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Generalinspecteur der Marinetruppen, 1890 zum Commandeur des neu errichteten 20. Armeekorps ernannt.
Generalinspecteur der Marinetruppen, 1890 zum Commandeur des neu errichteten 20. Armeekorps ernannt.
(spr. breierlĭ), Benjamin, engl. Schriftsteller und Dialektdichter, geb. zu Failsworth in Lancaster. Als Sohn eines armen Webers dürftig erzogen, bildete er sich selbst; Shakespeare, Burns und Byron regten sein Dichten an. 1855 gab er die Seidenweberei in Manchester [* 2] auf und widmete sich der Schriftstellerei, namentlich mit Erzählungen aus Lancashire; 1849 war sein erster Versuch erschienen: «My uncle's garden.» Er gab in Manchester das «Journal of literature, science and art», dann ein «Sea-side Journal» (seit 1878) heraus. Auch schrieb er viele Lieder und Geschichten, z. B. «Tales and sketches of Lancashire life» (1862-63; Neuausg. 1885-86),
«The layrock of Langley-side» (1864),
«Irkdale» (1865),
die Christfesterzählung «Our old chimney nook» (1868),
«The Lancashire weaver lead, a domestic drama» (1870),
«The cotters of Mossburn» (1871),
«A trip to Thilmere and Borrowdale» (1878),
«Pen' orths o' fun» (1881),
«The Nettlecrabs at Blackpool» (1886),
«Humorous rhymes» (1889). Eine Ausgabe von B.s «Works» erschien seit 1882 in Manchester; außerdem «Nights with Ben Brierley, being a selection of Lancashire readings» (1885),
«Gems from the prose works of Brierley» (1890) und «Home memories, and recollections of a life» (1886).
Hill (spr. breierlĭ), Stadt in der engl. Grafschaft Stafford, 4 km südwestlich von Dudley, am Stour, hat (1391) 11 831 E., Kohlengruben, Eisen- und Glashütten, Töpfereien und Ziegeleien.
ungar. Breznóbánya, ehemalige königlich ungar. Freistadt, jetzt Stadt mit geordnetem Magistrat im Sohler Komitat, am Granflusse, in 498 m Höhe, hat (1890) 3783 meist slowak. E. (164 Magyaren, 128 Deutsche), [* 3] Schafzucht, Käsebereitung (besonders Briesen- oder Brinsenkäse aus Schafmilch, der weit versendet wird) und Bienenzucht, [* 4] einen Eisenhammer und ein Hüttenwerk;
doch hat der Bergbau [* 5] an Bedeutung viel verloren.
Der ehedem deutsche Ort ist jetzt vollständig slawisiert.
1) Kreis [* 6] im preuß. Reg.-Bez. Marienwerder, [* 7] hat 704,93 qkm, (1890) 39 863 (19 208 männl., 20 655 weibl.) E., 2 Städte, 50 Landgemeinden und 69 Gutsbezirke. - 2) in Westpreußen, [* 8] Kreisstadt im Kreis an den Quellen der Struga, eines Zuflusses der Drewenz, und der Linie Thorn-Allenstein der Preuß. Staatsbahnen, [* 9] hat (1890) 5042 (2404 männl., 2638 weibl.) E., darunter 2111 Evangelische und 518 Israeliten, Post zweiter Klasse, Telegraph, [* 10] Amtsgericht (Landgericht Thorn), [* 11] Zoll- und Steueramt;
je eine evang. und kath. Kirche, ein Baptistenbethaus sowie eine Synagoge;
lebhaften Handel mit Schweinen und Getreide [* 12] und 8 Vieh- und Pferdemärkte. - Briesen wurde 1250 gegründet und hieß ehemals Friedeck;
das Schloß Friedeck (heute Ruine) wurde 1311 vom Bischof von Kulm gebaut. 1414 wurde Briesen von Polen und Litauern fast völlig eingeäschert.
s. Bries. ^[= ungar. Breznóbánya, ehemalige königlich ungar. Freistadt, jetzt Stadt mit geordnetem Magistrat ...]
s. Colostrum. ^[= (lat.), Biestmilch, oder Erstmilch, trübe, milchähnliche Flüssigkeit von alkalisch ...]
falsche Schreibung für Bry-sur-Marne (s. d.). ^[= (spr. ßür marn), Dorf im Kanton Charenton, Arrondissement Sceaux des franz. Depart. Seine, ...]
s. Brie. ^[= franz. Landschaft, vom Zusammenfluß der Seine und Marne oberhalb Paris ostwärts bis Sézanne, ...]
s. Saint-Brieuc. ^[= (frz. [spr. ßäng] und engl. [spr. ßent]), heilig. Zusammensetzungen mit S., die man hier ...]
1) Bezirk im schweiz. Kanton Wallis, [* 13] hat (1888) 5553 E., darunter 56 Protestanten, und 11 Gemeinden. - 2) Brig oder Brieg [* 14] (frz. Brigue; ital. Briga), Marktflecken und Hauptort des Bezirks in 680 m Höhe, 50 km östlich von Sitten (s. d.), links von der Rhône bei der Mündung der Saltine, an der Linie Bouveret-Brig (117 km) der Westschweiz. Bahnen (Simplonbahn) und an der Simplonstraße, hat (1888) 1172 kath. E., ein ehemaliges Jesuitenkollegium, jetzt Gymnasium, ein Ursulinerinnenkloster, eine 1662 erbaute Kirche und ein vieltürmiges Schloß (Stockalperpalast) mit sehenswertem innern Hof [* 15] und großem Rittersaal. Die Bauart B.s erinnert schon vielfach an das nahe Italien. [* 16]
Quellfluß der Donau (s. d.). ^[= (lat. und ital. Italia; frz. L'Italie; engl. Italy), die mittlere der drei südeurop. Halbinseln ...]
ein meist von einem Generalmajor kommandierter Truppenkörper von 2 bis 3 Regimentern Infanterie, Kavallerie oder Artillerie. Danach giebt es Infanterie-, Kavallerie- und Artilleriebrigaden. In kleinern Armeen, wo kein Regimentsverband der Infanterie besteht, sind die Infanteriebrigaden aus selbständigen Bataillonen gebildet. Artilleriebrigaden giebt es im Deutschen Reiche für Feld- und Fußartillerie. Der Name ist ursprünglich italienisch, brigata; im Kriege bedeutet er allgemein eine größere, aus einer Waffengattung bestehende Truppenabteilung.
Gustav Adolf von Schweden [* 17] gab ihm zuerst eine bestimmte Bezeichnung, indem er je 2 Regimenter Fußvolk zu einer Brigade verband, die auch ihre eigene Uniform erhielt. In der franz. Armee hieß eine Zeit lang die Hälfte der ganzen Streitmacht Brigade, jede unter einem Marschall; Turenne führte dann die aus einer unbestimmten Zahl von Bataillonen gebildete Brigade als taktischen Körper der Infanterie ein. Im 18. Jahrh. wurde die Brigade von 2 Regimentern (Infanterie oder Kavallerie) fast in allen Armeen normal.
Gemischte Brigade aus allen Waffen [* 18] entstanden im preuß. Heere bei dessen Reorganisation 1808; sie waren 7 Bataillone, 12 Eskadrons, 2 Batterien stark, einige noch stärker; die ganze Armee war aus 6 Brigade zusammengesetzt. Der Name blieb ihnen während der Befreiungskriege, wo sie bis zur Stärke [* 19] der Divisionen anderer Heere anwuchsen, und wurde erst 1819 mit Division vertauscht. In der österr. Armee war die Brigade (2 Infanterieregimenter und 1 Jägerbataillon) längere Zeit die höchste taktische Einheit der Infanterie, im Kriege wurde ihr gewöhnlich eine Fußbatterie beigegeben; gegenwärtig bestehen in der österr.-ungar. Armee auch Infanterietruppen-Divisionen, denen im Frieden die Kavalleriebrigaden zugeteilt sind. Gemischte Brigade werden nur noch für vorübergehende Zwecke gebildet. Abweichend von dieser allgemeinen Bedeutung wurden vor 1806 in der preuß. Armee auch die Feldbatterien Brigade genannt. Bei den technischen Truppen heißen kleinere für bestimmte Zwecke formierte Abteilungen Brigade, wie Sappen-, Faschinen-, Mineurbrigaden.
in Preußen [* 20] die 1816 zur Vorbildung von Offizieren der Infanterie und Kavallerie errichteten militär. Bildungsanstalten, die, als 1818 die Armeekorps anstatt in Brigaden in Divisionen eingeteilt wurden, den Namen Divisionsschulen annahmen. - Brigadeschulen hießen in frühern Zeiten auch Unterrichtskurse bei den preuß. Artilleriebrigaden, die zur Ausbildung von Bombardieren, Unteroffizieren und Feuerwerkern bestimmt waren.
Brigadeoffizierschulen in Österreich [* 21] sind halbjährige Unterrichtskurse in Reiten, Pferdedressur und sonstigen kavalleristischen Dienstzweigen, zu denen eine Anzahl Subalternoffiziere von den Regimentern kommandiert werden. ¶