Im allgemeinen unterscheidet man eine ältere und eine jüngere Bronzezeit In der ältern finden sich nur Einfuhrartikel,
wahrscheinlich ans dem
Orient, gegossene Geräte und Waffen,
[* 2] oft mit zahlreichen, fein stilisierten, geometrischen und figürlichen
Ornamenten, in der jüngern neben einheimischen Erzeugnissen zum
Teil auch
Artikel aus
Italien
[* 3] von den
Etruskern oder
griech.
Kolonien an den
Küsten des Mittelmeers.
[* 4] Neben den gegossenen massiven
Bronzen treten jetzt auch fein getriebene
Arbeiten
auf, und mit ihnen beginnt die Eisenkultur. (S.
Urgeschichte; vgl. auch
Tafel:
Urgeschichte II,
[* 1]
Fig. 7, 9, 10, 15).
bezweckt, Kunstgegenstände, die aus Holz
[* 5] geschnitzt, in
Gips
[* 6] gegossen oder aus irgend
einem Metall angefertigt sein können, der wirklichen
Bronze
[* 7] ähnlich zu machen, indem sie mit einem gelblich-roten, grünen
oder braunschwarzen
Überzuge versehen werden. Holz oder
Gips wird mit einem Ölfarbenanstrich von der
Farbe der
Bronze grundiert,
darauf mit einem Firnis überzogen und, ehe dieser ganz getrocknet ist, mit
Bronzefarben (s. d.) bestäubt.
Braune Bronzierung auf Kupfer
[* 8] und
Messing erhält man, indem man den Gegenstand mit einer Lösung von 1
Teil krystallisiertem
Grünspan und 1
Teil Salmiak in 250
Teilen Wasser bestreicht und so lange über schwaches Kohlenfeuer hält, bis die grüne
Farbe kupferfarbig anläuft; dasselbe wird dann mit einer doppelt verdünnten Lösung noch 10-12mal
wiederholt.
Zum Bronzieren von
Medaillen mischt man in der
Pariser Münze 32
Teile Grünspan und 30
Teile Salmiak mit Essig zum
Teig, kocht diese
Masse mit Wasser in einem kupfernen
Kessel 20 Minuten lang, gießt die klare Lösung auf die
Medaillen, die in einem
Kessel auf
hölzernen Unterlagen so geordnet sind, daß sie sich weder untereinander, noch die Seitenwandungen berühren,
und erhält sie eine Viertelstunde lang im Sieden. Eine schwarze
Farbe auf
Messing entsteht, wenn die gut gereinigten Gegenstände
wiederholt in eine freie Säure enthaltende, verdünnte Lösung von Kupfernitrat getaucht und so über schwachem Kohlenfeuer
erhitzt, schließlich mit Ölläppchen abgerieben werden.
Künstliche Patinabildung wird hervorgerufen, indem die frisch gegossenen
Bronzen wiederholt mit einer Lösung von 1
Teil Salmiak, 2
TeilenWeinstein, 6
Teilen Kochsalz in 12
Teilen heißem Wasser und 8
Teilen einer Lösung von Kupfernitrat von 1,1 spec. Gewicht überstrichen
werden. Zinkguß läßt sich auf galvanischem Wege bronzieren in einer Lösung von 1
Teil Kupfervitriol, 8
Teilen
Zinkvitriol, 18
TeilenCyankalium und 250
Teilen Wasser; als
Anode dient am besten
Bronze. -
Über das Bronzieren der Gewehrläufe s.
Bronziersalz;
über Bronzieren als Druckverfahren s.
Bronzedruck. -
Man mischt eine salzsaure
Auflösung von Bronziersalz mit dem 10.
TeilOlivenöl und reibt mit der entstandenen seifenartigen
Masse den Lauf gleichmäßig ab, entfernt die in
Tagesfrist gebildete Rostschicht mit einem geölten
Tuch und wiederholt das Abreiben mit der Lösung, worauf man nach Entstehung
des braunen
Tones mit dem Polierstahl poliert.
Angelo, florent.
Maler, geb. um 1502 zu
Florenz,
[* 9] gest. 23. Nov. 1572,
Schüler und
Gehilfe des
Pontormo, gehörte
zu den talentvollern Nachahmern des
Michelangelo, doch sind seine histor.
Bilder bereits manieriert. Harte
Formen und ein gesuchtes
Kolorit sind seinen
Kompositionen eigen, aber es ist
Geist und flotte Zeichnung denselben nicht abzusprechen.
Überladung der
Komposition, Zurschaustellung übertrieben bewegter nackter Körper kennzeichnen seinen
Stil, so besonders
in dem
Christus
(Akademie zu
Florenz). In Sta. Maria Novella daselbst ist von ihm eine schöne
Pietá; im
Hofmuseum zu
Wien
[* 10] eine
Heilige Familie. Das Tüchtigste leistete er in Porträten, die berühmte Persönlichkeiten zum Gegenstande
haben, so
GroßherzogCosimo I. von
Florenz und dessen Gemahlin Eleonora, in
Dresden
[* 11] und
Wien. Aus seiner Schule ging sein Neffe
AlessandroAllori (s. d.), auch Bronzino genannt, hervor.
ein dem rhombischen
System angehöriges
Glied
[* 12] der
Augit- oder Pyroxengruppe; das Mineral ist isomorph mit Enstatit
und
Hypersthen, aber seine stets eingewachsenen Individuen zeigen gewöhnlich keine freie Formausbildung; sie sind sehr vollkommen
spaltbar nach dem
Brachypinakoid des Prismas von 94° und mit mannigfacher Zwillingsbildung versehen,
wodurch eine oft mehrfache horizontale Knickung hervorgebracht wird. Die Härte ist 4-5, das spec. Gewicht 3-3,5, die
Farbe
nelkenbraun bis tombakbraun; auf der besten Spaltfläche zeigt sich ein schillernder metallartiger
Perlmutterglanz, der durch
eingelagerte mikroskopische Lamellen und Leistchen von bräunlicher oder grünlicher
Farbe erzeugt wird.
Chemisch ist das Mineral eine isomorphe Mischung des Magnesiumsilikats, MgSiO3, und des Eisenoxydulsilikats, FeSiO3,
wobei das erstere stark vorwaltet. Vor dem Lötrohr
[* 13] schmilzt es sehr schwer, von Säuren wird es nicht angegriffen. Durch
Umwandlung geht aus ihm
Schillerspat hervor. Der Bronzit findet sich zu Kupferberg bei
Bayreuth,
[* 14] im
TirolerUltenthal,
zu Kraubat in
Steiermark,
[* 15] auch wohl eingewachsen im
Basalt (Siebengebirge) und
Serpentin
(Starkenbach im Oberelsaß); mikroskopische
Individuen sind in gewissen Porphyriten,
Melaphyren,
Andesiten enthalten. Die Meteorsteine
[* 16] von Ibbenbüren in Westfalen
[* 17] und
andere bestehen fast gänzlich aus sehr eisenreichem Bronzit.
(spr. bruk),Henry, engl. Dichter, geb. 1706 zu
Rantavan in
Irland, studierte zu Dublin
[* 18] und
London
[* 19] Rechtswissenschaft und widmete sich zugleich der
Poesie. Eine frühe
Ehe bei
schlechter Berufspraxis brachte ihn in
Not. Sein erstes Werk:
«Universal beauty, a philosophical poem»
(1735), erntete großen Beifall. 1740-83 lebte Brooke schriftstellernd und oft mit bitterster Bedrängnis kämpfend
auf seinem Gute zu Rantavan, wo er, dem
Wahnsinn nahe, starb. Unter seinen vielen
Dramen steht das im Interesse der
Tories geschriebene
«Gustavus
Vasa» (1738),
dessen Aufführung aus polit.Grünen verboten wurde, obenan, unter den
Romanen
«The fool of quality, or the history of Henry Earl of Moreland» (5 Bde.,
1760; neu hg. von Ch. Kingsley mit Vorrede, 1859),
Moreland merkwürdige Geschichte und Abenteuer» (2 Bde., 1783) vergleiche. Außerdem schrieb
er, in Nachahmung Von Swifts «Drapier's letters», «Farmer's
letters» (1745) an das irische Volk, die Tragödie «The Earl of Westmoreland» (1745; 1761 in London aufgeführt),
den schwachen dreibändigen Roman «Julliet Greenville» (1774),
eine Sammlung
«Fairy tales» (2 Bde.,
1750),
«The trial of the RomanCatholics» (1762), worin er zu Gunsten der irischen Katholiken eintritt u. a. B.s
gesammelte Werke gab seine Tochter heraus (4 Bde., 1792). -
Vgl. Brookiana, or anecdotes of H. Brooke (2 Bde., Lond.
1804);
(spr. bruk),Sir James, bekannt durch seine Wirksamkeit auf der InselBorneo, wurde geb. zu Coombe
Grove bei Bath. Er ging im Dienst der Ostindischen Compagnie nach Indien, nahm 1825 am Kriege gegen Birma teil, besuchte dann
zweimal China
[* 21] und den Malaiischen Archipel und faßte den Plan, die wilden Stämme dieser Länder der Civilisation
zuzuführen. Zu dem Zwecke segelte er 1838 von London aus nach Serawak (s. d.) auf Borneo, das damals dem Sultan Muda-Hassim
von Brunei (s. Borneo) unterstand, aber gerade in offener Empörung gegen ihn begriffen war. Brooke unterstützte den Sultan, kam 1840 zum
zweitenmal nach Borneo und übernahm die von Muda-Hassim ihm angebotene Regierung von Serawak. 1842 vom
Sultan förmlich als Radscha anerkannt, ging er höchst energisch gegen das Seeräuberwesen vor, suchte Handel und Verkehr
zu heben und für Civilisierung der Eingeborenen zu wirken. 1846 veranlaßte er den Sultan zur Abtretung der
Insel Labuan (s. d.) an England und brachte 1847 den abgeschlossenen Vertrag selbst nach der Heimat.
Nachdem er bei einem Chinesenaufstand im Febr. 1857 den größten Teil seines Eigentums verloren und 1858-61 zur Wiederherstellung
seiner Gesundheit in England geweilt, zwang ihn eine neue Empörung 1861 zur Rückkehr, bis er 1863 Borneo für
immer verließ und die Regierung seinem Neffen Charles Johnson Brooke übertrug. Er erlangte von England die Anerkennung der Unabhängigkeit
seines Territoriums, dafür bestimmte er in seinem Testament, daß dieses an die Königin Victoria
[* 22] oder deren Erben fallen solle,
wenn seine Familie ausstürbe. Er starb auf seinem Landsitz Barraton in Devonshire und bald
darauf auch sein Neffe. -
Vgl. Keppel, Expedition to Borneo for the suppression of piracy, with extracts from the Journal of
James Brooke of Sarawak (2 Bde., Lond.
1847);