2) Thonige Bruchsteine, wie Porphyr, Grauwacken- und
Thonschiefer u. s. w.
3) Kalkige Bruchsteine, wie Marmor, Übergangskalk, Muschelkalk, Lias, Jurakalk, Kreide
[* 2] u. s. w.
Für 1 cbm Bruchsteinmauerwerk braucht man 1,25 bis 1,3 cbm geschichtete und ⅓ cbm Mörtel. Der Preis der Bruchsteine ist
verschieden je nachPachtzins des
Bruches,
Brecher- und Fuhrlohn; z. B. gelten für Kalksteine aus den
RüdersdorferBrüchen bei
Berlin
[* 3] folgende Preise: 1 cbm kostet am Orte des
Bruches je nach
Größe der
Steine 6-8 M., Wasserfracht bis
Berlin
1,70 M. pro Kubikmeter und Anfuhr bis zur Baustelle etwa 1 M. pro Kubikmeter;
1 cbm Granit kostet in
Berlin 15-18 M. Das
Mauern mit Bruchsteine ist die älteste Bauform, die sog. Kyklopischen
Mauern (s. Kyklopen)
[* 4] sind aus mächtigen Bruchsteine aufgeführt.
ein
Alkaloid von der Zusammensetzung C23H26N2O4, ist ein ständiger Begleiter
des
Strychnins und kommt besonders in den
Früchten der Strychnosarten vor. Aus denselben wird es durch Auskochen mit oxalsäurehaltigem
Wasser ausgezogen. Das krystallisierte Brucin enthält 4
MoleküleKrystallwasser, ist schwer löslich in Wasser, leichter löslich
in
Alkohol, unlöslich in
Äther, in Salpetersäure mit schön roter
Farbe löslich (Unterscheidungsmerkmal vom
Strychnin). Es wirkt, wie das
Strychnin, schon in sehr kleinen Dosen giftig, doch nicht so energisch wie jenes. Brucin verbindet
sich mit fast allen Säuren zu krystallisierbaren
Salzen. Das Brucin ist wahrscheinlich ein
Abkömmling des
Chinolins.
oder
Talkhydrat, ein in rhomboedrischen tafelartigen
Krystallen, gewöhnlich in schaligen und stengeligenAggregaten
ausgebildetes Mineral, sehr vollkommen nach dem perlmutterglänzenden basischen
Pinakoid spaltbar, in dünnen Blättchen biegsam,
und von der Härte 2, dabei farblos, graulich- und grünlichweiß; chemisch besteht es aus Magnesiumhydroxyd, H2MgO2,
mit 69 Proz.
Magnesia und 21 Proz. Wasser, doch zeigt sich infolge von beginnender Umwandlung oft auch
ein Gehalt an
Magnesiumcarbonat. In Säuren ist es leicht und vollkommen löslich; es findet sich unter
anderm zu Hoboken in Neujersey, Lancaster und
Texas in
Pennsylvanien, auch bei Predazzo in Südtirol.
1)
Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, hat (1890) 22 726 (11 185 männl., 11 541 weibl.)
E., 57 Gemeinden mit 150 Ortschaften. - 2) in Oberbayern, auch Fürstenfeldbruck, Flecken und
Hauptort des
Bezirksamts Bruck, links an der
Amper, 23 km westlich von
München,
[* 8] an der Linie
Kempten-München der Bayr. Staatsbahnen,
[* 9] hat (1890) 3222 (1661 männl., 1561 weibl.) E., darunter 163
Evangelische, in Garnison (321 Mann) ein
Bataillon abwechselnd
des 1. und 2. Infanterieregiments, Post,
Telegraph,
[* 10]
Bezirksamt,
Amtsgericht (Landgericht
München), Forstmeisterei,
Aufschlageinnehmerei, Garnisonlazarett, Remontedepot und Viehmärkte. Bruck ist Geburtsort der Erzgießer
Stiglmayer und Ferd.
von
Miller sowie des Redemptoristenpaters
AntonMiller. Zu Bruck gehört die ehemalige Cistercienserabtei Fürstenfeld, 1266 von
HerzogLudwig dem
Strengen zur
Sühne für die Hinrichtung seiner Gemahlin Maria von
Brabant gestiftet, 1803
säkularisiert,
jetzt
Kaserne; die schöne Klosterkirche wurde 1718-41 unter Leitung des
ArchitektenGiovanniAntonio Viscardi, des Verschönerers
von
Nymphenburg, erbaut.
1) Bezirkshauptmannschaft in Niederösterreich, hat 650,12 qkm, (1890) 62 629 (31 245 männl., 31 384 weibl.)
E., 6343 Häuser und 14 029 Wohnparteien in 61 Gemeinden mit 64 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke
Bruck, Hainburg und
Schwechat. 1880 hatte sie mit den inzwischen der Gemeinde
Wien
[* 11] einverleibten
Teilen 80 524 (40 277 männl., 40 247 weibl.)
E., darunter 574
Evangelische, 78 938 Katholiken und 709 Israeliten. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft
Bruck, liegt an den südl. Abhängen der zwischen Donau und Leitha gelagerten
Höhen, angesichts des jenseit der letztern aufsteigenden
Leithagebirges (157 m hoch), etwa 32 km im
SW. von
Preßburg
[* 12] und 40 km im SO. von
Wien, an den Linien
Wien-Bruck (42 km), Bruck-Hainburg
(20 km) der Österr.-Ungar.
Staatsbahn und
Budapest-Bruck (220 km) der
Ungar. Staatsbahnen, hat (1890) mit dem Schloßbezirk 4570 E., in Garnison (354 Mann)
das 21. niederösterr. Feldjägerbataillon, Post,
Telegraph,
Bezirksgericht (231 qkm, 18 Gemeinden und Ortschaften, 18 212 E.),
Platzkommando, Armeeschießschule, 2
Kirchen, ein schönes, der gräfl. Harrachschen Familie gehöriges Schloß mit Resten
röm. Bauwerke, einem vortrefflichen botan.
Garten,
[* 13] einer botan.
Bibliothek und sehenswerten Parkanlagen und ein ehemaliges Augustinerkloster (Wohnung des
Kaisers während
der
Truppenübungen). Die alte Stadtmauer samt
Zwinger besteht noch. Bei Bruck werden jährlich die Garnisonen Niederösterreichs
zu großen militär.
Übungen in einem großen, mit
Baracken ausgestatteten
Übungslager zusammengezogen. -
Daß der
Ort schon den
Römern bekannt und von ihnen besetzt war, ist unzweifelhaft. Die
Straße vonCarnuntum (s. d.) nach Mutenum führte
durch Bruck. -
1) Bezirkshauptmannschaft in
Steiermark,
[* 14] hat 2155,71 qkm, (1890) 65 877 (34 127 männl., 31 750 weibl.) E.,
darunter 668
Evangelische und 104 Israeliten, 7543 Häuser und 12 871 Wohnparteien in 38 Gemeinden mit 193 Ortschaften und
umfaßt die Gerichtsbezirke
Aflenz, Bruck, Kindberg, Mariazell und
Mürzzuschlag. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft
Bruck, 42 km nordwestlich von
Graz,
[* 15] in 465 m Höhe, am Einfluß der Mürz in die Mur und an den Linien
Wien-Graz
und Bruck-Leoben (17 km) der Österr.
Südbahn, hat (1890) 3802, als Gemeinde 5905 E., in Garnison (257 Mann) das 4.
Bataillon des 27. steirischen Infanterieregiments
«Leopold II., König der Belgier», Post,
Telegraph,
Bezirksgericht (537 qkm, 13 Gemeinden, 76 Ortschaften, 20 512 E.), einen
großen Hauptplatz mit schönem schmiedeeisernem
Brunnen
[* 16] (17. Jahrh.), got.
Pfarrkirche (15. Jahrh.) mit dem Grabmal
Herzog
Ernsts des
Eisernen (gest. 1424), Rathaus, altes Schloß (Herzogshof, 14. Jahrh.)
mit roman. Säulenhallen und
Loggia,
Theater,
[* 17]
Krankenhaus,
[* 18] Bürgerspital, Fachschule für Holzindustrie,
Sparkasse; Eisenwerke,
sowie Fabrikation von Eisenwaren und Papier; Kunstmühle. Außerhalb der Stadt die Ruinen der alten Herzogsburg
Landskron (1792 abgebrannt). Nördlich von Bruck endigt das malerische
Tragößthal.