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2,6 cm, ist oben dunkelbraun, auf der Unterseite maigrün;
fliegt im Frühjahr;
Raupe grün, im Sommer auf Brombeeren.
2,6 cm, ist oben dunkelbraun, auf der Unterseite maigrün;
fliegt im Frühjahr;
Raupe grün, im Sommer auf Brombeeren.
(Bombxy s. Gastropacha rubi L.), gemeiner 5-6 cm spannender Spinner mit braunen (Männchen) oder grauen (Weibchen) Flügeln mit zwei grauweißen Querlinien.
Fliegt im Mai und Juni.
Die braune, von niedern Pflanzen lebende Raupe überwintert und verpuppt sich im April oder Mai.
s. Brombeere. ^[= gehört zur Gattung Rubus der Familie der Rosaceen (s. d.) und ist von der ...]
s. Beerweine. ^[= die durch Gärung reifer Beerenfrüchte (der Heidelbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren, ...]
[* 2]
1) Regierungsbezirk der preuß. Provinz Posen, [* 3] grenzt im O. an Rußland, ist reich bewässert durch die Flüsse [* 4] Netze, Brahe, Welna sowie zahlreiche Landseen (Goplosee u. a.) und Kanäle, hat fruchtbare entwässerte Niederungen und Wiesen, große Waldungen, Ackerbau und Viehzucht [* 5] und 11 448,81 qkm, (1890) 625 051 (306 791 männl., 318 260 weibl.) E., 46 Städte mit 543,67 qkm, 187 112 (93 288 männl., 93 824 weibl.) E., 1313 Landgemeinden und 865 Gutsbezirke mit 10 905,14 qkm, 437 939 (213 503 männl., 224 436 weibl.) E.; ferner 55 827 bewohnte, 521 unbewohnte Wohnhäuser [* 6] mit 120 481 Haushaltungen und 265 Anstalten. Dem Religionsbekenntnis nach waren 254 212 Evangelische, 354 134 Katholiken, 758 andere Christen und 15 915 Israeliten. Militärpersonen wurden 9746 gezählt.
Der Regierungsbezirk zerfällt in folgende Kreise: [* 7]
Kreise | qkm | Wohnstätten | Einwohner | Auf 1 qkm | Evangelische | Katholiken | Andere Christen | Israeliten | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Filehne 760,28 | 3582 | 32519 | 42 | 21536 | 10280 | 1 | 702 | ||
2 | Czarnikau | 803,14 | 4202 | 38678 | 48 | 20814 | 16367 | 3 | 1494 | |
3 | Kolmar in Posen | 1094,44 | 5887 | 60057 | 55 | 35255 | 22717 | 62 | 2023 | |
4 | Wirsitz | 1159,81 | 5514 | 58214 | 50 | 27551 | 29077 | 33 | 1553 | |
5 | Stadtkreis Bromberg | 12,87 | 2459 | 41399 | 3216 | 28411 | 11165 | 372 | 1451 | |
6 | Landkreis Bromberg | 1389,25 | 7393 | 74247 | 53 | 40649 | 32559 | 161 | 878 | |
7 | Schubin | 799,18 | 4572 | 44360 | 55 | 18184 | 20506 | 24988 | 5 | 1183 |
8 | Inowrazlaw | 1035,50 | 4575 | 61841 | 59 | 39624 | 76 | 1635 | ||
9 | Strelno | 617,36 | 2672 | 31127 | 50 | 5673 | 24684 | 1 | 469 | |
10 | Mogilno | 733,28 | 3599 | 40158 | 54 | 9194 | 30189 | 23 | 752 | |
11 | Znin | 858,12 | 3013 | 31568 | 36 | 4403 | 26338 | 9 | 818 | |
12 | Wongrowitz | 1034,98 | 3947 | 43818 | 42 | 7623 | 35157 | 1 | 1037 | |
13 | Gnesen | 558,79 | 3108 | 42482 | 76 | 11063 | 29843 | 34 | 1542 | |
14 | Wittowo | 591,81 2401 | 24583 | 41 | 3350 | 20846 | 9 | 378 |
Der Regierungsbezirk zerfällt in 5 Reichstagswahlkreise (die angegebenen Abgeordneten wurden im Juni 1893 gewählt): Filehne-Czarnikau-Kolmar in Posen (von Kolmar-Meyenburg, deutschkonservativ), Wirsitz-Schubin (Ritter, deutsche Reichspartei), Bromberg (von Czarlinski, Pole), Inowrazlaw-Mogilno-Strelno (Dr. Krzyminski, Pole), Gnesen-Witkowo-Wongrowitz (von Komierowski, Pole).
2) Landkreis im Reg.-Bez. Bromberg (s. oben), hat (1890) 74 247 (36 236 männl., 38 011 weibl.) E., 3 Städte, 163 Landgemeinden und 75 Gutsbezirke.
3) Bromberg, poln. Bydgoszcz, daher lat. Bidgostia, Hauptstadt des Reg.-Bez. und Kreises und Stadtkreis, liegt an der Brahe und am Bromberger Kanal, in 33-73 m Höhe, an den Linien Schneidemühl-Bromberg-Thorn (136,8 km), Bromberg-Dirschau (127,3 km), Bromberg-Inowrazlaw (45,4 km) und den Nebenlinien Bromberg-Fordon (11,8 km) und Bromberg-Znin (im Bau) der Preuß. Staatsbahnen [* 8] und hat (1890) 41 399 E., darunter 28 411 Evangelische, 11 165 Katholiken, 372 andere Christen und 1451 Israeliten; 2354 bewohnte, 41 unbewohnte Wohnhäuser, 8302 Haushaltungen und 39 Anstalten, in Garnison (5035 Mann) das 34. Füsilier-, 129. Infanterie-, 3. Dragonerregiment «Freiherr von Derfflinger» und das 17. Feldartillerieregiment.
Die Zahl der Geburten betrug (1890) 1267, der Todesfälle 862, der Eheschließungen 303, der Zugezogenen 2029. Die sehr weitläufig gebaute Stadt ist im N. von größern Waldungen, im S. von einem Höhenzuge umschlossen, der einige Vorstädte trägt. Die Neustadt [* 9] links der Brahe zeigt vielfach noch unbebaute Flächen. Zahlreiche Gärten und öffentliche Anlagen, darunter die Wismannshöhe und die Schleusenanlagen, verschönern die Stadt.
[* 1] ^[Abb.]
Von Bauwerken seien genannt: die 1460 an Stelle einer abgebrannten erbaute kath. Pfarrkirche, die Garnisonkirche, 1545 als Kirche der Bernhardinermönche erbaut und 1863 renoviert, die Jesuitenkirche, 1640 erbaut und 1881 mit zwei neuen Türmen versehen, die evang. St. Paulskirche, 1873-77 nach dem Entwurf von Adler-Berlin erbaut, die 1883-84 erbaute Synagoge, das Regierungsgebäude nach Schinkels Entwurf, das Rathaus, Gymnasium, die Diakonissenanstalt, das got. Reichspostgebäude (1883-85) und das Gebäude der königl. Eisenbahndirektion (1886-89). Auf dem Friedrichsplatze erhebt sich das eherne Standbild Friedrichs d. Gr. (1862), in den Anlagen das Kriegerdenkmal (1880); auf dem Weltzienplatze wird eln Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. (von Calandrelli) errichtet.
Verwaltung. Die Stadt hat 1 Oberbürgermeister, 1 Bürgermeister, 13 Magistratsmitglieder (5 besoldet), 36 Stadtverordnete, Berufs- und freiwillige Feuerwehr, Gasanstalt (jährlich 1,25 Mill. cbm) für 600 öffentliche, 13000 Privatflammen und 15 Motoren (19 Pferdekräfte). Das Vermögen der Stadt beträgt (1890/91) 4 628 880 M., Schulden 1 768 636 M., Ausgaben 1892/93 1 137 552 M., darunter 234 387 M. für Schulen.
Behörden. Bromberg ist Sitz der königl. Bezirksregierung, des Bezirksausschusses, des Landratsamtes für den Landkreis Bromberg, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Posen) mit 7 Amtsgerichten (Bromberg, Erin, Inowrazlaw, Krone a. d. Brahe, Labischin, Schubin, Strelno), Amtsgerichts, einer Oberpostdirektion für ¶
den Reg.-Bez. Bromberg mit 2940,02 km oberirdischen Telegraphenlinien (7136 km Leitungen, einschließlich 176,10 km Stadtfernsprechanlagen) und 319 Verkehrsanstalten, einer königl. Eisenbahndirektion mit 4378,15 km Bahnlinien und 10 Betriebsämtern (Allenstein, [* 11] Berlin, [* 12] Bromberg, Danzig, [* 13] Königsberg, [* 14] Posen, Schneidemühl, [* 15] Stettin, [* 16] Stolp, [* 17] Thorn), [* 18] eines Bezirkseisenbahnrats (s. Eisenbahnbeiräte) für den Umfang des Eisenbahndirektionsbezirks Bromberg, eines Eisenbahnbetriebsamtes (364,65 km Linien), einer königl. Eisenbahnhauptwerkstätte, einer Generalkommission, eines Hauptsteueramtes, einer Provinzial-Landschaftsdirektion sowie der Kommandos der 4. Division, der 7. Infanterie- und 4. Kavalleriebrigade und der Eisenbahnlinien-Kommission G.
An Unterrichts- und Bildungsanstalten bestehen ein königl. Gymnasium, 1817 gestiftet (Direktor Dr. Guttmann, 29 Lehrer, 18 Klassen, 560 Schüler, 3 Vorklassen, 144 Schüler), verbunden mit einem pädagogischen Seminar, königl. simultanes Realgymnasium, 1851 gegründet (Direktor Dr. Kiehl, 22 Lehrer, 13 Klassen, 436 Schüler), Lehrerseminar, 1810 gegründet (97 Zöglinge im Internat und 26 im Externat), Präparandenanstalt, städtische Knabenmittelschule, städtische höhere Mädchenschule mit Lehrerinnenseminar, 1 mittlere und 3 private Mädchenschulen, 8 Volksschulen (2865 Kinder), Provinzial-Taubstummen- und -Blindenanstalt, Privat-Militärpädagogium, Kindergärtnerinnenbildungsanstalt, Frauenarbeitsschule und mehrere Musikinstitute. Die Sammlungen des Geschichtlichen Vereins für den Netzebezirk befinden sich in der Nonnenkirche. Das Stadttheater ist 1890 abgebrannt; ein Neubau wird geplant. Es erscheinen 4 polit. Zeitungen, 4 amtliche Blätter und 2 Fachzeitschriften.
An Stiftungen und gemeinnützigen Anstalten bestehen die evang. Diakonissenanstalt «Giese- Rafalski-Stiftung», das Luisenstift zur Aufnahme alleinstehender älterer Frauen, Bürgerhospital, Kranken- und Krankenabsonderungshaus, Armen- und Siechenhaus, Leihamt, Herberge zur Heimat, 2 Volksküchen, 4 Kleinkinderbewahranstalten.
Die Industrie erstreckt sich auf Maschinenbau, Eisengießerei, [* 19] Fabrikation von Spiritus, [* 20] Schnupftabak, Möbeln, Leder, Schäften, Seife, Lichte, Dachpappe und Öfen, [* 21] ferner bestehen Schneide- und Mahlmühlen, Ziegeleien, Bierbrauereien. Bromberg ist Sitz der Ostdeutschen Binnenschiffahrtsberufsgenossenschaft.
Der Handel führt Getreide [* 22] und Holz [* 23] ein; letzteres kommt auf der Brahe an und wird durch die Eisenbahnen und den Bromberger Kanal weiter befördert. Es bestehen eine Handelskammer für den Stadtkreis Bromberg, Reichsbankstelle, städtische Spar- und Kreiskasse, Kreis-, Kommunal- und Sparkasse, Landschaftskasse, Gewerbebank und 4 Vorschuß- und Darlehnsvereine.
Der Verkehr wird außer durch die Eisenbahnen (1890/91: 317 313 verkaufte Fahrkarten, angekommen 7689 t Stückgüter und 126 662 t Wagenladungen; abgegangen 13 324 t Stückgüter und 35 640 t Wagenladungen) durch den Bromberger Kanal (s. d.) vermittelt. In hat die Bromberger Hafen-Aktien-Gesellschaft zur Erbauung und Unterhaltung des Weichselhafens Brahemünde sowie die Bromberger Schleppschiffahrts-Aktien-Gesellschaft (Anlagekapital 1 Mill. M.) ihren Sitz. Eine Pferdebahnlinie durchzieht die Stadt und Onmibusverbindung besteht mit Schubin und Krone a. d. Brahe. Zwei Postämter, eine Agentur und ein Telegraphenamt beförderten (1891) 10 051 606 Sendungen, darunter 4 940 998 im Eingang, und 237 827 Telegramme, darunter 48 919 im Ein- und 144 056 im Durchgang. Das Fernsprechnetz umfaßt 152 km Leitungen mit 109 Sprechstellen (187 033 Gespräche).
Geschichte. Die Stadt Bromberg, bereits 1252 urkundlich erwähnt, befand sich bald in den Händen der Polen, bald der pommerschen Herzöge, bis sie 1327 in Besitz der Deutschen Ritter kam, die sie schon 1343 im Frieden zu Kalisch [* 24] wieder den Polen überließen. Durch die Kriege völlig verödet, wurde sie 1346 durch König Kasimir III. von neuem aufgebaut und erhielt Magdeburgisches Recht. Im 16. Jahrh. war Bromberg einer der bedeutendsten Handelsorte Polens. Doch sank die Stadt unter der poln. Herrschaft und wurde auch 1701-11 durch die Pest fast ganz entvölkert, sodaß sie 1772, als sie unter preuß. Scepter gelangte, nur 500 E. zählte. Seit den Zeiten Friedrichs d. Gr. jedoch hat sich Bromberg, namentlich infolge der Anlage des Kanals, zu einer betriebsamen Handelsstadt erhoben. Die Zahl der Einwohner, die 1843 nur 8878 betrug, hat sich nahezu verfünffacht. - Vgl.Kühnast, Histor. Nachrichten über Bromberg (Bromb. 1837); Wuttke, Städtebuch des Landes Posen (Lpz. 1864); Der Netzedistrikt (Bromb. 1868).