und folgte 1809 einem Rufe an die
Universität zu
Frankfurt
[* 2]
a. O., mit der er 1811 nach
Breslau
[* 3] übersiedelte, wo er starb.
Von B.s patriotischen und auf gründlichem philol.
Studium beruhenden
Schriften sind zu erwähnen: «Handbuch der alten Geschichte,
Geographie und
Chronologie» (Mona 1803; 6. Aufl. von Kunisch, 1837),
«Untersuchungen über einzelne Gegenstände
der alten Geschichte, Geographie und
Chronologie» (2 Abteil., ebd. 1800-2),
deren Fortsetzung er, da sie wegen der freimütigen
Sprache
[* 4] von der Censur beanstandet wurde, an Venturini
überließ. Am meisten verbreitet sind seine Schulbücher: «Merkwürdige Begebenheiten
aus der allgemeinen Weltgeschichte»
(Altona
[* 5] 1810; 37. Aufl. 1880) und «Umständliche
Erzählung der merkwürdigsten Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte» (ebd. 1810; 15. Aufl.
1866). Nach seinem
Tode erschienen seine «Nachgelassenen
Schriften; mit dem Leben des Verfassers», hg. von Kunisch (Bresl.
1823).
Mattheus
Ignatiusvan, vläm.
Maler, geb. zu
Antwerpen,
[* 14] bildete sich teils dort, teils unter Vincent
in
Paris.
[* 15] Seine ersten Gemälde behandelten vorwiegend antike und religiöse
Stoffe: Ziehung des Loses unter den dem Minotaurus
[* 16] geweihten jungen Athenerinnen, Rückkehr des
Regulus nach
Karthago
[* 17] (beide im Museum zu
Brüssel),
[* 18] später
malte er:
Tod von
Rubens (1804; Museum in
Antwerpen) und 1816 den aus der Zeit der Hungersnot 1576 bekannten
Leidener
[* 19]
Bürgermeistervan der Werff (im
Stadthause zu
Leiden),
[* 20] ein
Bild, das durch die effektvolle Gruppierung und das lebhafte
Kolorit in
Rubens'
Manier
Beifall fand. Brée starb als Direktor der
Akademie der schönen Künste zu
Antwerpen. - Sein
Bruder
und
Schüler, Philipp
Jakobvan Brée, ebenfalls mit Erfolg Historienmaler, geb. zu
Antwerpen, ging frühzeitig nach
Paris
und dann nach
Rom,
[* 21] von wo er 1818 nach
Paris zurückkehrte. Später lebte in
Brüssel, wo er als Mitkonservator
des königl. Museums starb.
Oskar,Botaniker, geb. zu
Telgte bei
Münster
[* 22] in Westfalen,
[* 23] war anfangs als Apotheker thätig, studierte
seit 1869 an den
UniversitätenHalle,
[* 24]
München
[* 25] und
Würzburg
[* 26]
Botanik und habilitierte sich 1875 in
Berlin;
[* 27] 1878 wurde
er Professor der
Botanik an der Forstakademie in Eberswalde
[* 28] und 1884 als solcher an die
UniversitätMünster berufen. hat namentlich
Untersuchungen auf dem Gebiete der
Mykologie veröffentlicht, fast alle Familien der
Pilze
[* 29] sind von ihm untersucht worden,
und die Methoden, die er bei seinen Pilzkulturen anwandte, haben für alle weitern Forschungen auf diesem
Gebiete die größte Wichtigkeit; so hat Brefeld beispielsweise
die sog. Gelatinekulturen,
welche zur Zeit in der
Bakteriologie die verbreitetste Anwendung finden, zuerst eingeführt. Seine wichtigsten Untersuchungen
sind in einer Folge von Heften niedergelegt worden, die den
Titel «Untersuchungen aus dem Gesamtgebiete der
Mykologie» (Lpz.
seit 1872) tragen.
1) Bezirkshauptmannschaft in
Vorarlberg, hat 826,44 qkm, (1890) 41 824 (20 586 männl., 21 238 weibl.) E., darunter 40 967 Katholiken
und 845
Evangelische; 8849 Häuser, 9184 Wohnparteien in 39 Gemeinden mit 51 Ortschaften und umfaßt die
Gerichtsbezirke
Bezau und Bregenz. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft und von
Vorarlberg, in 395 m Höhe, am östl. Ende
des
Bodensees und am Fuße des Pfänder (1056 m) und des Gebhardsberges (593 m) mit den Trümmern der alten
Burg Hohenbregenz
und alter Wallfahrtskirche, mit schöner Aussicht über den See und seine weinbekränzte Umgebung.
Die Stadt liegt an der Linie
Bludenz-Lindau der Österr. Staatsbahnen, besteht aus
Alt- oder Oberstadt auf einer Anhöhe, dem
altröm.
Castrum, früher mit 2
Thoren, deren südliches abgebrochen ist, und der jene auf 3 Seiten umschließenden neuen
Stadt und hat (1890) 6739 E., in Garnison (431 Mann) das 6. Feldbataillon des
Tiroler Jägerregiments
«KaiserFranzJoseph»,
Standort des 10. Landesschützen-Bataillons, Post,
Telegraph, Personendampferverbindung mit allen Bodenseehäfen,
Bezirksgericht
(237 qkm, 18 Gemeinden, 37 Ortschaften, 27 126 E.), Hauptzoll-, Forst- und Steueramt, 3 kath.
Kirchen und 2 Klöster und eine kleine, aber schöne gotische evang.
Kirche, bei deren Erbauung Überreste röm. Bauten, besonders eines
Bades, und viele
Gefäße und Münzen
[* 31] gefunden wurden.
In der Nähe wurden schon früher röm.
Altertümer und (1866) 51 alte
Gräber aufgedeckt. Die meisten dieser
Altertümer befinden
sich in dem sehenswerten
Vorarlberger Landesmuseum. Ferner sind zu erwähnen das Rathaus, die
Pfarrkirche
mit altem Quaderturm und die großen Kornhäuser. In neuester Zeit sind in der Neustadt
[* 32] der große Bahnhof, Lagerhäuser
und Viehhof, mehrere Hotels sowie eine Reihe schöner Landhäuser (Villa Raczinski erwähnenswert) erbaut. hat durch den
Bau derArlbergbahn (s.
Arlberg) großen Aufschwung genommen und ist durch den
Bau einer Dampferflottille
auf dem
Bodensee ein wichtiger Handelsplatz geworden.
Die Industrie der Stadt erstreckt sich auf
Baumwollspinnerei,
Weberei,
[* 33] Wachsbleicherei, Fabrikation von Seidenfoulard,
Gold-,
Holz- und Eisenwaren,
der Handel auf Getreide,
[* 34] Fettwaren, Vieh und Holz.
[* 35] Ferner wird
Acker-, Obstbau und Viehzucht betrieben.
In dem nahen Wirtatobel ein Braunkohlenbergwerk (1886: 113
Arbeiter, 13 990 t
Ausbeute), nördlich von der
Stadt auf dem gegen den See vorspringenden Felsenrücken des Pfänderbergs die
Bregenzer Klause, ein ehemals stark befestigter
Bergpaß, durch den bis 1831 die
Straße aus
Schwaben nach
Vorarlberg und
Tirol
[* 36] führte. Seitdem läuft die
Straße hart am Seeufer
hin, wo sie in einer Länge von 890 m gegen die wilde
Brandung der oft hoch treibenden
Wellen
[* 37] durch einen
Quaderdamm mit eisernem
Geländer, sowie durch den Eisenbahndamm der Vorarlberger Bahn geschützt ist. - Bregenz, eine Ansiedelung der Kelten und dann der
Römer
[* 39] unter dem NamenBrigantium oder Brigantia castrum, war Ausgangspunkt röm. Heerstraßen nach Arbor felix (Arbon), Campodunum
(Kempten)
[* 40] und Clunia. 610 kamen die irischen Glaubensboten Columban und Gallus nach Bregenz, zerstörten die
Götzenbilder und predigten in alamann. Sprache. Im Mittelalter residierten hier die Grafen von Bregenz, die einflußreichsten Herren
in Schwaben, und nach deren Aussterben die Grafen von Montfort.