Radius eines Kreises mit r, den Durchmesser oder Diameter mit d, die
Geschwindigkeit (celeritas, velocitas) mit c oder v,
die Zeit (tempus) mit t u. s. w.
UnbenannteZahlen werden mit beliebigen, gewöhnlich fortlaufenden
Buchstaben, wie
a, b, c,
d u. s. w. bezeichnet. In algebraischen
Gleichungen bezeichnet man die unbekannten oder gesuchtenGrößen
gewöhnlich durch die letzten
Buchstaben des
Alphabets: x, y, z. Doch ist zu bemerken, daß die
Buchstaben ihre Bedeutung häufig
wechseln, sodaß jeder algebraischen
Aufgabe eine Erklärung der Bezeichnungen beizufügen ist, was auch beim Citieren physikalischer
und technischer Formeln geschehen muß.
in der
Grammatik,s.
Buchstabe. – in der
Musik, die älteste Art, musikalische
Töne zu bezeichnen.
Sie erfuhr bei den Griechen eine vollkommene und reiche Ausbildung (s.
Griechische Musik); die mittelalterlichen Versuche
der Notation bis zum 10. Jahrh. greifen neuernd und verändernd darauf zurück. Zugleich wird
die Buchstabenschrift als Notenbezeichnung mehr und mehr verdrängt durch ein aus dem Gebrauch
der Linien und der Verwendung von Neumen
[* 3] gemischtes
System, welches direkt zur modernen Notenschrift hingeführt hat. –
Vgl.
Riemann,
Studien zur Geschichte der Notenschrift (Lpz. 1878);
Hauptstadt des Kantons Buchsweiler (117,23 qkm, 21 Gemeinden, 15288 E.) im
Kreis
[* 4] Zabern
[* 5] des
BezirksUnterelsaß, 33 km
nordwestlich von
Straßburg,
[* 6] unweit der Moder, am Fuße des Bastberges (487
m), an der Linie Zabern-Hagenau und der
Nebenlinie
Buchsweiler-Ingweiler (6,6 km) der Elsaß-Lothring. Eisenbahnen, hat (1890) 3124 (1501 männl., 1623 weibl.)
E., darunter 255 Katholiken und 182 Israeliten, Post zweiter
Klasse und
Telegraph,
[* 7]
Amtsgericht (Landgericht Zabern), Steueramt,
kath.
Dekanat, Konsistorium
Augsburgischer Konfession, eine neue kath.
Kirche mit viereckigem fünfstöckigem
Turm
[* 8] (14. Jahrh.),
eine evang.
Kirche (17. Jahrh.), ein Rathaus (Renaissancebau des 17. Jahrh.),
Reste röm. Bauten; ein Gymnasium (1612 gegründet, Direktor Dr.
Schulz, 16
Lehrer, 9 Gymnasial- und 4 Realklassen, 200
Schüler), simultane höhere Mädchenschule, ein reich ausgestattetes, 1528 reorganisiertes
Spital; Fabrikation von Metallwaren,
Uhren
[* 9] und
Chemikalien, ein mit Vitriol und Alaunfabrikation verbundenes Braunkohlenwerk,
Gerbereien, Färbereien,
Brauereien und
Weinbau (61 ha.). – Buchsweiler, wo 1739 Reste eines röm. Dampfbades
entdeckt wurden, war im 8. Jahrh. fränk. Meierhof, wurde 1343 zur
Stadt erhoben und befestigt, gehörte im Mittelalter den
Bischöfen von Metz,
[* 10] dann den
Grafen von Lichtenberg und von 1480 ab
den
Grafen von
Hanau-Lichtenberg.
Später war Buchsweiler Hauptort des
«Hanauer Ländels» (s. Lichtenberg), das 1736 durch Erbschaft an
die Landgrafen von
Hessen-Darmstadt kam; 1789 endete diese Herrschaft, das Schloß wurde bis auf einen geringen, jetzt als
Stadthaus dienenden
Teil zerstört; die Orangerie schenkte später Napoleon Ⅰ. der Stadt
Straßburg. Am wurde Buchsweiler von
den
Deutschen besetzt. Von allen elsäss. Kantonen hat Buchsweiler den deutschen Charakter
am meisten bewahrt; in vielen Dörfern desselben ist die frühere
Volkstracht erhalten. Buchsweiler ist Geburtsort
des Staatsrechtslehrers
Christoph Wilh. vonKoch (s. d.).
Kurze Zeit nach Europa
[* 18] zurückgekehrt, besuchte er 1885 nochmals
Ägypten
[* 19] und unternahm 1886 eine Wüstenreise nach dem
Fajum.
Seit Ende 1886 nahm er dauernden Aufenthalt in
Wien.
[* 20] Er veröffentlichte: «Die obern Nilländer, Volkstypen
und Landschaften, dargestellt in 160
Photographien. Mit Einleitung von Dr. R.
Hartmann» (Berl. 1881),
«Der
Sudan unter ägypt. Herrschaft. Rückblicke
auf die letzten 60 Jahre» (Lpz. 1888). Auch war er Mitarbeiter bei
dem ersten
Bande von
Junkers großem Reisewerke über
Afrika.
[* 22]
nennt man die künstlerische
Ausstattung des
Textes eines
Buches (s. d.). Diese wurde schon früh beliebt
und entsprach dem Werte der
Bücher durch den Reichtum an Malereien, der kalligraphischen Durchbildung der
Buchstaben sowie der eingeflochtenen Miniaturen (s. d.) und
Illustrationen (s. d.). Die Ornamente
[* 24] zum Schmuck der Manuskripte
zeigen schon im 6. und 7. Jahrh. in den irländ.
Schriften ungewöhnlichen Reichtum an künstlichen Bandverschlingungen.
Von roherer Art sind die Verzierungen der gleichzeitigen lombard. Schule und der merowingisch-fränk.
Schriften. Die Werke der karoling. Zeit verbinden einheimische, irische und antike Elemente in geschmackvoller
Weise. Bedeutend sind auch die byzant. Manuskripte bis zum 12. Jahrh. Einen sehr eigentümlichen
Stil mit sorgfältiger Ausführung zeigen auch die armenischen Manuskripte. Auch die mohammed.
Schrift entwickelte in den
Büchern eine höchst farbenreiche Ornamentation von zierlichster Ausführung. Im Occident herrschen
zur Zeit des roman.
Stils runde, großgeschwungene Züge mit Verschlingungen vor, bei denen eine Zeit
lang der Drache
[* 25] oder
Lindwurm mit den Windungen seines
Schwanzes und
Halses die Hauptrolle spielt.
Zur Zeit der
Gotik treten spitzere Züge auf wie bei den
Buchstaben; die
Arabeske wird oft äußerst fein, klein und zart.
Sehr mannigfach wird die Verzierungsart im 15. Jahrh. Die großen Folianten zeigen großgeschwungene
Ranken mit stilisierten
Blättern und
Blumen; die burgund. Schule (in mancher
Beziehungdie erste dieser Zeit) zeichnet sich
durch naturalistische Nachahmung von
Früchten,
Blumen,
Vögeln und andern
Tieren sowie durch die äußerste Feinheit und Vollendung
der Malerei aus. Eine große
Veränderung brachte die
Buchdruckerkunst. Sie verlangte natürlich Ersatz
für die gezeichneten oder gemalten Ornamente durch eine andere Verzierung, die sich auf der Buchdruckerpresse zugleich mit
dem Drucke herstellen ließ. Das war
¶
mehr
zugleich der Untergang der eigentlichen Buchmalerei. Anfangs sparte man in Prachtdrucken noch den Raum für gemalte Initialen
aus, man ersetzte aber bald die Malerei durch Holzschnitte (s. d.). Die Renaissance
bietet in dieser Art noch sehr schon gezeichnete Initialen, aber man verlor den Geschmack an ihnen und beschränkte sich auf
Bildillustrationen, teils durch den Holzschnitt, teils durch den mühsam eingedruckten Kupferstich (s. d.).
Doch blieb die Sitte übrig, durch verzierte Initialen, Schluß- und Kopfleisten, Schlußvignetten und ähnliche meist in Holzschnitt
ausgeführte Verzierungen die Bücher zu schmücken.
Namentlich die Kleinmeister (s. d.) des 16. Jahrh.
waren unerschöpflich im Erfinden reizvoller Arbeiten dieser Art. In neuerer Zeit hat man ihre Schmückweise
wieder aufgenommen und vielfach direkt nachgeahmt. –