allein herausgab, und in dem er zahlreiche
Abhandlungen abdrucken ließ, die zum
Teil in Poggendorffs
«Annalen» übergegangen
sind. Auch für die siebente und achte
Ausgabe der großen «Encyclopædia Britannica» schrieb er viele
Artikel. Brewster wurde 1859 zum
Principal der
Universität Edinburgh erwählt und starb zu Allerly bei
Melrose. B.s wissenschaftliche
Bedeutung liegt besonders in seinen Untersuchungen auf dem Gebiete der
Optik. Er schrieb: «Letters on natural magic» (Lond.
1831; 3. Aufl. 1868; übersetzt ins Deutsche
[* 2] von
Wolf, Berl. 1833),
«Treatise on optics» (Lond. 1832; deutsch von
Hartmann, 2 Bde., Quedlinb.
1835),
«Life of
Sir Isaac Newton» (Lond. 1832; deutsch von
Goldberg, Lpz. 1833),
welches Werk er später
zu den «Memoirs of the life, writings and discoveries of
Sir Isaac Newton» (2 Bde., Lond.
1855; 2. Aufl. 1860) erweiterte, während er in den «Martyrs
of science» (Edinb. 1841; 7. Aufl. 1869) die
Schicksale Galileis,
TychoBrahes undKeplers darstellte. Bekannt
wurde sein
Name durch die Erfindung des
Kaleidoskops (s. d.),
das er in dem «Treatise on the kaleidoscope» (Edinb.
1819; 2. Aufl. 1857) beschrieb; ferner durch die Erfindung des dioptrischen
Stereoskops. - Seine Tochter veröffentlichte
eine
Lebensbeschreibung B.s u. d. T.
«Home life of
SirDavid Brewster» (3. Aufl., Edinb. 1881).
Adolf, Bildhauer, geb. 1839 zu Mahlum am Harz, bezog 1859 die
Dresdener Kunstakademie, wo er längere Zeit
unter
Schilling arbeitete. Seine ersten selbständigen
Arbeiten waren eine Reliefdarstellung des
VerlorenenSohnes und das Brunnenstandbild
Heinrichs des Löwen
[* 3] in
Braunschweig
[* 4] (das Modell 1873 in
Wien
[* 5] preisgekrönt; von Howaldt in
Bronze
[* 6] gegossen).
Infolge dieser
Arbeit erhielt er von der heimischen Regierung ein Reisestipendium für
Italien,
[* 7] wo er 1869-71 weilte. Nach
seiner Rückkehr vollendete er zwei Engelgestalten für das
Mausoleum des Prinzen
Albert in Windsor und das Kriegerdenkmal
für Göttingen;
[* 8] ferner einige Genredarstellungen, u. a.
Faust und Gretchen, eine ital.Spinnerin.
[* 9] Breymann starb in
Wolfenbüttel.
[* 10] Unvollendet hinterließ er eine
Statue König
Heinrichs I. für die
Albrechtsburg in Meißen,
[* 11] sowie das Siegesdenkmal
für die Stadt
Braunschweig (von R. Diez vollendet).
allein und mit Dr.
MöllerGrammatiken in deutscher und engl.
Sprache
[* 18] und schrieb «Bearing
of the study of modern languages on education
at large» (Manchest. 1872),
«Provençal poetry in old and modern times», «On
Provençal literature» (ebd. 1875),
«Diez, sein Leben und Werke und
seine Bedeutung für die Wissenschaft» (ebd. 1878),
«Über Lautphysiologie und deren Bedeutung für die Wissenschaft» (ebd.
1884),
«Wünsche und Hoffnungen betreffend das
Studium der neuern
Sprachen an Schule und
Universität» (ebd. 1885). Breymann ist ein
trefflicher
Pädagog in
neusprachlichen Unterrichtsfragen; seit 1890 giebt er die
«Münchener Beiträge zur roman. und
engl.
Philologie» heraus.
bei zoolog.
Namen, bezeichnet Joh. Philipp Breyn, geb. 1680 zu
Danzig,
[* 19] gest. 1764 als
Arzt in
Danzig. Er schrieb
unter anderm eine
«Historia naturalis coci radicum tinctorii, quod Polonicum vulgo audit» (Danz. 1731).
(spr. brsches-; czech. Březnice), Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft
Blatna in
Böhmen,
[* 20] an der Wlčawa und an der Linie Rakonitz-Protiwin der Österr. Staatsbahnen,
[* 21] malerisch am Fuße des bewaldeten
Berges Stráž
(d. i. die Warte), hat (1890) 2708 evang E., Post,
Telegraph
[* 22] und
Bezirksgericht (330 qkm, 36 Gemeinden, 70 Ortschaften, 23 139 E.).
Das Schloß Breznitz gehört seit 1726 den
GrafenKolowrat, ist mit
Gräben umgeben, stark befestigt und enthält eine Schloßkapelle
und eine großeBibliothek. Die Herrschaft Breznitz (32,91 qkm) hat eine
Brauerei. Das ehemalige große Jesuitenkollegium
wird jetzt für die Schule, Pfarre und
Amt benutzt.
(spr. -móng),HenriAlexis, belg.
General und Militärschriftsteller, geb. zu
Venlo (Limburg),
[* 23] besuchte die Militärschule zu
Brüssel,
[* 24] trat 1843 als Sekondelieutenant in das
Geniekorps, wurde 1847 Oberlieutenant
und war bis 1850 Sekretär
[* 25] des Kriegsministers Chazal, trat 1855 als
Kapitän in den Generalstab und wurde 1861 Major, 1864
Oberstlieutenant
und 1868 Direktor der militär.
Operationen im Kriegsministerium. In dieser
Stellung nahm er wesentlichen
Anteil an der
Aufstellung des neuen Landesverteidigungssystems und an dem
Bau derAntwerpener Befestigungen. 1874 wurde Brialmont Generalmajor, 1875 Generalinspektor
des
Geniekorps und 1877 Generallieutenant. 1883 erhielt Brialmont, als erste
Autorität im Gebiet der Festungsbaukunst, einen
Ruf der
rumän. Regierung, um einen
Plan über das zweckmäßigste Befestigungssystem des
Landes auszuarbeiten.
Die belg. Regierung erteilte nur mit Widerstreben den nötigen
Urlaub. Brialmont bereiste
Rumänien
[* 26] und stellte einen
Plan auf für
die Grenzbefestigung sowie für die Befestigung der Hauptstadt
Bukarest.
[* 27]
Österreich-Ungarn
[* 28] erblickte aber in diesem seitens
Rumäniens geschehenen Schritt eine dem Kaiserstaat feindliche Kundgebung, und
Belgien
[* 29] sah sich daher genötigt,
Brialmont abzuberufen. Er wurde darauf in Nichtaktivität versetzt, aber schon 1884 wieder in seine bisherigen Funktionen
eingesetzt. 1886 trat er in den
Ruhestand. Brialmont blieb weiterhin in
Verbindung mit der rumän. Regierung und gab Anstoß zu den
1885-86 in
Bukarest stattgehabten Panzerversuchen. Auch von der
Schweiz
[* 30] und
Bulgarien wurde sein bewährter
Rat nachgesucht. Durch die Befestigung der Maaslinie bei
Lüttich
[* 31] und Namur
[* 32] verstärkte Brialmont wesentlich die zur Aufrechterhaltung
der
Neutralität seines Vaterlandes nötig erachteten Vorbedingungen. Im Juni 1892 wurde in
Brüssel als liberaler Kandidat
in die Deputiertenkammer gewählt,
¶
mehr
nachdem er deswegen zuvor seine Entlassung aus dem Militärdienst genommen hatte. Im Spätsommer desselben Jahres wurde er
nach Konstantinopel
[* 34] berufen, wo er ein Gutachten über die zum Schutz der türk. Hauptstadt nötigen
Befestigungen erstattete, welche Vorschläge auch zur Ausführung kommen sollen. Brialmont machte sich zuerst bekannt durch die anonymen
Schriften «Éloge de la guerre ou réfutation des doctrines des amis de la
paix» (Brüss. 1849),
«De la guerre, de l'armée et de la garde civique» sebd.
1850) sowie namentlich durch die 1856 preisgekrönten «Considérations politiques
et militaires sur la Belgique» (3 Bde., 1851-52). Außerdem
sind zu erwähnen: «Précis d'art militaire» (4 Bde.,
Brüss. 1851),
ein Elementarbuch des Kriegswesens;
«Histoire de duc de Wellington» (3 Bde.,
ebd. 1856-57; englisch mit Zusätzen und Berichtigungen von Gleig, 3 Bde., Lond. 1854-60),
eine durch sorgfältiges Quellenstudium und Unparteilichkeit sich auszeichnende Biographie.
Die den Umbau Antwerpens betreffenden
Werke: «Résumé d'études sur les principes généraux de la fortification
etc.» (anonym 1856) und «Défense du projet
agrandissement général d'Anvers» (anonym 1855);
sodann «Études sur la défense des États et sur la fortification» (3
Bde., Brüss. 1864, nebst Atlas),
[* 35]
«Études sur l'organisation des armées» (ebd. 1867),
«Traité de fortification polygonale»
(2 Bde., ebd. 1869, nebst Atlas),
«Études sur la fortification des capitales et l'investissement des camps retranchés»
(ebd. 1873),
«La défense des États et les camps retranchés» (Par.
1877),
«Tactique de combat des trois armes» (2 Bde.,
Brüss. 1881, nebst Atlas),
«Situation mi1itaire de la Belgique. Travaux de défense de la Meuse» (ebd.
1882).
Außerordentliches Aufsehen erregten seine neuern Werke: «La fortification du temps présent» (2 Bde.,
Brüss. 1885),
«Influence du tir plongeant et des obus torpilles sur la fortification»
(ebd. 1888),
«Les régions fortifiées» (ebd. 1890). Auch war Brialmont Mitarbeiter
des «Journal de l'armée belge», wo nachstehende, auch besonders gedruckte
Aufsätze erschienen: «Situation actuelle de la fortification» (Gent
[* 36] 1890) und «La fortification
de l'avenir d'après des auteurs anglais» (ebd. 1891). Seine Werke fanden namentlich in Deutschland
[* 37] großeAnerkennung, wurden
dagegen von den am Bastionärtracé festhaltenden franz. Ingenieuren vielfach angegriffen.