geliefert, die sich durch fesselnde
Darstellung auszeichnen. Dahin gehören «Das Leben der
Vögel»
[* 2]
(Glogau
[* 3] 1860-61; 2. Aufl.
1867-68),
«Ergebnisse einer
Reise nach
Habesch» (Hamb. 1863),
«Tierleben» (mit Abbildungen, 6 Bde.,
Hildburgh. 1863-69; 2. Aufl., 10 Bde.,
Lpz. 1876-79; neue kolorierte
Ausgabe ebd. 1883-84; 3. von
Pechuel-Loesche neu bearb. Aufl., 10 Bde.,
ebd. 1890 fg.; Volksausgabe, bearbeitet von Schödler, 3 Bde.,
ebd. 1883; 2. Aufl. von Schmidtlein, ebd. 1892 fg.); in
Verbindung mit Roßmäßler «Die
Tiere des
Waldes» (2 Bde., Lpz. 1863-66)
und mit
Baldamus,
Bodinus u. a. «Gefangene
Vögel» (2 Bde., ebd. 1870-75). Gesammelt wurden seine
Vorträge u. d. T. «Vom Nordpol zumÄquator» (Stuttg. 1890).
Christian Ludw., Ornitholog,
Vater des vorigen, geb. zu Schönau vor dem
Walde bei Gotha,
[* 4] studierte
1807-9 zu
Jena
[* 5]
Theologie und erhielt 1812 die Pfarrstelle zu Drakendorf, 1813 die zu Renthendorf bei Neustadt
[* 6]
a. d.
Orla, wo
er starb. Brehm brachte eine Sammlung von mehr als 9000
Stück fast ausschließlich europ.
Vögel
zusammen, welche besonders deshalb von hohem Werte ist, weil sie ein und dieselbe Art in allen
Abweichungen je nach
Alter,
Geschlecht und Wohnkreis in sich vereinigt.
Seine sorgfältigen
Beobachtungen und Erfahrungen hat er in vielen Beiträgen zu
Okens «Isis»,
[* 7] der von
ihm selbst herausgegebenen Zeitschrift «Ornis» (3 Hefte,
Jena 1824-27),
im «Journal für Ornithologie» (hg. von
Cabanis,
Cassel 1853 fg.),
in der «Naumannia» und in andern Fachblättern sowie in einer Reihe selbständiger
Werke niedergelegt. Unter letztern haben namentlich die «Beiträge zur Vogelkunde»
(3 Bde., Neust.
a. d.
Orla 1821-22),
das «Lehrbuch der Naturgeschichte aller europ.
Vögel» (2 Bde.,
Jena 1823-24),
das «Handbuch für Liebhaber der
Stuben-, Haus- und aller der Zähmung werten
Vögel» (Ilmenau
1832) viel
Anerkennung gefunden. Von den übrigen
Schriften B.s sind zu nennen: «Handbuch der Naturgeschichte aller
VögelDeutschlands»
[* 8] (ebd. 1831),
«Monographie der Papageien» (Heft 1-14,
Jena 1842-55),
«Die Kunst,
Vögel als Bälge zu bereiten,
auszustopfen, aufzustellen und aufzubewahren» (Weim. 1842),
(engl. brehons; irisch breitheamhain), die irischen
Richter, die
vor der engl. Eroberung und in manchen Gegenden
bis ins 17. Jahrh. nach alteinheimischen Gesetzen (engl. brehon
laws) den Irländern
Recht sprachen.
1)
Amtsbezirk im bad.KreisFreiburg,
[* 17] hat (1890) 19 432 (9403 männl., 10 029 weibl.) E., darunter 5051
Evangelische
und 771 Israeliten, 4378 Haushaltungen und 21 Gemeinden. - 2) auch
Altbreisach oder
Brisach (Brisacum, Brisiacum), Hauptstadt
des
Amtsbezirks Breisach, rechts des Rheins auf einem 80 m vom Rhein aufsteigenden Basaltberge, in 246 m Höhe,
an der Linie
Freiburg-Altbreisach-Mitte Rhein der
Bad.
[* 18] Staatsbahnen, die an die Linie Colmar-Neubreisach-Mitte Rhein der Elsaß-Lothring.
Eisenbahnen anschließt, ehemals eine
Freie Reichsstadt und bis um die Mitte des 18. Jahrh. eine der wichtigsten Festungen
des
DeutschenReichs, weshalb sie auch des
DeutschenReichsKissen und
Schlüssel genannt wurde, hat (1890) 3088 E.,
darunter 259
Evangelische und 556 Israeliten, Post,
Telegraph,
Amtsgericht (Landgericht Freiburg),
Bezirksamt, Obereinnehmerei, Bezirksforstei;
wohlerhaltenes St.
Stephans-Münster mit kreuzförmiger
Basilika
[* 19]
(Chor, südl. Hauptturm und westl. Hälfte des Langschiffs
gotisch, aus dem 14. Jahrh.; Querschiff und nördl. Hauptturm
romanisch), prächtigem Lettner (15. Jahrh.), einem durch schöne Holzschnitzereien (Krönung
der
Jungfrau Maria, von 1526) gezierten got. Hochaltar, sehenswertem Kirchenschatz und vielen
Grabmälern berühmter
Personen;
einen im Schloßgarten zu Ehren des um die Rheinkorrektion verdienten
Tulla errichteten
Turm,
[* 20] eine Eisenbahnbrücke über den Rhein;
eine höhere
Bürgerschule, neuerrichtete Frauenarbeitsschule;
Das figurenreiche Rheinthor
aus der Zeit
Ludwigs XIV. trägt eine hochtrabende lat.
Inschrift, die an die Zeit der franz. Fremdherrschaft im 17. Jahrh.
erinnert. Auf dem südl. Eckardsberge Reste alter Befestigungen. - Der steile
Berg, auf dem zum
Teil die Stadt liegt, wird
schon zur Zeit des Julius
Cäsar als ein fester Punkt der Sequaner als
Mons
[* 22] Brisiacus erwähnt, dessen
sich
Ariovist bemächtigt hatte. Später wurde der Ort von
Kaiser Valentinian I. 369 zur Verteidigung der Rheingrenze gegen
die
Germanen befestigt und bald der bedeutendste der Gegend, nach dem auch der umliegende
Gau, der
Breisgau, seinen
Namen erhielt.
Später kam in die Gewalt eines german. Geschlechts, der Harelungen. Im
Anfang des 10. Jahrh. gehörte es dem
Herzog und Pfalzgrafen der
Franken am Rhein,
Eberhard, der von hier den
KaiserOtto I. bekämpfte,
in dessen Gewalt Breisach nach
EberhardsTode 939 fiel. Im 12. Jahrh. kam Breisach durch
Vertrag in den gemeinschaftlichenBesitz
des
Kaisers und des
BistumsBasel
[* 23] und wurde stärker befestigt.
KaiserOtto IV. übergab es dann dem
HerzogBerthold V. von Zähringen,
der das Schloß gründete.
KaiserFriedrich II. bestätigte 1218 dem
Bischof von Basel
seine geistlichen
Rechte auf und das
Bistum gelangte 1254 und 1262 in
den vollen
Besitz der Stadt. Unter König
Rudolf I. wurde Breisach (1275) Reichsstadt; sein Sohn
Albrecht I. riß
Breisach bleibend
an sich, sodaß den
Bischöfen nur einige Hoheitsrechte in der Stadt verblieben. Während des Dreißigjährigen
Krieges¶
mehr
wurde Breisach 1633 von den Schweden
[* 25] vergeblich belagert, von HerzogBernhard von Weimar
[* 26] jedoch nach langwieriger Belagerung durch
Kapitulation genommen. Die Verteidigung von Breisach durch General von Reinach ist eine der glorreichsten in der Kriegsgeschichte.
Kaiser Ferdinand III. bemühte sich vergeblich, und das Elsaß wiederzuerobern, und mußte die Festung
[* 27] im Westfälischen Frieden an Frankreich überlassen, dem sie als einer der drei Hauptschlüssel des Königreichs verblieb,
bis der Ryswijker Friede 1697 sie wieder an Österreich
[* 28] brachte.
Ludwig XIV. ließ auf dem linken Rheinufer, Breisach gegenüber, Neubreisach (s. d.)
anlegen. Im Spanischen Erbfolgekriege fiel Breisach 1703 durch Verräterei und Arcos Feigheit in die Gewalt der
Franzosen, die es 1715 infolge des Rastatter Friedens an Österreich zurückgeben mußten. KaiserKarl VI. ließ die Festungswerke
verstärken und auf dem nahe liegenden Eggersberge oder Eckardsberge ein wichtiges Fort erbauen. Als im Österreichischen Erbfolgekriege 1744 die
FranzosenFreiburg
erobert hatten, nahmen sie auch Breisach weg, schleiften die Festungswerke und sprengten
den durch sein Alter und seine Festigkeit
[* 29] berühmten TurmHerzogBertholds V. 1793 zerstörten die Franzosen die Stadt, befestigten
sie aber 1796 aufs neue. Vergeblich blockierten die Österreicher dieselbe im Winter 1799-1800. Im Frieden von Lunéville 1801 wurde
die Stadt mit dem Breisgau dem Herzog von Modena, bald darauf dem Erzherzog Ferdinand von Österreich, zuletzt 1805 durch
den Preßburger Frieden Baden
[* 30] zugeteilt. Sämtliche Festungswerke wurden geschleift. Im Kriege von 1870/71 litt Breisach sehr durch
die Beschießung von seiten der damals noch franz. Festung Neubreisach. -
Vgl. Rosman und Ens, Geschichte der Stadt Breisach (Freiburg
1851);
A. Clorer, Breisach.
Seine Vergangenheit und Gegenwart (Breisach 1883).