er zur
Befreiung der bei Pirna
[* 2] eingeschlossenen
Sachsen
[* 3] bis gegen
Schandau vor, konnte jedoch die Kapitulation nicht verhindern.
Er riet,
Friedrich II. in
Sachsen anzugreifen; aber weder hier noch später, als er dem Entschlusse des
HerzogsKarl von Lothringen,
ein festes Lager
[* 4] bei
Prag
[* 5] zu beziehen, widersprach, ward seinRat befolgt. So kam es zu der für
die
Österreicher unglücklichen
Schlacht bei
Prag. Browne traf gegen die von den
Preußen
[* 6] versuchte Überflügelung die besten
Anordnungen
und schlug deren ersten
Angriff unter Schwerin
[* 7] mit großer Tapferkeit zurück. Bei dieser Gelegenheit zerschmetterte eine
Geschützkugel sein linkes
Bein, und Browne wurde nach dem von den
Preußen eingeschlossenen
Prag geschafft,
wo er starb. Ihm zu Ehren erhielt 1888 das österr. Infanterieregiment Nr. 36 seinen
Namen. -
eine Art von philos.
Glaubensbekenntnis, das sich durch Kühnheit und Neuheit der
Gedanken auszeichnet, aber den Vorwurf des
Atheismus zuzog.
AllgemeinereVerbreitung erlangte «Pseudodoxia epidemica,
or treatise on vulgar errors» (Lond. 1646; neue Aufl. 1852; deutsch,
Frankf. 1680),
wo er den im
Volke und unter den Gebildeten gangbaren
Aberglauben an
Beispielen widerlegt. Die Auffindung einiger
alten Graburnen in
Walsingham gab zu «Hydriotaphia, or urn burial»
(Lond. 1658; 4. Aufl. 1736)
Anlaß. Sonst hat man von ihm «Miscellany tracts» (Lond.
1684),
«Posthumous works» (ebd. 1712) und eine Sammlung von
Aphorismen,
«Christian morals» (Cambr. 1716; neue Ausg., Lond.
1863). Eine Folioausgabe seiner sämtlichen Werke erschien 1686 (deutsch von
Chr. Peganius, Frankf. und Lpz. 1780), eine
neuere Gesamtausgabe von Wilkin
(London, in 3 Bdn.) 1851 fg. - B.s Leben beschrieb Sam.
Johnson.
(spr. braun),William, engl. Dichter, geb. 1590 zu
Tavistock in
Devonshire, studierte in Oxford und
London die
Rechte, pflegte aber besonders die schöne Litteratur, ward Erzieher
des Earl of
Caernarvon, lebte dann im Hause des Lord Pembroke hochgeehrt. Er starb 1645 zu Ottery St.
Mary. Er schrieb «The shepherd's pipe» (Lond. 1614
u. 1620),
«Britannia's pastorals» (2
Tle., ebd. 1613-16) u. a. Browne, der älteste
bedeutende Bukoliker Englands, ist, obwohl an Marino herangebildet, meist naturwahr und empfindungsvoll. Seine «Works»
gab
Thompson heraus (3 Bde., Lond.
1772). -
Vgl.
Sommer, Erster Versuch über die engl. Hirtendichtung (Marb.
i. H. 1888).
(spr. braunis), nach dem schott. Volksglauben wohlwollende
Hausgeister, die, wie die deutschen Heinzelmännchen (s. d.), nachts, wenn die
Hausbewohner schlafen gegangen sind, die Hausarbeit verrichten. Es ist zwar auch von riesigen Brownies die Rede; meist
aber sind
sie zwerghaft, haben kurze braune Locken und tragen braunen, bis ans Knie reichenden Mantel
nebst brauner
Kapuze.
Große Freunde von
Milch und
Honig, verschwinden sie, wenn ihnen andere Nahrung dargeboten wird. Sie bewohnen
mehrere Geschlechter hindurch einzelne Häuser und nehmen freundlichen Anteil am Geschick der Familienglieder.
(spr. braun-),Rob., engl. Dichter, geb. 1812 in
London (Camberwell), besuchte das
University College zu
London und trat 1833 mit einer anonymen Erzählung
in Versen «Pauline, a fragment of confession» (Neudruck 1886) auf, der
sich das
Drama «Paracelsus» (1835) anschloß, das die «Rettung»
dieses als
Charlatan verschrienen Naturphilosophen versucht. 1837 gab er das histor.
Trauerspiel«Strafford» heraus, das mit
kräftigen Zügen Leben und Charakter des unglücklichen Ministers schildert, sich aber auf der
Bühne
nicht behauptete, ebensowenig wie «A blot in the scutcheon» (1843); doch
brachte die Browning
Society (s. unten) beide
Dramen mit Erfolg zur Aufführung. 1840 erschien «Sordello» (1886 durch
AnnieWall in Prosa aufgelöst, 1889 durch Jeanie Morison «Sordello, an outline
analysis of
Mr. B.'s poem» erläutert).
Der 1846 u. d. T.
«Bells and pomegranates» veröffentlichten Sammlung dramat. und lyrischer Versuche,
in denen sich ein größeres Streben nach Realität kundgiebt, folgten «Christmas-eve
and Easterday» (1850),
ein religiös-philos. Gedicht, reich an kühnen
Gedanken und poet. Bildern, obwohl nicht frei von der
alle Schöpfungen durchziehenden Neigung zum Seltsamen, und «Men
and women» (2 Bde., 1855),
poet. Charakterbilder, die ein Aufenthalt in
Italien
[* 12] veranlaßte, den er erst nach dem
Tode seiner
Frau (1861) aufgab. Einem neuen
Band
[* 13] Gedichte, «Dramatis personae» (1864),
folgten: das erzählende Gedicht «The ring and
the book» (4 Bde., Lond. 1868; 2. Aufl.
1872),
sein Hauptwerk, worin Browning sehr eigenartig, aber barock den Hergang eines verwickelten ital.
Kriminalprozesses schildert;
«Prince Hohenstiel-Schwingau, Saviour of
Society» (ebd. 1871),
eine satirisch-humoristische
Paraphrase
der Laufbahn Napoleons III.;
die antike Erzählung «Balaustion's adventure, including a transcript from Euripides»
(ebd. 1871);
die in dem modernen
Frankreich spielenden phantastischen Erzählungen «Fifine
at the fair»
(ebd. 1872),
«Red cotton nightcap country, or
Turf and
Towers» (ebd. 1873) und «Dramatic idyls» (2 Bde.,
ebd. 1879-80),
«Ferishtah's fancies» (1884),
«Jocoseria» (1885),
«Parleyings with certain people of importance in their day»
(1887),
«Asolando» (1889).
Außerdem übersetzte er den «Herakles
[* 14] mainomenos» des Euripides und den
«Agamemnon» des
Äschylus. Er starb zu
Venedig
[* 15] und ruht seit 31. Dez. in der Westminsterabtei. 1881 war
auf
Furnivalls Anregung zu
London (16 andere zu Oxford,
Cambridge, Dublin
[* 16] u. s. w.) eine «Browning
Society» gegründet worden, die außer für Aufführung der
Dramen besonders für
Verbreitung und Erklärung der Werke des Dichters
sorgt. Seit
Milton hat kein engl. Dichter soviel Sprachgewandtheit und so fein ästhetischen
Sinn mit tief
philos.
Bildung verbunden wie Browning. Einen durchaus neuen, seinen Landsleuten wenig angenehmen
Boden betrat er in seinen theistisch-religiösen
Anschauungen. Daher genießt er trotz des höchsten Ansehens keine wirkliche Volkstümlichkeit. Gesammelt erschienen
B.s
Dichtungen¶
mehr
1849 (2 Bde.), 1863 (3), 1868 (6), 1888-89 (16); «Selections
from B.'s works» 1862, 1865, 1872-80 u. ö. -
With some words on B.s early and late work (1884)-Mrs. Orr, A handbook
to the works of R. Browning (1886); Corson, Introduction to the study of R. B.'s poetry (Boston
[* 18] 1886);
Fotheringham,
Studies in the poetry of R. Browning (1887); Sharp, Life of R. Browning (1890); E. W. Gosse, R. Browning,. Personalia (Lond. 1890);
Jacobs, Essays
and reviews (ebd. 1891), Nr. 3; Orr, Life and letters of R. Browning (ebd. 1891);
H. Jones, as a philosophical and religious teacher (1891);
E. Berdoe, The Browning Cyclopædia. A Guide
to the Study of the Work of R. Browning (Lond. 1891).
Seine Gattin, Elizabeth Barrett-Browning, geb. zu Carlton Hall
[* 19] (Durham), erwarb gleichfalls einen rühmlichen Namen
in der Litteratur. 1833 gab sie eine Übersetzung von Äschylus' «Der gefesselte Prometheus» heraus, die
sie später umarbeitete. Originelles Gepräge tragen die Dichtungen «Romaunt of Margaret» (1836),
«The Seraphim and other
poems (1839) und »Romuant of the Page“ (1839). 1844 erschienen «Poems», das bezeichnende Gedicht «The cry of the children»
enthaltend, 1850 eine neue Sammlung «Poems» und die formvollendeten «Portuguese sonnets».
Als sie 1846 Robert Browning geheiratet hatte, ließ sie sich in Italien nieder, dessen nationale Bestrebungen ihr die wärmste
Teilnahme einflößten, wie «CasaGuidi windows» (1851) und «Poems before Congress» (1860) kundgaben. Ihr Hauptwerk ist «Aurora
Leigh» (1857 und öfter),
ein philos.-erzählendes Gedicht, das die Leiden einer edeln weiblichen Natur
im Kampfe mit den gesellschaftlichen Formen schildert. Sie starb zu Florenz.
[* 20] Aus dem Nachlaß erschienen 1862 «Last
poems», 1863 «Greek Christian poets and the English poets» (Aufsätze aus dem «Athenaeum» von 1842). Ihre «Poetical works» (8.
Aufl., 5 Bde., Lond.
1870) erschienen in zahlreichen Ausgaben; ihre Briefe an R. H. Horne gab Mayer heraus (1876). -