besuchte das
Pariser Konservatorium und trat 1839 auf dem
Théâtre français
im «Tartufe» und in «Les Rivaux
d'eux-mêmes» auf. Wegen ihres anmutigen und lebhaften
Spiels wurde sie sofort engagiert und entzückte bald ganz
Paris.
[* 2] 1866 zog
sie sich vom
Theater
[* 3] zurück. Seit 1856 war sie Lehrerin der
Deklamation am Konservatorium. Sie starb in
Paris. Auch als Verfasserin dramat. Proverbes für den Salon ist sie mit
Glück aufgetreten. Ihr Gatte war de Gheest, früher
belg. Gesandtschaftssekretär in
Paris (gest. 1885).
Ihre Schwester, Madeleine Brohan, geb. zu
Paris, trat 1850 zuerst am
Théâtre français auf, erregte
aber mehr Aufsehen durch Schönheit und
Anmut als durch schauspielerisches
Talent, das im modernen Sittenstück noch am wirksamsten
war. Sie heiratete 1853 den Schriftsteller Mario
Uchard (s. d.) und zog sich 1886 von der
Bühne zurück.
Dorf im
Kreis
[* 4]
Ahrweiler des preuß. Reg.-Bez. Koblenz,
[* 5] in 56 m Höhe, an der Einmündung des Brohlbachs in den Rhein und an der Linie
Frankfurt-Köln der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 6] hat
(1890) 1214 E., Post,
Telegraph,
[* 7] Dampferstation, neue kath.
Kirche in got.
Stil, Papierfabrik,
Traß- und Tuffsteinbrüche, Traßmühlen
und Steinhauerei. 5 km aufwärts im Brohlthal auf einem einzelnen
Kegel die kleine vielfensterige Schweppenburg
(95 m), wahrscheinlich aus dem 16. Jahrh., mit einem hier gefundenen röm.
Altar
[* 8] im
Garten.
[* 9] 3 km von der
Burg das kleine
Bad
[* 10]
Tönnisstein (125 m) mit einer kohlensäurehaltigen
Quelle,
[* 11] ähnlich dem Selterswasser, 1700 zuerst
gefaßt.
heißen 23 Ortschaften in der preuß. Rheinprovinz.
[* 12] Die größte,
ein Dorf im
KreisMülheim
[* 13]
a. d.
Ruhr des Reg.-Bez.
Düsseldorf,
[* 14] gegenüber von
Mülheim, links der
Ruhr, an der Linie
Essen-Kettwig-Mülheim
der
Preuß. Staatsbahnen, hat (1890) 4515 (2283 männl., 2232 weibl.) E.,
Telegraph, Dampfstraßenbahn nach Duisburg,
[* 15]
Bürgermeisterei;
königl. Eisenbahnhauptwerkstätte (700
Arbeiter), Maschinenfabrik, Holzschleiferei,
Cellulose- und Papierfabrikation,
[* 16]
Draht-
und Hanfseilerei, Gerberei und Mascbinenölfabrik. Dabei das alte Schloß Broich, bis 1850 hessen-darmstädtisches
Eigentum, wo die Königin Luise von
Preußen
[* 17] in ihrer
Jugend wiederholt mit ihrer Großmutter weilte.
(vom ital. broccato, «gestickt»;
frz. brocart; engl. brocade), schwere seidene
Stoffe, die in Gros de
Tours- oder geripptem
Grund ein mit
Gold-
bez. Silberlahn oder mit
Gold-
bez.
Silbergespinst (mit
Gold- oder
Silberdraht umwundene Seidenfäden) eingewebtes
Muster zeigen
und früher namentlich in
Paris,
Lyon,
[* 18]
Tours,
[* 19]
Venedig
[* 20] und Genua
[* 21] zur Herstellung kostbarer Meßgewänder, Westen, Hauben, Kleider
und Möbelüberzüge erzeugt wurden; jetzt nennt man Brokat überhaupt schwere, mit
[* 1]
Figuren,
Blumen u. s. w. reich durchwebte Seidenstoffe. An die
Stelle der harten
Gold- und Sildergespinste sind neuerdings
die
Cyprischen Gold- und
Silberfäden getreten, bei denen ein Rohseidenfaden mit schraubenlinig verlaufenden schmalen Streifchen
eines
Teguments bedeckt ist, das aus einer feinen tierischen Membran
(Goldschlägerhaut) und echtem
Blattgold oder
Blattsilber
besteht; die Brokatstoffe werden hierdurch weicher, wie gewisse Waren aus den ostasiat.
Ländern von alters
her es waren.
ein hauptsächlich in
Nürnberg
[* 22] und
Fürth
[* 23] dargestelltes grobes Metallpulver aus einer
Legierung von Kupfer
[* 24] und
Zinn oder
Zink, das teils für sich als Streusandsurrogat oder zu dekorativen Zwecken in den
Handel gebracht, teils durch
Stampfwerke
zu Bronzepulver verarbeitet wird, aus dem man die
Bronzefarben (s. d.) darstellt. (Vgl. Amtlicher Bericbt
über die
Wiener Weltausstellung von 1873, Bd. 3, Abteil.
2, Braunschw. 1875; Morgenstern,
[* 25] Die
Fürther Metallschlägerei, 1890.) Eine andere Sorte von Brokatfarben wird in
Amberg
[* 26] aus
gepochtem und gemahlenem
Glimmer, der darauf mit alkoholischen
Anilinfarben in den verschiedenstenTönen
gefärbt wird, angefertigt. Zur Ausführung der Brokatanstriche giebt man zunächst in
Ölfarbe einen
Grund, dessen
Farbe der
des Brokat entspricht, überzieht diesen mit Leinölfirnis, läßt antrocknen und bestäubt mit dem Brokat; nach
dem vollständigen
Trocknen des Firnisses wird der nicht haftende
Teil des Brokat mit einem weichen Pinsel fortgenommen. Ähnliche
Effekte wie die Brokatfarben geben auch verschiedene Wolframfarben.
eine Art
Buntpapier, das hergestellt wird, indem man ein farbig grundiertes Papier einem
Muster entsprechend
mit
Eiweiß,
Gummi oder Dextrin bedruckt (mittels
Schablone bemalt) und das
Dessin sodann mit
Gold-,
bez. Silberpulver
einstäubt oder mit
Blattgold,
bez.
Blattsilber belegt, nach dem
Trocknen das überschüssige
Gold
[* 30] oder
Silber wegwischt und, um
den
[* 1]
Figuren höhern
Glanz zu geben, das Papier satiniert.
Die Broker haben keine privilegierte
Stellung und sind auch keinen besondern Vorschriften
unterworfen. Sie werden in neuerer Zeit nicht mehr vereidigt und haben an der
Londoner Effektenbörse (s.
Börse) nur gegen
eine jährliche
Zahlung von der Citybehörde die Erlaubnis zu erwirken, daß sie als an der
Börse handeln dürfen. Die
frühere Vorschrift, daß Broker keine
Geschäfte für eigene
Rechnung machen dürfen, besteht zwar nicht mehr, doch ist es auch
heute noch gegen den
Geist und die
Usance der
Londoner Effektenbörse, daß Broker für eigene
Rechnung kaufen oder verkaufen. Eintragungen
im
Buche eines Broker über abgeschlossene
Geschäfte gelten als schriftlicheVerträge der Parteien, zwischen
welchen der Broker das
Geschäft zu stande gebracht hat.
in der nordischen Mythologie ein Zwerg,
Bruder des
Eitri.
Loki, im
Besitz der goldenen
Haare
[* 31] der Sif, des Schiffes
Skidbladnir und des
Speeres Gungnir, wettete mit Brokki um sein Haupt, wenn B.s
Bruder gleich treffliche Dinge schmieden
könne. Trotzdem
Loki des
EitriArbeit zu vereiteln suchte, kamen der goldene Eber des Frey, der
Ring Draupnir und
Thors Hammer
[* 32] Mjölnir zu stande. Die
Götter, als Schiedsrichter, hielten Mjölnir für den trefflichsten Gegenstand. Als Brokki nun
Lokis Haupt
abzuschneiden versuchte, versagte das
Messer.
[* 33] Da nahm er eine Pfrieme, durchstach
Lokis Lippen und nähte
ihm den Mund zu.
fries.
Stamm, in der Gegend von
Aurich
[* 34] in Hannover.
[* 35] Das noch jetzt so genannte
Brokmer Land, das acht Kirchspiele
umfaßt, hatte
¶
mehr
früher einen weit größern Umfang und bis zur Mitte des 14. Jahrts., wo die Brokmannen nach dem Beispiele anderer fries. Landschaften
unter gewissen Bedingungen einen Häuptling ernannten, eine rein demokratische Verfassung. Neben den allgemeinen fries. Gesetzen
hatten sie noch, wie die übrigen fries. Landschaften, ihre besondern Willküren, die wegen
ihres reichen Inhalts sowie ihres hohen Alters zu den wichtigsten Rechtsquellen und Denkmälern der altfries.
Sprache
[* 37] gehören. Dieses sog. BrokmerLandrecht stammt aus der letzten Hälfte des 13. Jahrh. und wurde von Wiarda, «Willküren
der Brokmannen» (Berl. 1820),
besser von Karl von Richthofen in den «Fries.
Rechtsquellen» (ebd. 1840) und in «Lex Frisonium»
(Leeuwarden 1866) herausgegeben.