den
GeneralenGraf Neuwied und von Möllendorf die stark verschanzte
Stellung des rechten Flügels der
Österreicher auf den
steilen
Höhen zu beiden Seiten der
Weistritz bei und Leutmannsdorf und wiesen einen
Ausfall der
Besatzung von Schweidnitz
[* 2] blutig
zurück, worauf Daun nach Hoh-Giersdorf abzog, der König aber schon am folgenden
Tage Schweidnitz angreifen
konnte.
Friedr.,Baumeister, geb. in
Burk in Mittelfranken, widmete sich in
München
[* 5] dem Baufach. Er baute
das Rathaus in
Fürth,
[* 6] den
Münchener Bahnhof (1849) sowie viele andere
Bahnhöfe
[* 7] in
Bayern,
[* 8] und legte im
Auftrage des Königs
Max II. die Maximilianstraße in
München an, deren
Gebäude in einer mit Renaissance- und roman. Formen
verbundenen Spitzbogenarchitektur, dem seinerzeit viel angegriffenen sog. «Maximiliansstil»,
ausgeführt sind. B.s Werke sind daselbst die Erweiterung des Münzgebäudes, das Regierungsgebäude, eine große Zahl von
Privatgebäuden und das abschließende Maximilianeum, das freilich nach seinem
Tode in veränderter Behandlung vollendet wurde.
Diese Bauten haben nur das Verdienst der weitern
Entwicklung der
Terracotta-Architektur. Bürklein war Professor
an der Polytechnischen Schule in
München, Generaldirektions- und Oberbaurat; er starb in
Werneck.
Albert, Volksschriftsteller, geb. zu Offenburg,
[* 9] studierte Ingenieurwissenschaften
und war Oberingenieur in bad. Diensten. 1880 trat er in den
Ruhestand und starb in
Karlsruhe.
[* 10] Seine litterar. Thätigkeit begann er 1856 mit der Erzählung «Der Kanzleirat»
(neue Bearbeitung 1886),
leitete 1858-78 den von Schauenburg in Lahr
[* 11] herausgegebenen
«Kalender des Hinkenden
Boten»; hierin
sowie 1863-74 in der «Illustrierten
Zeitung des Lahrer Hinkenden
Boten» erschien von ihm eine große Anzahl vortrefflich geschriebener
echt volkstümlicher Erzählungen,
Schwanke und Jahresübersichten der Weltereignisse. Bürklin saß auch als
liberaler Abgeordneter im bad. Landtage und hat den fruchtbaren
Gedanken der «Fechtschulen» (s. d.)
litterarisch zuerst befürwortet. Hervorzuheben ist noch die 1863 erschienene größere vaterländische Erzählung «Toni
und Madlein» (1884 als Schauspiel bearbeitet). 1886-88 erschien «Der Lahrer
Hinkende. Kalendergeschichten» (3 Bde.).
B.s Sohn,
Albert Bürklin, geb. zu
Heidelberg,
[* 12] studierte zu Freiburg
und
HeidelbergRechts- und
Staatswissenschaften, ward 1872
Amtmann
in Waldshut, 1875 Rechtsreferent im Oberschulrat und verließ 1882 den
Staatsdienst, um sich der Bewirtschaftung seiner in der
Pfalz gelegenen
Güter zu widmen. 1889 ward er Intendant des Karlsruher Hoftheaters. 1875-81 war er nationalliberales
Mitglied der bad.
Zweiten Kammer, 1877-78 und seit 1884 auch des
Reichstags (für Freiburg
i. Br., dann für Neustadt-Landau). Der im
Juli 1893 zusammengetretene
Reichstag wählte ihn zum zweiten Vicepräsidenten.
Hugo, Holzschneider und Radierer, geb. zu
Dessau,
[* 13] bildete sich inDüsseldorf
[* 14] unter Sohn als
Maler, in
Berlin
[* 15] unter
Unzelmann im Holzschnitt aus; 1846 wurde er
Lehrer an der
Akademie in
Dresden.
[* 16] Ein großer
Teil der Werke von
Richter und Pletsch, ein
Teil der «Illustrierten
Bibel»
[* 17] (3. Aufl., Lpz. 1875) sowie von Schnorrs
«Bibel in
Bildern» wurde in B.s Anstalt geschnitten.AlleArbeiten zeigen das Bestreben, dem Holzschnitte seinen
breiten, kräftigen Charakter zu erhalten.
Das Holzschnittwerk
Weigels, das
Kopien alter
Meister brachte, das
Alte TestamentHans Holbeins, welches in 50 Holzschnitten herausgab
(Lpz. 1850),
«Hugo B.s Holzschnittmappe», A. Rethels
Totentänze und Hannibalszug, den er nach den Originalaquarellen auf Holz
[* 18] zeichnete, zeigen, wie sehr er in den
Geist der alten Formschneidekunst eingedrungen ist. Auf dem Gebiete
der Radierung hat in dem Thronsaal des königl. Schlosses in
Dresden von
Bendemann (1852) und dem Bilderbrevier von Jul. Hübner
tüchtige
Arbeiten geliefert. Ferner radierte er für das
DresdenerGaleriewerk:L.Richters Überfahrt beim Schreckenstein,
DefreggersAbschied von der Sennerin,
Vautiers Tanzpause, Kuntz' Betende Pilgerin, die
Madonna nach Jan
van Eyck (1889). Nach
eigenen
Entwürfen radierte er
Bilder aus dem Familienleben, wie er auch bei vielen
Jugendschriften sich als Illustrator beteiligte.
Bürkner ist einer der besten
Vertreter des ältern Linienschnittes.
(die Burleske, von ital. burla,
«Schwank») ist eine
Komik niedern
Grades, anwendbar auf alle darstellenden Künste
außer der
Architektur. Künstlerischen Wert hat das Burleske in der Litteratur vornehmlich dann, wenn es zugleich satir.
Charakter trägt; die gesucht burlesken Gedichte
Bürgers von Zeus
[* 19] und Europa
[* 20]
u. dgl. stehen, weil
sie der
Satire entbehren und in ihnen vorwiegend das Behagen am rein Cynischen nach
Ausdruck ringt, nicht eben hoch. Ein geeignetes
Feld findet das Burleske in der
Travestie (s. d.), wo es falsches Pathos oder krankhafte Überschwenglichkeit
geißelt.
Jean Paul fordert für die
Travestie den
Vers, wenn auch nur den Knüttelvers; das Metrum erhebt in eine
höhere Welt.
Schon bei den Griechen fand das Burleske künstlerische Ausbildung in der Batrachomyomachie (s. d.),
vor allem in
Aristophanes. Plumper, aber noch unmittelbarer dem Volksgemüt entspringend, erscheint es bei den
Römern (Plautus).
Meister der Burleske sind die
Italiener mit dem
Buffo der Volksbühne und mit der Kunstform der
Epik und
Lyrik, die von
Berni (s. d.) ausging, später besonders im
DramaGoldoni und C. Gozzi. Ähnlich ist die
Entwicklung des Burlesken
bei den
Franzosen, deren Hauptvertreter
Scarron ist.
Bei denDeutschen, die schon im 15.
(Fastnachtspiele) und 16. Jahrh. (Fischart)
Bemerkenswertes leisteten, haben sich namentlich
Abraham a Santa Clara und Seb.
Sailer, bei den Dänen
Holberg im Burlesken ausgezeichnet. -
Vgl.
Flögel, Geschichte des Burlesken (Lpz. 1794).
1) Hauptstadt des County Des Moines in
Iowa, 330 km südwestlich von
Chicago, am rechten Ufer des hier
überbrückten Mississippi, Knotenpunkt mehrerer
Bahnen, darunter die
Chicago-,
Burlington- und Quincybahn, hat beträchtlichen
Großhandel¶
mehr
und etwas Industrie, ein Handels- und ein Baptistencollege und (1890) 22565 D., darunter viele Deutsche.
[* 24] Burlington, 1834 gegründet,
war bis 1839 Hauptstadt von Iowa. - 2) Stadt im County in Neujersey und Einfuhrhafen am Ostufer des Delaware, Bristol gegenüber,
nordöstlich von Philadelphia,
[* 25] Sitz des 1846 gegründeten episkopalen Burlington-College, hat (1890) 7264 E.,
eine große öffentliche Halle,
[* 26] Eisen- und Schuhfabriken. - 3) Hauptstadt des County Chittenden in Vermont und Einfuhrhafen,
in schöner Lage am östl. Ufer des Champlainsees, ist regelmäßig gebaut und hat (1890) 14590 E., Großhandel und Industrie.
Unter seinen Kirchen zeichnet sich die got. St. Paulskirche aus. Die Vermont StateUniversity, 1791 gegründet,
liegt malerisch auf dem höchsten Punkte der Stadt, etwa 110 m über dem Spiegel
[* 27] des Sees. Außer dem Bahnverkehr besitzt auch
Dampferverbindung auf dem See.