Abah (einem aus Slivno kommenden Wollstoffe)
Wolle,
Talg,
Butter,
Käse,
Rosenwasser,
Thonerde für Pfeifenköpfe und in guten
Jahren bedeutende
Massen von Getreide
[* 2] zur Ausfuhr.Etwa 15 km im NW. das im
Sommer stark besuchte
Bad
[* 3] Lüdža.
Stadt im
Bezirksamt Günzburg des bayr. Reg.-Bez.
Schwaben, links an der zur Donau gehenden
Mindel und an der Linie
Augsburg-Ulm der Bayr. Staatsbahnen
[* 4] (Bahnhof 2 km entfernt), hat (1890) 2010 E., Post,
Telegraph,
[* 5]
Amtsgericht
(Landgericht
Augsburg),
[* 6] ein Schloß, Hospital, eine
Kinderbewahranstalt (1885),Baumwoll- und Wollwarenfabrikation, Gerberei
und Getreidehandel sowie große Torflager, die vorzügliches Brennmaterial liefern. Burgau war einst Hauptort der
Markgrafschaft ein wichtiger
Besitz des Hauses Habsburg, und ist seit 1806 bayrisch.
Marktflecken im
BezirksamtUffenheim des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, 9 km im
SW. von Windsheim, in 392 m
Höhe, an der
Aisch und der Linie
Würzburg-München der Bayr. Staatsbahnen, hat (1890) 1733 evang.
E., Post,
Telegraph, ein Schloß und ein Mineralbad. Im
SW. der Schloßberg und die
Hohe Leite.
1)
Kreis
[* 7] im preuß. Reg.-Bez.
Lüneburg,
[* 8] hat 837,82 qkm, (1890) 35 766 (18 258 männl., 17 508 weibl.) E., 1 Stadt, 82 Landgemeinden
und 4 Gutsbezirke. - 2) in Hannover,
[* 9] Kreisstadt im
Kreis in der Mitte zwischen Hannover und Celle,
[* 10] in 54 m
Höhe, an der
Aue (Owe) und der Linie
Lehrte-Hamburg der
Preuß. Staatsbahnen, ist regelmäßig gebaut und hat (1890) 3386 (1657
männl., 1729 weibl.) evang. E., darunter 106 Israeliten, Post,
Telegraph, Landratsamt,
Amtsgericht (Landgericht Hildesheim),
[* 11] Superintendentur, ein 1642 erbautes Schloß, jetzt Sitz des Landratsamtes,
eine 1809-11 an
Stelle einer alten erbaute neue
Kirche, Fortbildungsschule,
Gasanstalt,
Sparkasse,
Kinderbewahranstalt, 2
Armenhäuser,
Stift für alte, bedürftige Leute; ferner Fabrikation von Öl, Honigkuchen, Wagen, Preßhefe, Kartoffel- und
Weizenstärke
und
Torfstreu; 2 Holzschneidemühlen, eine Ziegelei,
Brauerei, mehrere
Branntweinbrennereien und Windmühlen.
- 3) Dorf im
Kreis Goslar
[* 12] des preuß. Reg.-Bez. Hildesheim, an der Warme,
mit (1890) 847 evang. E. und der kaiserl. Pfalz Werla, wo die
deutschen
Kaiser von
Heinrich I. bis auf Konrad III. Reichsversammlungen abhielten.
1)
Bezirk im schweiz. Kanton Bern,
[* 13] hat (1888) 29 621 E.,
darunter 309 Katholiken und 96 Israeliten, in 25 Gemeinden. - 2) Burgdorf (frz.
Berthoud), Hauptstadt des
Bezirks in 536 m Höhe, 18 km nordöstlich von Bern,
[* 14] in romantischer Gegend, links der Emme, wo dieselbe
aus dem Emmenthal in die Ebene hinaustritt, an den Linien
Olten-Bern-Thun der
Schweiz.
[* 15]
Centralbahn und
Neu-Solothurn-Langnau
(Emmenthalbahn), besteht aus zwei durch eine spiralförmige Straßenanlage verbundenen
Teilen, der obern Stadt auf einer Anhöhe,
30-50 m über der Emme gelegen, und der mit ihr durch eine steinerne
Brücke
[* 16] verbundenen untern Stadt, die sich nördlich
von jener in der Ebene ausdehnt, und ist Sitz der
Assisen des Emmenthals und Oberaargaus und der Direktion
der
Emmenthalbahn.
Die Stadt hat (1888) 6876 E., darunter 223 Katholiken und 66 Israeliten, Post,
Telegraph, Fernsprechverbindung mit Bern,
ein altes
schön gelegenes
Schloß mit wiederhergestelltem Rittersaal und Altertümersammlung, in dem
Pestalozzi 1798 seine berühmte
Erziehungsanstalt gründete, die er 1804 nachYverdon verlegte, eine schöne got.
Kirche, nach dem
Brande
von 1865 erneuert, ein altes
Stadthaus, ein
Spital, ein Waisenhaus, eine
Bibliothek (11000
Bände), ein Gymnasium, eine Mädchenbürgerschule, 2 Primärschulen,
Theater,
[* 17]
Wasserwerk,
Gasanstalt; ferner Seidenband- und Damastweberei,
Woll- und Flachsspinnerei,
Weberei,
[* 18] Färberei, 2 mechan.
Werkstätten, Fabrikation von Kunstwolle,
Tabak,
[* 19]
Bleiweiß,
[* 20] Essig, Strohhüten und Kaffeeessenz, sowie 2 große
Bierbrauereien, 3 neue Mühlen;
[* 21] eine Filiale der Kantonalbank, Spar- und Kreditanstalt, Amtssparkasse und ist Stapelplatz
des Emmenthaler
Käse- und Leinwandhandels. Die beachtenswertesten Punkte der anmutigen Umgebung sind der
Lueg oder
Heiligenlandhubel
(889 m), 9 km nordöstlich von Burgdorf, mit herrlicher Fernsicht, und das 2 km südlich der Stadt
auf dem rechten Ufer der Emme gelegene Lochbachbad mit erdiger Eisenquelle, großer Bierbrauerei
[* 22] und bedeutender Bleiweißfabrik.
- Das Schloß Burgdorf soll der Sage nach schon 712 von den
Grafen von Lenzburg erbaut worden sein, die urkundliche Geschichte der
Stadt beginnt aber erst mit den
Herzögen von Zähringen, die als Rektoren von
Burgund zuweilen im Schlosse
Burgdorf residierten und 1191 das unter demselben entstandene Dorf mit
Mauern umgaben. Nach dem Aussterben der Zähringer, 1217,
kam an die
Grafen von Kyburg und von diesen 1384 durch
Kauf an Bern,
dessen Landvögte bis 1798 als Schultheißen von Burgdorf den
Vorsitz im
Rate der Stadt führten.
VonBurgdorf ging 1830 die Volksbewegung gegen das aristokratische Regiment
Berns aus, welche
die Staatsumwälzung und die demokratische
Verfassung von 1831 zur Folge hatte.
Verwaltungsbezirk
Apolda,
[* 23] 14 km nordöstlich von
Jena,
[* 24] hat (1890) 1637 evang. E.,
Post,
Telegraph, evang.
Kirche,
Bürger-, Fortbildungs- und Fachschule, Vorschußverein und
Sparkasse, vorzügliche
Thonlager in der Nähe und Fabrikation von
Thonwaren
[* 25] (Küchengeschirren und Majolika) und
Fleischwaren. 1 km entfernt die sehenswerten
Reste einer 1133-42 erbauten, 1889 restaurierten roman.
Kirche des 1130 gestifteten Cistercienserklosters Thalbürgel.
Konstantin,
Komponist, geb. zu Liebau in
Schlesien,
[* 26]
Schüler Kiels, wirkte 1869-70
als Klavierlehrer am Kullakschen Konservatorium in
Berlin
[* 27] und lebt seitdem als Privatmusiklehrer daselbst. Bürgel ist besonders
als
Komponist besserer Salonstücke für
Klavier bekannt, schrieb aber auch Lieder und Kammermusikwerke.
Kurhaus auf dem am Vierwaldstättersee, zum
Schweizer Kanton
Unterwalden nid dem
Wald
gehörig, in 870 m Höhe (433 m über dem See), mit
Milch- und Molkenkuren, Kaltwasseranstalt, ausgedehntem Waldpark und elektrischer
Zahnrad- und
Drahtseilbahn von Kehrsiten am See. (S.
Schweizerische Eisenbahnen und
Bergbahnen, Bd. 2, S. 756 a.)
Östlich vom Kurhaus, in einer
Stunde zu erreichen, liegt die
Hammetschwand (1134 m), der Gipfel des Bürgenstock, der
fast senkrecht zum See abfällt und eine herrliche Aussicht bietet.
Ludw., Zeichner und Maler, Bruder von AdolfBurger, geb. zu Krakau,
[* 38] besuchte seit 1844 die BerlinerAkademie,
machte 1851-53 eine Studienreise nach Belgien
[* 39] und nach Paris,
[* 40] wo er bei Couture arbeitete. Dann hauptsächlich als
Illustrator für die Leipziger Illustrierte Zeitung thätig, fertigte er auch die Zeichnungen zu Ferd. Schmidts «Preußen
[* 41] in
Wort und Bild»; er wohnte dem schlesw.-holstein. sowie dem österr. Feldzug als Illustrator
bei und veröffentlichte seine Aufnahmen in den Werken Fontanes: «Der Schleswig-HolsteinischeKrieg» (1866) und «Der Deutsche
[* 42] Krieg von 1866» (2 Bde., 1870-71).
Seit 1868 wandte sich Burger der dekorativen Malerei zu. BeimBerliner Rathausbau, in Privathäusern (Ravené, Pringsheim, Tiele-Winkler,
Palais Radziwill u. s. w.) sowie in der «Flora» zu Charlottenburg,
[* 43] zuletzt in der Universitätsbibliothek, an der Kriegsakademie
und im Erdgeschosse des Zeughauses lieferte er zahlreiche Dekorationen. Er starb in Berlin.