Buffone (frz.
Bouffon), heißt der komische Sänger in der ital.
Oper (von buffa.,
d. i. Posse). Da buffo auch
Windstoß bedeutet, so leitet man die Anwendung dieses
Ausdrucks auf den
Komiker davon ab, daß es ein beliebter
Schwank der
alten Possenreißer war, die
Backen aufzublasen, wenn sie Ohrfeigen bekommen sollten, und dann die Luft
mit einem
Geräusche auszustoßen, was ital. mit buffare bezeichnet wird. Man unterscheidet Buffo cantate
und Buffo comico. Der erstere muß ein guter Sänger sein, der letztere mit einer leidlichen
Stimme gute Begabung für komisches
Spiel verbinden. Ihm ist dann auch manche Übertreibung, mancher ausgelassene Spaß (lazzo) erlaubt.
Die
Stimme des Buffo ist meist
Baß, seltenTenor. Der
Name Buffo ist auch in der franz. und deutschen
Oper gebräuchlich geworden.
(spr. büffóng),GeorgeLouisLeclerc,
Graf von, Naturforscher, geb. zu Montbard in
Bourgogne, erhielt
von seinem
Vater,
BenjaminLeclerc, welcher Parlamentsrat zu Dijon
[* 2] war, eine sorgfältige Erziehung, durchreiste
sodann mit dem jungen
Herzog von Kingston
Frankreich und
Italien,
[* 3] und begab sich hierauf nach England, wo er Newtons
[* 4]
«Theorie
der Fluktionen» und
Hales' «Statik der Gewächse» übersetzte. Diese
Übersetzungen und mehrere selbständige
Abhandlungen mathem.
Inhalts veranlaßten 1733 seine Ernennung zum Mitgliede derAkademie der Wissenschaften; 1730 wurde er
zum Intendanten des königl.
Gartens ernannt, seit welcher Zeit sich seine Thätigkeit vorzugsweise auf die Naturgeschichte
richtete. Während der mit ihm im gleichen Jahre geborene Linné den
Ausbau der formellen Seite der Wissenschaft, der
Systematik
und Klassifikation, sich zur
Aufgabe stellte, faßte Buffon denGedanken, dem strengen methodischen
Gange gegenüber
die Naturbeschreibung, die
Schilderung des äußern Erscheinens, der Lebensgewohnheiten und Eigentümlichkeiten der
Tiere in
den Vordergrund zu stellen und dadurch zugleich das Interesse aller Gebildeten zu gewinnen.
Sein
Plan war demgemäß, alle einzelnen Erfahrungen aus dem Gesamtgebiete der Naturforschung zu sammeln und sich ihrer zum
Aufbau eines allgemeinen
Systems der Natur zu bedienen. Doch zur Ausführung fehlte ihm sowohl gründliches
Wissen als Geduld
zur mühsamen Forschung. Begabt mit lebhafter
Einbildungskraft und geneigt, sich durch glänzende Hypothesen aus Zweifeln
zu ziehen, vermochte er nicht, die streng wissenschaftliche Methode der Linnéschen Schule sich anzueignen. Ein wesentliches
Verdienst B.s besteht darin, daß er der
Vermengung der positiven
Theologie und der Naturwissenschaften
ein Ende bereitete. Auch für das
Ausland blieb dieses Bestreben nicht ohne Nachwirkung.
Vom wissenschaftlichen
Gesichtspunkte aus betrachtet, sind die Werke B.s jetzt von geringer Bedeutung, während sie noch immer
als
Muster eines oratorischen
Stils gelten. Seine philos. Versuche zur Deutung von Naturerscheinungen fanden
schon an Condillac einen scharfen Gegner und können, wie z. B. die im glänzendsten
Stile geschriebene
Theorie der Erde («Epochen
der Natur»),
nur noch durch die poet.
Auffassung der Natur anziehen. Die
Beobachtungen über
Sitten der
Tiere sind von ihm selbst
nicht gemacht, aber geistreich verarbeitet, wenn auch keineswegs mit der nötigen Kritik und unter den
jetzt allein geltenden physiol.
Gesichtspunkten. Von
wissenschaftlichem Werte sind nur noch die systematischen und anatom.
Arbeiten Daubentons, des
Kollegen B.s, der an der Naturgeschichte der Säugetiere hervorragenden Anteil nahm. Der unbedeutendste
Teil der Werke B.s ist der mineralogische.
Die «Naturgeschichte der
Tiere» umfaßt die Säugetiere,
Vögel
[* 5] und den größten
Teil der Fische;
[* 6] sie begann 1749 (3 Bde.)
und schloß 1783 mit dem 24.
Bande. In dieser Zahl sind jedoch auch die Versuche über Geogenie, eine
Anthropologie u. s. w.
inbegriffen. B.s Werke wurden sehr oft, meist u. d. T. «Histoire
naturelle, générale et particulière» (am besten, 36 Bde.,
Par. 1749-88; von Lamouroux und Desmarest, 40 Bde.
1824-32; von Flourens, 12 Bde., ebd. 1802) aufgelegt.
Übersetzungen und
Auszüge giebt es in den meisten
Sprachen Europas.
Was Lesson als «Complément des œvres de Buffon, ou histoire naturelle
des animaux rares découverts par les voyageurs depuis la mort de Buffon» (Par.
1829) herausgegeben, besonders aber die in
Paris
[* 7] seit 1837 erschienenen wichtigen und bändereichen
«Suites à Buffon» haben mit
B.s Schöpfungen nur den
Namen gemein und sind rein systematische Werke. Buffon starb zu
Paris, nachdem er von
Ludwig
XV. in den Grafenstand erhoben, von
Ludwig XVI. sogar bei Lebzeiten mit einer
Büste beehrt worden war,
die mit der
Inschrift «Majestati naturae par ingenium» am Eingange des königl.
Naturalienkabinetts aufgestellt wurde. B.s «Correspondance» (2 Bde.,
Par. 1860) sowie das Werk: «Buffon,
sa famille, ses collaborateurs et ses familiers» (ebd. 1863) hat sein Urenkel,
Henri de Buffon, veröffentlicht. -
Vgl. Lebasteur, Buffon (in der «Collection des classiques populaires»,
Par. 1889).
Dorf im Landratsamt Gotha
[* 8] des Herzogtums
Sachsen-Gotha, an den Linien Gotha-Leinefelde und Gotha-Ballstädt
sowie an der
Nebenlinie Bufleben-Großenbehringen (17,3 km Dampfstraßenbahn) der
Preuß.
Staatsbahnen,
[* 9] hat (1890) 610 E. Im April 1828 wurde
nach zweijährigen Bohrversuchen durch Glenk in 205 m
Tiefe ein 14 m mächtiges Steinsalzlager aufgeschlossen mit einer
Sole
von 28 Proz.
Salz,
[* 10] die in der nahen Saline Ernst-Hall versotten wird.
Jährlich werden etwa 4250 t
Salz, darunter 3000 t
Speisesalz,
erzeugt.
Übersetzung einer Volksbezeichnung (Krötensteine) für verschiedene Fossilien und
Gebilde: bestimmte Muscheln
[* 11] (aus den Gattungen Productus
[* 12] und Strophomena) im Zechstein und Mergel;
Fischzähne, die durch
den
Glanz ihrer Schmelzoberfläche auffallen, besonders von Placoïden;
Echinodermen;
Blöcke von Gabbro mit warziger, fleckiger
Oberfläche.
Man unterscheidet die beiden Hälften desselben als
Steuerbord- und Backbordbug
oder, nach der
Richtung des
Windes, als Luv- und Leebug.
Ein Schiff
[* 14] segelt oder dreht bei über
Steuerbord- oder Backbordbug,
wenn die Rahen an dieser Seite angebraßt sind, d. h. wenn der
Wind von der entgegengesetzten Seite kommt.
Der schräg vom Bug nach vorn liegende
Mast wird
Bugspriet (s. d.) genannt;
kleinere Fahrzeuge haben statt desselben nur einen
Klüverbaum (s. d.).
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