sämtlich Vorarbeiten für die «Dramaturgie der Klassiker» (2
Bde., Oldenb. 1881-82; 4. Aufl.
erweitert als «Dramaturgie des Schauspiels», 3 Bde.,
1890), die aus der Betrachtung
Shakespeares und unserer großen Klassiker und
Romantiker induktiv die dramaturgischen Gesetze
gewinnen will. Seine fernern dramat. Schöpfungen, eingeleitet durch eine
Beendigung von
Schillers «Malteser» (Frankf, a. M. 1884)
und eine Bearbeitung von
Shakespeares «Cymbeline» («Imogen»,
1885),
weisen einen Fortschritt auf: «GeroldWendel» (Oldenb. 1885; 2. Aufl. 1891),
«Eine
neue Welt» (ebd. 1885; 2. Aufl. 1890) und «Der
verlorene Sohn» (ebd. 1889). Daneben schrieb Bulthaupt
Texte zu
Opern, Oratorien u. s. w. von M.
Bruch
(«Achilleus»,
«Das Feuerkreuz»),
Reinthaler («Das Käthchen von Heilbronn»)
[* 2] u. a.,
die
Broschüre «Dumas,
Sardou und die Franzosenherrschaft auf der deutschen
Bühne» (Berl. 1888) und eine «Dramaturgie
der
Oper» (2 Bde., Lpz. 1887).
Auch gab er «Nachgelassene Gedichte
Franz von Holsteins, nebst
Biographie» (ebd. 1880) heraus. Formschön sind
B.s Gedichte «Durch Frost und Gluten» (Bresl.
1877),
während er auf epischem Gebiete («Der junge Mönch.
Novellette in Liedern», Norden
[* 3] 1879; 2. Aufl. 1880; «Vier
Novellen»,
Dresd. 1888) der Eigenart entbehrt.
(vom
Australischen woómera,
das ein Wurfbrett zum Speerschleudern bezeichnet), ein hölzernes Wurfgeschoß
der Eingeborenen
Australiens von der Form einer seitlich abgeflachten und in der Mitte knieartig eingebogenen, etwa 60 cm
langen Schiene aus hartem Holze (s. beistehende
[* 1]
Figuren).
Die Biegung des Bumerang liegt an der breitesten
Stelle, von welcher aus die Waffe nach beiden
Enden hin etwas
schmäler wird. Wird das Bumerang unter einem Winkel
[* 4] von 30 bis 45
Grad schräg aufwärts geworfen, so steigt es,
Kreise
[* 5] schlagend,
schräg auf in die Luft und, in einiger Höhe plötzlich umkehrend, kommt es, falls es sein Ziel nicht
getroffen hat, wieder zu seinem Entsender zurück. Ein
Gleiches ist auch der Fall, wenn es in entsprechender
Weise in wagerechter
Ebene geworfen wird. Es beruht diese eigentümliche Flugbahn auf dem Gesetz der Schraube.
Diese altertümliche Waffe ist bis jetzt von drei Punkten der Erde bekannt: Australien,
[* 6] wo sie eine Menge
mit verschiedenen
Namen bezeichnete
Abarten hat. (Vgl. R. Brough
Smith, The Aborigines of Victoria,
[* 7] Lond. 1878.) Ferner aus
Indien;
in Südindien (Präsidentschaft
Madras)
[* 8] war der Bumerang
(Tamil waleidaḍi, Sanskrit astra) die Waffe der Räuberkasten der
Kallar und Maravar;
in Gudschrat war er die Jagdwaffe (Katariyâ, zur Hasenjagd) der Kolihirten. (Vgl.
Egerton,
IndianArms, Lond. 1880.) In
Amerika
[* 9] ist der Bumerang nur den Moki-Indianern
Arizonas bekannt.
Man bedient sich des Bumerang auf
der Jagd und im
Kriege. Ob die in der Äneide genannte
Cateja, deren sich nach Isidor auch die
Gallier bedient haben und welche
als eine Wurfkeule von zerschmetternder Wirkung beschrieben wird, dem Bumerang ähnlich gewesen
ist oder eine
Wurfkeule wie die der Somali, ist nicht mehr zu entscheiden.
Heinr.,Graf von, Staatsmann und Geschichtschreiber, geb. zu
Weißenfels,
[* 10] bezog, in Schulpforta vorbereitet, 1713 die
UniversitätLeipzig
[* 11] und trat daselbst 1716 als Oberhofgerichtsassessor in kurfürstl.
Staatsdienst, wurde 1730 in das
Geheime Konsilium berufen, nach der Thronbesteigung
FriedrichAugusts II. 1733 unter dem Einflüsse
Brühls als Oberaufseher
der
GrafschaftMansfeld aber von
Dresden
[* 12] entfernt. 1740 ging Bünau als Gesandter nach Mainz
[* 13] und trat 1741 in die Dienste
[* 14]
Karls VII.,
der ihn namentlich zu diplomat.
Sendungen verwandte und zum Reichsgrafen erhob. Nach des
KaisersTod zog er sich nach Nöthnitz bei
Dresden
zurück, ging 1751 als Obervormundschaftlicher
Statthalter nach Eisenach
[* 15] und ward dann Premierminister des
HerzogsKonstantin
zu
Weimar,
[* 16] bis er im Sept. 1759 seine Entlassung nahm und sich nach dem nahen Gute Oßmannstedt zurückzog, wo er starb.
Eine Jugendarbeit B.s war die «Geschichte
KaiserFriedrichs I.» (1722). Seine durch umfassendes Quellenstudium
wie durch sorgfältige
Darstellung ausgezeichnete «Genaue und umständliche teutsche
Kayser- und Reichshistorie» (4 Bde., Lpz.
1728-43) blieb unvollendet.
Verdienstlich war auch seine «Historie des
Krieges zwischen
Frankreich, England und Teutschland» (französisch
u. deutsch, 4 Bde.,
Regensb. 1763-67). Seine treffliche, vorzüglich im Fache der Geschichte
sehr reich ausgestattete
Bibliothek von 42000
Bänden, die durch seines Bibliothekars J. M. Francke meisterhaften «Catalogus
bibliothecae Bunavianae» (7 Bde., Lpz.
1750-56) allgemein bekannt geworden, wurde 1764 für 40000 Thlr. für die königl.
Bibliothek zu
Dresden angekauft. -
Vgl.
Burscher, Leben B.s u. s. w. (Lpz. 1769),
und Sahrer von Sahr,
Biographie B.s
(Dresd. 1869).
bedeutet im biblischen
Sinne das Vertragsverhältnis zwischen Gott und seinem auserwählten
Volke Israel, welches
einerseits auf der Offenbarung des göttlichen Heilswillens, andererseits auf der Verpflichtung des
Volks,
die ihm auferlegten Gebote zu erfüllen, beruht. Der Bund. Wurde nach der
Darstellung der
Bücher Mosis schon mit
Abraham begründet
( Bund der Verheißung»),
mit den übrigen
Patriarchen erneuert, durch die
Beschneidung symbolisiert (daher «Bund der
Beschneidung»).
Dieser Bund wird wieder erneuert durch
Moses nach der
Befreiung Israels aus
Ägypten.
[* 17] Als Bundesurkunde brachte
Moses die
Tafeln der Zehn Gebote vom
Berge herab, die daher das
«Buch des Bund» oder schlechthin Bund genannt wurden. Allmählich
wurde der
Name auf die gesamten angeblich «mosaischen»
Schriften, endlich auf das
Alte Testament ausgedehnt. Auf
Grund der alttestamentlichen
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