Buffone (frz. Bouffon), heißt der komische Sänger in der ital. Oper (von buffa., d. i. Posse). Da buffo auch
Windstoß bedeutet, so leitet man die Anwendung dieses Ausdrucks auf den Komiker davon ab, daß es ein beliebter Schwank der
alten Possenreißer war, die Backen aufzublasen, wenn sie Ohrfeigen bekommen sollten, und dann die Luft
mit einem Geräusche auszustoßen, was ital. mit buffare bezeichnet wird. Man unterscheidet Buffo cantate
und Buffo comico. Der erstere muß ein guter Sänger sein, der letztere mit einer leidlichen Stimme gute Begabung für komisches
Spiel verbinden. Ihm ist dann auch manche Übertreibung, mancher ausgelassene Spaß (lazzo) erlaubt.
Die Stimme des Buffo ist meist Baß, selten Tenor. Der Name Buffo ist auch in der franz. und deutschen Oper gebräuchlich geworden.
(spr. büffóng), George Louis Leclerc, Graf von, Naturforscher, geb. 7. Sept. 1707 zu Montbard in Bourgogne, erhielt
von seinem Vater, Benjamin Leclerc, welcher Parlamentsrat zu Dijon war, eine sorgfältige Erziehung, durchreiste
sodann mit dem jungen Herzog von Kingston Frankreich und Italien, und begab sich hierauf nach England, wo er Newtons «Theorie
der Fluktionen» und Hales' «Statik der Gewächse» übersetzte. Diese Übersetzungen und mehrere selbständige Abhandlungen mathem.
Inhalts veranlaßten 1733 seine Ernennung zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften; 1730 wurde er
zum Intendanten des königl. Gartens ernannt, seit welcher Zeit sich seine Thätigkeit vorzugsweise auf die Naturgeschichte
richtete. Während der mit ihm im gleichen Jahre geborene Linné den Ausbau der formellen Seite der Wissenschaft, der Systematik
und Klassifikation, sich zur Aufgabe stellte, faßte Buffon den Gedanken, dem strengen methodischen Gange gegenüber
die Naturbeschreibung, die Schilderung des äußern Erscheinens, der Lebensgewohnheiten und Eigentümlichkeiten der Tiere in
den Vordergrund zu stellen und dadurch zugleich das Interesse aller Gebildeten zu gewinnen.
Sein Plan war demgemäß, alle einzelnen Erfahrungen aus dem Gesamtgebiete der Naturforschung zu sammeln und sich ihrer zum
Aufbau eines allgemeinen Systems der Natur zu bedienen. Doch zur Ausführung fehlte ihm sowohl gründliches Wissen als Geduld
zur mühsamen Forschung. Begabt mit lebhafter Einbildungskraft und geneigt, sich durch glänzende Hypothesen aus Zweifeln
zu ziehen, vermochte er nicht, die streng wissenschaftliche Methode der Linnéschen Schule sich anzueignen. Ein wesentliches
Verdienst B.s besteht darin, daß er der Vermengung der positiven Theologie und der Naturwissenschaften
ein Ende bereitete. Auch für das Ausland blieb dieses Bestreben nicht ohne Nachwirkung.
Vom wissenschaftlichen Gesichtspunkte aus betrachtet, sind die Werke B.s jetzt von geringer Bedeutung, während sie noch immer
als Muster eines oratorischen Stils gelten. Seine philos. Versuche zur Deutung von Naturerscheinungen fanden
schon an Condillac einen scharfen Gegner und können, wie z. B. die im glänzendsten Stile geschriebene Theorie der Erde («Epochen
der Natur»),
nur noch durch die poet. Auffassung der Natur anziehen. Die Beobachtungen über Sitten der Tiere sind von ihm selbst
nicht gemacht, aber geistreich verarbeitet, wenn auch keineswegs mit der nötigen Kritik und unter den
jetzt allein geltenden physiol. Gesichtspunkten. Von
wissenschaftlichem Werte sind nur noch die systematischen und anatom.
Arbeiten Daubentons, des Kollegen B.s, der an der Naturgeschichte der Säugetiere hervorragenden Anteil nahm. Der unbedeutendste
Teil der Werke B.s ist der mineralogische.
Die «Naturgeschichte der Tiere» umfaßt die Säugetiere, Vögel und den größten Teil der Fische; sie begann 1749 (3 Bde.)
und schloß 1783 mit dem 24. Bande. In dieser Zahl sind jedoch auch die Versuche über Geogenie, eine Anthropologie u. s. w.
inbegriffen. B.s Werke wurden sehr oft, meist u. d. T. «Histoire
naturelle, générale et particulière» (am besten, 36 Bde.,
Par. 1749-88; von Lamouroux und Desmarest, 40 Bde.
1824-32; von Flourens, 12 Bde., ebd. 1802) aufgelegt. Übersetzungen und Auszüge giebt es in den meisten Sprachen Europas.
Was Lesson als «Complément des œvres de Buffon, ou histoire naturelle
des animaux rares découverts par les voyageurs depuis la mort de Buffon» (Par.
1829) herausgegeben, besonders aber die in Paris seit 1837 erschienenen wichtigen und bändereichen «Suites à Buffon» haben mit
B.s Schöpfungen nur den Namen gemein und sind rein systematische Werke. Buffon starb 16. April 1788 zu Paris, nachdem er von Ludwig
XV. in den Grafenstand erhoben, von Ludwig XVI. sogar bei Lebzeiten mit einer Büste beehrt worden war,
die mit der Inschrift «Majestati naturae par ingenium» am Eingange des königl.
Naturalienkabinetts aufgestellt wurde. B.s «Correspondance» (2 Bde.,
Par. 1860) sowie das Werk: «Buffon, sa famille, ses collaborateurs et ses familiers» (ebd. 1863) hat sein Urenkel,
Henri de Buffon, veröffentlicht. -
Vgl. Lebasteur, Buffon (in der «Collection des classiques populaires»,
Par. 1889).
Dorf im Landratsamt Gotha des Herzogtums Sachsen-Gotha, an den Linien Gotha-Leinefelde und Gotha-Ballstädt
sowie an der Nebenlinie Bufleben-Großenbehringen (17,3 km Dampfstraßenbahn) der Preuß.
Staatsbahnen, hat (1890) 610 E. Im April 1828 wurde
nach zweijährigen Bohrversuchen durch Glenk in 205 m Tiefe ein 14 m mächtiges Steinsalzlager aufgeschlossen mit einer Sole
von 28 Proz. Salz, die in der nahen Saline Ernst-Hall versotten wird.
Jährlich werden etwa 4250 t Salz, darunter 3000 t Speisesalz,
erzeugt.