Ka-716 tholiken und 33 Israeliten, in 23 Gemeinden. –
2) Hauptstadt des
Bezirks in 416 m Höhe, 21 km nördlich von Zürich
[* 2] auf der rechten Seite des Glatthals, an den Linien Winterthur-Bülach-Koblenz
(49 km), Bülach-Niederglatt-Wettingen (24 km) und Örlikon-Oberglatt-Bülach (16 km) der
Schweiz.
[* 3] Nordostbahn, hat (1888) 1764 E.,
darunter 97 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 4] Feld-,
Weinbau und
Baumwollspinnerei. – Das Städtchen, im Mittelalter
stark befestigt, kam 1376 von den
Freiherren von Thengen an die Markgrafen von
Baden-Hochberg, 1384 an
Österreich
[* 5] und 1409 an
Zürich.
Dorf im türk. Wilajet
Adrianopel, auf der schmalsten
Stelle der Halbinsel Gallipoli, ist bekannt durch
die befestigten Linien von Bulaïr, die gegen das Festland Front machen, ihren rechten Flügel auf das
Marmarameer und den linken
auf den
Meerbusen von Saros stützen. Die Befestigungen, seit 1854 durch engl. und franz.
Ingenieure aus
Anlaß des Krimkrieges angelegt und während des Russisch-Türkischen
Krieges von 1877 und 1878 wesentlich verstärkt,
haben eine
Ausdehnung
[* 6] von 6000 m und können mit 15000 Mann gegen einen weit überlegenen Gegner behauptet werden.
eine der zwei Vorstädte von
Kairo
[* 7] (s. d.), im Nordwesten der Stadt, unmittelbar am
Nil, der
Insel Gesireh oder
Gesiret-Bulak gegenüber gelegen, ist 713 gegründet und bildet die Hafenstadt vonKairo, mit dem es durch
zwei Hauptstraßen und einen eigenen Schienenstrang verbunden ist. Gegenwärtig ist Bulak infolge des Sudanaufstandes
und der
Abnahme des Schiffahrtverkehrs auf dem
Nil sehr verödet. Hier befindet sich das 1835 gegründete
Arsenal mit einer
Waffenfabrik, eine Sprachenschule, Eisengießerei,
[* 8] Papierfabrik, Zuchthaus für Frauen und die größte Druckerei des
Orients, die
Mehemed-Ali 1822 daselbst anlegte, und aus der eine Reihe bedeutender Werke der arab., pers.
und türk. Litteratur hervorgegangen ist. Von 1864 bis 1889 befand sich in Bulak das
Ägyptologische Museum (s.
Giseh).
«GeheimeGeschichten und rätselhafte
Menschen» (12 Bde., ebd.
1850‒60; 2. Aufl. 1863‒64).
Auch lieferte er eine
Übersetzung der «Geschichte Englands» von Macaulay und von dessen
kleinern
Schriften. Aus seinem Nachlaß erschien: «Die luth. Geistlichkeit
Sachsens vom 16. bis ins 18. Jahrh.» (Lpz. 1874).
(Paralysisglosso-labio-laryngea) heißt eine auf einer chronischen
Entzündung
des verlängerten
Marks
(Bulbusmedullae spinalis) beruhende
Krankheit der
Gehirnnerven, welche sich durch eine stetig zunehmende
Lähmung der Lippen-,
Zungen-,
Kau- und
Schlund-Muskulatur und dadurch bedingte auffallende
Sprachstörungen und
Veränderungen
des
Gesichtsausdrucks sowie durch
Schling- und Atmungsbeschwerden zu erkennen giebt und zumeist unaufhaltsam durch Verhungern
oder Ersticken zum
Tode führt. Die
Krankheit befällt vorwiegend
Männer mittlern
Alters und scheint meist infolge starker Erkältung,
heftiger und anhaltender Gemütsbewegung oder geistiger Überanstrengung zu entstehen. Die Behandlung besteht in möglichst
zeitiger Anwendung des galvanischen
Stroms. –
Vgl.
Kußmaul,
Über fortschreitende Bulbärparalyse (Lpz. 1873).
(pers.; türk. Bülbül),
Name der Nachtigall. Ihr flötender
Gesang wird als ein Klagelied über die Vergänglichkeit
alles Herrlichen auf Erden aufgefaßt (so in Firdusis Schahname); meist aber ist in der pers.
und in der von ihr beeinflußten türk. und hindust.Dichtung der Bulbul von Liebe zur hundertblätterigen
Rose(gul-i sadbärg) erfüllt, welcher er tausendstimmig (daher sein
Namehazâr-dâstân) seine Sehnsucht klagt, während
die
Rose in selbstgenügsamem
Stolz auf ihrem Blätterthron ihn nicht beachtet; daher identifiziert sich der Dichter als unglücklich
Liebender mit dem und die spröde Geliebte mit derRose, und bei der mystischen
Auffassung des Verhältnisses
der Seele zu Gott ist der Bulbul das
Symbol der Seele, die nach
Vereinigung mit der in erhabener Ruhe thronenden Gottheit strebt.
Endlich gilt die Nachtigall als eine
Muse, die der Dichter zu Anfang seines Gedichts um Gelingen anruft. Der türk. Dichter
Fasli (gest. 1563) verfaßte ein Gedicht von Gül und Bulbul
(Rose und Nachtigall), mit einer mystischen Deutung
am
Schluß (übersetzt von J. von Hammer,
[* 14]
Pest 1834).
oder Fruchtdrosseln (PycnonotidaeKuhl) ist der
Name einer Familie drosselartiger
Vögel,
[* 15] in
Süd- und Westafrika
mit Einschluß von
Madagaskar
[* 16] und den
Maskarenen, im ganzen südl.
Asien
[* 17] von
Palästina
[* 18] bis
Japan
[* 19] und den
Molukken in 9 Gattungen und etwa 140
Arten heimisch. In der
Heimat sind sie mit einem gewissen sagenhaften Schein umgeben, zumal
in
Indien, wo sie seit alters her gehalten, als Sänger und zum Kampfspiel abgerichtet werden und wo der
Name Bülbül Nachtigall
bedeutet (s.
Bulbul).
Sie werden dort so gezähmt, daß man sie mit hinaus
ins Freie nimmt, fliegen läßt und auf die
Hand
[* 20] zurückruft. Die Bülbüls sind
unsern
Drosseln nahe verwandt, von
Meisen- bis Drosselgröße, mit mittellangem, gerundetem
Schwanze, hohen, seltener kurzen
Beinen, vollem, weichem, meistens schlicht gefärbtem Gefieder, mit gelben, roten und weißen
Abzeichen
und beweglichem Schopfe.
Gesang angenehm, wenn auch nicht hervorragend, mit klangvollen Drosselrufen. Sie kommen als aufge
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mehr
717 zogene, meistens zahme, zum Teil abgerichtete Vögel, die auch Lieder anderer nachflöten, in den Handel, doch erst seit
neuester Zeit. In der Vogelstube sind sie gewöhnlich nicht friedlich, dagegen nach guter Eingewöhnung ausdauernd. Gezüchtet
sind sie bisher erst wenig. Ihre Preise stehen doch, 20–60 M. für das Paar. Ernährung mit Nachtigallfutter.
Die bekanntesten Arten sind: Arabischer Bülbül (Pycnonotus nigricans Vieill.)
von Afrika,
[* 22] Rotsteiß-Bülbül (Pycnonotus haemorrhous Gmel.),
weißohriger Bülbül (Pycnonotus leucotisGould), Schopfbülbül (Pycnonotus jocosusL.), alle drei aus Asien, der letztere
als der seltsamste mit spitzem Schopf, weißem Gesicht
[* 23] und roten, beweglichen Wangenfedern.