der Göttin
Bastet», stand nach Herodot der schönste aller ägypt.
Tempel,
[* 2] der neuerdings durch die engl. Ausqrabungsgesellschaft
des
EgyptExploration Fund unter Leitung Navilles wieder aufgefunden worden ist. (Vgl. Naville, Bubastis, Lond.
1891; achtes «Memoir» des
EgyptExploration Fund.) An diesem
Tempel haben bereits die Pyramidenbauer Cheops und Chephren gebaut;
Usertesen III. (König der 12. Dynastie) errichtete das großartige Hypostyl, eine zweite
Halle
[* 3] bauten die in Bubastis heimischen
Könige Osorkon I. und III., eine dritte Nektanebus I. Der
Tempel war der Lokalgöltin der Stadt, der katzenköpfigen
Bastet
(Bast),
[* 4] von den Griechen mit dem
Namen der Stadt selbst Bubastis genannt und der
Artemis
[* 5] verglichen, geweiht.
Ihr war die
Katze
[* 6] heilig, und Herodot berichtet von einem großen Volksfest, welches ihr in der Stadt Bubastis gefeiert ward,
und zu welchem an 700000
Männer und Weiber, ohne die
Kinder zu zählen, aus allen
TeilenÄgyptens zusammenströmten. Neuere
Ausgrabungen haben auch den Begräbnisplatz derKatzen
[* 7] und daselbst unzählige Katzengerippe nebst vielen
Katzenbildern aus
Bronze
[* 8] und anderm Material zu
Tage gebracht. Aus Bubastis stammte der erste König der 22. Manethonischen Dynastie,
Sesonchis I., der Schischak des Alten
Testaments, der Eroberer
Jerusalems; daher diese ganze Dynastie eine bubastidische genannt
wurde.
Adolf, Dichter, geb. zu Gotha,
[* 9] widmete sich seit 1821 zu
Jena
[* 10] philol. und belletristischen
Studien,
ward 1834 Archivsekretär, 1838 Oberkonsistorialsekretär zu Gotha, 1842 Direktor des herzogl.
Kunstkabinetts, 1853 auch der chines. Sammlung daselbst und starb zu Gotha.
Bube veröffentlichte
«Thüring. Volkssagen» (7. Aufl., Gotha 1871; Auswahl 1848),
in denen er Einfachheit und
Anmut der
Darstellung und Anhänglichkeit an die thüring.
Heimat bekundet. Seine «Naturbilder» (4. Aufl.,
Gotha 1859) bieten stimmungsvolle
Schilderungen der heimatlichen und exotischen Natur, zu denen ihn Freiligraths
Vorbild anregte.
Dorf und
Bad
[* 12] im
BezirkLiestal des schweiz. Kantons
Basel-Land, 4 km südlich von
Liestal, in 383 m Höhe, in
einem fruchtbaren Jurathale, hat (1888) 1429 E., darunter 52 Katholiken, und eine neue got.
Kirche,
Landwirtschaft und Seidenweberei. Das
Bad, in 362 m
Hohe, 1 km nördlich vom Dorfe am Fuße des bewaldeten
Furlenbergs (524 m) gelegen, hat Mineralquellen, wird aber hauptsächlich als klimatischer Kurort und Landaufenthalt benutzt.
Das Dorf ist mit
Liestal durch eine Fahrstraße verbunden, das
Bad liegt an der schmalspurigen
NebenlinieLiestal-Waldenburg
(Schweiz.
[* 13]
Waldenburger Bahn). – Die hier 18. Okt. und von den basel-landschaftlichen Volksmännern
abgehaltenen Versammlungen gaben den ersten Anstoß zu der
Erhebung der Landschaft Basel
[* 14] gegen die Stadt, die 1833 mit der
Bildung
von 2 Halbkantonen endete.
Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Smichow, 5 km
von
Prag,
[* 15] an der Linie
Wien-Brünn-Prag-Bodenbach der Österr.-Ungar.
Staatsbahn, hat (1890) 1698 E., Post,
Telegraph,
[* 16] viele
Landhäuser und ein kaiserl. Lustschloß, Sommeraufenthalt des
jeweiligen
Statthalters von
Böhmen,
[* 17] und ist beliebter Sommeraufenthalt
der
Prager.
1)
Kreis
[* 18] im preuß. Reg.-Bez. Köslin,
[* 19] hat 704,61 qkm,
(1890) 20375 (9900 männl., 10475 weibl.) E., 1 Stadt, 32 Landgemeinden und 52 Gutsbezirke. –
2) Kreisstadt im
Kreis Bublitz, 40 km südöstlich von Köslin, an der zur Radue (Nebenfluß der
Persante) gehenden Gotzel, in fruchtbarem
Wiesenthal, hat (1890) 4713 E., darunter 126 Israeliten, Post zweiter
Klasse,
Telegraph, Fernsprecheinrichtung, Landratsamt,
Amtsgericht (Landgericht Köslin);
und Littitz, Ferd.,
Graf von, österr. Feldmarschalllieutenant, geb. zu Zamrsk in
Böhmen, trat 1784 in
österr. Militärdienste und focht 1788–90 gegen die
Türken, 1792–97 gegen die
Franzosen. Er wurde 1799 Major
und später
Generaladjutant des Erzherzogs
Karl. Seit 1805 arbeitete er als Oberst im Kriegsministerium unter Leitung des Erzherzogs.
Als Generalmajor und Vorsteher des Militärdepartements im Hofkriegsrat wohnte er 1805 der
Schlacht bei
Austerlitz
[* 22] unter Fürst
Liechtenstein
[* 23] bei, begleitete diesen gleich darauf in Napoleons Hauptquartier und versuchte sich hier
wie auch nach dem Feldzuge von 1809 nicht ohne
Glück in der
Diplomatie.
Zum Feldmarschalllieutenant 1809 erhoben, war Bubna vom Jan. bis Aug. 1813
VertreterSchwarzenbergs in
Paris
[* 24] und nahm nach
Österreichs
Anschluß an die Verbündeten als Commandeur der 2. leichten Division an derSchlacht bei
Leipzig
[* 25] teil,
drang dann an der
Spitze der 1. leichten Division in die
Schweiz ein, besetzte Genf,
[* 26] überschritt den Jura und rückte
bis
Lyon
[* 27] vor. Hier drängte ihn jedoch Marschall
Augereau bis Genf
zurück, wo er sich behauptete, bis die Korps von
Bianchi und
Hessen-Homburg zur Unterstützung ankamen, worauf der Prinz von
Hessen-Homburg den Oberbefehl übernahm.
Nach Beendigung des Feldzugs wurde Bubna zum
Generalgouverneur von Savoyen, Piemont und Nizza
[* 28] ernannt, rückte nach der Landung
Napoleons im März 1815 an der
Spitze des 2.
Armeekorps der ital.
Armee unter dem Oberbefehl von Frimont im Juli abermals gegen
Lyon vor und stand in Savoyen dem Marschall
Suchet gegenüber, bis
Paris übergeben war. Nach dem Frieden beschenkte ihn der
Kaiser mit mehrern
Gütern in
Böhmen und übergab ihm 1818 das Oberkommando in der
Lombardei.
Bei den piemont.
Unruhen 1821 rückte
er, ohne einen
Befehl abzuwarten, in Piemont ein und unterdrückte in 5
Tagen die Empörung. Bubna starb zu
Mailand.
[* 29] – Das Geschlecht Bubna zerfällt in zwei Linien, von denen die ältere oder Littitzer in den
Grafenstand erhoben wurde, während die jüngere, Bubna von Warlich, dem freiherrlichen
Stande angehört.
(grch.), eigentlich Leistenbeule, d.h. eine entzündliche Anschwellung
der Leistendrüsen, wird auch von andern Lymphdrüsenanschwellungen gebraucht, besonders wenn sie von Krankheitsgiften herrühren,
z. B. syphilitische Bubonen (s.
Syphilis) und Pestbubonen (s.
Pest). Fast bei jeder
Entzündung schwellen diejenigen
Lymphdrüsen
an, in welche die von der entzündeten
Stelle kommenden
Lymphgefäße einmünden, indem die mit
¶
mehr
Entzündungsprodukten beladene Lymphe einen entzündlichen Reiz auf das Drüsengewebe ausübt, z. B. bei Ausschlägen der Kopfhaut
die Nackendrüsen, bei Entzündungen am Arme die Achseldrüsen u. s. w. In gleicher Weise schwellen die Leistendrüsen bei verschiedenen
entzündlichen Prozessen, bei Geschwüren, chronischen Hautausschlägen und ähnlichen Krankheiten der untern Extremitäten
an, mitunter selbst nach Erkältungen (rheumatischer oder idiopathischer Bubo), meist ohne daß
es in diesen Fällen zu weitern Veränderungen der Drüse kommt, sondern in der Regel verschwindet diese Art von Bubonen von
selbst wieder, sowie die Ursache gehoben ist.
Man pflegt diese Art von Drüsenanschwellung als nichtvirulente oder sympathische Bubonen zu bezeichnen, im Gegensatz zu
den virulenten, insbesondere den syphilitischen Bubonen, die leicht in Eiterung und Verschwärung, bisweilen
selbst Brand übergehen und oft einen sehr langwierigen Verlauf nehmen. Man sucht bei ihnen die Absceßbildung durch ruhiges
Verhalten, kalte Umschläge, Blutentziehungen und Kompression zu verhüten; ist dies nicht mehr möglich, so sucht man durch
warme Breiumschläge den Eintritt der Eiterung zu beschleunigen und sodann durch frühzeitige Eröffnung
des Abscesses dem Eiter freien Abfluß zu verschaffen, weil es sonst leicht zu langwierigen, die ganze Umgebung zerstörenden
Eiterverhaltungen kommen kann. Oft sind auch Anschwellungen der Leistendrüsen durch Krebsgeschwülste benachbarter Organe
bedingt, in welchem Falle nur von einer frühzeitigen und energischen Exstirpation Heilung zu erwarten
ist.