Stadt im Departement und Arrondissement Algier, 14 km im NO. von Blida und durch Eisenbahn mit ihm und Algier
verbunden, liegt in 43-75 m Höhe mitten in der Ebene Metidscha, an Gewässern, die sich nach dem Masafran wenden, hat (1891) 8064 E.
und ist der Mittelpunkt für Ackerbau und Handel der Metidscha. - Bufarik war der erste Posten, durch den 1835 die
Franzosen ihren Besitz nach der Ebene hin ausdehnten, und wegen seiner Fieber berüchtigt; aber als alter vielbesuchter Markt
wurde es zur Niederlassung erwählt. Jetzt ist der Boden entsumpft, und der Ort ist einer der gesundesten des Landes.
Charlotte Sophie Henriette, das hauptsächliche Vorbild von Lotte in Goethes «Leiden des jungen Werther», war die
zweite Tochter des Deutschordens-Amtmanns Buff zu Wetzlar, geb. daselbst. Als
Goethe sie auf einem ländlichen Balle zu Volpertshausen kennen lernte, war sie schon (seit 1769) mit dem
hannover. Reichskammergerichts-Sekretär Joh. Georg Christian Kestner (Albert im «Werther») verlobt. Um dieses Bündnis nicht
zu stören, verließ Goethe Wetzlar am 11. Sept. und sah sie erst 1816 wieder.
Bei der Darstellung seiner Liebe im «Werther» hat Goethe mit der Wetzlarer Lotte die Gestalt der Maximiliane Brentano, geborene
La Roche, poetisch vereinigt. Lotte heiratete ihren Bräutigam lebte in Hannover und starb Die
zahllosen Goethe-Reliquien der Familie Kestner besaß zuletzt Charlottes ältester Enkel, Georg Kestner (gest. in
Dresden); sie gelangten nach dem Tode seiner Gattin Sophie (gest. zum Teil nach Hannover (an
George Laves, einen Verwandten der Familie, und an das 1889 eröffnete «Kestner-Museum»),
zum Teil an das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar, an die Universitätsbibliothek zu Leipzig und an Georg Kestners Schwester,
die Baronin von Wrangel in Berlin. -
Vgl. Goethe und Werther, hg. von Kestner (2. Aufl., Stuttg. 1855; Goethes
Briefe an das Ehepaar enthaltend);
Heinr., Physiker und Chemiker, geb. zu Rödelheim bei Frankfurt, studierte in Göttingen und Gießen
und siedelte in der Folge nach Paris über, wo er, durch den Verkehr mit Gay-Lussac angeregt, sich namentlich mit
physik.-chem. Untersuchungen beschäftigte. Hierauf wurde er Lehrer der Physik und mechan. Technologie an der höhern Gewerbeschule
in Cassel, 1838 ord. Professor der Physik in Gießen. Er starb Buff veröffentlichte: «Versuch eines Lehrbuchs der
Stöchiometrie» (Nürnb. 1829; 2. Aufl. 1841),
«Grundzüge des chem. Teils der Naturlehre» (ebd. 1832),
«Kurzes Lehrbuch der anorganischen Chemie» (Erlangen 1868),
«Lehrbuch der physik. Mechanik» (2 Bde.,
Braunschw. 1873 - 74);
mit Kopp und Zamminer: «Lehrbuch der physik. und theoretischen Chemie» (ebd. 1857; in 2. und 3. Aufl.
als 1. Abteil, des 1. Bd. von Graham-Otto, «Ausführl. Lehrbuch der Chemie», 1885);
mit Liebig begann er
1847-48 den «Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie».
Buonamico Cristofani, florentin. Maler des 14. Jahrh., gilt als Verfertiger der im großartig phantastischen
Stil ausgeführten
Passion Christi in der Halle des Campo-Santo zu Pisa.
Doch dürfte sehr wahrscheinlich
diese Künstlerfigur ganz und gar der Dichtung angehören und nur aus den Novellen des Boccaccio und Sacchetti in die biogr.
(spr. böff-), Hauptstadt des County Erie im nordamerik. Staate Neuyork, am nordöstl.
Ende des Eriesees und an dem hier beginnenden Niagarafluß, Endpunkt des Eriekanals, welcher den Hudson und so den Atlantischen
Ocean mit dem Eriesee verbindet, wurde 1801 gegründet, zählte 1820: 2095, 1860: 81 129, 1880: 155 137 und 1890: 255 664 E.,
unter denen ungefähr ein Drittel Deutsche oder deutscher Abkunft sein mögen. Die Stadt liegt teils
in sumpfiger Niederung, teils auf sanft ansteigenden, terrassenartigen Erhebungen mit schönen Fernsichten über den See.
Die großen und breiten Straßen schneiden sich meist rechtwinklig. hat eine Anzahl schöner öffentlicher Plätze und Gebäude,
darunter das Staatsarsenal, das Tifft-Hotel, das Gebäude der Handelskammer, die Stadt- und Grafschaftshalle,
die kath. Kathedrale, die St. Pauls- und die Dreifaltigkeitskirche, die Musikhalle und die Bibliothek mit ihren Sammlungen.
Während Buffalo bis 1862 vorzugsweise von Schifffahrt und dem Frachtgeschäft lebte, hat sich seitdem eine bedeutende
industrielle Thätigkeit entwickelt, z. B. Fabrikation von Eisen- und Blechwaren, Bier, Malz, Stärke, Stärkezucker,
Seife und Leder sowie Schiffbau. Der Handel B.s ist besonders bedeutend in Getreide, auch in Kohlen, Holz und Vieh. Den Geldverkehr
vermitteln 12 Staats- und Nationalbanken und 4 Sparbanken. In Buffalo laufen zahlreiche und wichtige Bahnen ein, z. B. die Neuyork-Central-,
die Delaware-Lackawanna- und Western-, die Neuyork-, Lake-Erie- und Western-, die Grand-Trunk-, die Michigan-Centralbahn
u. a. Der Hafen ist sicher und geräumig, hat 3,5 bis 4,5 m Wasser und ist gegen die Gewalt der westl.
Stürme durch einen auf Kosten der Union erbauten Hafendamm von 460 m Länge gesichert. - 1814 wurde Buffalo als Militärstation
von brit. Truppen niedergebrannt, doch infolge einer vom Kongreß bewilligten Entschädigungssumme rasch
wieder aufgebaut. 1832 wurde es als City inkorporiert.
Dorf im Kreis Voghera der ital. Provinz Pavia, in der Nähe von Magenta (s. d.), mit 47 E., am Naviglio-Grande,
über den hier eine Brücke führt. Am Tage der Schlacht bei Magenta war Buffalora der Schauplatz eines
heftigen Kampfes und wurde von den Franzosen unter Mac-Mahon nach tapferm Widerstände der Österreicher erobert. Unweit von
Buffalora führt über den Tessin
eine prachtvolle Brücke der Eisenbahn von Mailand nach Novara. Die ungenügend vorbereitete Sprengung
von zweien der Bögen der Brücke gelang dem österr. General Clam-Gallas nur unvollständig.
(Bubalus), diejenigen Rinderarten, welche sich durch einen großen, kurzen und dicken Kopf, sehr weit auseinander
stehende, etwas seitlich zusammengedrückte und nach hinten gebogene Hörner, niemals aufrechte Ohren, spärliche Behaarung,
sowie durch Wildheit und Stärke auszeichnen, ohne jedoch
mehr
eine systematisch geschlossene Abteilung zu bilden.Der eigentliche oder echte Büffel (Bos bubalusL. oder Bubalus buffelus Blum.),
welcher in Hindustan wild lebt, aber auch leicht in jedem andern Lande verwildert, unterscheidet sich hauptsächlich durch
seine am Grunde zusammengedrückten und runzeligen, nach hinten gebogenen Hörner, welche gegen die Mitte aufwärts und
mit den Spitzen nach vorn und außen gerichtet sind, und durch eine stark gewölbte, kraushaarige Stirn, welche so lang als
breit ist.
Seine Glieder sind stark, aber niedrig; sein Haar ist meist schwarz oder grau, selten braun oder weiß. Im wilden Zustande
ist der ein furchtbares Tier; aber auch gezähmt zeigt er sich noch wild und störrig und kann kaum durch
den Nasenring gebändigt werden. Nach Italien kam der Büffel, nach dem Zeugnisse von Paulus Diaconus, 596; jetzt ist er in sumpfigen
und wenig angebauten Gegenden Italiens sehr häufig, zumal in Calabrien, in den Pontinischen Sümpfen und der Maremme.
Sümpfe sind überhaupt sein liebster Aufenthalt, und er verbringt selbst mehrere Stunden halbversenkt im Wasser, schwimmt
auch vortrefflich. Da er die Nässe wie kein anderer Wiederkäuer verträgt, so ist er besonders bei der Bearbeitung des schlammigen
Bodens der Reisfelder von Nutzen, leistet aber auch als Zugtier auf morastigem Boden wichtige Dienste,
denn auch durch grundlosen Morast, wo kein Pferd fortkommt, bricht er sich Bahn. Man hat ihn jetzt selbst an solchen Orten
in Deutschland, wo schwerer Thonboden herrscht und das Pflügen außerordentliche Kraft verlangt, mit Vorteil eingeführt.
Sein Fleisch ist hart und geschmacklos, und die Milch der Büffelkuh, mindestens in Europa, wenig tauglich.
Ebenfalls in Indien findet sich der noch wenig bekannte Arni (Bubalus Arni Pallas), der vielleicht der Stammvater des gewöhnlichen
Büffel ist, und auf den Sunda-Inseln, Molukken und Philippinen der Kerabau (Bubalus Kerabau Gray), mit ungeheuer langen und weit auseinander
stehenden Körnern. Der kapische Büffel Bubalus CafferL.; s.Tafel: Rinder I,
[* ]
Fig.
2) in Südafrika gleicht den vorigen in vieler Hinsicht; nur ist er noch stärker, wilder und gefährlicher. Deshalb
sind auch die Jagden auf ihn voll von Gefahren, zumal er mit seiner Stärke eine große Schnelligkeit verbindet. Seine schwarzen,
sehr schweren Hörner stoßen an der Wurzel zusammen und bilden quer über die Stirn einen harten, unebenen
Wulst, biegen sich dann nach unten und vorn. Zu beiden Seiten des Kinns und des Unterkiefers befindet sich ein steifer Bart.
Auf dem Körper ist das Haar dünn zerstreut und schwarz oder schwarzbraun; nur die jüngern Tiere sind dichter behaart; einjährige
Bullen haben eine Art aufrechter, vom Hinterkopfe zur Schwanzwurzel reichender Mähne. Außer dem Arni trifft man die übrigen
genannten Büffelarten in den meisten zoolog. Gärten an, wo sie sich bei geschrotenen Körnern (Hafer, Gerste, Mais) und Heu
lange Jahre halten und auch fortpflanzen. Sie fallen leicht in ihre ursprüngliche Wildheit zurück.
Der Preis für den aufgewachsenen echten Büffel beträgt etwa 200, für den Kerabau 400 und für den kapischen Büffel 600 M. Der amerikanische
Büffel gehört zu den Bisons (s. d.). Über den malaiischen Büffel oder Anoa s. Gemsbüffel. Die Büffelhäute sind dicker und fester
als die besten Ochsenhäute, daher zur Bereitung vorzüglichen Sohlenleders sehr geschätzt. Auch durch
die Sämischgerberei (mittels Öl) verarbeitet man
sie zuweilen zu starkem, gelbem Leder, woraus dann Gürtel, Koppel, Patronentaschen
u. dgl. gemacht werden. Eine Büffelhaut wiegt manchmal über 50 kg.
Der Handel erhält diese Häute aus der europ. Türkei und aus Südafrika. Die Büffelhörner werden zur
Verarbeitung auf Kämme, Dosen, Messerhefte und Drechslerwaren den Ochsenhörnern vorgezogen, weil sie größer, dabei dichter
und härter von Sudstanz sind; auch gereicht die dunkelbraune oder schwarze Farbe des Büffelhorns oft zum Vorteile.