Glaubensbekenntnis, sowie eine Reihe anziehender Reisebilder aufgenommen, wie «Leben
im Norden»
[* 2] (1849),
«Sommerreise» (1848),
«Die
Heimat in der
Neuen Welt» (1853-54) und «Leben in der Alten Welt» (1860-62).
Eine neue
Ausgabe der
«Romane und Erzählungen» (24 Bde.) erschien in
Leipzig
[* 3] 1882. In schwed., engl. und deutscher
Sprache
[* 4] erschien
«F. B.s Lebensschilderung,
Briefe und nachgelassene
Schriften» (deutsch, 3 Bde., Lpz.
1868),
Beiträge, üblicher
Name der von Gärtner, Rabener und Cramer herausgegebenen Wochenschrift
«Neue Beiträge
zum Vergnügen des Verstandes und Witzes» (4 Bde.,
Brem.
u. Lpz. 1744-48); im letzten
Bande erschienen die 3 erstenGesänge
von
Klopstocks «Messias», die dessen Ruhm begründeten. Der 5. und der 6.
Band,
[* 5] unter demselben
Namen (in einzelnen
Teilen 1748-59)
und J. M. Drehers Redaktion, hatten einen wesentlich verschiedenen Charakter. Dagegen kann die «Sammlung
vermischter
Schriften von den Verfassern der Bremischen Beiträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes» (3 Bde.,
1748-57) als Fortsetzung der Bremer Beiträge gelten.
Die Bremer Beiträge waren gegen die unter Gottscheds Einfluß von J. J.
Schwabe geleiteten
Leipziger «Belustigungen des Verstandes und Witzes»
(8 Bde., Lpz. 1741 fg.) gerichtet.
Es beteiligten sich noch J. A. Schlegel, Ebert und Zachariä in
Leipzig und die
Auswärtigen J. E. Schlegel
und Straube; ferner: Gellert,
Klopstock,
Giseke,
Chr. E. von
Kleist,
Gleim,
Ramler u. a. Die meisten
(LeipzigerStudenten und junge
Gelehrte waren der
Kern) hat
Klopstock in der Ode «Wingolf» verewigt.-
Hafenstadt im
StaateBremen,
[* 6] an der untern Weser und an der Geestemündung, gegenüber von Geestemünde
(s. d.), an der Linie
Hannover-Bremen-Bremerhaven (184,1 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 7] ist der eigentliche Seehafen von
Bremen (s. d.)
und hat (1890) 17 249 E., Post erster
Klasse,
Telegraph,
[* 8] Pferdebahnverbindung mit Geestemünde,
Lehe und Wulsdorf; eineKirche
der vereinigten evang. Gemeinde, 1853-56 erbaut, mit einem
Mittel-, drei Seitenschiffen und 88 m hohem
Turm,
[* 9] Kreuzkirche der
luth.
Gemeinde, 1876-77 als einschiffiger Hallenbau errichtet, gotische kath. Marienkirche, 1867 erbaut,
Methodistenkapelle,
Stadthaus, got. Gerichtsgebäude,
Standbild des
Bürgermeisters Smidt, Kriegerdenkmal und
Kaiser-Wilhelm-Denkmal, enthüllt.
Bremerhaven ist Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Bremen) mit Kammer für Handelssachen, Hauptzollamts, Steueramts,
Hafen-,
Strand-,
Quarantäne-, See-, Seemanns-, Medizinalamts, einer Hafenbauinspektion, eines Lotsenbureaus, Schiffsvermessungsamts
und einer
Agentur der Seewarte.
Ferner hat ein städtisches Gymnasium und Realprogymnasium (Direktor Dr. Hildebrand, 18
Lehrer, 350
Schüler) mit 3 Elementarklassen,
Knaben-, Mädchenschule, Gewerbeschule für
Gesellen und Lehrlinge, ein
Technikum zur Ausbildung von Seedampfschiffsmaschinisten
und Maschinenbauern, eine Handelsschule, 3 höhere Mädchenschulen, je eine
Volks- und Gewerbeschule für Mädchen, eine
Volksküche,
St. Josephshospital, städtisches
Krankenhaus,
[* 10] Arbeiterheim,
städtische und Privatwasserleitung.
Die Industrie erstreckt sich
vornehmlich auf Schiffsbau und Schiffsausrüstung. Am bedeutendsten sind die Dockanlagen und Werkstätten des Norddeutschen
Lloyd (s. d.) an der Westseite des
NeuenHafens, außer diesen sind noch drei mit Werftanlagen verbundene
Trockendocks vorhanden. An der Ostseite des Kaiserhafens befinden sich Petroleum-Tankanlagen.
Der Handel beschäftigt sich außer mit
Spedition vorzugsweise mit
Korn, Petroleum, Fettwaren, Holz,
[* 11]
Cement, auch mit fremdländischen
Tieren, Natur- und Kunsterzeugnissen. Gestützt auf die von Geestemünde und Bremerhaven aus
betriebene Fischerei
[* 12] mit Dampfern in der Nordsee und auf die von der Stadt eingeführten Fischauktionen hat sich neuerdings
der Seefischhandel sehr gehoben.
Es bestehen eine Bremerhavener
Bank, Bremerhavener Bankverein, städtische und Bremerhavener
Sparkasse und mehrere andere Bankgeschäfte
und Kommanditen von auswärtigen
Banken.
Der Norddeutsche Lloyd und die Dampfschifffahrts-Gesellschaft
Hansa unterhalten von Bremerhaven aus Dampfschiffsverbindungen
mit Nord- und
Südamerika,
[* 13] Ostasien und
Australien.
[* 14] Ferner finden regelmäßige Fahrten nach
London,
[* 15] Hull,
[* 16] Norderney,
Helgoland
[* 17] sowie nach
Bremen täglich mehrmals statt.
Die Hafenanlagen (177,77 ha) bestehen aus dem Alten,
Neuen und Kaiserhafen. Das
Becken des alten
Hafens wurde ursprünglich 730 m
lang und 58 m breit hergestellt, 1861 aber auf 83-115 m verbreitert. Die
Verbindung mit der Weser wird
durch eine Kammerschleuse von 42 m Länge und 26 m
Breite,
[* 18] ferner durch einen Vorhafen von 260 m Länge und 23-26 m
Breite
vermittelt. Das Aufblühen des
BremerHandels veranlaßte die
Anlage eines zweiten
Bassins
(NeuerHafen), das
1847-51 erbaut wurde.
Der
NeueHafen hat eine Länge von 830 m und eine
Breite von 86 bis 114 m. Ein drittes Hafenbassin (Kaiserhafen) wurde 1872-76
gebaut, 600 m lang bei 115 m
Breite, 1880 aber noch verbreitert; die
Tiefe beträgt 8,8 m unterHochwasser.
NeuerHafen und Kaiserhafen sind durch die Verbindungsschleuse verbunden, über die zwei Drehbrücken
[* 19] führen, eine für die
Eisenbahn und eine für den Fuß- und Fuhrwerksverkehr. Seit 1892 ist nördlich vom Kaiserhafen eine neue Hafeneinfahrt mit
Kammerschleuse und Erweiterung des letztern im
Bau, s.
Bremen, S. 493 b). (Hierzu
Plan: Bremen und Bremerhaven.)
Durch
Vertrag vom erwarb
Bremen (vorzugsweise auf Anregung und durch die Geschicklichkeit des
Bürgermeisters Smidt)
von Hannover
[* 20] ein
Stück Land von 122 ha;
Bremen gründete daselbst einen
Hafen, der 1830 eröffnet wurde, an demselben entstand
der Ort Bremerhaven.
1)
Kreis
[* 21] im preuß. Reg.-Bez.
Stade,
[* 22] hat 579,06 qkm, (1890) 17 040 (8686 männl., 8354 weibl.) E., 1 Stadt, 65 Landgemeinden
und 4 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis Bremervörde, 27 km im
SW. von
Stade an dem Elbzufluß
Oste, der hier auf 79 km schiffbar wird
und dessen 190 m breite Mündung bei der
Flut Seeschiffe trägt, sowie am Anfang des 16,4 km längen
Oste-Hamme-Kanals,
hat (1890) 3031 (1458 männl., 1573 weibl.) evang. E., Post
¶
mehr
zweiter Klasse, Telegraph, Amtsgericht (Landgericht Stade), Zollamt, Steueramt erster Klasse, Superintendentur, Oberförsterei,
Gewerbeschule, Ackerbauschule; Brauerei, Branntweinbrennerei, Schiffswerft, Dampf- und Wassermühle mit Holzschneiderei, zwei
Anstalten mit Dampfbetrieb zur Torfbereitung, Ackerbau und Viehzucht,
[* 24] und ist der Mittelpunkt des Verkehrs im Reg.-Bez. Stade.
Die Oste vermittelt namentlich nach Hamburg
[* 25] einen sehr bedeutenden Torf- und Holzhandel. - Bremervörde war einige
Zeit der Sitz der Erzbischöfe von Bremen, die in dem 1218 von ihnen eroberten, vom sächs. Herzog (spätern Kaiser) Lothar 1122 erbauten
Schlosse (Castrum Vorde) residierten; 1547 wurde es dem Erzbischof von den Bremern abgenommen, 1627 von den Kaiserlichen erobert, 1632 aber
den Erzbischöfen durch die Schweden
[* 26] wiedergegeben. Die Schweden nahmen Bremervörde 1645 ein und verbrannten es,
verloren es dann an die Dänen, erhielten es jedoch durch den Roeskilder Frieden 1658 wieder, mußten es aber 1675 den Braunschweigern
überlassen. Das Schloß wurde 1682 samt den Festungswerken abgebrochen.