rasch avancierend, die verschiedensten Feldzüge mit. So kam er nach Flandern, 1795 nach Westindien,
[* 2] 1812 als
General nach
Ostindien,
[* 3]
Spanien,
[* 4] Südfrankreich,
Canada (Plattsburg) und bei der Occupation nochmals nach
Frankreich.
Schon nach seiner Rückkehr
von der westind. Expedition hatte er sich zu Brisbane
House ein Observatorium auf eigene Kosten erbaut,
und nachdem er 1821 Gouverneur von Neusüdwales geworden war, erbaute er die
Sternwarte
[* 5] zu
Paramatta unweit
Sydney.
[* 6]
Hier wurden teils von ihm selbst, teils von Rümker und
Dunlop die 10000 südl.
Sterne Lacailles, 1822
die erste Wiederkehr
des Enckeschen
Kometen,
[* 7] das Wintersolstiz und der Merkurdurchgang beobachtet. Der auf
Grund dieser
Beobachtungen
von Richardson in Greenwich herausgegebene sog.
Brisbane-Katalog enthält 7385
Sterne der südl. Halbkugel. Kurz nach seiner
Rückkehr von
Australien
[* 8] (1825) baute er als drittes Observatorium das zu Markerstoun, wo er gleichzeitig eine
Station für
erdmagnetische
Beobachtungen errichtete und bis 1847 daselbst regelmäßige
Beobachtungen anstellte. Er starb auf
seinem Erbsitz zu Largs.
(jeu de Briscon, spr. schö de brißkóng), ein aus mehrern andern entstandenes
Kartenspiel, das von zwei
Personen mit 32
Blättern gespielt wird. Jeder erhält zuerst 5 Karten, die 11. ist Trumpf und jede
abgespielte Karte wird aus dem Resthaufen ergänzt. Es zählen dabei die
Quinten,
Quarten und
Terzen im
Trumpf doppelt soviel als in den andern
Farben; auch berechnet man im B. sog. Kunststücke, indem 4
Asse 50, 4 Könige 100, 4
Damen 80 u. s. w.
gelten. Wer alle
Stiche im ganzen
Spiel macht, zählt 600, wer einfach die meisten
Stiche hat, zählt 10 Points.
(frz.; engl. breeze, ital.
brezza, kühler Windeshauch) heißt in der Seemannssprache guter Segelwind, der dem Schiffe
[* 9] erlaubt, den größten
Teil seiner
Segel zu führen. Der
Ausdruck wird deshalb gewöhnlich
nur fürWind in
Verbindung mit gutem Wetter
[* 10] gebraucht. Man unterscheidet,
je nach der
Stärke,
[* 11] flaue, mäßige und steife Brise. Mit ersterer macht das Schiff
[* 12] 1-4, mit der zweiten
4-7, mit letzterer 7-12 Knoten in der
Stunde (ebensoviel geogr. Meilen in 4
Stunden). Statt Brise wird seltener der
Ausdruck Kuhlte
gebraucht. Müssen die obern Segel geborgen werden, so wird die Brise zum
Winde
[* 13] und bei noch größerer Heftigkeit zumSturme.
(spr. bris'bahr),Ed.LouisAlex., französischer dramat. Dichter, geb. zu
Paris,
[* 14] gest. daselbst
wandte sich nach verschiedenen Mißerfolgen auf andern Gebieten, auch als Schauspieler, der dramat.
Dichtkunst zu und errang gleich mit seinem ersten
Stück «La fiole de
Cagliostro» (mit Anicet, 1835) einen
durchschlagenden Erfolg. Seitdem trat Brisebarre mit andern Dramatikern in
Verbindung und verfaßte teils mit diesen, teils allein
über 100
Stücke
(Vaudevilles und
Dramen).
Die bekanntesten sind: «Pascal et Chambord» (1839),
in der german. Mythologie der schöne Halsschmuck
[* 16] der Göttin Freyja.
Mehrere german.
Stämme kennen das
Brisingamen. Nach den ausführlichsten nordischen
Quellen raubte
Loki (s. d.) das
Kleinod und barg es im fernen Westen.
Hier, auf dem Meeresgrunde, rang er mit Heimdall (s. d.), und dieser gewann es
wieder.
Schön haben diesen
MythusUhland und Müllenhoff auf die Morgen- und
Abendröte gedeutet, das
Kleinod, das der «schließende
Gott» jeden
Abend der Freyja raubt, aber der Himmelsgott jeden Morgen der Gattin wiederbringt.
alte franz. Adelsfamilie, die ursprünglich
Cossé heißt, aber den
NamenBrissac von einer ihrer Herrschaften in
Anjou annahm. Besonders ausgezeichnet haben sich: Charles de
Cossé,
Graf von Brissac, Marschall von
Frankreich, geb. 1505,
wurde 1540 franz. Generaloberst, kommandierte 1543 die leichte
Kavallerie in Piemont, kämpfte 1544-46 gegen die Engländer
und die Kaiserlichen im Nordosten und wurde 1547 Großmeister der
Artillerie. 1550 erhob ihn
Heinrich II. zum Marschall von
Frankreich und verlieh ihm das Generalkommando in Piemont, wo er mit wenigen
Truppen glücklich den Kaiserlichen
widerstand.
Franz II. ernannte ihn 1559 zum Gouverneur der Picardie. im Bürgerkriege stand Brissac zu den Katholiken, den
Guisen.
Karl IX. gab ihm 1562 das Gouvernement von
Paris und 1563 das der
Normandie. Er starb -
Sein
Bruder,
Arthur de
Cossé,
Graf von Secondigny, bekannt unter dem
Namen des
Baron de Gonnor, geb. 1512, kämpfte in den
KriegenHeinrichs II., war jahrelang der Finanzverwalter
Katharinas von Medici, wurde 1567 von
Karl IX. ebenfalls zum Marschall erhoben.
Katharina beschuldigte ihn jedoch späterhin des Einverständnisses mit den Hugenotten und mit dem
Herzoge von
Alencon und ließ ihn nebst dem Marschall von Montmorency 1574 in die
Bastille setzen, aus der er erst im folgenden
Jahre entlassen wurde. Er starb
CharlesII. de
Cossé,
Herzog von Brissac, Sohn des Charles deCossé, hielt in den Religionskriegen zu dem
HerzogHeinrich von Guise und that sich während der
Unruhen in
Paris (Barrikadentag 1588; s. Liga) hervor. Er erhielt von den Ligisten
das Gouvernement von
Paris, übergab die Stadt aber im März 1594
Heinrich IV., der ihn dafür zum Marschall von
Frankreich
erhob. Von
Ludwig XIII. zur Würde eines Pairs und
Herzogs erhoben, starb er 1621.
Nachdem der letzte
Herzog von Brissac, Louis Hercule
Timoléon de
Cossé, geb. Gouverneur von
Paris, im Sept. 1792 in
Versailles
[* 17] ermordet worden, ging der Herzogstitel 1814 mit der Pairie auf eine Seitenlinie, die
Herzöge von
Cossé, über, die sich seitdem
Herzöge von
Cossé-Brissac nennen. Neben dem herzogl. Zweige blüht das Haus noch in mehrern
Seitenzweigen, welche den
Grafen- und Marquistitel führen.
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