erregte und als «Die Waise von Lowood» von Charlotte
Birch-Pfeiffer 1856 dramatisiert wurde.
Gleichen Erfolg hatte «Shirley»
(Lond. 1849; deutsch von Drugulin, 5
Tle., Stuttg. 1850). Der
Roman«Villette» (3 Bde., Lond.
1853; deutsch von Diezmann, Lpz. 1853) ist in Einzelheiten, weniger als Ganzes gelungen. 1854 heiratete
Brontë den Pfarrverweser ihres
Vaters,
ArthurBell Nicholls, starb aber schon im Pfarrhause zu
Haworth.
-
Vgl.
Mrs.
Gaskell, The Life of C. Brontë (2. Aufl., 2 Bde.,
Lond. 1858);
Reid, C. Brontë (1877);Swinburne, A note on C. Brontë (1877); Bayne, Two
great Englishwomen (Lond. 1881);
Birrell, Life of C. Brontë (1887).
Die jüngern Schwestern Charlottes, Emily Jane Brontë (geb. 1819) und
Anne Brontë (geb. 1822), beide früh, bez. gestorben,
traten ebenfalls als Romanschriftstellerinnen auf, unter den
Namen Ellis
Bell und
ActonBell, die erstere mit «Wuthering
heights» (deutsch,
Grimma
[* 2] 1851),
die zweite mit
«Agnes Grey».
Ihre beiden Werke erschienen zusammen (Lond. 1847) mit
Biographie
in einer neuen
Ausgabe von Charlotte (1850; in einem Neudruck, ebd. 1890),
außerdem
«Poems» von E. J. Brontë (1846). Beide, besonders
aber Emily, die dichterisch begabter als Charlotte war, zeigen Gemüt und Gestaltungskraft. -
eine Gattung riesiger Geschöpfe aus der Verwandtschaft der
Nashörner, deren Reste in den Mitteltertiärschichten
des westl. Nordamerika
[* 6] vorkommen und welche zwei große
Hörner nebeneinander auf der
Nase,
[* 7] vierzehige vordere und
dreizehige hintere Extremitäten hatten.
[* 8] (spr. brongse),Bronce,
Legierung von Kupfer
[* 9] mit Zinn, oder mit Zinn und
Zink, oder andern Metallen in wechselnden
Verhältnissen, die zu den verschiedensten Gebrauchszwecken dient. Man unterscheidet folgende Hauptsorten:
1)
Antike Bronze.
Schon in den ältesten
Zeiten ist Bronze benutzt worden zur Anfertigung von Waffen,
[* 10] Münzen,
[* 11] Kunstgegenständen
der mannigfachsten Art. Sie ist im
Altertum zweifelsohne durch Verschmelzen von Gemengen von Zinn- und Kupfererzen gewonnen
worden. Die meisten antiken Bronze enthalten 75-90 Kupfer und 25-10 Zinn. In diesem Verhältnis zusammengeschmolzen
hat die
Legierung ein schönes goldähnliches Ansehen. Den Einflüssen der Witterung ausgesetzt, überzieht sich die Bronze bald
mit einem schönen blaugrünen
Anfluge von Grünspan (s. d. und Patina), der aus kohlensaurem Kupfer besteht,
in einer mit Steinkohlenrauch und
Staub erfüllten
Atmosphäre sich allmählich in eine schwarze, durch Abwaschen mit verdünnter
Ätzlauqe zu beseitigende Schicht verwandelt.
2) Geschützbronze (s. d.).
3)
Glockenmetall, von dem vorhergehenden verschieden durch einen sehr hohen Gehalt an Zinn (20-25 Proz.);
Spuren von
Silber, die man in einzelnen
Glocken gefunden hat, sind zufällige Beimengungen oder überflüssige Zusätze; der
Klang der
Glocken wird durch
Silber nicht, wie irrtümlich geglaubt wird, verbessert, sondern benachteiligt.
5)
Medaillen- und Scheidemünzenbronze sind
Legierungen von sehr verschiedener Zusammensetzung, z. B. 95 Kupfer, 5 Zinn;
die Scheidemünzen der meisten
Staaten erhalten einen Zusatz von 1-5 Proz.
Zink.
6) Bronze zu Schiffsbeschlägen besteht aus 100 Kupfer nebst 4½-7 Proz. Zinn, läßt
sich in glühendem Zustande zu
Blech walzen und widersteht der korrodierenden Wirkung des Meerwassers besser
als reines Kupfer.
7) ModerneStatuenbronze. Die nur aus Kupfer und Zinn bestehende antike hat mehrere Übelstände, die ihre Verwendung im Kunstguß
erschweren; sie schmilzt sehr schwer, wird wenig dünnflüssig, beim Erstarren scheiden sich leicht
Legierungen von verschiedener
Zusammensetzung aus, wodurch das Aussehen der Gußstücke benachteiligt und die Entstehung einer gleichmäßigen
Patina verhindert wird; ferner ist sie schwer zu ciselieren.
Alle diese Übelstände lassen sich durch eine Abänderung der
Zusammensetzung vermeiden, und es werden daher zu allen in der Neuzeit ausgeführten Gußwerken
Legierungen verwandt, in denen
das Zinn zum großen
Teil durch
Zink ersetzt ist.
Eine Kupferlegierung mit 10-18 Proz.
Zink und 2-4 Proz. Zinn hat eine schöne rötlichgelbe
Farbe, wird
so dünnflüssig, daß sie selbst die feinsten
Teile der Form gänzlich erfüllt, ist für die Bearbeitung genügend zähe
und nimmt an der Luft eine schöne Patina an. Ein größerer Zinngehalt macht die Bronze zu spröde, bei größerm
Zusatz von
Zink verliert sie ihre schöne
Farbe und erhält eine zu grüne, rauhe Patina. Ein Zusatz von
Blei
[* 12] läßt die Bronze leichter bearbeiten, erzeugt aber, wenn zu reichlich, Flockenbildung. Nach d'Arcet soll
die beste Mischung für den
Guß von
Statuen aus 82 Kupfer, 18
Zink, 3 Zinn und 1½Blei bestehen. Eine dem
Messing nahekommende, größere Mengen von Zinn und
Zink haltende Bronze, läßt sich bequem bearbeiten und ist als cuivre poli
bekannt.
9)
Phosphorbronze (s. d.) ist eine Kupferzinnlegierung, die eine geringe Menge
von
Phosphor enthält. -
Vgl.
Kerl und
Stohmann [Muspratt],
Encyklopädisches Handbuch der technischen
Chemie
(Braunschw., begonnen 1888),
Artikel «Kupfer»; Ledebur, Die
Legierungen in ihrer Anwendung für gewerbliche Zwecke (Berl. 1890).
ist diejenige Art des
Buch- oder
Steindrucks, bei welchem man auf den frischen Druck Metall in Pulverform,
sog.
Bronzefarben (s. d.), aufträgt, die dann auf ihm haften
bleiben. Das
Verfahren ist einfach und die richtige
Wahl des zum Vordruck benutzten Firnisses die Hauptsache. Für Buchdruck
ist am besten ein guter mittelstarker oder starker Firnis, dem etwas von einer zum
Ton der
Bronze stimmenden
Farbe beigemischt
wird. Für
Lithographie und zum Druck auf gestrichenen, mit einer Kreideschicht versehenen Papieren ist
eine der besten Vordruckfarben eine Mischung aus 2
Teilen mittelstarkem Firnis, 1
Teil weißem
Wachs und 1
Teil venet.
Terpentin,
mit etwas
Umbra für
Goldbronze oder einem andern Farbstoff für
Bronzen in andern
Farben, so rot für Kupfer, bläulichgrau
für
Silber u. s. w. Das Papier für Bronzedruck soll gut geleimt
sein, damit der Firnis nicht sogleich aufgesaugt wird
¶
mehr
und lange seine Bindekraft behält, auch gut satiniert, da sich von solchem die überschüssige Bronze leicht abwischen läßt.
BeimBronzieren fährt man über jeden frischen Abdruck, der die Presse
[* 14] verläßt, sofort mit Wattebausch oder Hasenpfote, die
man in Bronze getaucht hat, und wischt später die überflüssige Bronze mit Watte, einem weichen Tuch oder
einer Bronzebürste rein ab. Vielfach ist versucht worden, das Aufstäuben der Bronze durch direkten Bronzedruck zu ersetzen.
Solche Drucke erscheinen jedoch matt, schmutzig und ohne das Feuer und den Metallglanz der durch Aufstäuben hergestellten
Drucke. Eine Bronzefarbe für direkten Bronzedruck wird hergestellt durch Verreiben von Bronze in einer Lösung
von 1 Teil arab. Gummi in 2 TeileGlycerin, nach Wohlfarths patentiertem Verfahren mit 1 TeilBronze und 2 TeilenWasserglas. Da diese
Farbe jedoch sehr schnell trocknet, ist rasches Drucken nötig. An Stelle des Vergoldens mit Blattmetall, ebenso als Vordruck
zur Grundierung dunkler Flächen beim Farbendruck in der Buchbinderei (s. d.) wird der Bronzedruck vielfach angewendet.
Im Großbetrieb bronziert man mit der Bronziermaschine, welche die Arbeit nicht nur viel schneller verrichtet und viel Material
erspart, sondern auch die Arbeiter vor dem sehr gesundheitsschädlichen Einatmen des Metallstaubes schützt. Die beigefügte
Abbildung zeigt die Maschine offen, die während des Betriebes vollständig geschlossen ist. Die Bronzemaschine
bronziert starken Karton sowie Seidenpapier und stäubt rein ab. Die Vorrichtung zum Auftragen der Bronze gestattet eine genaue
Regulierung des Bronzezuflusses nach Bedarf und Bogengröße.