Hauptverdienst ist die Einrichtung des evang. Kirchenwesens in vielen Gemeinden, wie
Braunschweig
[* 2] 1528,
Hamburg
[* 3] 1529, Lübeck
[* 4] 1530; die hier erlassenen Kirchenordnungen wurden auch für
Bremen,
[* 5] Göttingen,
[* 6] Osnabrück
[* 7] u. a.
Städte maßgebend. 1534 führte
in
Pommern
[* 8] die
Reformation durch, 1537 in
Dänemark,
[* 9] wo er auch für Wiederherstellung der
Universität Kopenhagen
[* 10] sorgte
und als erster Rektor und
Lehrer der
Theologie wirkte, 1542 in
Schleswig-Holstein.
[* 11] Seitdem blieb er in Wittenberg,
[* 12] wo er seit 1539 Generalsuperintendent
des Kurkreises war. Mit
Luther blieb er bis ans Ende befreundet und hielt ihm die Leichenpredigt. Sein Verbleiben in Wittenberg,
nachdem die Stadt im Schmalkaldischen
Krieg anMoritz von
Sachsen
[* 13] gekommen war, sowie seine Nachgiebigkeit
gegen das Interim veranlaßten die luth. Eiferer zu maßlosen
Angriffen, die seinen Lebensabend verbitterten. Er starb -
Vgl. Vogt, I. Bugenhagen (Elberf. 1867);
Hering, Doktor Pomeranus, J. Bugenhagen
(Halle
[* 14] 1888).
Elseus Sophus, norweg. Sprachforscher, geb. zu
Laurvig, studierte seit 1848 in Kristiania
[* 15] und ward nach einem längern Aufenthalt in Kopenhagen und
Berlin
[* 16] 1866 Professor
der vergleichenden Sprachforschung und der altnord.
Sprache
[* 17] zu Kristiania. Sein Hauptwerk ist die
Ausgabe der
Eddalieder u. d. T. «Norroen fornkvœdi»
(1867),
die alle frühern
Ausgaben beseitigte. Außerdem veröffentlichte er «Gamle norske Folkeviser»
(«Altnorweg.
Volkslieder», 1858),
treffliche
Ausgaben der Völsunga- und Hervararsaga u. d. T. «Norroene
Skrifter af sagnhistorisk Indhold» (1864-73),
mehrere wichtige
Arbeiten über die Runen
[* 18] in der «Tidskrift for
Philologi og
Pœdagogik» und den «Aarböger», vor allem die
epochemachende «Tolkning af Runeindskriften paa Rökstenen i Östergötland»
(in «Antiqvarisk Tidskrift för
Sverige», Bd. 5),
viele sprachliche und ethnolog.
Aufsätze, eine
Ausgabe der «Mostellaria»
des Plautus (1873),
«Altitalische
Studien» (Kristiania 1878). B.s
«Studien über die Entstehung der nordischen
Götter- und
Heldensagen», welche die nordische Mythologie und Sagenkunde in ganz neue
Bahnen leiten, verdeutschte
Brenner
(Bd. 1,
Münch. 1881-89); sie suchen einen umfassenden und tiefgehenden Einfluß jüdisch-christl.
Legenden und griechisch-röm.
Mythen, die die Nordleute der Wikingerzeit in Britannien kennen gelernt hatten, nachzuweisen.
Seine neueste
Schrift:
«Etruskisch und
Armenisch» (Kristiania 1890), will nahe Verwandtschaft der etrusk. und armenischen
Sprache feststellen. Gegenwärtig giebt Bugge die ältesten norweg.
Runeninschriften heraus (Heft 1, Kristiania 1892).
Buginesen, ein zum malaiischen
Stamme gehörendes mohammed.
Volk im
Indischen Archipel, das sich selbst
To-Wûgi
nennt. Die Bûgi bewohnen die östl. Hälfte der südwestl. Halbinsel von Celebes, wo
sie eine Anzahl kleiner
Reiche gestiftet haben, die sich gegenwärtig sämtlich unter niederländ.
Oberhobeit befinden. Sie treiben viel
Handel und Schiffahrt, besuchen alle
Teile des
Indischen Archipels, selbst Neuguinea und
die
Aru-Inseln, und haben mehrere kleine Kolonialreiche gestiftet, wie namentlich längs des
Flusses Madakkam (Kûtai) im östl.
Teile von
Borneo. Viele Bûgi dienen
auch in der niederländ.-ind. Marine und Landmacht.
IhreSprache ist zusammen mit dem nahe verwandten Makassarischen ein besonderer Zweig des malaiischen
Sprachstammes. Die Bûgi besitzen
eine eigene
Schrift und Litteratur. Mit der
Sprache und Litteratur der Bûgi beschäftigt sich besonders der holländ. Sprachforscher
Bûgi F. Matthes. -
ders., Boegineesch-hollandsch
woordenboek (Amsterd. 1874), mit einem vortrefflichen ethnogr.
Atlas;
[* 20] ders., Bijdragen tot de Ethnologie
van Zuid-Celebes (Haag
1875); ders.,
Supplement op het boegineesch-hollansch woordenboek (Amsterd. 1889).
(spr. budschar-),Giuliano (bezeichnet: Julianus Florentinus), ital.
Maler, geb. zu
Florenz,
[* 21] gest. daselbst war ein
Schüler von Mariotto
Albertinelli, später von
Dom. Ghirlandajo und blieb sein ganzes
Leben hindurch mit
Michelangelo in Freundschaft verbunden. Von seinen Gemälden, die eine Nachahmung
Michelangelos und
Leonardo da
Vincis zeigen, sind hervorzuheben: Martyrium der heil.
Katharina, in der Cappella Rucellai von Sta. Maria
Novella zu
Florenz;
(frz., spr. bügl-; engl.,
spr. bjuhgl-), Flügel- oder
Bügelhorn, das beider Infanterie gebräuchliche Signalinstrument, das von c bis ^[img] reicht
und einen starken, vollen, aber nicht schmetternden
Ton hat.
bedeutet das Schleppen eines Schiffes durch einen Schleppdampfer (s. d.),
welcher mittels
Taue vor das Schiff
[* 27] gespannt wird. Bugsieren wird für Segelschiffe in engem Fahrwasser, wenn kein oder nur ungünstiger
Wind ist, nötig;
für
Dampfer, wenn ihre
Maschine
[* 28]
Havarie erlitten. - In der Jägersprache heißt Bugsieren, auf ausgedehntem freien
Felde einen Hasen oder Fuchs
[* 29] durch Verfolgen und coupierendes Vorwerfen zu
Pferde so lange hetzen, bis er sich vor Erschöpfung
drückt und mit der
Hand
[* 30] fangen läßt.
ist der schräg nach vorn über den
Bug (s. d.) hinaus liegende
Mast, an dem der Fockmast
und damit auch die übrigen
Masten ihre Stütze nach vorn finden, während das Bugspriet selbst durch schwere
Ketten, die Wasserstage,
nach unten gehalten und mit dem Vorsteven des Schiffs verbunden ist.
Seine Verlängerung
[* 31] bildet der
Klüverbaum (s. d.).
Das Bugspriet dient dazu, die
Stagsegel (s. Segel) zu tragen und dem Fockmast Stütze nach vorn zu geben.
1000 Wotjaken; Ackerbau und Viehzucht.
[* 34] - 2) Kreisstadt im Kreis Bugulma, 301 km nordöstlich von Samara, an der Bugulminka (zum
Gebiet der Kama gehörig), hat (1889) 12 845 E., 3 Kirchen, eine Kommunalbank, einen Jahrmarkt im September, auf dem ein bedeutender
Austausch russ. Fabrikate gegen mittelasiat. Waren stattfindet. - Bugulma, 1745 gegründet,
wurde 1781 Kreisstadt und gehörte 1796-1850 zum Gouvernement Orenburg.