Brännkyrka bei
Stockholm,
[* 2] studierte in
Upsala,
[* 3] dann in
Halle,
[* 4] wo er mit Schleiermacher befreundet wurde,
Leipzig
[* 5] und
Jena.
[* 6] 1791 kehrte
er heim und wurde Kabinettssekretär in
Stockholm, 1792 Legationssekretär der schwed. Gesandtschaft in
Dresden
[* 7] und 1797 Geschäftsträger
in
Paris,
[* 8] das er nach dem 18.
Brumaire verlassen mußte. 1801 kam er in gleicher Eigenschaft an den preuß.
Hof
[* 9] und 1808 als Gesandter nach
London,
[* 10] wurde 1810 nach
Stockholm zurückberufen und zum Hofkanzler und 1813 zum Mitglied des
Kollegiums zur
Beratung der allgemeinen Reichsangelegenheiten ernannt; 1835 ward er
Freiherr.
Die
SchwedischeAkademie wählte ihn 1828 zum Mitgliede. Brinckman starb Seine ersten «Gedichte»
erschienen unter dem
Namen Selmar in
Paris; ihnen folgten ein Bändchen Gedichte für seine Freunde und «Philos.
Ansichten und Gedichte» (Berl. 1806). Für das Gedicht «Snillets
verld» (1822) erhielt er 1821 von der
SchwedischenAkademie den ersten Preis. Lange Zeit galt er als Verfasser von Woltmanns
«Memoiren des Herrn von
S-a». In der Zeitschrift
«Svea» ließ er 1828 «Tankebider» drucken (später in der
Sammlung «Vitterhets-försök», 2 Bde.,
Stockh. 1842 erschienen), die mit
Recht berühmt wurden.
Hauptstadt des Kreises Brindisi (124 359 E.) in der ital.
ProvinzLecce und Hafenplatz am
AdriatischenMeere, auf
einer
Landzunge gelegen, an den Linien
Taranto-Brindisi des Mittelmeer- und Foggia-Brindisi-Otranto des
AdriatischenNetzes, ist altertümlich
gebaut, mit Wällen und
Bastionen umgeben, Sitz eines Erzbischofs, hat (1881) 14 508, als Gemeinde 16 719 E. und in
Garnison das 2.
Bataillon des 8. Infanterieregiments; eine 1089 durch Papst
Urban II. geweihte
Kathedrale,
die, bei einem
Erdbeben
[* 11] 1743 eingestürzt und fast völlig neu aufgebaut, wieder 1858 durch
Erdbeben sehr gelitten hat.
Das von
KaiserFriedrich II. angelegte, von
Karl V. umgebaute Kastell am
Hafen dient seit
Murat als Gefängnis. Brindisi eignet sich
durch seine
Lage am besten zur Vermittelung zwischen Westeuropa und dem
Orient und hat seit Vollendung
des
Sueskanals und der
Brenner-, Mont-Cenis- und St.
Gotthardbahn sehr an Bedeutung gewonnen. Von dem geräumigen, durch vorliegende
Inselchen geschützten äußern
Hafen geht ein schmaler
Arm südwestlich nach dem
Binnenhafen, der aus dem westlichen und dem
nach
Süden gerichteten östl. Innerhafen besteht.
Ersterer ist 600, letzterer 450 m lang. Der Verbindungsarm zum Außenhafen, der, durch
Cäsar mittels
Pfahlwerk teilweise verschlossen, im Laufe der Zeit versandete, wurde auf
BefehlGiovanniAntonioOrsinis von
Taranto durch Versenkung
steinbeladener Schiffe
[* 12] in der ersten Hälfte des 15. Jahrh. vollends versperrt. Der innere
Hafen wurde dadurch bald zum Binnenwasser und Brindisi infolge von Sumpfbildung so ungesund,
daß
die Bevölkerung, die im 12. Jahrh. 60000 betragen hatte, am Ende des 17. Jahrh.
auf 3000 herabsank.
König Ferdinand IV. ließ 1775 wieder eine
Verbindung mit dem äußern
Hafen herstellen und die
Sümpfe entwässern. Seit 1866 hat
die ital. Regierung denKanal
[* 13] sowie einen
Teil des Innerhafens auf 4-11 m
Tiefe bringen lassen, sodaß die
größten
Dampfer bis an die gemauerten Quais und die Eisenbahn herankommen können, sowie den 525 m langen und 50 m breiten
Verbindungskanal mit
Mauerwerk eingefaßt, den äußern
Hafen durch
Dämme vor
Anschwemmungen gesichert und Docks
undWarenhäuser
angelegt.
Brindisi, das alte
Brundisium oder Brundusium, auch Brentesium genannt, ist eine sehr alte, von Kretern, nach
andern von
Äoliern oder tarentin. Calabrern gegründete Stadt. Es bewahrte seine Selbständigkeit, dis es von den
Römern 266
v. Chr.
genommen und 245 zur
Kolonie gemacht wurde.
Seit dieser Zeit hob sich die Stadt außerordentlich, besonders
da man gewöhnlich von dort, wie noch
jetzt, nach
Griechenland überfuhr, weshalb auch die
Appische, Trajanische und Tarentinische Heerstraße bis hierher ausgedehnt
wurden.
Sulla machte die Stadt steuerfrei. Als Pompejus d. Gr. im
Hafen zu Brindisi eine Flotte zu sammeln im
Begriff war, suchte
Cäsar ihn hier einzuschließen;
allein jener entkam mit der Flotte nachGriechenland. Zu Brindisi ward der Trauerspieldichter
Pacuvius geboren (220
v. Chr.);
Virgil starb daselbst. Im Mittelalter behielt der
Hafen noch lange seine Bedeutung;
seit Justinian
I. zum Oströmischen
Reiche gehörig, wurde die Stadt 675 vom langobard.
HerzogeRomuald von
Benevent erobert; im 9. Jahrh. wurde
ein Waffenplatz der Saracenen, denen es 868
KaiserLudwig II. entriß; wieder unter die Herrschaft der
Byzantiner gelangt, wurde Brindisi 1071 durch Robert
Guiscard genommen, teilte nun alle
Schicksale des sicil.,
bez. neapolit. Königreichs
und spielte zur Zeit der Kreuzzüge, besonders unter
Friedrich II., der sich 1228 hier einschiffte und 1238 die Stadt neu
befestigen ließ, eine hervorragende Rolle.
Karl I. von
Anjou sammelte hier 1284 eine gewaltige Flotte
und
Karl II. verstärkte und verbesserte 1301 den
Hafen. Seit der
Pest von 1348, der Plünderung durch die
Ungarn
[* 27] König
Ludwigs 1382 und
der Verwüstung durch
Ludwig von
Anjou 1383 verfiel
Hafen und Stadt, welche gänzlich zerstört wurde durch
das
Erdbeben von 1456.
In denBesitzVenedigs kam Brindisi 1495-1506. Erst in der neuesten Zeit blühte der Platz wieder auf. -
Vgl.
Andree, in seiner Bedeutung für die Überlandroute (in «Der Welthandel»,
Stuttg. 1870).
(spr. -lĭ),James, engl. Wasserbaumeister, geb. 1716 zu
Thornsett in derGrafschaft Derby. Mit dürftiger Vorbildung kam er, 17 J. alt, zu einem Mühlenbauer
in die
Lehre
[* 28] und ließ sich später als
Stellmacher nieder. Eine Wasserhebungsmaschine, die er für eine Steinkohlengrube herstellte,
brachte ihn 1752 zuerst in Ruf. Eine nach einem ganz neuen
Plane gebaute Seidenspinnmaschine und andere Erfindungen erregten
die
Aufmerksamkeit des
Herzogs von
Bridgewater, der ihm 1758 die Ausführung einer Kanalverbindung zwischen
seinen Besitzungen zu Worsley und den
Städten Manchester
[* 29] und Liverpool
[* 30] übertrug. (S.
Bridgewater-Kanal.) Ferner gab Brindley unter
anderm
¶
mehr
den Plan zu dem großartigen Kanalsystem an, durch welches Themse, Humber, Severn und Mersey in Verbindung gebracht und eine
Binnenschiffahrt zwischen den großen Häfen London, Bristol, Liverpool und Hull
[* 32] hergestellt wurde. Ihm gehört auch der Entwurf
zur Trockenlegung der Marschen in Lincolnshire und zur Entschlämmung der Docks zu Liverpool. Brindley starb
zu Turnhurst in Staffordshire Geschrieben hat er nur «Reports relative
to a navigable communication between the Firths of Forth and Clyde» (Edinb. 1768).
-
Vgl. Smiles, and the early engineers (Lond. 1864).