Um das Wundwerden der
Brustwarzen zu verhüten, sollen schon während der
Schwangerschaft die Warzen häufig mit kaltem Wasser,
Rum,
Arrak oder Kölnischem Wasser gewaschen und, falls sie zu klein oder eingezogen sind, täglich vorsichtig mit den Fingern
etwas hervorgezogen werden; während des
Stillens selbst ist größte Reinlichkeit und sorgsamer Schutz
vor jedwedem Druck der Warze zu empfehlen. Entstandene
Schrunden sind mit
Höllenstein, Kollodium oder Kalkwasser mit
Mandelöl
zu betupfen und beim
Anlegen des
Kindes durch aufgelegte Warzenhütchen zu schützen. Bei allen tiefern
Entzündungen soll das
Stillen an der kranken
Brust unterbrochen, die
Milch durch mechan. Hilfsmittel
(Milchpumpen, Sauggläser) entfernt und
möglichst bald ärztlicher
Rat eingeholt werden. -
oder
Brustfieber bedeutet im gemeinen Leben entweder
Lungen- oder
Brustfellentzündung (s. d.), oder
beide zusammen vorkommend. Zu ihrer richtigen Erkennung und Deutung ist möglichst genaue physik.
oder Rippenfellentzündung (Pleuritis,Pleuresia), die
Entzündung der die Oberfläche der
Lungen
sowie die Innenseite des Brustkorbs überziehenden serösen Membran, ist eine sehr häufig vorkommende
Krankheit, die sich
hauptsächlich durch mehr oder minder heftige, stechende, beim Atemholen,
Husten und
Niesen verstärkte
Brustschmerzen, durch kurzen trocknen
Husten,
Fieber und oberflächliches häufiges
Atmen zu erkennen giebt. In manchen Fällen
verläuft die Brustfellentzündung mit nur geringen subjektiven
Beschwerden und ist dann nur durch eine genaue physik. Untersuchung vermittelst
der Perkussion und
Auskultation zu diagnostizieren. In der Regel wird nur eine Seite der
Brust, und zwar
mit Vorliebe die linke, von der
Krankheit befallen.
Sie entsteht am häufigsten als sog. rheumatische Brustfellentzündung infolge von Erkältung
und schädlichen atmosphärischen Einflüssen, zuweilen auch durch Verletzung der Rippen (z. B.
bei Rippenbrüchen) und des
Brustfells, infolge von Quetschungen und Verwundungen derBrust, in andern
Fällen durch Fortpflanzung entzündlicher Vorgänge von den
Lungen auf das
Brustfell, wie bei der
Lungenentzündung,
Lungenschwindsucht
und ähnlichen
Krankheiten. Ihr Ausgang sind entweder Verdickungen des
Brustfells durch ausgeschwitzten
Faserstoff und mehr
oder minder ausgedehnte Verwachsungen der
Lungen mit dem
Brustfell (sog. trockne Brustfellentzündung) oder eine reichliche
Ausschwitzung von
wässeriger, stark eiweißhaltiger, mit geronnenen Faserstoffmassen untermischter Flüssigkeit (sog.
pleuritisches Exsudat) in den Brustfellsack, wodurch die
Lunge
[* 3] der betreffenden Seite komprimiert und in ihren Funktionen
mehr oder minder erheblich behindert wird; bei
hochgradigem Exsudat werden auch
Herz, Zwerchfell und
Leber aus ihrer normalen
Lage verdrängt. In manchen Fällen besteht die ausgeschwitzte Flüssigkeit aus reinem
Eiter
(Eiterbrust
oder Empyem, Pyothorax), welcher dann gern nach innen (nach der
Lunge und Luftröhre) oder nach außen durchbricht und eine
Brustfellfistel oder
Thoraxfistel erzeugt, aus der sich beständig oder von Zeit zu Zeit größere Mengen
Eiter entleeren.
Die ausgeschwitzte Flüssigkeit wird unter günstigen Verhältnissen in kurzer Zeit wieder aufgesaugt,
und es erfolgt vollständige Genesung; in andern Fällen geschieht dies erst nach
Monaten, selbst Jahren, ja bisweilen gar
nicht, und die
Lunge verliert dann die Fähigkeit, sich wieder auszudehnen, und bleibt für immer verödet. Wird das pleuritische
Exsudat nicht vollständig und rechtzeitig (binnen 8-10 Wochen) wieder aufgesaugt, so kann nach längerer
oder kürzerer Zeit der
Tod infolge chronischer
Lungenentzündung oder
Lungentuberkulose erfolgen. Auch bei günstigem Ausgang
können die gebildeten Verdickungen (sog.
Schwarten) und Verwachsungen des
Brustfells mannigfache
Beschwerden hinterlassen.
Jede Brustfellentzündung ist deshalb von vornherein als eine ernste
Krankheit zu betrachten, die der sorgsamsten Pflege bedarf.
Die Behandlung hat vor allem für ruhiges Verhalten, Bettliegen, gute, reine Luft und strenge Diät zu sorgen, vorhandenes
Fieber zu bekämpfen und die
Ausschwitzung der Flüssigkeit durch örtliche
Blutentziehungen, kalte
Umschläge, Abführmittel
u. dgl. womöglich zu verhüten; erfolgt dieselbe dennoch, so sucht man ihre
Wiederaufsaugung durch kräftige
Hautreize, durch schweißtreibende, harntreibende oder die
Darmschleimhaut
reizende
Mittel zu befördern.
Gelingt dies nicht oder nur sehr langsam, so ist die Flüssigkeit durch einen Einstich oder Schnitt in die Brustwand (sog.
Thorakocentese) zu entfernen, eine
Operation, welche ganz ungefährlich ist und oft selbst in den hartnäckigsten Fällen dauernde
Heilung herbeiführt. Wenn sich die Flüssigkeit wieder ansammelt, so muß die
Operation wiederholt werden;
bei eiterigem Exsudat sind Ausspülungen des Brustfellraums mit desinfizierenden Flüssigkeiten (Salicylborwasser, verdünntem
Chlorwasseru. dgl.) am Platze. Während der Rekonvalescenz ist für zweckmäßige
Ernährung, frische, reine Luft und eine
vorsichtige methodische Atmungsgymnastik zu sorgen, weshalb sich der längere Aufenthalt in einem geschützten
Höhenklima empfiehlt.
(Pectorales) werden zum Unterschiede von den
Bauchflossern (s.
Abdominales) und
Kehlflossern in der Naturgeschichte
alle
Knochenfische genannt, bei welchen die Bauchflosse senkrecht unter der Brustflosse steht. Es gehören hierhin besonders
viele Fische
[* 4] aus der Familie der
Barsche, der
Meerbrassen u. s. w.