Saôneet-Loire und Rhône). Es wachsen hier vorzugsweise Rotweine kleinerer Gattung; die besten
Lagen, wie der Moulin-à-vent
bei Torins, der Chénas, Morgon u. s. w., stellen sich in die zweite
Klasse.
Alle guten Burgunderlagen befinden sich an den
tiefsten
Stellen der Abhänge der 5 Meilen weit mit Reben bedeckten
Côte-d'Or, selten in einer Neigung
von mehr als 10
Grad. Es sind deren im ganzen 19, welche die sog. großen Burgunderweine erzeugen.
Der Sitz des burgund. Weinhandels ist die Stadt
Beaune. Die Weinproduktion
Burgunds beträgt 3110000 hl jährlich, wovon 560000
auf die
Côte-d'Or, 950000 auf Niederburgund, 900000 auf das Maconnais und 700000 auf das
Beaujolais kommen.
Gesetz (LexBurgundionum), ein unter Benutzung älterer Gesetze von König Gundobad (473-516),
wahrscheinlich Ende des 5. Jahrh. erlassenes Gesetz, daher Lex Gundobada genannt. Auch nach
der Eroberung
Burgunds durch die
Franken blieb es
bis in das 9. Jahrh. für die
Burgunder in Kraft.
[* 11] Für
die in
Burgund lebenden
Römer
[* 12] ließ Gundobad ein Gesetz aus röm. Rechtsquellen bearbeiten (die Lex Romana Burgundionum).
Beide sind herausgegeben in den «Monumenta
Germaniae» (erst von
Bluhme, Leges I, 1863; dann von von Salis,
LegumSectio I: Leges
nationum germanicarum II, 1, 1892) und von
Binding, Lex Burgundionum, in den
«Fontes rerum Bernensium»,
Bd. 1 (Bern
[* 13] 1880).
Wallburg, im allgemeinen die Bezeichnung für einen aus vorgeschichtlicher Zeit stammenden befestigten Platz,
insbesondere für die zahlreichen kleinen Befestigungen, die fast in dem ganzen ehemals slaw.
Gebiete Norddeutschlands östlich der
Elbe sehr häufig vorkommen und hauptsächlich wohl Zufluchtsstätten
in Kriegsgefahren, zuweilen auch Grenzbefestigungen oder Sitze von Vornehmen waren. Sehr häufig sind solche in Seen oder
Sümpfen angelegt.
Die
Anlage war meist rund, von 200 bis 400 Schritt Durchmesser; um sie herum zog sich ein tiefer Wassergraben mit einer Zugbrücke;
hohe mit Palissadenzäunen versehene Erdwälle schützten den Platz, auf dem die einfachen Lehmhütten
der Bewohner standen. Für die Wissenschaft von Bedeutung sind vor allem die zahlreichen Fundstücke, die das
Bild einer sehr
niedrigen, damals im deutschen Norden
[* 14] bestehenden Kultur geben im Gegensatz zu den Funden aus den reichhaltigen Urnenfeldern
der
Germanen oder den
Pfahlbauten
[* 15] der
Kelten. Es finden sich vor allem
Knochen
[* 16] von Rind,
[* 17]
Pferd,
[* 18] Ziege, Schwein,
[* 19] Hund, Hirsch,
[* 20]
Reh,
[* 21] Wildschwein u. s. w., ferner aus
Knochen gearbeitete Geräte: Pfriemen, Speerspitzen und
Nadeln,
[* 22]
Pferde- und
Rinderknochen, die als
Schlittschuhe verwandt wurden, kleine Kämme und bearbeitete Geweihstücke, die als Griffe von
Messern,
als Netzstricker u. s. w. gedient haben. Von Metall erscheint nur
Eisen,
[* 23] und auch das nur in sehr geringer
Menge; kleine Pfriemen und
Messer
[* 24] oder sehr selten Scheren
[* 25] von der ganz einfachen Konstruktion
der heutigen Schafscheren.
Ferner kommen vor Schleifsteine, gewöhnlich viereckig-prismatisch von Sandstein,
Schiefer, Quarzit u. s. w. Sehr häufig
sind zerbrochene
Thongefäße und Scherben, die besonders für die chronol. Bestimmung von Wert sind.
(S.
Burgwall-Typus.)
nennt man in der urgeschichtlichen Wissenschaft eine besondere Art von
Thongefäßen und Scherben, die
der altslaw. Zeit angehören und hauptsächlich in den Kulturschichten der
Burgwälle (s. d.) gefunden werden. Sie unterscheiden
sich merklich von den Graburnen und zahlreichen andern
Thongefäßen in den altgerman. Gräberfeldern;
obwohl meist auf der Scheibe hergestellt, sind sie ziemlich roh und dickwandig, sehr stark gebrannt, mit
Kies untermischt
und fast immer von grauer oder bräunlicher
Farbe.
Charakteristisch sind vor allem die meist mit einem sägeartig ausgezackten
Instrument hergestellten Ornamente:
[* 26] horizontale
und vertikale Wellenlinien,
Systeme von drei bis sechs über Kreuz
[* 27] laufenden Linien, schachbrettartig
angeordnete
Muster, kurze, schräg nach unten laufende Reihen kleiner tiefer Eindrücke und dann breite horizontale Furchen.
Diese Ornamente sind meist nachlässig und unregelmäßig ausgeführt, im Gegensatz zu den sorgfältigen Verzierungen, die
sich an vielen german.
Thongefäßen finden. Die
Gefäße dienten nur im Haushalt, nicht als Knochenurnen,
da die
Slawen in
Deutschland
[* 28] ihre
Toten nicht mehr verbrannten, sondern bestatteten.
(engl. Boorhaunpoor), Stadt im Nimardistrikt der brit.
Centralprovinzen in
Ostindien,
[* 29] auf dem 20-25 m hohen oder nördl. Ufer des
Tapti, 21° 18½' nördl.
Br., 76° 16½' östl. L.,
3,2 km von der
Station Lalbagh der Great-Peninsula-Eisenbahn gelegen, hat (1891) 32252 E., darunter 21464
Hindu, 10480 Mohammedaner, 291
Dschain
und Kabirpanthis (d. h. Nachfolger der
Lehre
[* 30] des nordindischen
ApostelsKabir, 15. Jahrh. n. Chr.);
Handel und Fabrikation von
Musselin und kostbaren Seidenstoffen. Die meiste Geschäftsthätigkeit besteht bei den Boh(a)ra, einem sich selbst Ismaili,
d. h. Ismaeliten nennenden und seinen Ursprung auf die Zeit der Kreuzzüge
zurückführenden, ein eigenes Stadtviertel bewohnenden mohammed.
Stamme. - Burhanpur, 1414 von Nasir-Chan, dem ersten Fürsten von
Khandesch aus der Faruchi-Dynastie gegründet, war die große und blühende Hauptstadt dieses
Reichs bis gegen 1599, wo
Akbar
sie dem
Reiche von Dehli einverleibte. 1685 wurde Burhanpur von den Mahratten unter Sambha-dschi geplündert
und 1720 dem
Reiche des Großmoguls durch den Nisam ul-Mulk entrissen.
Den Mahratten nahmen die Engländer unter Wellesley 1803 ab, gaben es ihnen aber bei dem Frieden von Surdschi-Andschangaon
wieder zurück, sowie auch die in der Nähe auf einem 213 m hohen Felsen gelegene Feste Assirgarh. Letztere
mußte sich an
General Doveton übergeben. An den frühern
Glanz von Burhanpur erinnern noch jetzt der Lal-Kila oder das
Rote Schloß, ein teilweise erhaltener, von
Akbar aus roten Ziegelsteinen erbauter befestigter
Palast, sowie die große, Dschami'-Masdschid
genannte, von
Ali-Chan, dem 12. der Fürsten aus der Faruchi-Dynastie, erbaute Moschee.