Gregorianischen
Kalenders anfing und
bez. mit dem 20., 21. und 22. Nov. endigte. Ein welthistorisch berühmter
Tag ist der 18. Brumaire des
J. VIII an dem der
GeneralBonaparte das Direktorium stürzte und als Erster Konsul die Regierung übernahm. (S.
Napoleon I.)
Klebmasse zum Fangen und Vernichten der den Obstbäumen und andern
Laubhölzern schädlichen
Insekten,
[* 2] namentlich der Frostspanner, auch Reifmotten
(CheimatobiabrumataL.), von Ende Oktober bis Ende November. Man bindet
um die
Stämme einen 10-12 cm breiten, vorher mit verdünntem Tischlerleim grundierten Papierring oben mit Bindfaden fest,
umstreicht dann den
Ring mit dem lange klebrig bleibenden Brumataleim, mit dem dann die ungeflügelten weiblichen
Schmetterlinge,
[* 3] die als
Puppen in der Erde zugebracht haben und nach dem Auskriechen am Fuße des Baumstammes befruchtet worden
waren, gefangen werden. Erforderlich ist sorgsame Berücksichtigung des Erscheinens der
Tiere, um den
Ring zu rechter Zeit
anzulegen. Der Brumataleim kann aus denselben Materialien wie der zur Bekämpfung des
Kiefernspinners dienende
Raupenleim (s. d.) hergestellt werden.
Hauptstadt des Kantons Brumath (199,71 qkm, 21 Gemeinden, 24 367 E.) im Landkreis
Straßburg
[* 4] des
BezirksUnterelsaß,
an der Zorn und der Linie
Straßburg-Avricourt der Elsaß-Lothring. Eisenbahnen, 17 km nordwestlich von
Straßburg, hat (1890) 5548 E.,
darunter 2185 Katholiken und 465 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 5]
Amtsgericht (Landgericht
Straßburg), Steueramt, kath.
Dekanat,
ein Konsistorium Augsburgischer Konfession,Bürgerspital, kath.
Krankenhaus,
[* 6] Gerbereien, Ziegeleien,
Wein-, Hanf- und Tabakbau.
In der Nähe die kaiserl. Obstbauschule Grafenburg und 1
bez. 7 km südlich die Bezirksirrenanstalten (Direktion in Brumath) für
Unter-und OberelsaßStephansfeld und Hördt (1888: 1527
Kranke, 127 Wärter, 42 kath. Schwestern). - Brumath, das
Brocomagus der
Römer,
[* 7] wurde 1336 vom
KaiserLudwig dem
Bayer zur Stadt erhoben, gehörte seit 1480 den
Grafen von
Hanau-Lichtenberg,
dann bis 1789 den Landgrafen von
Hessen-Darmstadt und wurde 1801 an
Frankreich abgetreten. Im
Deutsch-FranzösischenKriege besetzten
es die Badenser und begannen von hier aus die
Operationen gegen
Straßburg.
Friederike
SophieChristiane, Reiseschriftstellerin und Dichterin, geb. zu Gräfentonna im
Gothaischen,
kam früh mit ihrem
Vater, Brun Münter (s. d.), nach Kopenhagen
[* 8] und ward 1783 Gattin
des Geb. Konferenzrats
Konstantin Brun (gest. in Kopenhagen; 1788 verlor sie das
Gehör.
[* 9] Sie unternahm mit ihrem
Gatten öfter
Reisen nach dem
Süden und brachte 1801 längere Zeit in Coppet bei Necker und dessen Tochter,
Frau von
Staël, zu. Sie starb in Kopenhagen.
Ihre ersten «Gedichte» (Zür. 1795) stehen
unter dem Einflusse Matthissons; später begeisterte sie sich auch für die Sache der Griechen poetisch. Eine
Beschreibung
ihres Jugendlebens enthält ihr letztes Werk, «Wahrheit aus Morgenträumen und
Idas ästhetische
Entwicklung»
(Aarau
[* 10] 1824).Ihre zahlreichen Reiseschilderungen («Prosaische
Schriften», 4 Bde.,
Zür. 1799-1801;
«Episoden», 4 Bde., ebd. 1807 fg.;
«Briefe aus
Rom»,
[* 11]
Dresd. 1816;«Röm. Leben», 2 Bde., Lpz.
1833) sind anziehend durch Mitteilungen über ihr Zusammentreffen mit
Klopstock, Matthison, Johs. von
Müller,
Bonstetten,
Zoëga,
Fernow, Angelika
Kauffmann u. a.
Rich.
FranzPhil., philol. Kritiker, geb. zu
Straßburg, erhielt seine
Bildung bei den
Jesuiten in
Paris
[* 12] und machte als
Kriegskommissar
die Feldzüge des Siebenjährigen
Krieges mit. Nach
Straßburg zurückgekehrt, widmete er seit 1760 alle
freie Zeit dem
Studium des
Griechischen. Während der
Französischen Revolution war Brunck eins der ersten und mäßigsten Mitglieder
der Volksgesellschaft in
Straßburg. In der Schreckenszeit wurde er verhaftet, nach
Besançon
[* 13] in das Gefängnis gebracht und
erst nach Robespierres
Sturz wieder freigegeben. Er starb Seine
Arbeiten bezogen sich namentlich
auf die Kritik der griech. Dichter. Zuerst erschienen von ihm die «Analecta
veterum poetarum Graecorum» (3 Bde., Straßb.
1772-76; 4. Aufl. 1785), dann der
Anakreon (ebd. 1778
u. 1786),
und hierauf mehrere
Stücke der griech.
Tragiker in einzelnen
Zusammenstellungen; ferner die
Ausgaben des
Apollonius Rhodius (ebd. 1780),
des
Aristophanes (3 Bde., ebd.
1781-83), der
«Poetae gnomici» (ebd. 1784), des
Virgilius (ebd. 1785) und die epochemachende des
Sophokles (2 Bde., 1786; 4 Bde.,
1786-89; 3 Bde., 1788-89). Von röm.
Dichtern hat Brunck außer
Virgil auch den Plautus (1788, nach der
BipontinerAusgabe) und den
Terentius(Basel
[* 14] 1797) bearbeitet.
(spr. brün),GuillaumeMarieAnne, franz. Marschall, geb. im Depart.
Corrèze, lebte beim
Ausbruch der Revolution als
Buchdrucker und Litterat in
Paris, wurde 1793 Oberst im
Heere der Republik,
ging 1796 unter Massena mit nach
Italien,
[* 16] zeichnete sich besonders bei Rivoli aus und trat an
AugereausStelle an die
Spitze einer Division. Nachdem er 1798 die
helvetische Republik im franz. Interesse und nach franz.
Muster errichtet hatte, erhielt er den Oberbefehl in
Italien, wurde dann Obergeneral in den
Niederlanden, schlug die Engländer
bei
Bergen
[* 17] und erzwang die Kapitulation von
Alkmar Nach der
Schlacht bei Marengo
[* 18] wieder in
Italien
Obergeneral, schlug Brune die
Österreicher mehrfach und schloß mit
Bellegarde einen Waffenstillstand, dem der Friede von Lunéville
folgte; doch hatte er hierbei nicht die Zufriedenheit Napoleons gewonnen, ebensowenig war dieser zufrieden mit B.s Thätigkeit
als Gesandter bei der
Pforte 1802-4 und als
Generalgouverneur der Hansestädte und Befehlshaber in
Pommern
[* 19] 1806 und 1807. Brune war 1804 zum
Marschall von
Frankreich ernannt worden. 1814 ging Brune zu
Ludwig XVIII. und dann wieder zu Napoleon über und war dann von rücksichtsloser
Strenge gegen die Königlichen. Am wurde er in
Avignon vom
Volke ermordet, als er auf der
Reise
von
Toulon
[* 20] nach
Paris dort erkannt wurde. -
Vgl.
Vermeil de Conchard, L'assassinat du maréchal Brune (Par. 1887).
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