unterseits filzigen
Blättern. Aus der Rinde der jungen Zweige werden, besonders in
China
[* 2] und
Japan, feine Bastfasern gewonnen
zur Herstellung von Papier und Geweben. Im südl.
Deutschland
[* 3] sowie in vielen Gegenden Südeuropas wird dieser
Baum in Gärten
oder auch als Chausseebaum kultiviert.
(spr. brauer),Adriaen, auch
Brauwer geschrieben, niederländ.
Maler, geb. 1605 oder 1606 zu
Oudenaarde, wurde
Schüler des
FransHals in
Haarlem
[* 4] und starb Jan. 1638 in
Antwerpen.
[* 5]
Alle Gemälde B.s, die sich durch die Kraft
[* 6] und
Harmonie derFarben auszeichnen, stellen zumeist in packendem
Humor Raufereien, Scenen in der Baderstube und musizierende
Bauern dar. hat auch einige geschätzte
Blätter radiert. - Eine genaue Sichtung der Anekdoten über sein
bewegtes Leben hat W. Schmidt in der
Schrift «Das Leben des Malers
Adrian Brouwer» (Lpz. 1873), dann
Bode
(Wien
[* 7] 1884) geliefert.
(spr. brauers-),Stadt in der niederländ.
Provinz Seeland, auf der
InselSchouwen, an dem meerbusenartigen Flußarm der Grevelingen, nicht unbedeutend
als Hafenplatz, hat 1453 E., lebhafte Fischerei,
[* 8] Post und ist Sitz eines deutschen Kosularagenten. Es ist der Geburtsort
des bekannten holländ. Dichters
JakobCats, dessen
Standbild seit 1829 den Marktplatz schmückt. - 1426 wurde vor Brouwershaven die Flotte
der Jacobäa von
Bayern
[* 9] und ihre engl. Hilfsmacht von
Herzog Philipp von
Burgundgeschlagen.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Solanaceen (s. d.).
Ihre wenigen
Arten, einjährige Kräuter und
Sträucher
des tropischen
Amerika,
[* 10] haben abwechselnd gestellte, ganze und ganzrandige
Blätter und in unregelmäßige, aus den obern Blattwinkeln
entspringende
Trugdolden gruppierte
Blüten mit fünfzähnigem oder fünfteiligem
Kelch und großer, präsentiertellerförmiger
Blumenkrone, deren unregelmäßig fünflappiger Saum schief auf der kurzen
Röhre sitzt. Die Browallien sind schöne Topfzierpflanzen;
die einjährigen werden im Zimmer, die strauchigen im Warmhause gezogen. Die beliebtesten
Arten sind Browallia elongataHumb.
Kth.
aus
Brasilien,
[* 11] mit blauen oder violetten
Blumen, und Browallia grandifloraGrah. aus
Peru
[* 12] mit weißen oder blaßblauen
Blumen.
(spr. braun),FordMadox, engl.
Maler, geb. zu
Calais,
[* 13] bildete sich seit 1835 auf der
Akademie zu
Brügge,
später in Gent
[* 14] und
Antwerpen aus. Dort malte er auch 1841 sein erstes größeres
Bild: Die
Beichte des Ungläubigen. Er ging
hierauf nach
Italien
[* 15] und
Paris,
[* 16] ließ sich 1846 in
London
[* 17] nieder, wo er mit tief durchdachten und selbständig
empfundenen Werken der akademischen Schule entgegentrat. Namentlich sein
Bild:
Arbeit (1852-65: Museum zu Manchester),
[* 18] in dem
er bei strengster Naturbeobachtung und rücksichtsloser
Treue zuerst wagte, engl.
Arbeiter zum Gegenstand einer ernsten
Darstellung
zu machen, stellte seinen Standpunkt fest und führte ihn den Präraffaeliten (s. d.)
zu. Seitdem schuf er dramatisch leidenschaftliche Werke in einer aller
Konvention widerstrebenden
Farbe,
Bilder meist histor.
oder dem
Shakespeare entlehnten
Inhalts, wie: Romeo und Julia, Der Sohn der
Witwe, König Lear (1849),
Chaucer am
Hofe Eduards
III. (1851). Er starb zu
London.
Staatsmann und Journalist, geb. 1805 zu Edinburgh, leitete die in
Toronto
(Canada)
erscheinende kirchliche Zeitschrift «The
Banner», gründete den «Globe» und
trat seit 1851 als Parlamentsmitglied
eifrig für
CanadasFreiheit und die
Vereinigung der canad.
(spr. braun),GeorgeLoring, amerik. Landschaftsmaler, geb. zu
Boston,
[* 19] erhielt seinen
ersten Kunstunterricht im
Atelier W.
Allstons, bei dem er die Vorliebe für glühende
Farben und atmosphärische Effekte faßte,
die seine spätern
Bilder, oft bis zum Übermaß, zeigen. Er studierte in
Italien und in
Paris unter Isabey, kopierte 3 Jahre
im Louvre Landschaftsbilder, besonders von Claude Lorrain, ging 1840 nach
Italien, wo er nun 20 Jahre
weilte. Die 1846 in Neuyork
[* 20] ausgestellte
«AnsichtVenedigs bei Mondlicht» begründete in
Amerika seinen Ruf als Künstler.
Nach
Boston 1860 zurückgekehrt, erzielte er einen durchschlagenden Erfolg mit seinen ital.
Landschaften; weniger Eindruck machten die Gemälde: Die
Bai von Neuyork und Die
Krone von Neuengland
(d.
i. die höchsten
Spitzen der weißen
Berge, angekauft vom Prinzen von Wales). Später malte er große Landschaftsbilder: Der
letzte Sonnenstrahl in der
Campagna,
Ansicht des
Vesuvs von Castellamare aus, Der
Vesuv
[* 21] vom
Meere aus gesehen (Mondscheinbeleuchtung),
Der Niagarafall bei Mondschein (1878). Er starb in Malden bei
Boston.
(spr. braun),HenryKirke, amerik. Bildhauer, geb. zu
Leyden (Massachussetts), studierte daselbst und 1842-46 in
Italien. Er starb zu Newburg (Neuyork). Brown führte als
der erste (1847) in
Amerika Bronzegüsse aus. Berühmt sind seine
Büsten W. C.
Bryants, seine
Statue von
de Witt Clinton (1850) auf dem Greenwood Cemetery
(die erste in
Amerika gegossene Bronzestatue), seine Reiterstatue von
Washington
[* 22] (auf
UnionSquare, Neuyork, 1855), die
Statuen von Lincoln (1866; Prospect
Park,
Brooklyn),
General Nath. Greene (1867; in
Washington),
und sein bestes Werk, die Reiterstatue des
Generals Scott.
(spr. braun),John, engl.
Mediziner, geb. 1735 zu Buncle in der schott.
GrafschaftBerwick, kam erst zu einemWeber
in die
Lehre,
[* 23] besuchte dann die Lateinschule zu
Dunse und ging, um
Theologie zu studieren, nach Edinburgh, wandte sich aber
hier bald dem
Studium derMedizin zu. Nach vollendeten
Studien hielt er Vorlesungen in Edinburgh und gab
die «Elementa medicinae» (Edinb. 1780) heraus.
Wegen der in der
Schrift aufgestellten neuen
Theorie der Heilkunde zerfiel Brown mit allen Lehrern der
Medizin in Edinburgh.
Durch ungeregeltes Leben und durch den Genuß von
Opium untergrub Brown bald seine Gesundheit gänzlich;
Schulden brachten ihn ins Gefängnis, wodurch jedoch seine Vorträge nicht unterbrochen wurden. Auch nachdem er sich 1786 nach
London gewendet hatte, setzte er sein regelloses Leben fort. Er starb in
London. Der üble Ruf, in welchem in seinem
Vaterlande stand, seine Feindschaft mit Cullen,Monro, Duncan u. a., die Verworrenheit seines
Stils sowie
das schwerfällige Latein seiner ersten
Schrift erschwerten seinem
System, dem
Brownianismus (s.
Erregungstheorie), den Eingang,
wenigstens bei den gebildeten
Ärzten Englands. Mehr
Verbreitung gewann dasselbe außerhalb Englands, namentlich in
Italien.
In
Deutschland ward es zuerst durch Weikard (Frankf. 1798) näher bekannt und durch
Markus und Röschlaub
weiter ausgebildet. Auch hier erregte es den heftigsten Kampf. B.s Sohn, William Cullen Brown, gab des
Vaters Werke und
Biographie
heraus
¶
(spr. braun), John, Vorkämpfer für die Befreiung der Neger in den Vereinigten Staaten
[* 25] von Amerika, geb. in
Torrington im Staate Connecticut, aus alter puritanischer Familie, war erst Gerber, dann Wollhändler zu Hudson in Ohio, zog 1846 nach
Springfield in Massachusetts, wo er Bankrott machte. Darauf ließ er sich 1849 als Farmer in North-Elba im Staat Neuyork nieder.
Schon in früher Jugend hatte Brown den bittersten Haß gegen die Sklaverei gefaßt, und im Laufe der Jahre bildete sich in ihm
die Überzeugung aus, daß er berufen sei, der Befreier der Sklaven in den Vereinigten Staaten zu werden. 1855 wanderte
er nach Kansas aus, wo damals die Frage, ob das Territorium ein freier oder ein Sklavenstaat werden solle, brennend war. Brown organisierte
Freischaren, befreite Sklaven, bewährte sich überall als kühner Bandenführer und unversöhnlicher Feind der Sklavenhalter,
von denen einige aus ihren eigenen Häusern von Brown herausgezogen und getötet wurden.
Nach dem Osten zurückgekehrt, beschloß er im Herbst 1859 den Krieg nach Virginien in das Hauptland der Sklaverei zu tragen;
mit einer kleinen Schar ergebener Anhänger stürmte er 17. Okt. das Arsenal von Harpers-Ferry. Doch nach verzweifelter Gegenwehr
wurde Brown mit noch mehrern Gefährten schwer verwundet gefangen genommen, des Hochverrats für schuldig erklärt
und gehängt. Anderthalb Jahre später brach die große südl. Rebellion aus, in welcher
der Name B.s der Schlachtruf der nördl. Truppen wurde, und der Gesang«John Brown’s body lies mouldering onthegrave» die weiteste Verbreitung fand. –
Vgl. F. Brown Sanborn, Life and lettersof J. Brown (Boston 1888);
(spr. braun), Rob., Stifter der Sekte der Brownisten, geb. 1549 zu Northampton, studierte Theologie zu Cambridge
und trat als Prediger in Norwich
[* 26] mit heftigen Angriffen gegen die anglikan. Kirche hervor. Mit dem frühern
Dorfschullehrer Richard Harrison begab sich Brown nach den Niederlanden und begründete zu Middelburg nach seinen Grundsätzen
eine Gemeinde. Nach England zurückgekehrt, wurde er wegen wiederholter Angriffe gegen die engl. Hochkirche 1590 vom Bischof
von Peterborough exkommuniziert, unterwarf sich und erhielt eine Pfarre in Northamptonshire; doch kam
er auch damit noch nicht zur Ruhe und starb (zum zweiunddreißigstenmal eingekerkert) 1630 im Gefängnis zu Northampton. Brown forderte
volle Selbständigkeit der Einzelgemeinde als Gemeinde der Heiligen und unbedingte Trennung vom Staat.
Jede Gemeinde ist eine für sich bestehende Gesellschaft oder Kongregation (daher die Brownisten auch Kongregationalisten
heißen), deren Mitglieder an Recht und Gewalt gleich sind. Ein besonderer Priesterstand, feststehende Formeln für Gebete,
Sakramentsfeier, Trauungu. dgl. sind unstatthaft; die Brüder wählen aus ihrer Mitte diejenigen, die das Lehr- und Predigtamt
führen, die Sakramente verwalten und kirchliche Handlungen verrichten. Die Anhänger B.s vermehrten sich
besonders unter ihrem zweiten Oberhaupt, dem 1592 wegen seiner Angriffe auf die Hochkirche gehängten Rechtsgelehrten Henry
Barrowe (daher Barrowisten genannt), von Jahr zu Jahr; als man in England gegen sie einschritt, wandten sie sich nach
den Niederlanden und gründeten in Amsterdam,
[* 27] Middelburg und Leiden
[* 28] Gemeinden.
Durch John Robinson (gest.
1625) zu der Partei der Independenten (s. d.) umgestaltet, kehrten sie zum Teil nach England zurück und nahmen hier an den
Kämpfen des 17. Jahrh. teil.
(spr. braun), Robert, engl. Botaniker, geb. zu Montrose in Schottland, studierte in Aberdeen
[* 29] und Edinburgh
und nahm 1801 teil an der Expedition, welche unter Befehl des KapitänsFlinders zur Erforschung eines Teils
der Küsten von Australien
[* 30] abgeschickt wurde. Erst 1805 kehrte er mit einer Sammlung von 4000 Arten austral. Pflanzen nach England
zurück und wurde vonBanks zum Bibliothekar seiner umfangreichen Bibliothek ernannt, die er nebst den großen Sammlungen dieses
Forschers nach dem TodevonBanks erbte. Er war sodann Kustos am Britischen Museum in London und starb daselbst Brown war
einer der größten Pflanzenkenner, er förderte die natürliche Gruppierung der einzelnen Pflanzenfamilie bedeutend; auch
hat er Hervorragendes auf dem Gebiete der Morphologie geleistet.
Von seinen Werken sind zu erwähnen: «Prodomus floraeNovaeHollandiae et insulaeVanDiemen» (Lond. 1810),
«Supplementum primum prodomi floraeNovaeHollandiae» (ebd. 1830);
außerdem zahlreiche kleinere Abhandlungen systematischen
und morpholog.
Inhalts, welche nach seinem Tode u. d. T. «The miscellaneous botanicalworks of RobertBrown» (3 Bde., ebd. 1866–68)
gesammelt veröffentlicht wurden. Die ältern Abhandlungen waren bereits früher als «Vermischte botan.
Schriften» von Nees von Esenbeck und andern deutschen Botanikern ins Deutsche
[* 31] übersetzt und in 5 Bänden (Nürnb. 1825–34)
herausgegeben worden.
(spr. braun),Thomas, schott. Philosoph und Dichter, geb. zu Kirkmabreck in der Grafschaft Kirkcudbright,
studierte seit 1792 zu Edinburgh die Rechte, wandte sich aber seit 1793 psychol. Studien zu, studierte
auch Medizin und praktizierte seit 1806 als Arzt. 1810 ward er als Stewarts Nachfolger Professor der Moralphilosophie an der
Edinburgber Universität und starb zu London. Seine fachwissenschaftlichen Hauptwerke sind: «Observations on theZoonomia ofErasmusDarwin» (Edinb. 1798) und «Inquiryinto the relation of cause and effect» (4. Ausg. 1835),
die Humes empirische Philosophie mit den Lehren
[* 32] der Kirche zu vereinigen
sucht. Weit verbreitet wurden die populären «Lectures on the philosophy of thehuman mind» (4 Bde., mit Biographie von Welsh, Edinb. 1820; 21. Aufl., 8 Bde.,
1870),
aus denen «The physiology of human minds», I (ebd. 1820; 4 Bde.,
1851) ein Auszug ist. B.s «lectures of ethics» gab Chalmers 1856 heraus. B.s
nicht eben gedankentiefe Dichtungen sind trotz der Glätte und Kunst der Form heute wenig bekannt. Es sind: «Poems» (2 Bde.,
Edinb. 1804),
«Theparadise of coquettes» (1814),
«The wanderer in Norway, with other poems» (Lond.
1816),
«The war fiend, and other poems» (ebd. 1816),
«The bower of spring, with other poems» (1817),
«Agnes» (Edinb. 1818).
«The poetical works of T.Brown» erschienen (4 Bde.,
ebd.) 1817. –
Vgl. D. Welsh, Account of thelife and writings of T.Brown (Edinb.
1825);
Réthoré, Critique de la philosophie de T.Brown (1863).
bei naturwissenschaftlichen Bezeichnungen Abkürzung für Patrik Browne (spr. braun), geb. 1720 zu Woodstock
in Irland, gest. 1790 zu Rushbrook, bereiste mehrmals Westindien
[* 33] und schrieb:
¶