leicht mit
Salz,
[* 2] läßt sie ein paar
Stunden stehen und hängt sie dann zum Abtrocknen auf. Darauf werden sie in eigens dazu
gebauten Öfen
[* 3] im
Rauch von
Buchen-,
Eichen- und Erlenholz einige
Stunden lang geräuchert. Verpackt werden sie meist in kleine
Kisten. Zum Räuchern werden besonders die Heringe der Ostsee benutzt; am besten eignen sich hierzu die
im Winter gefangenen, fetten Heringe. Die meisten und wohlschmeckendsten Bückling liefert die Ostküste Holsteins
(Kiel,
[* 4]
Ellerbeck, Eckernförde). Neuerdings werden die im Winter massenhaft an der schwed.
Küste des Skagerracks
(Gothenburg)
gefangenen Winterheringe in großer Menge nach
Deutschland
[* 5] eingeführt und hier erst geräuchert. Diese
zu Bückling verarbeiteten Heringe sind billiger und größer als die deutschen, aber weniger gut, namentlich sehr
trocken. Bückling bilden im
Binnenlande, besonders in den Fabrikdistrikten, ein wichtiges Nahrungsmittel.
[* 6]
Stadt im
Kreis
[* 7]
Lebus des preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt,
[* 8] 42 km östlich von
Berlin,
[* 9] am Stobberow und in der Nähe
von 13 Seen, unter denen der Scharmützelsee der bedeutendste ist, hat (1890) 1742 evang.
E., ein Schloß der
Grafen Flemming mit schönem
Park, ein neues (1890) Rathaus, Fabrik bienenwirtschaftlicher
Geräte und Kunstwaben, drei Wasser-, eine Dampfmühle, bedeutende Rosenzucht, und ist beliebte
Sommerfrische besonders für
Berliner
[* 10] (3000 Kurgäste), mit Seebadeanstalten und Landhäusern.
(spr. böcks),Abkürzung für
Buckinghamshire (s.
Buckingham). ^[= (spr. böckinghämm), engl. Grafen und Herzöge. Als erster Graf von B. wird Walter Giffard ...]
(engl. buck-skin,
d. i. Bocksfell, Bocksleder; frz. cuir de laine), ein jetzt
vielfach statt des eigentlichen
Tuchs angewendeter, tuchähnlicher, aber geköperter
Stoff, in den besten Sorten aus reiner
Streichwolle, mit feiner festgedrehter, öfters zweifädig gezwirnter
Kette gewebt, der mehr oder minder
stark gewalkt, schwach gerauht, auf der rechten Seite geschert wird, durch das Köpergewebe elastischer und infolge der stärkern
Drehung des
Garns weniger glänzend als
Tuch ist und entweder glatt, einfarbig oder mit verschiedenartigen Köperstreifen, sowie
mit allerlei kleinen, einfachen
Mustern versehen in den
Handel kommt.
(spr. böckston),JohnBaldwin, Schauspieler und Lustspieldichter, geb. in
London,
[* 29] war mehrere
Jahre
Komiker bei einer Wandertruppe und fand, 1824 mit Edm.
Kean bekannt geworden, Anstellung am Surreytheater
in
London; 1828 erschien er auf dem Adelphitheater als Bobby Trot in seinem Rührstück «Luke
the labourer». Während der nächsten Jahre schrieb er
Stücke für das Haymarkettheater, an dem er seit 1837 als Hauptkomiker
dauernde
Stellung fand. Er trat gelegentlich auch an andern hauptstädtischen
Bühnen auf, besonders in
Drury-Lane, wo mehrere seiner beliebtesten
Lustspiele, z. B. «Popping the question»
und «Mary
Ann», zuerst erschienen. Die Zahl der
Lust-, Schauspiele und Possen, die Buckstone während seines langen Bühnenlebens
verfaßte und in denen er meist die komischen Rollen
[* 30] übernahm, ist über 150. Auch zeichnete er sich
durch vortreffliche
Darstellung der possenhaften Charaktere der klassischen engl. Komödie aus. Seit 1851 leitete
er das Haymarkettheater. 1876 zog er sich zurück. Er starb in
Sydenham.
(spr. buhkurescht),Hauptstadt von
Rumänien,
[* 31] s.
Bukarest. ^[= (rumän. Bucuresi, spr. bukurescht), Hauptstadt des Königreichs Rumänien (früher nur der ...]
[* 32]
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 1197,71 qkm, (1890) 113 170 (56 426 männl., 56 744 weibl.)
E., darunter 30 143 Katholiken, 65 915
Griechisch-Unierte und 17 066 Israeliten; 17 094 Häuser und 22 948 Wohnparteien in 86 Gemeinden
mit 193 Ortschaften und 84 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke Buczacz, Monasterzyska und Potok-złoty. -
2) Stadt und Sitz der
Bezirks Hauptmannschaft Buczacz, im ehemaligen Podolien, später
StanislauerKreis Galiziens, in 270 m Höhe
rechts an der zum Dnjestr fließenden Strypa und an der Linie
Stanislau-Husiatyn der Österr.
Staatsbahnen,
[* 33] hat (1890) 11 096 poln. E., Post,
Telegraph,
[* 34]
Bezirksgericht (533 qkm, 36 Gemeinden, 81 Ortschaften, 34 Gutsgebiete, 53 743 E.),
eine röm.-kath.
Pfarrkirche, mehrere griech.-kath.
Kirchen, ein Basilianerkloster mit einem poln. Untergymnasium, ein schönes,
aber schlecht erhaltenes Rathaus, ein Schloß des
GrafenPotocki, über dem noch die Reste der alten
Burg
zu sehen sind,
Ackerbau und
Handel. Hier wurde 1672 der unglückliche Friede der
Polen mit den
Türken abgeschlossen, in dem
Polen die
Ukraine und einen
Teil Podoliens abtrat. 1675 eroberten die
Türken Buczacz abermals und zerstörten die
Burg. Mahomed IV.
verweilte längere Zeit in Buczacz. Die Buczaczer
Pferde,
[* 35] im 16. Jahrh. berühmt, genießen noch heute den Ruf
ausdauernder Zug- ünd Reittiere.
[* 36] (spr. -pescht), königl. Freistadt im
KomitatPest-Pilis-Solt-Kis-Kun, Haupt- und Residenzstadt des Königreichs
Ungarn,
[* 37] liegt 47° 31' nördl.
Br. und 19° 5' östl. L. von Greenwich und in 95 m Höhe auf beiden Ufern der Donau.
(Hierzu
Plan: Budapest.)
Lage. Budapest besteht aus den durch das ungar. Gesetz XXXVI von 1872 zu einer Gemeinde
vereinigten
Städten Buda (slaw.
Budin) oder Ofen nebst O-Buda oder
Altofen rechts der Donau
¶
mehr
und Pest nebst Steinbruch (Köbánya) links der Donau und der im Flusse nördlich gelegenen Margareteninsel. Die rechte Uferseite
zeigt im Vordergrund den Gerhards-(Blocks-)Berg (218 m) mit der Citadelle, deren Auflassung beschlossen ist, dann die Festung
[* 39] mit dem königl. Schlosse oder der Burg (Király palota), unter Maria Theresia 1771 vollendet, mit Garten.
[* 40] Im Hintergrunde reihen sich terrassenförmig höhere Berge mit dem schönen Auwinkel (s. unten) und anmutige Thäler.
An der der Stadt zugekehrten Seite der Berge wuchsen die bekannten Ofener Weine; die Weinstöcke sind jetzt durch die Reblaus
[* 41] ganz vernichtet. Scheitel, Abhänge und Thäler der Berge sind mit Villen bedeckt; eine Zahnradbahn (3
km, Rigi-System) führt auf das Plateau des Schwabenbergs (476 m), benannt nach dem schwäb.
Reichskontingent bei der Wiedereroberung Ofens 1686, mit Fernsicht auf die Donau, die Margareten- und Csepelinsel sowie auf
Pest und Umgebung. Die Berge sind meist unbewaldet und mit Ausnahme der vorzüglichen Quelle
[* 42] beim Saukopf, ohne
Quellen und Bäche; am Fuße derselben, gegen die Donau zu, brechen heiße Quellen hervor. Die Gestaltung und Baumlosigkeit
der Berge veranlaßt bei plötzlichem Regen oder Wolkenbruch eine Stauung des Wassers in der Mulde hinter der Festung (im sog.
«Teufelsgraben»),
welche große Verheerungen anrichtet, wie wo viele Häuser einstürzten
und gegen 200 Menschen ertranken. Jetzt ist dieser gefährliche «Teufelsgraben» geregelt
und innerhalb des Weichbildes überwölbt.
Größe und Bevölkerung.
[* 43] Das Weichbild der Stadt umfaßt 18 600 ha, hiervon kommen auf Ofen 6606, Altofen 3291, Pest 5130 und
Steinbruch 3573 ha. Das verhältnismäßige Wachsen der Schwesterstädte zeigen folgende Ziffern: Ofen
hatte 1836: 34 893, Pest 70 278 E.;
1857 hatte Ofen samt Altofen 55 240, 1870 Ofen allein 53 998 und Altofen 16 002, zusammen
also 70000 E.;
Pest hatte 1857: 131 705, 1870: 200 476 E. Die Gesamtbevölkerung von Budapest betrug 270 476 E.,
1880: 360 550, mit der Garnison 370 767 E., 1890: 491 938, mit der Garnison 506 085 E., d.i. eine Zunahme
(1869-80) von 90 074 E. oder 33,3 Proz., (1880-90) 135 318 E. oder 36,50 Proz.
Dem Religionsbekenntnis nach waren (1890) 316 057 Römisch-, 2752 Griechisch-Katholische, 2218 Griechisch-Orientalische, 28 018 Evangelische
augsburgischer Konfession, 37 895 Reformierte, 103 317 Israeliten (1869 nur 42000, also 145,9 Proz. Vermehrung);
der Muttersprache nach 328 781 Magyaren, 117 867 Deutsche,
[* 44] 26 920 Slowaken und 13 103 andere (Kroaten, Serben, Rumänen, Russen,
Griechen, Armenier, Zigeuner u. s. w.).
Die Zahl der Analphabeten betrug 1869: 26,75 und 1891: 16,2 Proz.
Die Stadt hatte (1890) 12 277 bewohnte Häuser.
In Garnison (14 147 Mann) lagen (1893) das 1. und 2. Bataillon des 6. ungar. Infanterieregiments «Karl I. König von Rumänien»,
1., 2., 4. Bataillon des 23. ungar. Infanterieregiments «Ludwig Wilhelm I. Markgraf von Baden-Baden»,
[* 45] 1. Bataillon des 32. ungar.
Infanterieregiments «Kaiserin und Königin Maria Theresia», 1.-3. Bataillon des 38. ungar. Infanterieregiments
«Freiherr von Mollinary», 1. und 2. Bataillon des 52. Infanterieregiments «Erzherzog Friedrich», 1. und 3. Bataillon des ungar.
Infanterieregiments «Reicher», 3. und 4. Bataillon des
86. ungar. Infanterieregiments «Freiherr von Szveteney», das 7. bosn.-hrzegowin.
Infanteriebataillon, 16. ungar. Husarenregiment «Graf Üxküll Gyllenbrand», 4. ungar. Korpsartillerieregiment
«Freiherr von Lenk», die 7. und 8. Batteriedivision, das 2. Bataillon des 6. ungar. Festungsartillerieregiments «Kollarz», 7. und 14. Pionierbataillon,
die 4. Division des 2. Trainregiments und ein Marinedetachement.
Brücken,
[* 46] Gebäude, Denkmäler. Die berühmte Kettenbrücke, eine der größten Europas (erbaut 1842-49 von dem engl.
Ingenieur Tierney-Clark, ist 380 m lang und 12 m breit; der mittlere große Bogen
[* 47] umspannt 190 m; die
Ketten ruhen auf zwei etwa 50 m hohen Pfeilern. Ihre Fortsetzung ist der 180 m lange Tunnel
[* 48] durch den Festungsberg (erbaut 1853-56).
Außerdem verbinden die beiden Ufer die 1872-76 erbaute eiserne Margaretenbrücke bei der Margareteninsel
(18 m über dem Strom, 17 m breit) und die neue Eisenbahnverbindungsbrücke im Gittersystem mit 4 Öffnungen. In Ofen ist
das hervorragendste Bauwerk das königl. Schloß oder die Burg, 1849 zum Teil abgebrannt und jetzt mit großer Pracht hergestellt
und erweitert, enthält 203 Zimmer und den Thronsaal, in dem der ungar.
Reichsrat eröffnet und die ungar. Reichsinsignien, darunter die Krone des heil. Stephan, verwahrt werden.
Einen besonders schönen Anblick gewähren die neuen Gartenanlagen, die bis zur Donau hinunter reichen. In der Festung ist
außer dem Schlosse die Matthiaskirche aus Matthias Corvinus' Zeit bemerkenswert, die stilgerecht (Spätgotik) erneuert wurde.
Ferner sind zu erwähnen: das 20 m hohe Denkmal zu Ehren des 1849 bei der Verteidigung der Festung Ofen
gefallenen Generals Hentzy (s. d.), das Arany-Denkmal (von Strobl), das Honved-Denkmal (von Zala), beide im Mai 1893 enthüllt;
das Stadthaus, die Garnisonkirche, das Obergymnasium, die Oberrealschule, das Garnisonspital.
In Altofen (dem altröm. Aquincum [s. d.] oder Acincum) sind Ruinen eines röm. Aquädukts, eines Amphitheaters
(1880 entdeckt), röm. Bäder und andere Altertümer. Die Synagoge daselbst, früher die schönste und größte Ungarns, wird
jetzt von der neuern in Pest übertroffen. Auf einer Donauinsel besitzt die kaiserl. königl.
priv. Erste Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft eine große Schifsswerfte (3000 Arbeiter). Auf einem
der Ofener Vorstadt nahe gelegenen Hügel erhebt sich das Grabdenkmal des mohammed. Heiligen Gül Baba (Rosenvater), das jährlich
von Pilgern des Orients besucht wird.
Das linke Donau-Ufer (Pest) ist flach, hat aber im Hintergrunde den Stadtteil Steinbruch mit Weingärten. Der 1862-64 nach
StülersPlänen erbaute Palast der UngarischenAkademie ziert den Franz-Josephsplatz, auf dem das Széchényi-Denkmal
errichtet ist; ihm gegenüber steht das Deák-Monument, auf einem kleinen Seitenplatze die Eötvös-Statue, beide von Huszár;
weiter abwärts wurde in der Nähe des Schwurplatzes (der neugekrönte König leistet hier den Eid) dem bedeutendsten ungar.
Lyriker, A. Petösi, ein Denkmal errichtet. Vom Franz-Josephsplatz aus führt längs der Donau der prachtvolle
Franz-Josephs-Quai, die beliebteste Promenade von Pest. An ihm die neue Börse, das 1859-65 im roman.-maur. Stil erbaute große
Redoutengebäude mit großartigen Ball- und Konzertsälen, das Grand¶