wurde auch das des Burggraf bald erblich. Besonders bekannt sind unter den geistlichen Burggraf die von Mainz,
[* 2] Meißen,
[* 3]
Magdeburg;
[* 4] unter den königlichen die von
Nürnberg:
[* 5] die Hohenzollern.
[* 6] –
Stadt im
BezirksamtAltötting des bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, 15 km
südwestlich von
Altötting, in 420 m Höhe, an der
Salzach, die hier die Grenze gegen
Österreich
[* 14] bildet, hat (1890) 3426 (1858
männl., 1568 weibl.) E., darunter 58
Evangelische, in Garnison (555 Mann) das 1.
Bataillon des 16. Infanterieregiments «König
Alfons von
Spanien»,
[* 15] Post,
Telegraph,
Amtsgericht (Landgericht
Traunstein),
Rent- und Forstamt, Wasserleitung
[* 16] und
Kanalisation; eine Haupt- und 5 Nebenkirchen, eine königl. kath.
Studienanstalt (Gymnasium und Lateinschule, Rektor Dr. Deuerling, 19
Lehrer, 9
Klassen, 245
Schüler) mit einem königl. und
bischöfl.
Seminar, ein paritätisches Studienseminar, dessen
Zöglinge das Gymnasium besuchen, Kapuzinerkloster mit
Alumnat,
Institut
der
Englischen Fräulein mit Mädchenerziehungsinstitut, Distrikts- und städtisches
Krankenhaus,
[* 17] Pfründehaus,
Distriktssparkasse;
Glockengießerei, Buchdruckerei und Kleingewerbe. Auf der Höhe über der Stadt ein umfangreiches Schloß,
einst Sitz der bayr.
Herzöge, bis
Georg der
Reiche im Anfang des 15. Jahrh. nach der
BurgTrausnitz bei Landshut
[* 18] übersiedelte.
In dem Schloß saßen
Ludwig der Bärtige von
Bayern,
[* 19] der schwed.GeneralHorn u. a. gefangen.
1) Amtsgerichtsbezirk mit landrätlichen Befugnissen im Fürstentum Reuß
[* 20] älterer Linie, hat (1890) 95,49 qkm, 14 Gemeindebezirke, 1055 Haushaltungen, 4673 (2197
männl., 2476 weibl.) evang. E. – 2)
FürstlichesSchloß mit Kammergut und Hauptort des Amtsgerichtsbezirks Burgk, 7 km im
SW. von Schleiz,
[* 21] in 470 m Höhe, auf einem
bewaldeten Felsvorsprung rechts über dem tiefen, felsigen und mit
Tannen bestandenen Saalethal sehr schön gelegen, hat (1890) 169 evang.
E., Postagentur,Telegraph,
Amtsgericht (Landgericht
Greiz).
[* 22]
(Burckmair),
Augsburger Künstlerfamilie, deren
StifterThomas Burgkmair zuerst 1460 erwähnt wird. Derselbe war Schwiegervater
des ältern Holbein
[* 23] und starb 1523.
Sein Sohn
Hans Burgkmair, der
Ältere, geb. 1473 in
Augsburg,
[* 24] gest. 1531 daselbst, erlernte die Kunst vom
Vater, stand in nahen
Beziehungen
zu
A.
Dürer, bildete sich jedoch zu vollkommener Selbständigkeit aus. Seine Kunstweise ging mehr auf
derbe Charakteristik als auf ideale Formenbildung. Seine trefflichen
Arbeiten, namentlich seine zahlreichen Holzschnitte,
sind ein treuer
Spiegel
[* 25] des Lebens in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. Er zeigt sich bereits als einer
der ersten Repräsentanten der Renaissance inDeutschland.
[* 26]
In der lasierenden Behandlung der
Farben hat er vieles mit A.
Dürer und dem ältern H. Holbein gemein. Ein sehr reiches
Bild
dieses
Meisters von 1501, der sog. Rosenkranz, befindet sich in der
Galerie zu
Augsburg, ebenso die
Darstellung der drei Hauptkirchen
Roms, der Lateran-, der Peterskirche und derKirche Sta. Croce (1501‒4); im
Germanischen Museum zu
Nürnberg:
KaiserKonstantin und St. Sebastian unter reichverziertem
Portal (1505). Der große sog.
Ursula-Altar, dessen Mittelbild das
Martyrium der
Heiligen darstellt, befindet sich in der
DresdenerGalerie. In
Nürnberg sind zwei seiner bedeutendsten Marienbilder,
darunter die liebliche
Madonna unter dem
Baume (1510); im
Berliner
[* 27] Museum eine
heilige Familie (1511).
Bilder
von außerordentlicher
Energie sind die Gemälde auf den Flügeln der großen Orgel in der St. Annakirche zu
Augsburg (1512).
In der
Pinakothek zu
München
[* 28] ragt unter seinen Werken ein großes
Bild:
Johannes auf Patmos (1518), hervor. Es folgte 1519
Christus
am Kreuz
[* 29]
(Galerie zu
Augsburg), ausgezeichnet durch edle Form und kräftige
Farbe.
Von seinen spätern Gemälden zeigt
Esther vor Ahasver (1528;
MünchenerPinakothek) venet. Einfluß. Treffliche Porträte
[* 30] von
B.s
Hand
[* 31] sind in verschiedenen Sammlungen zerstreut. Unter seinen Holzschnitten nimmt den ersten Rang ein der Triumphzug
Kaiser Maximilians Ⅰ., den er zuerst in Miniaturen (in der Hofbibliothek zu
Wien)
[* 32] ausführte, dann aber
umgearbeitet auf etwa 135 Platten übertrug. Nicht weniger bedeutend sind die Holzschnitte zu desselben
Kaisers«Weißkunig»,
gegen 240
Blätter, sowie die österr.
Heiligen, in mehr als 150 Abbildungen. Die meisten dieser Holzstöcke haben sich erhalten
und sind zu neuern Herausgaben benutzt worden. So der Triumphzug
Kaiser Maximilians
(Wien 1796) von A.
Bartsch, das Turnierbuch von Hefner von Alteneck (Frankf. 1853), die
Heiligen
(Wien 1799), der
Weißkunig (ebd. 1775). –
Vgl.
Alfr.
Schmid, Forschungen über H. Burgkmair
(Münch. 1888).
Seine
SöhneFriedrich und
Hans Burgkmair waren ebenfalls
Maler, doch weniger bedeutend als der
Vater. Von
Hans Burgkmair rührt
ein gemaltes Turnierbuch im
Besitz des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen her.
Stadt im
Bezirksamt Lichtenfels des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, 14 km östlich
von Lichtenfels, am Main, an der Linie
Bamberg-Hof der Bayr. Staatsbahnen, hat (1890) 1199 E., darunter 167
Evangelische und 183 Israeliten,
Post,Telegraph, eine
Brücke,
[* 33] ein Schaumbergsches Schloß, Viehzucht
[* 34] und Hopfenbau;
3 km nördlich das
Sekendorfsche Schloß Ebnet mit schönem
Garten.
[* 35]
1) Pfarrdorf im schweiz. Kanton Uri,
[* 36] in 552 m Höhe, am Eingang in das
Schächenthal (s. d.) unweit
Altdorf, hat (1888) 1531 kath. E.,
eine
Pfarrkirche mit unterirdischer Kapelle und Überreste der alten
Burg der
Meyer von Bürglen ist als Geburtsort
Wilhelm
Tells berühmt, der hier 1354 als
Greis im Schächenbache bei der Rettung eines
Kindes seinen
Tod gefunden haben soll.
Auf der
Stelle seines angeblichen
Wohnhauses ist 1522
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