Henry Lord Brougham, written by himself» (3 Bde.,
Edinb. 1871). Auch von dem ihm zugeschriebenen
Roman«Albert Lunel» erschien nach seinem
Tode eine neue
Ausgabe (3 Bde., Lond.
1872). -
Vgl.
Campbell, Lives of Lord Lyndhurst and Lord Brougham (Lond. 1869).
(spr. braut'n),JohnCam Hobhouse, Lord, brit. Staatsmann, geb. in
London
[* 2] als Sohn eines reichen
Brauers. Er studierte gleichzeitig mit Lord
Byron in
Cambridge, bereiste mit diesem 1809 den
Orient
und gab einen Reisebericht in «Journey through
Albania and other provinces of the Turkish
Empire» (Lond. 1812; neue Aufl., 2 Bde.,
ebd. 1855). Ihm ist der vierte
Gesang von
Byrons«Childe Herold» gewidmet. In seinen «Letters written by
an Englishman during the last reign of Napoleon» (Lond. 1815) erregte er durch seine starke
Parteinahme für den
Kaiser großen Anstoß, und 1819 brachte ihn sein litterar.
Freimut zeitweise ins Gefängnis. Seit 1820 saß er auf Seite der Radikalen im
Unterhause, beteiligte
sich an der Gründung der «Westminster Review», näherte sich dann den
Gemäßigten und wurde im Ministerium Grey 1831
Staatssekretär für das Kriegswesen, 1833 erster Sekretär
[* 3] für
Irland, unter
Melbourne
[* 4] 1835 Oberkommissar der
Domänen und 1839 Präsident des
OstindischenAmtes. Diese
Stellung verlor er bei dem
Sturz des
Kabinetts 1841, erhielt sie aber 1846 unter
Russell wieder. Nachdem er 1851 zum
Baron Broughton de Gyfford erhoben war, nahm
er 1852 seine Entlassung und starb Mit ihm erlosch die Peerswürde.
(spr. braut'n),Rhoda, engl. Erzählerin, geb. zu
Segrwyd
Hall
[* 5] in Nordwales, lebt in Oxford.
[* 6]
Ihre Novellen und
Romane «Cometh
up as a flower» (anonym, 1867;
deutsch von Dohmke als «Wie eine
Blume erblüht», Lpz. 1877),
«Red
as a rose is she» (anonym, 1867; deutsch von Dohmke als
«Esther», Lpz. 1875) sind mit zu den besten zu zählen; ferner schrieb sie
«Goodbye, Sweetheart» (3 Bde.,
1872),
bei botan. Bezeichnungen
Abkürzung für
Pierre Marie
AugusteBroussonet (spr. brußonneh), geb. 1761 zu Montpellier,
[* 9] gest. 1807 daselbst als Professor der
Botanik.
Nach ihm ist die Pflanzengattung
Broussonetia benannt.
(spr.
brußäh),FrançoisJos. Victor, franz.
Mediziner, geb. zu St. Malo, trat frühzeitig als Schiffswundarzt
in die franz. Marine und vollendete dann seine mediz.
Studien in
Paris,
[* 10] wo er auch bis 1805 praktizierte. Hierauf ging er als
Militärarzt mit nach
Holland,
Deutschland,
[* 11]
Italien
[* 12] und
Spanien,
[* 13] wurde 1814 zweiter
Arzt am Militärhospital
Val-de-Grâce und 1820 erster
Professor an demselben, 1830 Professor der allgemeinen Pathologie und
Therapie an der mediz.
Fakultät, 1832 Mitglied der
Akademie der Wissenschaften. Er starb auf seinem Landsitze zu Vitry. Seine «Histoire
des phlegmasies ou inflammations chroniques» (2 Bde.,
Par. 1808; 4. Aufl., 3 Bde.,
1826) und das
«Examen des doctrines médicales généralement adoptées» (ebd. 1816; 4. Aufl., 4 Bde.,
1829-34) sind die Hauptschriften, worin er sein
System, den
Broussaismus, niedergelegt hat. Das Leben erhält sich hiernach
nur durch Erregung. Diese kann bald zu stark (Surexcitation), bald zu schwach
(Adynamie) sein, doch ist jene bei weitem häufiger
als diese.
Diese Zustände offenbaren sich ursprünglich immer nur in einem bestimmten Organe des Körpers, von
dem aus die übrigen Organe und
Systeme durch
Sympathien mit affiziert werden können.
AllgemeineKrankheiten ohne primäre Organenleiden
(die sog. essentiellen
Fieber,
Dyskrasien u. s. w.) sind Undinge. Am häufigsten unter allen Organen sind der
Magen
[* 14] und
Darmkanal
der Reizung ausgesetzt, und daher die Magendarmentzündung
(Gastro-enteritis) die
Basis der Pathologie.
Dieser
Lehre
[* 15] von der Magendarmentzündung folgend, bekämpfte Broussais die
Fieber und andere
Krankheiten hauptsächlich durch örtliche
Blutentziehungen, namentlich durch zahlreiche
Blutegel
[* 16] auf den
Unterleib. Beides, sowohl die
Theorie wie die Praxis Broussais', fand
besonders in
Frankreich viel
Anhänger, die sich selbst vorzugsweise «die physiol.
Schule» nannten, während sie in
Deutschland nur wenig beachtet wurde. Mit der
Verbreitung exakter physiol.
Kenntnisse wurden die Einseitigkeiten und Übertreibungen des
Broussaismus bald in das rechte Licht
[* 17] gestellt. Er hat indes
auf den
Gang
[* 18] der Ausbildung der
Medizin insofern einen guten Einfluß geübt, als er ein sorgfältiges
Studium der pathol.
Anatomie und eine sorgfältigere
Beobachtung der sog. specifischen Krankheitsprozesse, deren Vorhandensein und seine
Schüler
leugneten, hervorrief. -
Vgl.
Reis, Études sur et sur son œvre (Par. 1869).
Vent. (spr. bruß-),Pflanzengattung aus der Familie der Urticaceen
[* 19] (s. d.)
mit nur drei
Arten in
Japan,
[* 20]China und dem Malaiischen Archipel. Es sind hohe
Bäume mit großen bandförmig
gelappten
Blättern und zweihäusigen
Blüten. Die männlichen
Blüten besitzen ein vierteiliges Perigon mit vier
Staubgefäßen,
die weiblichen ein drei- bis fünfzähniges Perigon und einen
Fruchtknoten mit fadenförmigem Griffel. Erstere bilden walzenförmige
Ähren, letztere stehen auf einer kugeligen mit borstenförmigen Blättchen bedeckten
Spindel. Die fleischig-gallertartigen
Beeren verwachsen unter sich und mit der Blütenstandsspindel Zu einer kugeligen Scheinfrucht. Die wichtigste
Art ist der
Papiermaulbeerbaum,
Broussonetia papyriferaVent., in
Japan heimisch, auf fast allen
Inseln desStillenMeers angebaut, ein mächtiger
Baum mit oberseits rauhen,
¶
mehr
unterseits filzigen Blättern. Aus der Rinde der jungen Zweige werden, besonders in China und Japan, feine Bastfasern gewonnen
zur Herstellung von Papier und Geweben. Im südl. Deutschland sowie in vielen Gegenden Südeuropas wird dieser Baum in Gärten
oder auch als Chausseebaum kultiviert.