammengebunden.
Bei der Rauharbeit erhitzt man schwarzes, zähes
Pech, taucht die Borstenbüschel mit dem einen Ende in dasselbe und drückt
sie alsdann in die vorgebohlten Löcher. Sind in alle Löcher
Büschel eingesetzt, so schneidet man mit
einer Schere
[* 18] die
Spitzen derselben gleichmäßig. Das Einziehen der
Borsten geschieht, indem man durch eins der Löcher einen
Draht (gewöhnlich
Messingdraht) schiebt, ein
BündelBorsten in der Mitte auflegt und den
Draht, nachdem er durch dasselbe Loch
zurückgeschoben worden ist, fest anzieht, wodurch sich das Borstenbündel in der Mitte zusammenlegt
und in das betreffende Loch einzieht.
Ist auf diese
Weise mit demselben
Draht eine ganze Reihe von Löchern eingezogen, so stutzt man die
Borsten mit einem Haumesser
auf gleiche Länge ab, zieht dann wieder eine Reihe ein, stutzt sie ab und fährt so fort, bis die Bürste fertig
ist. Der auf der Rückseite der Bürste sichtbare Einziehdraht wird entweder durch eine aufgelegte Platte verkleidet,
oder es werden, z. B. bei Zahnbürsten, längs der Lochreihen kleine Rillen gefeilt, in die
sich der
Draht legt und die nachher durch Kitt verkleidet werden. Zum Einsetzen der Borstenbüschel in
das Bürstenholz sind neuerdings mit gutem Erfolg
Maschinen erfunden worden, So von Woodbury in Neuyork.
[* 19]
Gedrehte Bürste werden nicht aus
Büscheln hergestellt, sondern die
Borsten werden zwischen zwei nahe aneinander gespannten
Drähten
zu einem fortlaufenden
Bande gelegt und die
Drähte miteinander verzwirnt. Diese Bürste (Flaschenigel u. s. w.) sind
zum Reinigen enger Höhlungen, wie Siederöhren, Flintenläufe u. s. w. im Gebrauch. In
neuerer Zeit werden auch Bürste aus Stahldraht zum Reinigen der Siederohre, zum Gußputzen, sowie als Kopfbürsten
(Haarbürsten) angewendet.
erzeugt vorzugsweise Frankreich, Deutschland die eigentlichen feinern Bürstenwaren. In Deutschland wurden, allerdings mit Einschluß
der Besen aller Art, 1890 eingeführt: 6719 Doppelcentner im Werte von 3,18 Mill. M.; dagegen ausgeführt: 15837 Doppelcentner
im Werte von 14,57 Mill. M. Der deutschen Bürstenindustrie macht die Beschaffung der Rohstoffe an Tierhaaren, Wurzelfasern
u. s. w. mit jedem Jahre größere Schwierigkeiten.
Schleifbürste, Schleiffeder, ein Konstruktionselement der Dynamomaschinen, das die Aufgabe hat, den Strom von
der rotierenden Maschinenwelle abzunehmen und ihn der festliegenden Leitung zuzuführen. Die Bürste schleift auf dem
Umfang des auf der Welle sitzenden Kollektors oder, wie bei Wechselstrommaschinen, aus bloßen Sammelringen. Weil aber
die Bürste sich abnutzen und infolgedessen von Zeit zu Zeit erneuert werden müssen, dann aber auch, weil der Winkel
[* 28] zwischen dem durch die Berührungspunkte zwischen und Kollektor
[* 29] bestimmten und dem die Pole verbindenden Durchmesser kein
völlig unveränderlicher ist und namentlich nicht vorausberechnet werden kann, bringt man die Bürste nicht
unmittelbar am Gestelle an, befestigt sie vielmehr in Bürstenhaltern, in denen sie gelegentlich der Abnutzung entsprechend
vorgeschoben werden und welche selbst wieder an der sog. Bürstenbrücke angebracht sind, einem Hebel,
[* 30] dessen Achse mit derjenigen
der Maschine,
[* 31] also auch des Kollektors, zusammenfällt, und der also jederzeit eine genaue Einstellung der Bürste gegen
letztere ermöglicht. Natürlich ist durch genügende Reibung
[* 32] an der Achse dafür gesorgt, daß die Brücke
[* 33] sich nicht von
selbst verstellen kann, wozu infolge der Reibung zwischen und Kollektor, der jene mit herumzuschleppen trachtet, die Tendenz
vorhanden ist. Durch eine Feder zwischen Brücke und Halter endlich ist dafür gesorgt, daß die Bürste genau
anliegen und mit sanftem Drucke an den Kollektor angepreßt werden. - Früher fertigte man die Bürste aus übereinandergelegten
Kupfer- oder Messingblechen, heute meist aus hartgezogenen Drahten, aus Drahtgeflecht oder auch, wie bei amerik. Maschinen,
aus künstlicher Kohle.