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u. s. w. Ihr «Versuch einer Selbstbiographie» erschien Prag [* 2] 1857.
u. s. w. Ihr «Versuch einer Selbstbiographie» erschien Prag [* 2] 1857.
Karl August, Chirurg, geb. zu Elbing, [* 3] studierte in Königsberg [* 4] Medizin, ließ sich daselbst 1836 als Arzt nieder, habilitierte sich 1839 an der Universität in Königsberg und wurde 1844 außerord. Professor. 1866 war Burow konsultierender Generalarzt bei der Armee Manteuffels und 1870 bei der Armee des Prinzen Friedrich Karl. Er starb hat sich namentlich Verdienste erworben um die Dieffenbachsche Schieloperation und die offene Wundbehandlung, sowie durch die Erfindung einer neuen Methode der Blepharo- und Cheiloplastik, der Methode des seitlichen Dreiecks und durch die Konstruktion eines neuen Ophthalmometers. Zahlreiche Abhandlungen B.s finden sich in Fachzeitschriften.
in der nordischen Mythologie, s. Buri. ^[= # Maximilian von, Jurist, geb. 7. März 1825 zu Büdingen im Großherzogtum Hessen, studierte ...]
(spr. börrĭ), eine der Orkney-Inseln (s. d.). ^[= (spr. ohrknĕ), Orkadische Inseln, schott. Grafschaft, mit Shetland, Caithneß und Sutherland ...]
Stadt in der span. Provinz Castellón, 12 km südlich von Castellón de la Plana, an der Bahn nach Valencia, [* 5] in sehr fruchtbarer Ebene, rechts am Rio [* 6] Seco, unweit dessen Mündung in den Golf von Valencia, hat (1887) 10237 E., einen Hafen (Grao) und bedeutende Ausfuhr von Südfrüchten, besonders von Orangen.
(spr. börrĭlwill), Ortsbezirk im County Providence im nordamerik.
Staate Rhode-Island, nordwestlich von Providence an der Providence- und Springfieldbahn, hat (1890) 5492 E. und mehrere Kaschmirfabriken.
Elihu (spr. ileiju börrĭt), als Friedensapostel bekannter amerik. Philanthrop, geb. zu New-Britain (Connecticut), kam als Knabe zu einem Schmied in die Lehre. [* 7] Sein großer Wissensdrang trieb ihn an, Lateinisch und Griechisch, dann Hebräisch, Arabisch u. a. Sprachen zu erlernen, sodaß sich der Ruhm des «gelehrten Grobschmieds» bald über die ganze Union verbreitete. Als Schriftsteller trat er zuerst 1839 mit der Zeitschrift «The Literary Geminae» auf und gründete 1842 zu Worcester (Massachusetts) «The Christian Citizen», ein Wochenblatt, das wie seine spätern Zeitschriften «The Peace Advocate» und «The Bond of Brotherhood» den allgemeinen Weltfrieden predigte. Er durchwanderte einen großen Teil der Vereinigten Staaten [* 8] und hielt überall Vorlesungen, in denen er den Krieg als einen Widerspruch mit den Grundsätzen des Evangeliums und der Entwicklung des Völkerglücks darstellte. 1846 ging er nach England und gab 1848 «Sparks from the anvil» heraus. An den «Friedenskongressen» der Friedensgesellschaft in Brüssel, [* 9] Paris, [* 10] Frankfurt [* 11] und London [* 12] (1849 u. 1850) nahm er den hervorragendsten Anteil. 1850 erschienen «Miscellaneous Writings» und 1853 «Olive leaves» (Olivenblätter),
die in alle Sprachen übersetzt und über ganz Europa [* 13] verbreitet wurden. Nach Amerika [* 14] zurückgekehrt, veröffentlichte er «Thoughts on things at home and abroad» (Neuyork [* 15] 1854 u. Lond. 1868) und «Yearbook of the Nations» (1856). In den J. 1865-70 war er Konsul der Vereinigten Staaten in Birmingham. [* 16] In «A walk from London to John O’Groat’s» (Lond. 1864) und «A walk from London to the Land’s End and back» (ebd. 1865) beschreibt Burritt seine Wanderungen durch England und Schottland. Burritt starb zu Neuyork. Er schrieb ferner: «The Mission of great sufferings» (1867),
«Walks in the Black Country and its green boderland» (Lond. u. Birmingh. 1868),
«Fireside words and talks on various topics» (Lond. 1869),
«Lectures and speeches» (ebd. 1869),
«Jacob and Joseph and the lessons of their lives for the young» (ebd. 1870),
«Ten minutes’ talks on all sorts of topics» (ebd. 1873) mit Selbstbiographie, und «Chips from many blocks» (1878). -
Vgl. Northend, Life of E. Burritt (Neuyork 1879).
s. Brussa. ^[= Brusa oder vor Eroberung Adrianopels die Residenz der türk. Sultane, jetzt Hauptstadt ...]
s. Burse. ^[= ein aus dem mittellat. bursa entstandenes Wort, das eigentlich Tasche, Beutel oder Säckel bezeichne ...]
Säckelmeister, Verwalter einer gemeinsamen Kasse, z. B. der Verwalter des Klostervermögens;
auch, wer auf gemeinschaftliche Kosten mit andern zehrt, insbesondere Studenten, die als Stipendiaten in einer gemeinschaftlichen Behausung (bursa, Burse, s. d.) beköstigt wurden.
(Bursche), s. Burse. ^[= ein aus dem mittellat. bursa entstandenes Wort, das eigentlich Tasche, Beutel oder Säckel bezeichne ...]
Stadt im Kreis [* 17] Solingen [* 18] des preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, [* 19] an der Nebenlinie Lennep-Opladen der Preuß.
Staatsbahnen, [* 20] hat (1890) 6864 (3398 männl., 3466 weibl.) E., darunter 1176 Katholiken, Post, Telegraph, [* 21] höhere Bürgerschule, Armen- und Krankenhaus; [* 22]
3 mechan. Webereien, 1 mechan. Spinnerei, 5 Färbereien, 4 Schäftchenfabriken sowie Plüschweberei (Hausindustrie), in der etwa 1000 Weber für Elberfeld-Barmener und Kölner [* 23] Häuser arbeiten.
s. Birschen. ^[= bürschen, pirschen, pürschen, auch weidwerken (Jägerspr.), das Anschleichen des Jägers an ...]
früher gleichbedeutend mit Studentenschaft gebraucht, seit 1815 Name einer bestimmten Richtung studentischer Korporationen. Der erste burschenschaftliche Verein wurde zum Teil von solchen Studierenden, die in den deutschen Befreiungskriegen mitgefochten hatten, 1815 zu Jena [* 24] geschaffen. Auf Veranlassung von Fichte, [* 25] Jahn und den Studenten K. H. Scheidler aus Gotha, [* 26] H. A. Riemann aus Ratzeburg und Karl Horn aus Neustrelitz [* 27] und unter Förderung der Jenaer Landsmannschaften, insbesondere der Vandalia, wurde von 113 Studierenden am 12. Juni im Gasthaus zur Tanne in [* 28] Camsdorf bei Jena die Burschenschaft als vaterländischer Burschenbund gegründet zu dem Zwecke, die landsmannschaftliche Zersplitterung und Rivalität der Studierenden zu beseitigen und das ziemlich rohe Studentenleben zu bessern sowie die Liebe zum allgemeinen deutschen Vaterlande zu heben.
Karl Horn war ihr erster Sprecher. Zum Wahlspruch wählte sie «Ehre, Freiheit, Vaterland», zum Symbol die Farben der in der Burschenschaft aufgegangenen Vandalia Schwarz-Rot-Gold, die laut der Burschenschaftskonstitution die Mitglieder mahnen sollten, daß bei den jugendlichen Freuden auch stets der Ernst des Lebens, die Bedeutung des gemeinsamen Strebens zu bedenken seien. Andere haben die Farben der Burschenschaft mit der Uniform der Lützower in Verbindung gebracht. Diese Farben trug auch die erste jetzt noch vorhandene Fahne, die dem zweiten Jahrestage der Einnahme von Paris, von Frauen und Jungfrauen Jenas der dortigen Burschenschaft überreicht wurde.
Ähnliche Verbindungen entstanden bald darauf in Berlin, [* 29] Halle, [* 30] Heidelberg, [* 31] Kiel [* 32] u. s. w. Als sich immer deutlicher herausstellte, daß die in den Befreiungskriegen gehegten Erwartungen der deutschen Nation unerfüllt bleiben sollten, kam die Mißstimmung besonders auch bei der akademischen Jugend zum Vorschein. Dies zeigte sich schon bei dem von der Burschenschaft zu Jena ausgeschriebenen Wartburgfeste (s. d.) Aus der «freien Burschengemeinde», mit der 19. Okt. das Fest schloß, ging die Idee einer Allgemeinen ¶
deutschen Burschenschaft hervor, die sich über alle Hochschulen Deutschlands [* 34] verbreiten sollte. Über deren Grundlagen einigte man sich schon Ende März 1818 auf einem zu Jena gehaltenen «Burschentage», an dem die Abgeordneten von neun Universitäten teilnahmen, indem Liebe zu Volk und Vaterland und Weckung und Erhaltung volkstümlicher Sitte als Grundgedanke dieser allgemeinen Vereinigung ausgesprochen wurde. Auf einem weitern Burschentage in Jena berieten und beschlossen Abgeordnete der Burschenschaft von 14 Universitäten die Konstitution der Allgemeinen deutschen Burschenschaft als «der freien Vereinigung der gesamten wissenschaftlich auf der Hochschule sich bildenden deutschen Jugend zu einem Ganzen, gegründet auf das Verhältnis der deutschen Jugend zur werdenden Einheit des deutschen Volks», indem sie «Einheit, Freiheit und Gleichheit aller Bursche untereinander, Gleichheit aller Rechte und Pflichten, und christlich-deutsche Ausbildung einer jeden geistigen und leiblichen Kraft [* 35] zum Dienste [* 36] des Vaterlandes» als ihre Ziele und Grundsätze aufstellten.
Die Leitung der Geschäfte wurde in die Hände einer einzelnen jährlich neu zu erwählenden Burschenschaft, für 1818 in die Hände der Jenaer, für 1819 in die der Berliner [* 37] gelegt. Bis zum Frühjahr 1819 bestanden bereits Burschenschaft auf fast allen deutschen Hochschulen. In mehrern Burschenschaft bildeten sich engere Vereinigungen, und in diesen kleinern und abgeschlossenen Kreisen war es um so leichter möglich, daß sich bei einzelnen die polit. Aufregung bis zu einem gewissen Fanatismus steigerte.
Nach der Ermordung Kotzebues durch Sand wurde, obgleich die an der Mordthat ihres ehemaligen Mitgliedes in keiner Weise beteiligt war, infolge der Karlsbader Beschlüsse vom Bundestage die Burschenschaft verboten und unterdrückt. Überall wurde sie aufgelöst; in Jena wobei von der an ihren bisherigen Gönner und Schützer Großherzog Karl August als Ausdruck der Dankesgefühle und als Rechtfertigung vor der deutschen Geschichte eine Adresse beschlossen wurde und Binzers Lied «Wir hatten gebauet u. s. w.» entstand.
Auf fast allen deutschen Universitäten wurden weitläufige Untersuchungen wegen sog. demagogischer Umtriebe geführt. Aber schon ein Jahr nach Vollziehung der auf die Karlsbader Beschlüsse gegründeten Bundesbeschlüsse bildeten sich im stillen die frühern Verbindungen an vielen Orten wieder und nahmen nun erst, da sie nicht mehr öffentlich hervortreten durften, auf mehrern Hochschulen den Charakter geheimer und eigentlich polit. Verbindungen an. So entstand z. B. der Jünglingsbund (s. d.). Wiederholte Verbote und geschärfte Strafandrohungen hatten auch diesmal keinen Erfolg.
Schon 1827 wurde ein neuer Verband der [* 38] Allgemeinen deutschen Burschenschaft, mit dem Endziel der zu erstrebenden Einheit Deutschlands, ins Leben gerufen. Derselbe Gegensatz, der sich schon in der Entstehung der engern Vereine innerhalb der größern Verbindungen offenbart hatte, trat jetzt schärfer hervor. Während es der Partei der Arminen, mit ihren christlich-german. Ideen, zunächst nur um ideale Einheit des Vaterlandes und, als Mittel zum Zweck, um ihre eigene wissenschaftliche, sittliche und körperliche Ausbildung für den Dienst des Vaterlandes zu thun war, verfolgte die Partei der Germanen eine mehr praktisch-polit.
Richtung im Sinne einer polit. Einigung Deutschlands. Der Streit zwischen beiden Parteien kam im Sept. 1827 auf dem Burschentage in Bamberg [* 39] zur Sprache [* 40] und bildete bis zu dem in Frankfurt im Sept. 1831 den Hauptgegenstand der Verhandlungen. Hier blieben wie auf spätern Burschentagen die Arminen in der Minderheit, wurden sogar zeitweilig mit Verruf belegt. Das Princip der Burschenschaft war damit aufgegeben. In den unruhigen Jahren von 1830 ab nahmen an den Volksversammlungen, patriotischen Vereinen u. dgl. zahlreich teil, beteiligten sich am Hambacher Feste und endlich auch 1833 an dem Frankfurter Attentat (s. d.). Es wurde infolgedessen vom Bundestage durch Beschluß vom die sog. Centraluntersuchungsbehörde eingesetzt, auf allen deutschen Universitäten eine allgemeine strenge Untersuchung eingeleitet und viele Mitglieder der in den großen Kriminalprozeß mit hineingezogen. Im Laufe der nächsten Jahre ergingen in den einzelnen deutschen Staaten gegen Hunderte von Studenten Strafurteile, die vieljährige Zuchthaus- und Festungsstrafen, Verlust der Anstellungsfähigkeit u. s. w., ja sogar in einigen Fällen die Todesstrafe verhängten.
Diese wurde allerdings nicht vollzogen, sondern in Freiheitsstrafen verwandelt; aber erst die in Preußen [* 41] 1840 erteilte vollständige Amnestie gab endlich auch den dort am härtesten Betroffenen die Freiheit zurück. Trotz aller Unterdrückungsmaßregeln der Regierungen und des Bundestags bestand aber die Burschenschaft im geheimen fort. In der Bewegung von 1848 trat die und überhaupt die Studentenschaft wenig hervor; eine Versammlung von etwa 1500 Studierenden von 16 Hochschulen faßte im Juni 1848 zu Eisenach [* 42] Resolutionen über Umgestaltung der Universitäten und ließ sie der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt durch eine Deputation überreichen. Nur die Universität zu Wien [* 43] hat an den Ereignissen von 1848 in größerm Umfange teilgenommen (s. Akademische Legion). Seit dem Sturze des Metternichschen Systems dürfen auf allen deutschen Hochschulen, wie die studentischen Verbindungen überhaupt, so auch die burschenschaftlichen offen und frei sich regen und entfalten.
Für die polit. Ziele der heutigen Burschenschaft sind die Jahre 1866 und 1870 nicht ohne Einwirkung geblieben. In der durch Herstellung des Deutschen Reichs erlangten polit. Einheit ist die eine Seite der alten burschenschaftlichen Bestrebungen erfüllt. Es scheint aber auch der alte burschenschaftliche Geist verschwunden zu sein, was vielleicht eine Folge des Umstandes ist, daß die einzelnen Burschenschaft nicht wie die Korps einen ununterbrochenen Bestand hatten; denn von den 50 jetzt bestehenden Burschenschaft datiert nur eine auf 1817 zurück, 2 auf das Jahrzehnt 1830-40, 12 auf das 1840-50, 11 auf das 1850-60 und 9 auf das 1860-70. Mit der Zeit entwickelte sich neben der germanistischen und arministischen Richtung noch eine dritte, die teutonistische, die zum landsmannschaftlichen Wesen neigte, ohne die burschenschaftlichen Principien mehr aufzugeben als die andern Richtungen.
Nach mehrfachen vergeblichen Versuchen, die deutschen Burschenschaft zu vereinigen, gelang es die sog. Eisenacher Konvention zu gründen, nach deren Auflösung (1872) in Eisenach der noch jetzt bestehende A. D. C., d. h. der Allgemeine Deputierten-Konvent, gegründet wurde, der allerdings erst von allen Burschenschaft anerkannt ward. Eine innerhalb des A. D. C.-Verbandes bestehende enge Vereinigung, das sog. Süddeutsche Kartell, bilden die Burschenschaft Alemannia in Heidelberg, Germania [* 44] ¶