derselbe wird
nur für die Methode der Befestigung der
Farben auf Geweben gebraucht, wobei die gefärbten
oder bedruckten
Stoffe der Wirkung heißer Wasserdämpfe ausgesetzt oder bruiert werden.
Ignaz,Komponist, geb. zu Proßnitz in Mähren,
[* 4] wurde zu
Wien
[* 5] im
Klavierspiel von
Epstein, in der
Komposition von Rusinatscha, später von Dessoss unterrichtet. Nachdem er mehrere Konzertreisen als
Pianist
unternommen hatte, war er 1872-78 Klavierlehrer am Horakschen
Institut in
Wien und widmete sich seit 1878 ausschließlich der
Komposition. Brüll schrieb die
Opern: «Die Bettler von Samarkand» (1864),
ferner zwei Klavierkonzerte, eine
Sinfonie, zwei Orchesterserenaden, eine
Sonate für zwei
Klaviere, eine Cellosonate, ein
Trio, Lieder u. s. w. Davon ist «Das goldene
Kreuz» das verbreitetste und gilt als eine der besten deutschen
Spielopern.
(Mycetes), eine Gattung der plattnasigen amerik.
Affen,
[* 7] durch ein äußerlich als großer
Kropf hervortretendes
und mit der Luftröhre in
Verbindung stehendes Organ ausgezeichnet, das aus dem merkwürdig angeschwollenen und in eine Knochenblase
verwandelten Zungenbeine und dem nach hinten ungemein hohen, dem Zungenbeine zum Schutze dienenden Unterkieferknochen
besteht. Dieses Organ verstärkt die
Stimme in hohem
Grade. Der Schädel ist pyramidalisch, die Nasenscheidewand breit, weshalb
sich die Nasenlöcher seitlich öffnen, die Vorderhände fünfzehig, aber der Daumen nicht entgegensetzbar, die Nägel
[* 8] nicht
platt, sondern kurz und gewölbt, das
Haar
[* 9] von der Handwurzel bis zum Ellbogengelenk nach hinten gerichtet
und der
Schwanz lang, ein an der
Spitze unbehaartes Greiforgan bildend.
Ein großer Kinnbart giebt den
Tieren ein seltsames Aussehen. Die Brüllaffe sind die größten amerik.
Affen, von gedrungenem
Bau,
mit muskelreichcn Gliedern versehen und von einem traurigen, grämlichen
Naturell. Sie sind inSüdamerika
[* 10] die gemeinsten
Affen, von Guayana bis
Paraguay
[* 11] verbreitet und leben in den dichten Urwäldern meist zu 10-12
Stück zusammen
auf
Bäumen, von denen sie fast nie auf den
Boden herabsteigen. Das äußerst stark dröhnende, rauhe, klagende Geschrei einer
größeren Anzahl dieser
Affen kann wohl eine halbe
Stunde weit gehört werden.
Ihre Nahrung besteht aus
Blättern,
Knospen
[* 12] und
Früchten. Die Weibchen,
deren immer mehrere zu einem Männchen gehören, werfen
nur ein
Junges. Da das Fleisch der Brüllaffe schmackhafter als das anderer
Affen ist, so werden sie oft geschossen. Auch das Fell
wird benutzt. Der größte und gewöhnlichste Brüllaffe ist der rote Brüllaffe (Mycetes ursinus
Kuhl, s.
Tafel:
Affen der
Neuen Welt,
[* 1]
Fig. 1), auch Predigeraffe oder Alouate
(Aluata) genannt, welcher in
Südamerika weit verbreitet
ist.
Sein Körper ist 0,55 bis 0,60 m lang und ebenso lang ist der
Schwanz. Die
Farbe ändert vom glänzenden Rostrot bis ins Kastanienbraun
und selbst Schwarzbraun ab, und die
Haare
[* 13] stehen auf der Oberseite ziemlich dicht, unten aber viel dünner.
Das
Gesicht
[* 14] ist bläulich-schwärzlich, mit dünnen, zerstreuten Borstenhaaren besetzt, am
Kinn mit einem starken, zugespitzten,
bräunlichen
Barte geschmückt; auf dem Vorder- und Hinterkopfe ist das
Haar gegen den Scheitel gerichtet. Kaum weniger groß
ist der schwarze Brüllaffe oder
Caraya(Mycetes niger Kuhl) mit schwarzem Pelz und braunrotem
Gesicht.
So häufig die in ihrer
Heimat auch sind, sieht man sie doch in den Tiergärten äußerst selten, da die wenigen, welche die
Seereise überdauern, nach kurzer Zeit einzugehen pflegen. Das Exemplar kostet etwa 100 M.
(spr. brülĭoh),Franz, Kunstgelehrter, geb. zu
Düsseldorf,
[* 15] wurde 1822 Konservator an der Kupferstichsammlung
in
München
[* 16] und starb Er schrieb: «Dictionnaire des monogrammes» (2 Bde.,
Lpz. 1817-18),
ergänzt durch «Table générale des monogrammes»
(Münch. 1820: 2. Ausg., 3 Bde.,
1832-34) und «Catalogue raisonné des estampes du cabinet
de feu M. d'Aretin» (2 Bde., ebd. 1827-30).
(Brülow oder
Brylow),
Karl Pawlowitsch, russ. Historienmaler, geb. 1799 zu
Petersburg,
[* 17] studierte auf der dortigen
Akademie und ging 1823 nach
Italien,
[* 18] wo er treffliche
Kopien nach
Raffael fertigte. Seinen Ruf begründeten die großen Gemälde:
Untergang von
Pompeji
[* 19] (in der
Eremitage zu
Petersburg), Ermordung der Ines de
Castro (1834). Nach seiner Rückkehr ins Vaterland
zum Professor der Malerei an der
Akademie der Künste ernannt, malte er für die
Kathedrale zu Kasan
[* 20] einige Heiligenbilder
sowie eine Himmelfahrt Christi. Später malte er die
Belagerung von
Pskow durch den poln. König
Stefan
Batory sowie viele Porträte
[* 21] und Genrebilder. 1835 bereiste er wieder
Italien,
Griechenland
[* 22] und den
Orient und machte
Studien,
die sich im Demidowschen Reisewerke (2 Bde., Petersb.
1839-40) finden. Brüllow starb in Marciano bei
Rom.
[* 23] -
(frz., spr. brümmähr,«Nebelmonat»,
von brume, d. h. Nebel) hieß im
Kalender der ersten franz. Republik der zweite
Monat des Jahres, der in den Jahren
I, II, III,
V, VI, VII mit dem 22. Okt., in den Jahren IV, VIII bis XI, XIII, XIV mit dem 23. Okt., im XII. mit dem 24. Okt. des
¶
mehr
Gregorianischen Kalenders anfing und bez. mit dem 20., 21. und 22. Nov. endigte. Ein welthistorisch berühmter Tag ist der 18. Brumaire des
J. VIII an dem der GeneralBonaparte das Direktorium stürzte und als Erster Konsul die Regierung übernahm. (S.
Napoleon I.)