zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 2]
Amtsgericht (Landgericht
Stade),
[* 3] Zollamt, Steueramt erster
Klasse, Superintendentur, Oberförsterei,
Gewerbeschule,
Ackerbauschule;
Brauerei,
Branntweinbrennerei, Schiffswerft,
Dampf- und Wassermühle mit Holzschneiderei, zwei
Anstalten mit Dampfbetrieb zur Torfbereitung,
Ackerbau und Viehzucht,
[* 4] und ist der Mittelpunkt des Verkehrs im Reg.-Bez.
Stade.
Die
Oste vermittelt namentlich nach
Hamburg
[* 5] einen sehr bedeutendenTorf- und Holzhandel. - Bremervörde war einige
Zeit der Sitz der Erzbischöfe von
Bremen,
[* 6] die in dem 1218 von ihnen eroberten, vom sächs.
Herzog (spätern
Kaiser) Lothar 1122 erbauten
Schlosse
(Castrum Vorde) residierten; 1547 wurde es dem Erzbischof von den
Bremern abgenommen, 1627 von den Kaiserlichen erobert, 1632 aber
den Erzbischöfen durch die
Schweden
[* 7] wiedergegeben. Die
Schweden nahmen Bremervörde 1645 ein und verbrannten es,
verloren es dann an die Dänen, erhielten es jedoch durch den Roeskilder Frieden 1658 wieder, mußten es aber 1675 den
Braunschweigern
überlassen. Das Schloß wurde 1682 samt den Festungswerken abgebrochen.
1)
Bezirk im schweiz. Kanton Aargau,
[* 8] hat (1888) 17 528 E.,
darunter 838
Protestanten und 84 Israeliten in 26 Gemeinden. - 2) Hauptstadt des
Bezirks in 387 m Höhe, auf einer Halbinsel
rechts der Reuß,
[* 9] an der Zweiglinie Wohlen-Bremgarten (8 km) der
Schweiz.
[* 10]
Centralbahn, hat (1388) 1874 E. (374
Protestanten), Post,
Telegraph, ein altes Schloß, Rathaus, zwei
Kirchen, eine
Bezirksschule,
Krankenhaus,
[* 11]
Landwirtschaft, Strohflechterei
und Baumwollweberei. Bremgarten ist der Geburtsort des
ReformatorsBullinger. - Bremgarten kam 1415 durch Eroberung an die Eidgenossen und
war bis 1798 Hauptort der «gemeinen Herrschaft» der
Freien Ämter, ohne seine Selbstverwaltung und seine Herrschaftsrechte
über die Umgegend einzubüßen. 1803 fiel es an den neuen Kanton Aargau.
1794-95 diente Bremgarten dem
Herzog von Chartres,
dem nachmaligen König
Ludwig Philipp, als Zufluchtsort.
[* 13] mechan. Vorrichtungen, die den Zweck haben, die
Bewegung einer
Maschine
[* 15] zu verringern oder
ganz aufzuheben, indem man dem zu bremsenden Maschinenteil Reibungswiderstände zuführt, deren Einfluß die
Geschwindigkeit
dadurch vermindert, daß ein größerer oder geringerer
Teil der Bewegungsarbeit in Reibungsarbeit umgesetzt wird. Im allgemeinen
teilen sich die in
Band- oder Gurtbremsen und
Backenbremsen. Die
Band- oder Gurtbremse (s. Fig. 1) besteht
aus der
Bremsscheibea und einem um dieselbe gelegten, gewöhnlich aus sehr hartem Federstahl bestehenden Bremsband b, das
an dem Punkte c befestigt ist, der zugleich den
Drehpunkt für den Hebel
[* 16] d bildet, mit dem das andere Ende
des Bremsbandes
bei e verbunden ist.
Durch einen Druck p auf den Bremshebel wird das
Band
[* 17] gegen den
Umfang der
Bremsscheibe gepreßt und dadurch Reibung
[* 18] erzeugt.
Der
Anzug erfolgt in der Bewegungsrichtung der
Bremsscheibe; letztere ist derart mit der
Maschine in
Verbindung zu bringen, daß
sie eine möglichst große Umfangsgeschwindigkeit hat. DieBandbremsen gestatten, je nach der
Lage der
Angriffspunkte des Bremsbandes in
Bezug auf den
Drehpunkt des Bremshebels, zahlreiche verschiedene
Anordnungen.
Von denselben wirkt am vorteilhaftesten die Differentialbremse
[* 1]
(Fig. 2), bei der die
Enden des Bremsbandes den Hebel an verschiedenen
leiten seines
Drehpunktes c angreifen. Diese Bremse funktioniert selbstthätig, wenn man den Druck p auf
das Hebelende durch das Gewicht des Bremshebels ersetzt. Zur
Erhöhung der Reibung werden oft die Bremsbänder an ihrer wirksamen
Seite mit angeschraubten Holzklötzchen versehen, die mit ihrer Hirnholzfläche auf der
Bremsscheibe aufliegen.
Die
Bandbremsen finden besonders bei den verschiedenen Hebemaschinen
(Winden,
[* 19]
Kränen,
Aufzügen u. s. w.) zum langsamen Herablassen
der Last sowie bei Fördermaschinen Anwendung. Die nachstehende
[* 1]
Fig. 3 zeigt das Princip einer einfachen
Backenbremse. Der aus hartem Holz
[* 20] oder
Eisen
[* 21] hergestellte
Bremsbacken b wird durch einen Druck p senkrecht zur Drehachse der
Bremsscheibe a gegen den
Umfang der letztern gedrückt, sodaß die entstehende Reibung die Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe
verringert oder ganz aufhebt.
Eine doppelte
Backenbremse, zugleich Dampfbremse, ist in
[* 1]
Fig. 4 abgebildet. Die
Bewegung erfolgt von einem Dampfcylinder aus,
dessen Kolben bei seinem
Aufgang die Hebel d und d1 und somit die beiden
Bremsbacken b gleichzeitig anzieht; e ist das Dampfrohr,
s die Schieberstange. Von dem Dampfschieber führt ein
Kanal
[* 22] zum untern Cylinderende, ein anderer zum
Auspuffrohr, mit dem der Raum über dem Kolben kommuniziert. Dampfbremsen ergeben die rascheste und kräftigste Wirkung.
Backenbremsen sind besonders bei Fahrzeugen
(Straßen- und Eisenbahnwagen) in Gebrauch; der
Anzug der
Backen erfolgt dann meist
durch
Drehung einer Schraubenspindel, deren
Bewegung mittels verschiedener Hebelübersetzungen auf die
Bremsklötze übertragen wird. (S. Eisenbahnbremsen.) Das Princip der
Bandbremse wie der
Backenbremse ist bei dem
Bremsdynamometer
zur Bestimmung der
Größe einer mechan.
Arbeit benutzt, indem die
Größe der anzuwendenden Reibungswiderstände, die dieser
Arbeit das
Gleichgewicht
[* 23] halten, ein
Maß für dieselbe darstellen.
Automatische Bremsen finden Verwendung, wenn die unbeabsichtigte
Umkehrung einer Drehbewegung (z. B. bei
Winden
und
Aufzügen) selbstthätig verhindert werden soll; die
Umkehrung kann dann erst durch Lüftung der Bremsen eingeleitet werden.
Bei
Gaskraftmaschinen
[* 24] und einigen
Arten der Nähmaschine
[* 25] wird die Bremsung des Rücklaufs des Schwung-
rades in der Weise bewirkt, daß verschiedene Eisenkugeln bez. eine Kautschukkugel in einer das Schwungrad znm Teil umschließenden
Rinne gelagert sind und sich beim Rücklauf sofort zwischen Rad und Rinne festklemmen, ohne jedoch dem Vorwärtsgang des Rades
hinderlich zu sein. - In der Artillerie unterscheidet man die an Geschützen und Fahrzeugen als Rücklaufbremsen
(s. d.) und Fahrbremsen (s. d.),
je nachdem sie zur Hemmung des Rücklaufs oder des Fahrens bestimmt sind.
[* 13] oder Bremen (Tabanidae), eine Familie der Fliegen,
[* 27] die große bis mittelgroße Arten mit breitem Kopf, geringeltem
Fühlerendglied und großen, schön purpurn und grün schimmernden Augen enthält. Der fleischige Rüssel
umschließt bei den Weibchen sehr kräftige, messerförmige Stechborsten, mit denen sie die Haut
[* 28] von Tieren und Menschen anbohren,
um Blut zu saugen, während sich die Männchen mit süßen Pflanzensäften begnügen. Die Larven leben in der Erde von faulenden
Pflanzenstoffen. Hierher gehören die Regenbremse (s. d.) und die Viehbremse
(s. d.). Mit den Bremsen dürfen die Biesfliegen (s. d.), auch Bremsfliegen genannt, nicht verwechselt werden.
ein Zwangsmittel bei Pferden und Rindern, besteht in der Zusammenschnürung der Oberlippe mittels einer Lippenbremse
oder in der Umschnürung des Unterschenkels durch eine Schenkelbremse.
Durch die polnische Bremse werden die Maulwinkel in
die Höhe gezogen.
Diese schmerzerzeugenden Manipulationen sollen als Gegenreize die Tiere veranlassen,
beim Beschlage oder bei Operationen ruhig zu stehen.