Schorarud, Pischin,
Katsch-Kawas, Harnai, Sidi und
Thal-Tschotiali. 1888 wurde das Khetranland nebst den Barkhanthälern hinzugefügt.
Dies Britisch-Belutschistan im engern
Sinne wird regiert von einem engl. Chief-Commissioner; in loserm Zusammenhange stehen das
afghanisch-ind. Grenzgebiet (zwischen westl. und östl.
Suleimankette bis zum Sefid-Koh) und die durch engl.
Beamte verwalteten, aber noch unter Oberhoheit des
Chans von
Kelat stehenden
Bezirke von Quetta und
Bolan. Der Flächeninhalt beträgt etwa 35000 qkm. Das Gebiet wird durchzogen
von den südl.
Ketten des
Suleimangebirges und ist reichlich bewässert.
Bei Harnai und Tschotiali wurden bedeutende Mineralölquellen entdeckt (in Tschotiali produzierte man [1889] 310000
Gallonen
Petroleum). Die Eingeborenen gehören teils zu den Afghanen, teils zu den Belutschen. Mit den Europaern
zählte man 1890 in Britisch-Belutschistan (nebst Quetta) 172687 E. Die wichtigsten
Städte sind Harnai,
Sibi und Pischin. Das Land durchzieht
in 2
Armen die von der Indusbahn abzweigende
Bahn, die jetzt bis Kandahar führt. Als Eingangsthor für das südl.
Afghanistan
[* 2] hat Britisch-Belutschistan für England großen Wert.
(Britisch-Burma oder Britisch-Burmah), s.
Birma. ^[= Barma, unter brit. Regierung stehendes Land in Hinterindien, dessen Bewohner sich Mran-ma schreiben ...]
die an der
Küste des
Stillen Oceans gelegene
Provinz des
Dominion of Canada, umfaßt die früher
unter dem
Namen Neucaledonien, Neugeorgien, Neunorfolk, Neucornwall,
Vancouver,
Stikine-(Stakeen-)Territorium bekannten Gebiete.
Zwischen dem
Stillen Ocean undAlaska im W. und der Hauptkette der Felsengebirge (Rocky Mountains) im O.
gelegen, grenzt sie im N. an den 60. Breitegrad und im
S. an die
Vereinigten Staaten.
[* 3] Früher stand sie unter ausschließlicher
Kontrolle der Hudsonbai-Gesellschaft, die an den verschiedenen Punkten der
Küste und des Innern ihre Posten hatte.
Die 1858 erfolgte Entdeckung von
Gold
[* 4] am Fraserfluß, die gleich im ersten Jahre 20000 Einwanderer anzog,
veranlaßte die Erweiterung des bisherigen Gebietes zu einer
Kolonie, deren Grenzen
[* 5] sich zunächst im N. bis zu
dem Skeenafluß und dem Findlayarm des Peaceflusses erstreckten. 1866 aber wurden diese Grenzen nördlich bis zum
60.°, östlich bis zum 120. Meridian ausgedehnt. Zugleich umfaßte die
Kolonie alle umliegenden
Inseln, mit Ausnahme von
Vancouver,
das jedoch 1866 gleichfalls mit ihr vereinigt wurde, während Britisch-Columbia selbst 1871 in das
Dominion von
Canada aufgenommen ward. hat
mit Einschluß der dazugehörigen Küsteninseln, namentlich der Königin-Charlotte-Inseln (13215 qkm), 1010 949 qkm.
(S. Karte:
Britisch-Nordamerika und
Alaska.)
Oberflächengestalt. Das Festland von Britisch-Columbia besteht aus einem westl. Küstengebiet,
dem centralen
Stufenland des Fraserstroms und einem südöstl. Gebiet am obern Columbiastrom. Hinter der fjord- und inselreichen
Küste erheben sich dieser parallellaufende Bergkämme, die einem nur schmalen Küstenstreifen Raum gestatten und im
Innern ihre größte Höhe im
Cascade-Gebirge erreichen. Hinter diesem breitet sich das mittlere
Stufenland
des
Fraser aus, der Hauptbestandteil des
Landes, weiterhin folgen die
Blauen Berge oder der Westarm und endlich an der Ostgrenze
der östl. oder Hauptarm des Felsengebirges, das hier im S. 2000‒3600 m hoch ist, aus zackigen
Kämmen besteht und zahlreiche Schneegipfel trägt,
worunter der
Mount-Hooker (4785 m) und der
Mount-Brown
(4880) die höchsten sind, sich dann aber, von 53° nördl.
Br. an und besonders an der Nordgrenze von Britisch-Columbia, zu einem vielfach
durchbrochenen Mittelgebirge herabsenkt.
Zwischen
Mount-Hooker und
Mount-Brown liegt die
Athabasca-Passage. Das den Südwesten B.s einnehmende Gebirgsland
mit dem
Columbia-Strom wird von einer Zahl ziemlich isolierter Gebirgsketten, wie
Selkirk-,
Purcell-Columbia- und
Cariboo-Mountains,
durchzogen und ist trotz des Metallreichtums wegen der Wildheit der Gebirgszüge noch sehr wenig erforscht. Britisch-Columbia ist
reichlich bewässert durch
Flüsse
[* 6] und sehr viele zum
Teil große Seen. Hauptstrom ist der größtenteils auch für
Dampfer schiffbare
Fraser (s. d.).
Im N. gehört der Skeena ganz, der
Stikine bis auf das Mündungsgebiet zu Britisch-Columbia.
Klima.
[* 7] Wie überhaupt die Westküste Nordamerikas infolge des pacifischen Golfstroms, so besitzt besonders auch ein weit
milderes, gleichmäßigeres
Klima als die unter gleicher
Breite
[* 8] gelegenen Landstriche der Ostküste. Die
Vancouver-Insel und
die Küstenstriche lassen sich in ihren klimatischen Verhältnissen mit dem
Süden von England vergleichen und nur die südl.
Zone (zwischen 49. und 51.° der
Breite) bedarf für die Zwecke des
Landbaues künstlicher
Bewässerung.
Der Küstenstrich bildet ein hügeliges Land, ist bedeckt mit schönen Nadelwäldern, zwischen denen weite offene
Stellen mit einer nahrhaften Grasdecke liegen, gut geeignet zur Viehzucht,
[* 9] zum Anbau europ.
Cerealien, Kartoffeln, Gemüse und für Obstbäume. Jenseit des reichbewaldeten Cascadegebirges zeigt sich das Land beträchtlich
rauher und unwirtlicher. Das Plateau zwischen dem Cascadegebirge und der
Gold-Range ist 3500 m hoch. Doch ist die Kälte auch
hier nicht so groß, als die
Lage erwarten ließe, und das Reifen der Cerealien bleibt immer gesichert.
Flora und Fauna. Der Holzwuchs im Fraserthal ist bedeutend und begreift hauptsächlich die
Tanne,
[* 10] Schierlingstanne
(TsugacanadensisCarr.), weiße und rote
Eiche, die
Esche,
Erle, die amerik. Ceder, den
Lebensbaum, die
Pappel, die
Weide,
[* 11] den
Ahorn und
die Weichselkirsche. Ungeheure Waldbestände sind noch gänzlich unangetastet. Die für
Ackerbau geeigneten Landstriche am
Fraser und
Thompson schätzt man auf 155000, am Columbia
[* 12] auf 55000, im
Athabasca-Distrikt auf 30000 qkm. Ungeachtet der Ausbeutung
durch die Hudsonbai-Compagnie, deren reichsten Pelzdistrikt das Land bildete, sind Pelztiere, wie
Bären aller Art, Luchse,
Bisamratten, besonders aber
Biber und
Marder,
[* 13] noch immer sehr zahlreich. An
Büffeln, Hirschen,
Bergschafen,
Kaninchen,
[* 14] sowie an Geflügel und Fischen, dem Hauptnahrungsmittel der Indianer, ist kein
Mangel. Am gewöhnlichsten sind
Karpfenarten und
Störe, an der
Küste der Hering, am wichtigsten aber der
Lachs, der alljährlich in unabsehbaren Zügen die
Flüsse hinaufgeht. Die Lachsfischerei im Frasergebiet liefert den Hauptbestandteil der Fischausfuhr.
Mineralreich. Die geognost. Beschaffenheit des
Landes hat man erst seit dem
Bau der Britisch-Columbia der ganzen
Breite nach durchschneidenden
Canad. Pacificbahn (1880‒85) zu erforschen begonnen. Die östl.
Gebirge sind sehr metallreich;
Gold,
Silber,
Eisen,
[* 15] Kupfer,
[* 16] Blei,
[* 17] Platin,
Antimon,
Molybdän sind in reichlicher Menge neben
Salz
[* 18] und Schwefel gefunden
¶
mehr
worden. Die Kohlenformation ist vom Anthracit bis zum Lignit vertreten und findet sich außer an der Küste in ungeheuren Flözen
auf der Konigin-Charlotte- und der Vancouver-Insel, die in den Gruben von Nanaimo (1887) 413 300 t erzeugte; die Kohlenausfuhr
nach den Vereinigten Staaten und den Sandwichinseln betrug 1836-88: 4 358 221 t. Von der größten Bedeutung
für das Land ist die 1851 erfolgte Entdeckung seines Goldreichtums geworden. Namentlich kommt Gold im Distrikt Cariboo, am
Thompson, dem Peacefluß und andern Nebenflüssen des Fräser sowie am Goldstrom und Leechfluß auf Vancouver vor; es wird selten
in Stücken, in der Regel in Körnern gefunden. 1860 gab der Antler-Creek täglich 10000 Doll. Gold; 1862 fing
man an, regelmäßige Tiefgrabungen anzustellen.
Der Gesamtbetrag des 1869 ausgeführten Goldes belief sich nach dem Bericht des Minenoberaufsehers auf 2 417 873 Doll., wozu
höchstens noch 1 Mill. kommt, welche von einzelnen direkt ausgeführt sind. Die Ausfuhr sank 1871 auf 734 792 Doll.;
sie betrug 1876: 2 200000 Doll., 1879: 976 742 Doll., 1887 nur 693 709 Doll.
Doch sind bisher nur die alluvialen Schichten, nicht die reichen Quarzminen abgebaut worden. Neuerdings sind auch zahlreiche
Silberadern bei Fort Hope und am Cherry-Creek am Shuswapsee entdeckt, am Peacefluß Silber in Stücken.
-
Vgl. D. Oppenheimer, Mineral resources of British Columbia (Vancouver 1889).
Bevölkerung.
[* 20] 1871 zählte man 8576 Weiße, 462 Schwarze und 1548 Chinesen; 1881 schon 49 459 und 1891: 97 613 E., das ist in 10 Jahren
eine Zunahme von 97,36 Proz. Die Zahl der Indianer betrug 1891: 56 291 vom Stamme der Tahkali, Selish,
Ssushawap u. s. w.;
Christen sind im ganzen 76 644, darunter 20 367 Katholiken.
Verfassung. Britisch-Columbia ist im Parlament von Canada durch 6 Abgeordnete, im Oberhause durch 3 Mitglieder vertreten. An der Spitze der
Provinzialregierung in Victoria
[* 21] stehen ein von der engl. Krone angestellter Gouverneur mit Sekretär,
[* 22] ein Landkommissar und ein Oberzolleinnehmer. Die Legislative bilden 25 vom Volke erwählte Abgeordnete. Die Legislatur von
Vancouver ist mit der von Britisch-Columbia verschmolzen. Die öffentliche Volkserziehung ist für Kinder von 7 bis zu 12 Jahren obligatorisch
und kostenfrei. Die Schulen wurden 1890 von 8042 Kindern besucht und verursachten eine Ausgabe von 158 061 Doll.
Höhere Unterrichtsanstalten fehlen.
Der Haupthafen und die Haupthandelsstadt ist Victoria auf Vancouver mit (1891) 16 841 E., worunter 2000 Indianer und 3000 Chinesen.
Finanzen. Die Einnahmen des Staates 1889 betrugen 706 780, die Ausgaben 857 545, die Schuld 628 776 Doll. Die
Gesamteinfuhr betrug 1887 3 793 434 Doll., die Ausfuhr 3 371 841 Doll.;
von diesen kommen 2 220 092 Doll. auf die Vereinigten Staaten. Britisch-Columbia ist die einzige brit. Besitzung an der Ostküste
des Großen Oceans; in ihr entwickelt sich in neuerer Zeit überall ein neues, reges Leben. Die Provinz
schließt sich dicht an die schnell aufblühenden westl. Staaten der Union und durch die canad. Pacificbahn (s. d.) an die
östl. Kulturstaaten Canadas und an Europa
[* 23] an, und bildet den natürlichen Weg des engl. Handels nach den dichtbevölkerten
hinterasiat. StaatenChina
[* 24] (Dampferlinie Vancouver-Hongkong) und Japan, die ihre Thore dem europ. Handel zum
Teil schon erschlossen haben.