Österreich
[* 2] umher, debütierte 1768 bei der Kurzschen Gesellschaft und kam nach Kreuz- und Querzügen 1771 nach
Hamburg,
[* 3] wohin
ihn Schröder gezogen hatte, unter dessen Leitung er seine Ausbildung glänzend vollendete. Besonders begründete er seinen
Ruf als erster deutscher Hamlet (1776). Von
Joseph II. 1778 mit 2000
Fl. Gehalt nachWien
[* 4] berufen, wurde
er bald der Liebling des Publikums. 1789-91 war er Direktor des
Burgtheaters. Um 1800 trat er ins Fach der
Väter über, der
komischen wie tragischen, die er gleich vollendet spielte. Er starb zu
Wien.
Pacificbahn und mit dem Bahnsystem desStaates Neuyork
[* 7] in
Verbindung steht, hat (1891) 8793 E., starken Schiffsverkehr, lebhaften
Handel, Fabrikation von
Chemikalien, sowie nahebei Eisenerzgruben
und eine Salzquelle.
auch
Brood (als Ortsname bei den
Slawen häufig, entspricht dem deutschen Furt), Stadt und Festung
[* 9] im
KomitatPožega
in Kroatien-Slawonien, in der vormaligen slawon. Militärgrenze, links
der Save, an den Linien Dálja-Vinkovce-Brod-Bosnisch-B. und
Sissek-Sunja-Brod (130 km) der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 10] ist
Station der
auf der Save bis
Sissek stromaufwärts verkehrenden Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft, hat (1890) 4988 E., teils röm.-kath.
Kroaten, teils griech.-kath.
Serben, darunter 718 Deutsche,
[* 11] in Garnison (358 Mann) das 2.
Bataillon des 70. ungar.-kroat.
Infanterieregiments
«Freiherr von Philippovic», Post,
Telegraph,
[* 12] ein Platzkommando, ein
Bezirksgericht, eine
Bürgerschule, eine
Salzniederlage und
Handel mit
Bosnien.
[* 13]
Über die Save führt bei Brod die 1880-83 vom österr. Kriegsärar erbaute eiserne Eisenbahn-
und
Straßenbrücke. Brod liegt an der
Stelle des röm. Marsonia, dessen
Name noch in der Benennung des nahen
großen Sumpfs
Mrsonja erhalten ist.
VonBrod aus begann der Einmarsch der österr. Occupationstruppen nach
Bosnien.
- Der Festung gegenüber, rechts der Save, die Stadt Bosnisch-(Türkisch-)Brod im
BezirkDervent des Kreises
Banjaluka in
Bosnien,
mit (1885) 1336 E. (605 Mohammedaner, 214 Griechisch-Orthodoxe, 451 Katholiken und 62 Israeliten).
Hier beginnt die
Bosna-Eisenbahn (s. d.) nach Serajewo.
hinter wissenschaftlichen Tiernamen
Abkürzung für William
Brodwig, engl. Naturforscher und besonders Konchyliolog,
geb. 1789, gest. 1859. Von ihm u. a.
«Leaves from the notebook of a naturalist» (Lond.
1852).
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 1879,29 qkm, (1890) 130 707 (64
302 männl. und 66 405 weibl.)
E., darunter 25 486 Katholiken, 79 098 Griech.-Unierte, 353
Armenisch-Orientalische und 25 740 Israeliten;
ferner 18 609 Häuser und 26 702 Wohnparteien in 103 Gemeinden mit 285 Ortschaften und 97 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke
Brody, Lopatyn und Załosce. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft Brody, 90 km nordöstlich
von Lemberg,
[* 15] unfern der russ. Grenze des ehemaligen
Volhynien, in einer waldumgrenzten, sumpfigen Ebene,
an der Zweiglinie Krasne-Brody (42 km) der ehemaligen Galiz.
Karl-Ludwigsbahn, jetzt Österr. Staatsbahn, ist Sitz der Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts (630 qkm, 42 Gemeinden, 117 Ortschaften, 37 Gutsgebiete, 62 927 E.),
einer Finanzbezirksdirektion, eines Hauptzoll-, eines Steueramts- und einer
Handels- und Gewerbekammer,
hat (1890) 17 534 meist deutsche E., darunter zwei Drittel Israeliten, in Garnison (519 Mann) das 30. galiz.-bukowin. Feldjägerbataillon
und die 2. Eskadron des 13. galiz. Ulanenregiments
«GrafNostitz-Rieneck»; Post,
Telegraph, fünf Vorstädte, breite
Straßen,
meist steinerne, mit
Blech eingedeckte Häuser, mehrere Marktplätze, wie den
Ring-
[* 16] oder Altmarkt, den
Schloß- und Neumarkt, ein altes Schloß mit
Garten,
[* 17] das dem
Grafen Młodecki gehört, und drei Hauptkirchen, eine hübsche
Synagoge, ein Staats-Oberrealgymnasium, eine höhere Mädchenschule, eine kath. und eine
israel.
Hauptschule, ein
Armen- und ein
Krankenhaus
[* 18] und ein israel. Hospital; ferner eine Dampfmühle und Garnspinnerei. Brody ist
die erste
Handelsstadt Galiziens und bildet im Verkehr den großen Tauschplatz zwischen
Österreich-Ungarn
[* 19] und
Rußland.
Über 20 Groß- und mehr als 200 kleinere Handlungen, fast nur in israel.
Händen, betreiben
Geschäfte in Getreide,
[* 20] Pelzwerk,
[* 21] Wolle aus
Rußland,
Baumwolle,
[* 22] Seidenwaren, oberösterr. Sensen, Leder, Juwelen und
Perlen,
Borsten und Federn. - Brody wurde 1584 von
dem Woiwoden
Stanislaus Zolkiewski gegründet, 1684 zur Stadt erhoben und war 1779-1879 Freihandelsstadt.
Nach der Aufhebung des
Freihandels hat
der Handel gelitten und seit der Eisenbahnverbindung über
Tarnopol auch
der Handel von
Rohprodukten mit
Rußland abgenommen.
Kazimierz, poln. Dichter, geb. zu Krolówka im
Kreis
[* 23] Bochnia, trat 1809 zu
Krakau
[* 24] in die poln.
Artillerie, zog 1812 mit den
Franzosen gegen
Rußland, wurde in der
Schlacht bei
Leipzig
[* 25] gefangen genommen,
auf Ehrenwort entlassen und lebte in Krakau, dann in Warschau.
[* 26] Seit 1818 erteilte er Unterricht in der poln.
Litteratur im Piaristenkonvikt auf Zoliborz zu Warschau, wurde 1821 Professor am Lyceum und 1826 Professor
der poln. Litteratur an der
Universität. Er starb zu
Dresden.
[* 27]
Seine «Ländlichen
Gesänge», in denen der volkstümliche
Ton trefflich wiedergegeben war, erschienen 1811 in Krakau. Durch
seine Gedichte, unter denen das idyllische, in der
Anlage dem Goetheschen
«Hermann und Dorothea» nachgeahmte Epos «Wiesław»
(deutsch von Schönke,
Posen
[* 28] 1867, und in Nitschmanns «Poln.
Parnaß») allgemeinen Beifall fand, besonders aber durch die in
Zeitschriften erschienenen
Abhandlungen trug er viel zum
Siege der neuen romantischen Dichterschule bei. Eine Sammlung seiner
Schriften erschien in 10
Bänden (Wilna
[* 29] 1842-44; neue Ausg. von Kraszewski, 8 Bde.,
Warsch. 1872-74). Deutsche
Übersetzungen¶
mehr
einzelner seiner Gedichte finden sich in Ritschmanns «Poln. Parnaß», in Drakes «Poln. Miscellen» (Warsch. 1826,
Heft 1),