schrieb und Euripides'
«Medea» und
«Alkestis» ins
Lateinische übertrug. Die
Pest vertrieb ihn 1543 von da, dann war er einige
Zeit
Lehrer Montaignes; mit seinem Freunde Govea, Rektor der
Universität Coimbra, begab er sich 1547 nach
Portugal.
[* 2] Nach dessen
Tode wurde er wegen seiner freisinnigen
Ansichten ins Gefängnis geworfen; hier begann er eine metrische
lat.
Übersetzung des Psalters («Paraphrasis psalmorum Davidis», Straßb.
1566; Antw. 1567; Basel
[* 3] 1721). 1551 in
Freiheit gesetzt, ging er heimlich nach England, 1553 nach
Frankreich (wo er als Erzieher
des
Timoléon de
Brissac das Lehrgedicht
«De Sphaera» begann) und 1560 nach
Schottland, wo er offen zum
Protestantismus
übertrat. Er wurde Vorstand der
Universität St.
Andrews und erwarb sich um Verbesserung der schott. Hochschulen Verdienste.
Seine religiösen und polit. Grundsätze führten ihn der Partei des
RegentenGraf Murray zu. Nach dem
Sturze Maria
Stuarts wurde
er
LehrerJakobs VI. 1571 oder 1572 griff in
«De Maria Scotorum regina» (ohne Ort und Jahr) den Charakter
der Konigin heftig an. Auch nach Murrays
Tode blieb er in der Gunst der herrschenden Partei (und der Elisabeths, die ihm 100 Pfd.
St. Pension aussetzte) und wurde Mitglied des
Staatsrats und Siegelbewahrer; als aber
Jakob persönlich die Regierung übernahm,
mußte Buchanan sich zurückziehen. 1579 stellte ihn die
Schrift«De jure regni apud Scotos» (Edinburgh) unter
die mutigsten Verteidiger der
Volksrechte (dagegen schrieb u. a. G. Mackenzie, «Jus
regium, or Monarchy vindicated against Buchanan etc.», Lond.
1684). Die letzten Jahre widmete er der Ausarbeitung der «Rerum Scoticarum historia»
(Edinb. 1582; englisch, Lond. 1690
u. 1722), die, durch treffliche
Darstellung ausgezeichnet, Gründlichkeit
der Forschung vermissen läßt. Er starb in großer Dürftigkeit.
Sein Charakter ist von seinen Feinden vielfach angegriffen worden; allerdings machte ihn Parteisucht oft leidenschaftlich
und das
Bewußtsein geistiger Überlegenheit schroff und rauh. Unter den neuern lat. Dichtern steht
er in der ersten Reihe; für die gelungenste seiner poet.
Arbeiten hält man das «Epithalamium» auf die
Hochzeit Maria
Stuarts mit
Franz II. von
Frankreich. B.s wenige polit. und satir.
Schriften in schott. Mundart stehen hinter seinen
lateinischen weit zurück. Seine Werke gaben Ruddiman (2 Bde.,
Edinb. 1715) und P.Burmann (2 Bde.,
Leid. 1725) heraus. -
Vgl. D.
Irving, Memoirs of the life and writings
of
G. Buchanan (Edinb. 1807; 2. Aufl. 1817);
P.
HumeBrowne,
G. Buchanan, humanist and reformer (ebd. 1890).
(spr. böckännen),James, 15. Präsident der
Vereinigten Staaten
[* 4] von
Amerika,
[* 5] geb. zu Stony-Batter
in
Pennsylvanien, widmete sich seit 1812 der advokatorischen Thätigkeit. Er wurde 1814 in die Gesetzgebende Körperschaft
seines Heimatsstaates und 1820 in den
Kongreß gewählt, dem er 10 Jahre lang angehörte. 1831 wurde Buchanan vom Präsidenten Jackson
nach
Petersburg
[* 6] geschickt, wo er den ersten Handelsvertrag zwischen
Rußland und den
Vereinigten Staaten zu
stande brachte; er blieb darauf bis 1833 als
bevollmächtigter Minister in
Petersburg und wurde nach seiner Rückkehr 1834 in
den Senat der
Vereinigten Staaten gewählt. 1845 vom Präsidenten Polk zum
Staatssekretär ernannt, förderte er die
Annexion
von
Texas, schloß aber mit England bezüglich der Oregongrenzfrage einen unvorteilhaften
Vergleich.
Nach
der
Wahl des Whigpräsidenten
Taylor 1849 zog er sich ins Privatleben zurück, bis er 1853 von
Pierce
zum Gesandten in
London
[* 7] ernannt wurde. In dieser
Stellung suchte er die Politik der
Vereinigten Staaten bezüglich
Centralamerikas
und
Cubas im Interesse der Sklavenhalter zu bestimmen; das Resultat dieser Bestrebungen war die im Okt. 1854 abgehaltene
Ostender Konferenz (s.
Cuba). Im April 1856 nach
Amerika zurückgekehrt, wurde Buchanan im
Sommer desselben Jahres durch Unterstützung
der Sklavenhalterpartei zum Präsidenten gewählt. Er nahm die Führer der demokratischen Partei in den Südstaaten teilweise
in sein
Kabinettauf und machte seinen Einfluß geltend für die
Aufnahme von
Kansas in die Zahl der
Sklavenstaaten.
Nach der
Wahl Lincolns (Dez. 1860) lehnte er es ab, seine gesetzliche Macht als Präsident zur Niederwerfung
des
Aufstandes der südl.
Staaten zu gebrauchen. Er wurde allmählich bei allen Parteien unmöglich, sodaß er nach
Ablauf
[* 8] seines
Amtes sich ganz von der Politik zurückzog. Er starb zu Wheatland in
Pennsylvanien.
-
Vgl. J. Horton, Life
of J. Buchanan (Neuyork
[* 9] 1856);
(spr. böckännen),RobertWilliams, engl. Dichter,
geb. in Warwickshire, besuchte die High School und dieUniversität in
Glasgow
[* 10] und trat 1863 mit
Gedichten «Undertones» hervor (neue Ausg. 1870),
denen 1865 «Idyls and legends of Inverburn» und 1866
«London poems» folgten, welch letztere seinen Ruf begründeten. Der
Deutsch-FranzösischeKrieg begeisterte ihn zu dem dramat. Versuch «Napoleon
fallen: a lyrical drama» (1871),
dessen
Teil 3: «The Teutons against
Paris»,
[* 11]
Bismarck zum
Helden hat. 1872 kam
die
Tragödie «The witchfinder», 1874 das
Lustspiel «A madcap prince» in
London zur Aufführung. In einen unerfreulichen litterar.
Streit verwickelten ihn «The fleshly school of poetry, and other phenomena of
the day» (1872),
der ihm von seiten des letztern eine vernichtende
Erwiderung in der
Schrift«Under the microscope» zuzog. Ferner erschienen «The drama of kings»
(1871),
die heitere poet. Satire auf das Mormonentum «St.
Abe and his seven wives» (anonym, 1872),
«Master-spirits» (1873),
«Balder the beautiful: a song of devine death» (1877),
«Ballads of life, love and humour» (1882),
«The earthquake, or six days and a sabbath» (1885),
das Epos «The city of dream» (1888),
«Come, live with me and be my love, an English pastoral» (1892). Auf dem Gebiete des
Romans wurde Buchanan schon mit «The shadow of the sword» (3
Bde., 1876) sehr bekannt. Hier folgten u. a.:
«A child of nature» (1879),
die
Unsterblichkeit der Seele behandelnd, «The
outcast» (1891). Außerordentliche
Popularität gewann Buchanan als Dramatiker.
Großen Erfolg hatten «Alone in
London» (mit seiner Schwägerin Harnet Jay, 1885),
Jones» fußt und mehrere hundert Mal hintereinander in London gespielt wurde. Ferner wurden zum Teil sehr populär: «Fascination,
an improbable comedy» (1888, mit Harriet Jay),
fünfaltiges Lustspiel nach A. Daudet, «A man's shadow» (1889),
nach Marys und
Grisiers «Roger la Honte», «That
Doctor Cupid» (1889),
«Miss Tomboy», nach J. Vanbrughs (s. d.) «The
relapse». Das dramat. Gedicht «The bride
of love» (1891) beruht auf «Amor und Psyche» (s. Apulejus). «The poetical works of R. Buchanan» erschienen (3
Bde., London) 1874 und 1884. Auch lieferte Buchanan viele Artikelserien über Zeitfragen in die
Londoner Tagesblätter, z. B. 1890 in «The
Daily Telegraph»
[* 13] über «Is the marriage contract eternal?», ein Buch «A look round literature» (1887) und
«The coming terror and other essays and letters» (1891), eine Sammlung
geistreicher Studien über sociale und litterar. Tagesfragen.