nachdem er deswegen zuvor seine Entlassung aus dem Militärdienst genommen hatte. Im Spätsommer desselben Jahres wurde er
nach
Konstantinopel
[* 2] berufen, wo er ein Gutachten über die zum Schutz der türk. Hauptstadt nötigen
Befestigungen erstattete, welche
Vorschläge auch zur Ausführung kommen sollen. Brialmont machte sich zuerst bekannt durch die anonymen
Schriften «Éloge de la guerre ou réfutation des doctrines des amis de la
paix» (Brüss. 1849),
«De la guerre, de l'armée et de la garde civique» sebd.
1850) sowie namentlich durch die 1856 preisgekrönten «Considérations politiques
et militaires sur la Belgique» (3 Bde., 1851-52). Außerdem
sind zu erwähnen: «Précis d'art militaire» (4 Bde.,
Brüss. 1851),
ein Elementarbuch des Kriegswesens;
«Histoire de duc de Wellington» (3 Bde.,
ebd. 1856-57; englisch mit Zusätzen und Berichtigungen von
Gleig, 3 Bde., Lond. 1854-60),
eine durch sorgfältiges Quellenstudium und Unparteilichkeit sich auszeichnende
Biographie.
Die den Umbau
Antwerpens betreffenden
Werke: «Résumé d'études sur les principes généraux de la fortification
etc.» (anonym 1856) und «Défense du projet
agrandissement général d'Anvers» (anonym 1855);
sodann «Études sur la défense des États et sur la fortification» (3
Bde., Brüss. 1864, nebst
Atlas),
[* 3]
«Études sur l'organisation des armées» (ebd. 1867),
«Traité de fortification polygonale»
(2 Bde., ebd. 1869, nebst
Atlas),
«Études sur la fortification des capitales et l'investissement des camps retranchés»
(ebd. 1873),
«La défense des États et les camps retranchés» (Par.
1877),
«Tactique de combat des trois armes» (2 Bde.,
Brüss. 1881, nebst
Atlas),
«Situation mi1itaire de la Belgique.
Travaux de défense de la Meuse» (ebd.
1882).
Außerordentliches Aufsehen erregten seine neuern Werke: «La fortification du temps présent» (2 Bde.,
Brüss. 1885),
«Influence du tir plongeant et des obus torpilles sur la fortification»
(ebd. 1888),
«Les régions fortifiées» (ebd. 1890). Auch war Brialmont Mitarbeiter
des «Journal de l'armée belge», wo nachstehende, auch besonders gedruckte
Aufsätze erschienen:
«Situation actuelle de la fortification» (Gent
[* 4] 1890) und «La fortification
de l'avenir d'après des auteurs anglais» (ebd. 1891). Seine Werke fanden namentlich in
Deutschland
[* 5] große
Anerkennung, wurden
dagegen von den am Bastionärtracé festhaltenden franz. Ingenieuren vielfach angegriffen.
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Hautes-Alpes, hat 1585,65 qkm, (1891) 27 259 E., 27 Gemeinden und zerfällt in die 5 Kantone
Aiguilles (436,72 qkm, 4667 E.), L'Argentière (345,80 qkm, 5802 E.), Briançon (417,48 qkm, 10 800 E.), La Grave
(219,47 qkm, 1589 E.), Le-Monêtier-de-Briançon (166,18 qkm, 4401 E.). - 2) Hauptstadt des
Arrondissements
Briançon im franz. Depart.
Hautes-Alpes, wichtige Festung
[* 6] am Eingange nach
Italien,
[* 7] liegt in schöner Umgebung an der Linie
Veynes-Gap-Briançon
(109 km) der
Franz.
Mittelmeerbahn und an der von
Grenoble
[* 8] über
Mont-Genèvre nach
Susa und
Turin
[* 9] führenden
Straße, am Zusammenfluß der Durance
und Guisane.Über erstere führt eine kühne, 1722 erbaute
Brücke,
[* 10] aus einem einzigen
Bogen
[* 11] mit 40 m
Spannung
und 56 m Höhe. Die Stadt hat (1891) 1475, als Gemeinde 6580 E., in Garnison das 159. Infanterieregiment, schlecht
gebaute,
abschüssige
Straßen und ist einer der höchstgelegenen bewohnten Orte Europas (1321 m,
Fort St. Chaffrey
sogar 2570 m über dem Mittelmeer). Es wird von 9
Forts, die, 1722 begonnen und unter
Ludwig Philipp vollendet, durch unterirdische
Galerien miteinander in
Verbindung stehen, verteidigt. Briançon ist Sitz eines Gerichtshofs erster Instanz und eines Friedensgerichts,
hat eine hübsche
Kirche im ital.
Stil, ein Hospiz und ein Kommunal-Collège.
Die Seidekrempelanstalt in einem ehemaligen
Kloster der Vorstadt
Ste. Catherine zählt mehr als 600
Arbeiter.
Außerdem hat Briançon Fabrikation von Tricots und
Strümpfen und Durchfuhrhandel nach
Italien. In der Nähe sind Steinkohlengruben,
welche zusammen mit denen von
Maurienne-Tarentaise 1888 eine
Ausbeute von 15 740 t ergaben. Die sog. Briançoner Kreide,
[* 12] ein
grüner, gewöhnlich in viereckigen
Stücken in den
Handel kommender Talkstein, der zur Bereitung von Schminke dient, wird
bei Fenestrelles in Piemont gebrochen. Briançon, das gallische, von
Strabon erwähnte
Brigantium, wurde im Mittelalter, nachdem es
lange Zeit fast ganz unabhängig gewesen war, mit der Dauphins und 1349 mit
Frankreich vereinigt.
fruchtbare, von anmutigen Bergzügen durchschnittene und an kleinern Seen reiche Landschaft im N. der
Lombardei,
umfaßt
Teile der
Provinzen Como und Mailand,
[* 13] wird von den
Flüssen Seveso und
Adda begrenzt und läuft nördlich in die
Landzunge
zwischen dem See Como und dem von
Lecco aus. Die ein alter Moränenboden, mit kleinen Seen und Wäldchen,
Obst- und Maulbeerpflanzungen, ist etwa 440 qkm groß, umfaßt 187 Gemeinden mit mehr als 200000 E., wird wegen ihres gesunden
Klimas stark besucht und enthält Villen und Besitzungen Mailänder Familien.
IhrenNamen hat sie von der Villa Brianza, dem höchsten
Punkte, wo einst die Königin Theudolinde gewohnt haben
soll. -
Vgl.
Cantè, Le
[* 14] vicende della Brianza e
de' paesi circonvicini (2. Aufl., Mail. 1853).
(spr. briahr),Hauptstadt des Kantons Briare (323,92 qkm, 14 Gemeinden, 16 141 E.)
im
Arrondissement Gien des franz. Depart. Loiret, rechts
der Loire, an der großen
StraßeOrléans-Revers und an der Linie
Paris-Revers-Lyon der
Franz. Mittelmeerbahn,
hat (1891) 5363, als Gemeinde 6684 E., Post,
Telegraph;
[* 15] Fabrikation von feinen Topfwaren, Fayence,
[* 16] Porzellanknöpfen und
Handel.
- Briare ist das alte Brivodurum. Am und 1. und fanden hier hartnäckige
Gefechte zwischen
Truppen der
Hess.
(25.) Division unter
General von Rantzau und einer franz. Division unter
General du
Temple statt. - Der 59 km
lange, 1604-38 erbaute
Kanal von
[* 17] Briare ist der erste in
Frankreich gegrabene Teilungskanal und geht von an der Loire in nordöstl.
Richtung bis Rogny, dann nördlich im
Thal
[* 18] des Loing, begleitet diesen bis Montargis, woselbst er sich
als
Kanal de Loing bis St. Mammès an der Seine fortsetzt. Der Teilungspunkt liegt bei Rogny im Depart.
Yonne, wo man am Abhange eines Hügels sieben Etagenschleusen sieht. Der Briare-Kanal erhält sein Wasser aus dem Loing,
aus der Trézée und aus 18, zusammen 480 haFläche haltenden Reservoirs.